Ich bin zwar kein Hardcore Offroader, aber ich fahre gegenwertig einen Geländewagen und fuhr in der Vergangenheit auch verschiedene Modelle. Zwar nicht auf extremen Offroad-Parcouren, aber doch im Gelände. Sowohl im Matsch, als auch auf Sand, Schnee und Geröll.
War für mich kein Spielzeug.
Dabei habe ich das Folgende festgestellt, wobei es alles sehr subjektiv ist:
- Ich hatte mal einen LandCruiser HJ 61 mit zuschaltbarem Allradantrieb, Untersetzung und Sperre. 4 Liter Turbodiesel unter der Haube und Drehmoment ohne Ende. Ich erwähne es deswegen, weil es eine Bedeutung zu haben scheint.
Bodenfreiheit war ausreichend vorhanden und der Wagen kannte so gut wie keine Hindernisse. Meist(!) auch ohne Allrad. Ich habe andere Autos aus tiefem Sand rausgezogen, ohne die vorderen Räder dazuschalten zu müssen.
- Danach kam ein Defender 90, der zwar von der Verschränkung und von den Überhängen her unschlagbar war, aber die Motorisierung war ein wenig unzureichend. Man kann freilich fleißiger zurückschalten, aber manchmal ist es besser mehr Drehmoment zu haben.
- Danach kam ein LandCruiser J9 mit kurzem Radstand. Der Wagen war unter normalen Bedingungen "unstoppable". Die kurzen Überhänge rundeten die Sache gut ab.
- Danach fuhr ich noch alles Mögliche, von Honda HR-V, über Jeep Cherokee bis Suzuki Grand Vitara, teilweise mit automatisch zuschaltendem Allradantrieb, teilweise mit permanentem.
Fazit: HC und kurze Überhänge reichen oft auch mit 2WD. Der berühmte Kübelwagen hat auch nur 2WD. 4WD ist alleine noch nicht das Gelbe v. Ei. Sitz der Wagen tief und ist überhaupt mehr PKW, als Offroader, so ist das gut bei schlüpfrigem Untergrund, wie Schnee und Matsch. Mit "Gelände" können aber auch Sand, Unebenheiten, Steigungen und Gräben gemeint sein.
Bei ein wenig ungepfelgteren Feldwegen - und das ist das, was die Meisten von uns fahren werden - reicht 2WD mit HC. Man wird erstaunt sein, was so ein Auto alles kann.
Die Reifen habe ich nicht berücksichtigt, weil man bei einem Mietwagen immer nur Straßenreifen bekommt. Der Unterschied wäre schon mit AT-Reifen deutlich spürbar; allerdings nur im schwierigerem Gelände. Sprich Matsch/Geröll/Sand + Steigungen.
Zu mieten gibts als echten Geländewagen in den Staaten eh nur irgendeinen Jeep. Freilich geht hier nichts über einen Wrangler mit 4WD, aber ein Liberty mit 2WD tut es auch in den meisten Fällen. Bei diesen Autos muss man auch nicht gleich nachwuchten lassen, wenn man mal unwegbarere Strecken gefahren ist.
Der Liberty ist daher deutlich mein Favorit: Gut im Gelände, aber noch komfortabel genug auf der Straße.
Natürlich sind Tahoe und Co. mit 4WD auch nicht zu verachten, aber die Überhänge können z.B. bei der Überquerung von tiefen, ggf. ausgetrockneten Bachläufen, Probleme machen. Die sind so schwer; wenn sie einmal festsitzen, dann kommen sie nicht mehr so leicht frei.
Wer anderer Ansicht ist, soll wenigstens einen Spaten mitnehmen
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Mic