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Autor Thema: Kann ich als Langzeit-Tourist ein Auto in den USA kaufen u.bei d. DMV zulassen ?  (Gelesen 13166 mal)

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kenny187

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Hallo Leute,

ich habe soeben mein B-Visum erhalten und kann nun ein Jahr Urlaub in den USA machen. Da ich volles Gehalt bekommen werde und hier einen festen Job habe, gehe ich davon aus, dass ich gleich sechs Monate Aufenthaltsdauer bekomme oder gleich ein ganzes Jahr oder zumindest nach sechs Monaten verlängern kann. Ich habe die entsprechenden Belege.

So nun meine Frage. Ich recherchiere schon seit Wochen und stosse immer auf widersprüchliche Angaben.

Kann ich als Langzeit-Tourist ein Auto in den USA kaufen (wohl kein Problem) und bei der DMV zulassen/registrieren, wenn ich (sagen wir mal) ein zwei Wochen in einem Bundesstaat, gerne Alaska, wohne? Das Problem ist, dass ich ja als Tourist herumreise und demnach nicht lange an einem Ort sein werde. Und eine Dauerwohnung, die nur als Meldeanschrift dient, kann ich mir nicht leisten. Ich kenne auch keinen drüben.

Ich lasse mich aber gerne darauf ein, ein bis zwei Monate in Alaska zu bleiben.

Habe soviel gelesen z. B.
- geht alles nicht, da Tourist ohne feste Wohnanschrift
- geht nicht, da man einen US-Führerschein für die Zulassung braucht
- geht nicht, da man als Tourist nur sechs Monate mit dem Deutschen Führerschein fahren darf (ich bin aber 12 Monate drüben)
- geht nicht, da man SSN braucht, die man als Tourist nicht bekommen wird
- PO-Box ist nicht ausreichend..
andere sagen, dass es keine Probleme gibt. Einfach Antwaltsbüro als Meldeanschrift oder so tricksen etc...
usw...

Wie sind denn Eure Erfahrungen?

Vielen vielen Dank für Eure Antworten... :help: :help: :help: :dankeschoen: :dankeschoen: :dankeschoen:

winki

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Dieses Thema wurde hier im Forum ausführlich behandelt. Um nicht unhöflich zu erscheinen, bitte die Suchfunktion bemühen!
Ausführlich gibt es auch Informationen auf meiner Webseite! 

Entscheidend dabei ist dass man eine  US Amerikanische Home-Adresse besitzt. Dabei muss man aber Eigenheiten einzelner Bundesstaaten berücksichtigen. Adresse kann auch über einen Freund oder Mailboxservices erfolgen. Eine DL ist nicht zwingend vorgeschrieben und auch nur noch sehr schwer ohne SSN zu bekommen. Einige Versicherungsgesellschaften versichern
auch ohne US DL.
Tricksen wird nicht helfen, die Registration (Zulassungspapiere) werden an die angegebene Adresse nach bis ca. 30 Tage gesendet.
Ob das ein gangbarer Weg ist muss man halt selber entscheiden. Im schlimmsten Fall riskiert man halt eine Ausweisung bezw. Einreiseverbot, darum würde ich den Weg über einen Mailboxservice gehen.

Wie immer Ausnahmen bestätigt die Regel.

Es gibt kein Limit für einen ausländischen FS, er gilt immer so lange wie die Aufenthaltsdauer besteht.


kenny187

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Vielen Dank erst einmal für Deine Antwort.

Ich muss Dir jedoch widersprechen. Ich habe einige Posts zu meiner Frage gefunden, die jedoch nicht zu 100% zu meinem Sachverhalt gepasst haben, z. B. Aufenthaltsdauer von einem Jahr, kein fester Wohnsitz bzw. Bekannte in den USA, keine berufliche Tätigkeit.
Dazu kommt, dass die Posts, die ich gefunden habe, mitunter aus dem Jahr 2002 stammen und sich in der Zwischenzeit doch einiges getan hat.

Bei einigen Informationen bin ich mir nach intensiver Recherche sicher, dass die Verfahrensweise nicht mehr aktuell ist.

Ich habe halt Bedenken, dass es sich mittlerweile alles schwieriger gestaltet, als in den von mir erachteten Posts geschildert wird.

