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Autor Thema: Deutsche Freizügigkeit oder amerikanische Prüderie?  (Gelesen 13795 mal)

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NickMUC

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Re: Deutsche Freizügigkeit oder amerikanische Prüderie?
« Antwort #60 am: 08.01.2009, 13:54 Uhr »
Hat nicht die ehem. hessische Kultusministerin vorgeschlagen bzw. gutgeheißen bzw. nicht abgelehnt, dass man die Schöpfungsgeschichte auch bei uns im Biologieunterricht ansprechen sollte http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,445487,00.html ?!

DAS halte ich aber auch für alarmierend!


Das halte ich schlicht und ergreifend für dämlich...
In dem Artikel ist die Rede davon, dass nicht (wie von mir geschrieben) rund 30 sondern mehr als 50% der Amerikaner an die kreationistische "Lehre" glauben - das kann ich mich fast nicht vorstellen.
Falls doch, dann war meine Meinung von den meisten Amerikanern bisher wohl zu hoch....
Grüße,
Nick
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dschlei

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Re: Deutsche Freizügigkeit oder amerikanische Prüderie?
« Antwort #61 am: 08.01.2009, 17:36 Uhr »
Hat nicht die ehem. hessische Kultusministerin vorgeschlagen bzw. gutgeheißen bzw. nicht abgelehnt, dass man die Schöpfungsgeschichte auch bei uns im Biologieunterricht ansprechen sollte http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,445487,00.html ?!

DAS halte ich aber auch für alarmierend!


Das halte ich schlicht und ergreifend für dämlich...
In dem Artikel ist die Rede davon, dass nicht (wie von mir geschrieben) rund 30 sondern mehr als 50% der Amerikaner an die kreationistische "Lehre" glauben - das kann ich mich fast nicht vorstellen.
Falls doch, dann war meine Meinung von den meisten Amerikanern bisher wohl zu hoch....
Dann sollte man ja nnhemen, dass rund die haelfte meiner Arbeitskollegen, Freunde, bekannte und Verwandte an Kratismus glauben?

Ich kenn aber niemanden, bei dem das zutrifft (und ich lebe schon einige Jaherchen in den USA).  Selbst sehr religioese bekannte (evangelicals) finden diese Lehre Quark!
Daher nehme ich auch an, das der Artikel nichts andere als Quark ist!
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DocHoliday

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Re: Deutsche Freizügigkeit oder amerikanische Prüderie?
« Antwort #62 am: 08.01.2009, 17:40 Uhr »
Daher nehme ich auch an, das der Artikel nichts andere als Quark ist!

Das kann man nur hoffen!
Gruß
Dirk

Palo

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Re: Deutsche Freizügigkeit oder amerikanische Prüderie?
« Antwort #63 am: 08.01.2009, 18:01 Uhr »
Zitat
hier http://www.uni-potsdam.de/db/religion/pdf/sieghartner_busch.pd  nachlesen....

Nein, hier: http://www.uni-potsdam.de/db/religion/pdf/sieghartner_busch.pdf


Sowas wuerde von einer amerikanischen Universitaet NIE veroeffentlicht, geschweige ueberhaupt eine solche Studie unternommen.

Weder waehrend seiner Amtszeit noch danach.

Gruß

Palo

NickMUC

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Re: Deutsche Freizügigkeit oder amerikanische Prüderie?
« Antwort #64 am: 08.01.2009, 18:14 Uhr »
Dann sollte man ja nnhemen, dass rund die haelfte meiner Arbeitskollegen, Freunde, bekannte und Verwandte an Kratismus glauben?
Ich kenn aber niemanden, bei dem das zutrifft (und ich lebe schon einige Jaherchen in den USA).  Selbst sehr religioese bekannte (evangelicals) finden diese Lehre Quark!
Daher nehme ich auch an, das der Artikel nichts andere als Quark ist!

