Hallo,
habt Ihr eigentlich Kinder ? Ich denke nicht denn was ich hier alles so lese was Ihr macht und ja kein Badeurlaub kann nur darauf schliessen dass Ihr kinderlos seit. Wir sind ca. 15 Jahre durch die USA gereist und habe die unmöglichsten Dinge gemacht aber seit drei Jahren gehen wir nach Florida in den Badeurlaub. Warum wohl ? Genau, denn mit einem Kleinkind kann man schlecht lange Wanderungen machen, lange Touren fahren usw usw. Sicherlich machen wir keinen reinen Badeurlaub sondern machen auch hier und da Sightseeing und kleinere Wanderungen aber dafür finden wir Florida mehr als optimal und günstig kommt mach dort auch hin.
Ja, wir haben ein Kind, einen Sohn der im Februar 3 Jahre alt wird.
Badeurlaub machen wir trotzdem nicht. Wir wandern, fahren Rad (Sohnemann im Kinderradanhänger), Stadtbummeln, Zoo, Spielplatz, Strandtag etc.
Eigentlich finde ich, dass immer viel zu viel darüber geredet wird, was man mit Kind alles nicht machen kann oder machen sollte.
Was wir aktuell nicht mehr machen, sind mehrtägige Trekkingtouren, anspruchsvolle Hochgebirgswanderungen und Klettersteige. Die Rundreisen sind bei uns weniger hektisch, sprich mehr Tage an einem Ort als noch ohne Kind. Und gemütliche Restaurant- oder Kneipenbesuche am Abend, die finden (leider
) auch nicht mehr statt.
Ansonsten machen wir im Prinzip noch fast den gleichen Outdoor-Urlaub wie immer. Outdoorurlaub Light sage ich dazu. Was bedauerlicherweise nicht mehr Light ist, ist das Gepäck. Das hat sich leider vervielfacht - ebenso die Wäscheberge die im Urlaub anfallen. Das erfordert in manchen Dingen einen anderen Ablauf als früher. Statt Abends gemütlich zu Lesen und ein Gläschen Wein zu trinken vor dem Zelt, ist jetzt alle paar Tage abendliches Abarbeiten von Wäschebergen angesagt.
Und Morgens ausschlafen wenn es mal später wurde, ist auch nicht mehr. Der kleine Wecker geht pünktlich zwischen 7.00 Uhr und 7.30 Uhr und will beschäftigt sein damit die Nachbarschaft noch ruhig schlafen kann.
Bei der Wahl des Reisezieles schaue ich vorher mal, wie im Notfall die (kinder)ärztliche Versorungslage im Reiseland ist und Reiseziele die Reiseimpfungen, -prophylaxe oder klimatisch oder hygienisch für ein Kleinkind zu belastend wären, werden nicht bereist. USA West fand aus finanziellen Gründen nicht statt, da wir jeden Euro ins neu erworbene Haus gesteckt haben. Getourt sind wir durch die Nationalparks in Europa und so wollen wir das auch weiterhin überwiegend handhaben und so alle 3-4 Jahre eine Fernreise einstreuen.
Florida wollen wir uns aber unbedingt anschauen, in Form einer Rundreise und nach wie vor reisen wir -ausser bei Städtetouren - mit dem Zelt. Angedacht für in 2 - 3 Jahren, wenn unser Sohn noch etwas älter ist, sich unser Bankkonto erholt hat
und unser Kleiner im Vergnügungspark die Mickey Mouse besuchen und auch in Fahrgeschäften Spass haben kann.
Zelten im Bahia Honda State Park, flach abfallendes Wasser wie ich hier gelesen habe, klingt doch ganz ideal für ein kleineres Kind. Alligatoren schauen in den Everglades, Seekühe streicheln, Delfine schauen in SeaWorld, übers Wasser fahren auf dem Keys Highway. Das macht ihm sicher Spass. Da findet sich dann auch noch eine Shopping Mall um sich neu einzukleiden und interessante Ziele für einen Stadtbummel und die eine oder andere Wanderung in einem State Park.
Und bis dahin: Wanderungen bis 4 Stunden Gehzeit mit Sohnemann in der Kraxe, normalerweise überhaupt kein Problem.
Erst seit ein paar Wochen motzt er und will nicht mehr in die Kraxe (die für seine Grösse und Gewicht auch langsam ans Limit kommt). Dafür läuft er nun 2-stündige einfache Wanderungen auf eigenen Beinchen meist klaglos. Eine Tagestour mit dem Rad mit genügend Pausen, da mault er nicht, sondern kann es kaum erwarten in den Anhänger zu kommen und setzt sich schon mal rein bevor wir überhaupt abfahrbereit sind.
Ein Tag am Strand, geht auch mal. Aber letztlich ist unser Sohn nicht so der grosse Strandfan. Anhaftenden Sand überall findet er nicht so toll (ich übrigens auch nicht!). Nach 2, höchstens 3 Stunden Buddeln und Plantschen am Strand hat er genug und möchte weg und nervt entsprechend rum bis wir die Sachen packen.
Von daher ist das was man im allgemeinen als 'Badeurlaub' bezeichnet für uns nach wie vor kein Thema, weil wir bereits mit mehrstündigen Strandaufenthalten ein Problem haben. Und das am Ende noch mit Pauschaltourismus ala Neckermann und TUI gepaart - auch jetzt mit Kind für uns undenkbar. Ein Apartment in Florida - hm, dann könnten wir ja nicht Zelten, Apartment oder Hotel/Motel daher am ehesten noch in den Städten wo es eh keine gescheiten Campingplätze gibt.
Ich kenne allerdings inzwischen auch genügend Familien die Badeurlaub an Ost-und Nordsee in der gemieteten Ferienwohnung/Appartment oder auch Hotelurlaub an klassischen Pauschalzielen machen. Die sind auch zufrieden und freuen sich jedes Jahr wieder auf einen gelungenen Familienurlaub. Ich käme nie auf die Idee, das abzuwerten oder ihnen unsere Reiseform nahezulegen. Das muss schon jeder selbst wissen wie er den Urlaub verbringt.
Jeder (Paare, Familien, Einzelreisende, Gruppenreisende .... ) soll die kostbaren Urlaubswochen so gestalten wie er möchte und wie es ihm gefällt und möglich ist.
Wir haben unsere Urlaubsform gefunden und daran hat auch unser Nachwuchs im Prinzip nicht (viel) verändert.