02171

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Zitat
Habe soviel gelesen z. B.
- geht alles nicht, da Tourist ohne feste Wohnanschrift
- geht nicht, da man einen US-Führerschein für die Zulassung braucht
- geht nicht, da man als Tourist nur sechs Monate mit dem Deutschen Führerschein fahren darf (ich bin aber 12 Monate drüben)
- geht nicht, da man SSN braucht, die man als Tourist nicht bekommen wird
- PO-Box ist nicht ausreichend..
andere sagen, dass es keine Probleme gibt. Einfach Antwaltsbüro als Meldeanschrift oder so tricksen etc...
usw...

Wie sind denn Eure Erfahrungen?

die Fragestellung ist allgemeingueltig nur sehr schwer beantwortbar, da die Jurisdiction fuer Registrierung von Fahrzeugen bei den einzelnen Bundesstaaten liegt und die halten vieles in vielen Details unterschiedlich. Die Frage waere besser gestellt wenn man bereits wuesste wo die Reise losgehen soll. Dann muesste man aber auch noch jemanden finden der sich dann dort genauestens auskennt.

Ich selbst habe in den letzten 22 Jahren Fahrzeuge in Colorado, California, Massachusetts und Texas angemeldet aber einige Erkenntnisse moegen auch schon wieder veraltet sein. Ich gebe mal trotzdem etwas Senf zu den Fragen:

Registrieren: man benoetigt eine Adresse und die Adresse muss zumindest zuverlaessig sein was das Verwahren oder Weiterleiten der Post angeht. I.d.R. gibts beim Anmelden nur eine temporary registration, die nach kurzer Zeit mit einer dauerhaften ersetzt werden muss. Diese wird per Post zugestellt. Der sog. Title, aehnlich wie in D der Fahrzeugbrief, wird jedes mal neu erstellt und kommt nach vielen Wochen per Post. Ist schon wichtig dass bei der Adresse nix verloren geht. Ggf. kommen dort auch noch Bescheide fuer Uebertretungen oder Tollroads, etc. ...

Ich hab uebrigens eins meiner Fahrzeuge auf eine Hoteladresse (Texas) angemeldet, gab bislang noch kein Problem und die verwahren auch artig alle Post fuer mich. Auch bei der Zulassung auf dem Amt hatte dort niemand auch nur mit der Wimper gezuckt oder nachgefragt als ich diese Adresse angab.

Einen Fuehrerschein hab ich bei der Fahrzeug-Zulasung noch nie vorgelegt.

Versicherung: die grossen Billiganbieter werden ohne US-Fuehrerschein nicht versichern und andere lassen sich das "Zusatzrisiko" mit einer extra saftigen Praemie vergueten. Man wird da sicher etwas suchen muessen und ggf. Abstriche bei den Summen machen. Aber in windigen Ecken mit ebensolchen Agenturen wird man sicher einen Unterzeichner finden.

Vielleicht gibt es ja mittlerweile wieder Wege einen US-Fuehrerschein ohne SSN zu machen. Ich war zufaellig gerade heute beim RMV zum Verlaengern des Fuehrerscheins gewesen (Massachusetts) - beim Ausfuellen des Formulars war dort eine Alternative zur SSN, wenn man einen Nachweis erbringen konnte dass man nicht berechtigt ist eine SSN zu bekommen. Zumindest scheint es da einen Verfahrensweg zu geben, ich weiss aber nicht welche weiteren Huerden dahinter lauern ...

Wegen des Fahrens mit fremdem Fuehrerschein; da gibt es Gesetze in allen Bundesstaaten wie lange man da mit auswaertiger Erlaubnis fahren darf - manche Staaten erlauben sogar nur 14 Tage und ich bin mir sicher, dass diese Regel oft ungeahndet uebertreten wird.

Mehr faellt mir nun auch nicht ein. Das ganze wird irgendwie schon gehen ... andere Gelegenheitsbesucher kriegen das ja auch hin. Wo soll's denn losgehen? Doch nicht in Alaska ...?

winki

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Nochmals, was irgendwann vor zig Jahren gegolten hat, hat sich in den letzten 3 Jahren geändert. In der Regel wird sich kaum mehr ein Händler nach den erlassenen Vorschriften nach 9/11 bereit erklären seine Adresse zur Registrierung (Zulassung)  zur Verfügung zu stellen. Manche Staaten wie South Dakota Texas, Florida  sind bei der Registrierung nicht so restriktiv. Man kann prinzipielle jede postalische Adresse nutzen die einen Mailbox-Service unterhält oder eine Person beauftragt die Post nach zu senden. Natürlich werden die Vorschriften einzelner Bundesstaaten davon abweichen, die mehr oder weniger die Zulassung restriktiv behandeln.
Wer sich nicht an solche Adresse - Regeln hält, muss halt im Fall eines Verkehrs - Mautvergehen mit einem Besuch im Jail rechnen.
Texas hat seit etwa letztem Jahr die Bestimmungen bei Vergabe und Erneuerungen der DL geändert. Nach unbestätigten Aussagen eines Immigration Officers an der Mexikanischen Grenze werden in Texas für Ausländer ohne SSN keine DL mehr ausgegeben, da ja anders wie bei uns die DL als auch Ausweis benutzt wird. Spätestens März 2012 werden wir mehr wissen wenn der Renewal meiner DL ansteht.