Das ist einerseits ungemein beruhigend, andererseits gibt es reihenweise Quellen, die sich mit dem Thema beschäftigen und zu ähnlichen (wenn auch prozentual unterschiedlichen) Ergebnissen kommen.
Wikipedia (sicher auch nicht allwissend) sagt dazu:

"Hauptstütze des Kreationismus sind die in den USA stark vertretenen evangelikalen Christen, die über großen politischen Einfluss verfügten.
Laut einer Umfrage Pew Forum on Religion and Public Life (2005) glauben etwa 26 Prozent der US-Bevölkerung, dass sich das Leben über Jahrmillionen durch natürliche Auslese entwickelt hat. Dass ein höheres Wesen die Entwicklung der Lebewesen gesteuert hat, stimmen 18 Prozent zu. Während insgesamt 48 Prozent an eine Entwicklung der Lebewesen glauben, sind 42 Prozent der Ansicht, dass „die Lebewesen seit Anbeginn der Zeit in ihrer heutigen Form existierten“. Außerdem befürwortet die Mehrheit der US-Amerikaner, dass in den Schulen beides nebeneinander gelehrt werden soll.[8]
Insbesondere die Faktoren Alter und Ausbildung bestimmen dabei die Einstellung der US-Amerikaner. So akzeptieren von den College-Absolventen etwa 40 Prozent die natürliche Auslese im Gegensatz zu 18 Prozent bei den Amerikanern ohne College-Ausbildung. Die Hälfte der Amerikaner mit einem Alter über 65 akzeptiert den Kreationismus, verglichen mit 37 Prozent bei den unter 30-Jährigen.
Die wichtigsten kreationistischen Organisationen haben ihren Sitz in den USA, darunter die Creation Research Society."


Ich vermute mal, Du verkehrst überwiegend in gebildeteren Kreisen, wo sich so ein Unsinn nicht gar so durchsetzen kann.

Grüße,
Nick
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Palo

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Re: Deutsche Freizügigkeit oder amerikanische Prüderie?
« Antwort #65 am: 08.01.2009, 18:19 Uhr »

Ich kenn aber niemanden, bei dem das zutrifft (und ich lebe schon einige Jaherchen in den USA).  Selbst sehr religioese bekannte (evangelicals) finden diese Lehre Quark!

das Dumme ist, dass man mit den meisten so ein Thema ueberhaupt nicht anschneiden kann, weil es tabu ist.
Gruß

Palo

DocHoliday

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Re: Deutsche Freizügigkeit oder amerikanische Prüderie?
« Antwort #66 am: 08.01.2009, 18:43 Uhr »
Möglicherweise hängt die Antwort auf diese Frage auch vom Fragesteller ab. In manchen Kreisen hält man mit seiner Überzeugung vielleicht lieber hinter dem Berg, während man bei einer anonymen Umfrage eher die Wahrheit sagt.

Ich möchte mir gar nicht ausmalen, was bei der selben Umfrage hierzulande herauskommen würde. Ich bin leider gar nicht so sicher, dass das Ergebnis wesentlich anders ausfallen würde.
Gruß
Dirk

dschlei

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Re: Deutsche Freizügigkeit oder amerikanische Prüderie?
« Antwort #67 am: 08.01.2009, 22:14 Uhr »
b]Außerdem befürwortet die Mehrheit der US-Amerikaner, dass in den Schulen beides nebeneinander gelehrt werden soll[/b].[8]


Ich glaube, dass man das etwas differenzierter betrachten muss.  In den USA gibt es ja in der Schule keinen Religionsunterricht, deswegen wird die kraetion dort auch nicht gelehrt, oder auch nur erwahent.  Was meines wissens nach damals bei der Umfrage gemient war, war die Frage, ob man den Schuelern, nciht auch etwas ueber den christlichen Glauben der Kreation vermitteln solle, udn dem haben halt viele zugestimmt.

In Deutschland wird ja Religion an allen Schulen gelehrt und deshalb werden auch alle Schueler mit der Kreation konfrontiert.

Deshalb sagt man aber dennoch nicht, das Kreatismus den Schuelern in Deutschland vermittelt wird!