Hier die einzelnen Bundes-Staaten:  Department of Motor Vehicles

Ausnahmen bestätigt die Regel....

Bei einer Zulassung war noch nie ein Führerschein nötig, aber in den meisten Bundesstaaten eine gültige Mindest- - Kfz-Haftpflicht Versicherung. Die meisten Versicherungsgesellschaften setzten einen amerikanischen Führerschein voraus. Es gibt jedoch einige die auch mit ausländischen FS mit entsprechenden Aufschlägen versichern.

dschlei

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Vielleicht gibt es ja mittlerweile wieder Wege einen US-Fuehrerschein ohne SSN zu machen. Ich war zufaellig gerade heute beim RMV zum Verlaengern des Fuehrerscheins gewesen (Massachusetts) - beim Ausfuellen des Formulars war dort eine Alternative zur SSN, wenn man einen Nachweis erbringen konnte dass man nicht berechtigt ist eine SSN zu bekommen. Zumindest scheint es da einen Verfahrensweg zu geben, ich weiss aber nicht welche weiteren Huerden dahinter lauern ...
Das haben wir mit einem Austauschcueler gemacht, da musste von uns als Gasteltern ein Formloses Schreiben an die SS Administration geschickt werden, dem eine Bestaetigung von der Schule beigelegt war, dass die Person hier Schueler ist.  Daraufhin bekamen wir nach ein paar Wochen von der SS Administration das Schreiben, welches die DMV benoetigte.  Heute koennte es natuerlich aufwendiger sein, da viele Staaten den Fuehrerschein als True ID eingefuehrt haben, und daher groessere Anforderungen stellen.

Zitat
Wegen des Fahrens mit fremdem Fuehrerschein; da gibt es Gesetze in allen Bundesstaaten wie lange man da mit auswaertiger Erlaubnis fahren darf - manche Staaten erlauben sogar nur 14 Tage und ich bin mir sicher, dass diese Regel oft ungeahndet uebertreten wird.
In den Faellen, in denen die Umschreibefrist verstrichen ist, gilt es dann wie das Fahren ohne Fuehrerschein, welches ein Moving Vilation ist, und immer vor Gericht verhandelt wird.  
Das gilt aber nicht, wenn man in einem Staat keinen Wohnsitz hat, als besucher kann man so lange fahren wie man will, und braucht nur den aktuellen Fuehrerschein vom Staat mit dem Wohnsitz (deswegen koennen Snowbirds auch mit einem Fuehrerschein aus einem noerdlichen Staat rum kutschieren!)

With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

kenny 187

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Vielen Dank noch einmal für die Antworten!

@02171: Jo, wir wollen nach Alaska und dort erst einmal bleiben.

Was jetzt genau die o.g. Problemtik dort angeht, habe ich noch nichts konkretes herausgefunden.
Fact ist jedoch, dass wir natürlich schnellstmöglich mobil sein müssen.
Ein Alaska Führerschein wäre schon von Vorteil. Auch für die Versicherung. Hatte ja schon mal überlegt, dass man das Auto über Deutschland versichern sollte. Habe da mal zwei Adressen im Web gefunden, jedoch nicht gemerkt. Muss nochmal nachdenken.

Vielleicht hat ja einer schon mal was über Alaska erfahren und ein paar Tipps...

Kar98

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Es gibt kein Limit für einen ausländischen FS, er gilt immer so lange wie die Aufenthaltsdauer besteht.

Falsch. Ein Jahr, maximal, für die Touris, und durchschnittlich 30 Tage wenn man sich auf irgendeine Art niederlässt.

IkeaRegal

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Ein Nachbar in meiner Gegend (kein US-Stützpunkt in der Nähe) hat drei Fahrzeuge mit US-Kennzeichen und fährt die (Neuwagen) hier in D. Kann man denn nicht im Umkehrschluss ein Auto in den USA kaufen und hier anmelden und drüben fahren?

atecki

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Ein Nachbar in meiner Gegend (kein US-Stützpunkt in der Nähe) hat drei Fahrzeuge mit US-Kennzeichen und fährt die (Neuwagen) hier in D. Kann man denn nicht im Umkehrschluss ein Auto in den USA kaufen und hier anmelden und drüben fahren?

Das könnte aufgrund der unterschiedlichen Zulassungsbedingungen (Beleuchtung, Abgas, etc) schwierig werden. Alternative: Hier ein Auto kaufen (möglichst US-Modell wg Service etc) und es in die USA verschiffen (das kostet nicht so viel). Dürfte fast schon die einfachste und sicherste Variante sein...

Axel

gurdk

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Ein Nachbar in meiner Gegend (kein US-Stützpunkt in der Nähe) hat drei Fahrzeuge mit US-Kennzeichen und fährt die (Neuwagen) hier in D. Kann man denn nicht im Umkehrschluss ein Auto in den USA kaufen und hier anmelden und drüben fahren?

Vom Grundsatz her richtig gedacht, ABER leider hat der überwiegende Teil der deutschen KfZ-Versicherer da eine Einschränkung im Bedingungswerk bezüglich des Geltungsbereiches der KfZ-Versicherung.

Versicherungsschutz besteht nur in Europa in den geografischen Grenzen, somit NICHT in den USA, wenn das Fahrzeug in Deutschland zugelassen und versichert wird. Wäre auch zu einfach gewesen.  :)

leia

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Ein Nachbar in meiner Gegend (kein US-Stützpunkt in der Nähe) hat drei Fahrzeuge mit US-Kennzeichen und fährt die (Neuwagen) hier in D. Kann man denn nicht im Umkehrschluss ein Auto in den USA kaufen und hier anmelden und drüben fahren?
Ein Nachbar in meiner Gegend (kein US-Stützpunkt in der Nähe) hat drei Fahrzeuge mit US-Kennzeichen und fährt die (Neuwagen) hier in D. Kann man denn nicht im Umkehrschluss ein Auto in den USA kaufen und hier anmelden und drüben fahren?

Vom Grundsatz her richtig gedacht, ABER leider hat der überwiegende Teil der deutschen KfZ-Versicherer da eine Einschränkung im Bedingungswerk bezüglich des Geltungsbereiches der KfZ-Versicherung.

Versicherungsschutz besteht nur in Europa in den geografischen Grenzen, somit NICHT in den USA, wenn das Fahrzeug in Deutschland zugelassen und versichert wird. Wäre auch zu einfach gewesen.  :)

Irgendwie müsste es aber dennoch gehen, denn man sieht ja auch immer mal wieder "mitgenommene" Fahrzeuge mit deutschem Kennzeichen in den USA. Vielleicht wäre das Verschiffen des eigenen Fahrzeuges eine Alternative?
Viele Grüße Leia


Kar98

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Alternative: Hier ein Auto kaufen (möglichst US-Modell wg Service etc) und es in die USA verschiffen (das kostet nicht so viel). Dürfte fast schon die einfachste und sicherste Variante sein...

Axel


Das ist genau die unmoeglichste Variante von allen. Wenn das Fahrzeug nicht mindestens 25 Jahre alt ist, kannste das im Prinzip vergessen.

02171

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ich denke mal in USA gibt es genug Fahrzeuge so dass man nicht unbedingt eins aus Deutschland mitbringen muss. Wie gesagt viele Versicherungen geben keine Coverage ohne US-Fuehrerschein, aber dann kauft man eben bei den anderen. Unmoeglich ist das nciht und allemal weniger Hassle als ein Fahrzeug hier rueber zu bringen. Lieber die Energie aufwenden eine geeignete Versicherung aufzutreiben - anderen gelingt das ja auch.

Ausgerechnet Alaska! Da ist ja vieles sowieso noch mal wieder anders ... na ja vielleicht findet man wen der sich da auskennt ...

leia

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Nun ja, genau wegen all der genannten Probeleme sind aus meinem Bekanntenkreis schon einige mit dem eigenen Motorrad in den USA gewesen. Diese Möglichkeit erschien für mich bisher gar nicht so dumm und es erschließt sich mir auch jetzt gerade nicht, was daran so schlecht sein soll? Klar rechnet sich das nur für einen längeren Aufenthalt, aber genau um den geht es hier ja.
Viele Grüße Leia