Man kann einfach die Bildungssysteme nicht einfach vergleichen, und daher sind solche Statistiken auch nicht so einfach umsetzbar!
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Crimson Tide

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Re: Deutsche Freizügigkeit oder amerikanische Prüderie?
« Antwort #68 am: 09.01.2009, 11:50 Uhr »
Während wir drüben gelebt haben, habe ich mich mit dem Thema Kreationismus auch etwas beschäftigt und habe besonders aus dem "Bible Belt" erschütternde Berichte dazu gefunden!  :shock:

Von Biologiebüchern, auf denen jahrelang Aufkleber über das Teufelswerk Darwins draufgeklebt werden mußten, über sogar zugeklebte Seiten , d.h., alle Seiten über die Abstammungslehre wurden z.T. verboten, und das in mehreren Bundesstaaten. 2006 las ich von einem noch ausstehenden Gerichtsurteil in Kansas, in dem Eltern eine Schule verklagt haben , weil dort im Biologierunterricht Darwin gelehrt wurde und sich das mit ihrem Glauben nicht vereinbaren ließ!
Etliche Eltern unterrichten ihre Kinder deshalb zuhause, was drüben gesetzlich erlaubt ist.
In Kansas laufen in so einem Dinosaurier-Park ständig Kreationisten herum, die sich "hobbyarchäologisch" betätigen, um unbedingt Menschenabdrücke neben den Dinos zu finden, weil sie beweisen wollen, daß sie gleichzeitig gelebt haben!  :shock:

Allerdings gibt es solche Strömungen auch in Europa, bloß hoffentlich (noch) nicht ganz so ausgeprägt.

Intelligent Design wird sogar inzwischen gelehrt am Creation Science Research Center, so konnte man geschickt das Schulverbot umgehen, (denn nur zu gerne würden Verlage Bücher über Kreationismus in Schulen verkaufen.)... und man kann an dieser "Uni"  in Kalifornien sogar Abschlüsse machen! Also wirkt das Thema schon seit etlichen Jahren auf die intellektuellen Schichten ein!

SEHR EMPFEHLEN kann ich zu diesem Thema diese Seite hier:

http://www.science-at-home.de/referate/kreationismus.php



L.G. Monika

Canyoncrawler

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Re: Deutsche Freizügigkeit oder amerikanische Prüderie?
« Antwort #69 am: 09.01.2009, 19:05 Uhr »
Bleibt zu hoffen, dass sich mit Mr. Obama auch in dieser Richtung etwas tut.

Die Verflechtung von Kirche und Staat hat Mr. Obama ja bereits in seinem Buch "Hoffnung wagen" kritisiert und dafür plädiert diese Verflechtungen zu lösen. Wie er das allerdings schaffen will, steht in einem Kapitel dass ich noch nicht gelesen habe.  :?
Gruss Kate
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nordlicht

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Re: Deutsche Freizügigkeit oder amerikanische Prüderie?
« Antwort #70 am: 09.01.2009, 19:38 Uhr »
Bleibt zu hoffen, dass sich mit Mr. Obama auch in dieser Richtung etwas tut.

Die Verflechtung von Kirche und Staat hat Mr. Obama ja bereits in seinem Buch "Hoffnung wagen" kritisiert und dafür plädiert diese Verflechtungen zu lösen. Wie er das allerdings schaffen will, steht in einem Kapitel dass ich noch nicht gelesen habe.  :?

Die formale "Verflechtung" von Kirche und Staat gibt es in den USA deutlich weniger als bei uns in Deutschland. So gibt es dort - mit der Ausnahme von Weihnachten, wo man schlecht drum rum kam - keine religioesen Feiertage, ein staatlich unterstuetztes Beitragssystem fuer Kirchen wie unsere Kirchensteuer waere unmoeglich, dass eine grosse Partei sich per Parteinamen - wie die CDU - religioes bekennt, ist undenkbar, auf Formularen von staatlichen Stellen wird nicht einmal optional nach dem Bekenntnis gefragt, in oeffentlichen Schulen gibt es keinen Religionsunterricht, usw. Also da gibt es keine Verflechtungen die Obama gross loesen koennte und davon spricht er in seinem Buch ja auch nicht.
Was es gibt ist eine gut organisierte christliche Lobby, die es versteht ihre Mitglieder zu mobilisieren und politisch zu instrumentalisieren und die dadurch einen grossen Einfluss hat und durch ihr Wahlverhalten dafuer sorgt, das ihr genehme Kandidaten in Amt und Wuerden kommen und dann eine Politik vertreten, die sich nach ihren Massstaeben und Werten richtet.
Auf der einen Seite steht Obama ja in vielen Feldern fuer eine Politik, die diesen Gruppen sicherlich nicht schmeckt. Auf der anderen Seite ist ja eine der Kernaussagen seiner Politik und auch in "Hoffnung wagen" das die USA wieder die UNITED States werden muessen, also die ideologischen Graeben, die ja gerade auch von den christlichen Gruppen mit aufgerissen und vertieft wurden, ueberbrueckt werden muessen. Dass er den evangelikalen Pastor Rick Warren auf seiner Amteinfuehrung sprechen laesst, ist sicherlich als Geste an die christliche Rechte zu verstehen.
Und man soll ja auch nicht vergessen, das Obama bekennender Christ ist und die Kirche in der Emanzipation der Schwarzen eine tragende Rolle gespielt hat. MLK war schliesslich auch Pastor.
Auch wenn ich keine Verflechtungen von Staat und Kirche sehe, die man loesen koennte, denke ich das religioese Gruppen einen gewissen Einfluss auch unter Obama behalten werden. Vielleicht nicht so stark wie unter Bush und vor allem nicht die extremen Kreise. Wenn er das Land wieder einen will, dann wird Obama aber die Hand nach rechts ausstrecken muessen, die linken Herzen hat er laengst gewonnen.

dschlei

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Re: Deutsche Freizügigkeit oder amerikanische Prüderie?
« Antwort #71 am: 09.01.2009, 19:38 Uhr »
Bleibt zu hoffen, dass sich mit Mr. Obama auch in dieser Richtung etwas tut.

Die Verflechtung von Kirche und Staat hat Mr. Obama ja bereits in seinem Buch "Hoffnung wagen" kritisiert und dafür plädiert diese Verflechtungen zu lösen. Wie er das allerdings schaffen will, steht in einem Kapitel dass ich noch nicht gelesen habe.  :?

Leider hat Obama da wenig Einfluss drauf, da solche Dinge meistens unter die jeweilige Staatshoheit der individuellen Staaten fallen.
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wolfmark

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Re: Deutsche Freizügigkeit oder amerikanische Prüderie?
« Antwort #72 am: 16.01.2009, 15:02 Uhr »

TouringUSA

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Re: Deutsche Freizügigkeit oder amerikanische Prüderie?
« Antwort #73 am: 25.01.2009, 23:18 Uhr »
Ohne jetzt alle 5 Seiten gelesen zu haben:

Ich bin eher der Prüde Typ, wenn auch nicht übertrieben.
Meiner Meinung nach gibt es deutlich zu viel freizügigen Sex im Tagesprogramm, zu viel Nacktheit und zu viel Gewalt.

Nennt mich Spießer, aber auch die Ausdrucksweise vieler 13 Jähriger geht mir gegen den Strich.

Für mich ist sexualität etwas sehr intimes und persönliches (was nicht heißt, dass Sex prüde ausgelebt werden muss). Ich will das alles im TV gar nicht sehen. Gerade weils gestellt ist und irgendeinen Urinstinkt ansprechen soll (wie billig) finde ichs doof und primitiv.

Das ist genauso mit der "kauf mich jetzt und sofort" Werbung, auf die kein Mensch mehr reinfällt. Bei Sex scheint es noch zu klappen.

Was die Bibel angeht, so bin ich zwar Christ (Mitglied der ev. Kirche), glaube aber nicht an die Schöpfungsgeschichte.

Die Bibel dient mir persönlich als Leitfaden (in moralischr/ethischer Sicht). Ich nehme sie nicht 100% wörtlich. Ich lese sie zwischen den Zeilen und denke, dass sie eine gute Grundlage für das eigene Handeln darstellt.

TheWurst

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Werbespot zu sexy für den Superbowl
« Antwort #74 am: 29.01.2009, 15:31 Uhr »
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Zitat
"Vegetarier haben den besseren Sex!" Mit dieser These wirbt die Tierschutzorganisation Peta in ihrem neuen Spot. Zu sehen sind dabei Models, die viel Spaß an Gemüse haben und dieses Vergnügen auch zeigen. Der Spot sollte beim Superbowl ein Millionenpublikum erreichen. Doch der US-Sender NBC kommt damit nicht klar - das Video ist zu sexy.


http://www.stern.de/panorama/:Peta-Video-Werbespot/653151.html


 :lol: