Im Urlaub soviel Annehmlichkeiten wie zu Hause?

[motorradsilke]

Thema von http://forum.usa-reise.de/index.php?topic=41541.msg546413#msg546413 unter neuem Titel nach Pro & Contra verschoben. Viel Spaß beim diskutieren.
Heinz
Moderator

[Jack Black]

Ich wollt ja bloß sagen, dass es auch Frauen gibt, die nicht ihren gesamten Hausstand in den Urlaub mitschleppen oder sich Gedanken machen müssen, wo sie die entsprechenden Geräte herbekommen.

Zweifellos sind die Bedürfnisse unterschiedlich, aber eine allgemeingültige Aussage, man könne generell auf einen Haartrockner verzichten, kann ich daraus nicht herleiten.

D.h. genau genommen kann man/frau natürlich auch auf den Fön verzichten, dem einen fällt es leichter als dem anderen (Kojak braucht bestimmt nie einen), aber diese Dinge unserer modernen Zivilisation haben für einige (wie ich finde zu Recht) einen wichtigen Stellenwert.

Den ganzen Hausstand würde ich da auch nicht mit dem Fön gleichsetzen, da liegen doch noch ein paar Dinge dazwischen.

P.S.: Und im Grunde geht es mir eigentlich nur um die etwas eigenartige (aber nicht untypische) Denkweise, die Auslöser dieser Diskussion ist, die da bedeutet, "was ich nicht brauche, das brauchen andere auch nicht".

[motorradsilke]

P.S.: Und im Grunde geht es mir eigentlich nur um die etwas eigenartige (aber nicht untypische) Denkweise, die Auslöser dieser Diskussion ist, die da bedeutet, "was ich nicht brauche, das brauchen andere auch nicht".

Von meiner Seite aus nicht so ganz, eher die Anregung, mal darüber nachzudenken, ob man das im Urlaub wirklich alles braucht, oder ob man sich gerade mal im Urlaub das Leben einfacher gestalten kann.

[Stefanie_GZ]

Um was geht es jetzt hier?

Föhn im Urlaub ja oder nein?

Ganz klar : NEIN!

[Palo]

Im Urlaub moechte ich mindestens so viel Annehmlichkeiten haben wie zu Hause, wenn nicht noch mehr. Sonst waere es ja kein Urlaub.

[Inspired]

Nicht ganz Off-Topic, nur ein bisschen:

Ich muss gerade an den Bericht einer Freundin denken, die auf einem Campingplatz in Skandinavien mal das Vergnügen hatte den Platz neben einem Pärchen im Wohnmobil zu haben. Während meine Freundin und Konsorten gegrillt haben und die Abendstimmung genießen wollten, saß die männliche Hälfte des Nachbarpärchens auf dem Womo und versuchte die Satellitenschüssel auszurichten um irgendwann Sportschau oder so sehen zu können, während die weibliche Hälfte im Womo saß und auf hessisch die ganze Zeit "bässääää, bässäää" oder "schleschtääää, schleschtääää" rief und mit Sicherheit nichts genoss, nicht einmal die Sportschau, die dann irgendwann wohl vorbei war.

Das Szenario muss wohl irgendwann so animierend gewesen sein, dass besagte Freundin sich in´s Zelt zurückzog und "bässääää, bässäää" oder "schleschtääää, schleschtääää" rief, während die anderen über dem Zelt den Topfdeckel hin- und herdrehten.

Was man im Urlaub wirklich braucht, ist wohl sehr individuell: Manchmal braucht´s halt nur einen Topfdeckel um Spaß zu haben und manchmal kann so eine Satellitenschüssel den ganzen Tag versauen!

[kuckuck]

Die Geschichte ist mal lustig, ich stelle mir sowas dann immer gleich bildlich vor. 

Bei mir kommt das mit dem Luxus immer sehr stark darauf an, was für einen Urlaub ich mache.

Campen gehen hat durchaus seinen Reiz, da ist dann aber das Bedürfnis auch sehr basic. Gerne auch mit Kamelle und dann die Ravioli selber kochen.
Wenn ich aber ein verlängertes Wochenende in einer Stadt mache, dann doch leiber 4* Hotel, jeden Tag leeeecker essen gehen und auch schick machen abends. 
Aber wie man im Urlaub fern sehen will, das werde ich wohl auch nicht mehr verstehen. Und das von mir, wo ich nach x-Fernsehserien süchtig bin.  Aber das fehlt mir dann irgendwie so gar nicht.
Aber jeder solls halt so machen, wie er es gerne hat, da tut man sich ja nicht weh. (Es sei denn man ist miteinander im Urlaub und ist sich nicht einig  )

[Aaronp]

Bei meinem letzten Trip nach Las Vegas habe ich 6 Tage den Komfort eines Hotels inkl. Pools genoßen.
Aber auch 4 Tage campen im Joshua Tree NP ohne Dusche, fließend Wasser, nur Plumpsklos etc... das
genauso so schön und erholsam. Die richtige Mischung macht es meiner Meinung nach aus. Ich brauche
nicht den ganzen Urlaub luxus, er ist schön, aber genauso gut kann es auch mal spartanisch sein.

Gruß
Aaronp

[leia]

Für mich gibt es darauf auch keine pauschale Antwort - es kommt auf den Urlaub an. Bin ich in den Alpen auf einer Hüttentour, verzichte ich gerne auf Annemlichkeiten (die ich im schlimmsten Falle noch den ganzen Tag auf den Rücken zu schleppen hätte). Bin ich in den USA Campen, mache ich das in erster Linie um möglichst nah "an der Natur" dran zu sein, auch da brauche ich kaum mehr als Zelt, Schlafsack und Isomatte. Und wenn es mal ein CG ohne Duschen ist, verzweifel ich deswegen auch nicht. Bin ich -was in den letzen Jahren aber kaum noch vorkam- in Europa auf Campingtour, lade ich das Auto auch bis zur Dachkannte mit "Annehmlichkeiten" voll. Mache ich eine Radwanderung, hab ich nicht mehr dabei, als unbedingt notwendig.

In Städten hingegen mag ich es eher komfortabel -allerdings nicht um jeden Preis. Bekomme ich fünf Sterne zu einem guten Preis, nehm ich die, wenn nicht gehts auch mit ein, zwei Sternchen weniger.

Bin ich zwei Tage Skifahren, reicht mir ne kleine Pension, bin ich eine ganze Woche, weiß ich die Annehmlichkeiten eines guten Hotels zu schätzen.

Wenn ich Haare hätte, die ohne Föhn einem Katastrophenzustand gleich kämen, würde ich niemals ohne Föhn Urlaub machen. Das hat für mich dann aber nichts mit "Annehmlichkeit" sondern mit "Ansehlichkeit" zu tun. Oder wer will im Urlaub schon wie ne Vogelscheuche herum laufen?

[motorradsilke]

Wenn ich nun schon unfreiwillig zum Threaderöffner geworden bin, muss ich auch noch mal meinen Senf dazugeben.

Ich persönlich brauche keinen Luxus im Urlaub. Ich möchte Land und Leute kennenlernen, wenn ich irgendwo hin fahre. Und den meisten Kontakt zur Bevölkerung, den besten Einblick in das Leben der Leute vor Ort hat man eher in billigen Hotels, Restaurants u.ä.

Mir ist es wichtig, möglichst viel von der Welt kennenzulernen, und das kann ich nur, wenn ich preiswert reise.
Da ich im Urlaub meist nur zum Schlafen im Zimmer bin, ist es mir auch ziemlich egal,wie dieses ausgestattet ist. Das Einzige, worauf ich wirklich Wert lege, ist, dass die Bettwäsche nach dem Vormieter gewechselt wurde, was leider nicht in allen Ländern dieser Welt selbstverständlich ist, und ein eigenes und halbwegs sauberes Bad.
Wenn ich natürlich wie in Las Vegas ein 4 Sterne Hotel für den Preis eines Motels bekomme, nehm ich das natürlich auch mit. Aber es ist eben die absolute Ausnahme, und den ganzen Urlaub möchte ich das auch nicht haben.

Da wir schon einige Länder mit dem Rucksack und öffentlichen Verkehrsmitteln bereist haben, bin ich es gewohnt, auf alles zu verzichten, was nicht unbedingt notwendig ist. Da überlegt man sich, was man wirklich braucht, wenn man den Rucksack auch mal ein paar Stunden bei Tropenklima tragen muss. Rekord war mein Rucksack bei unserer ersten Thailandreise: knapp 8 kg (inkl. Rucksack) für 18 Tage Urlaub. Schaff ich aber inzwischen auch leider nicht mehr.

[Wilder Löwe]

Mir erschließt sich nicht ganz, was die Sternezahl des Hotels mit dem Kennenlernen von Land und Leuten zu tun hat. Wenn ich mich eh nur zum Schlafen im Hotel aufhalte und den Rest des Tages auf Kultur mache, ist es unter diesem Aspekt völlig egal, ob das Hotel 1 oder 5 Sterne hat. Für mich persönlich macht es aber schon einen Unterschied, ob ich nach einem Tag in den Elendsquartieren von Bombay in eine kahle, unklimatisierte, mückenverseuchte Zelle zurückkehre und auf einer besseren Pritsche schlafe (das ist jetzt nicht mal ironisch gemeint, ich habe das schon hinter mir) oder in ein schön dekoriertes, klimatisiertes Zimmer mit weichem Bett und TV. Wenn man es sich leisten kann, warum sollte man sich nicht ein schönes Zimmer buchen? Ich sehe keinen Grund, mich selbst zu kasteien. Den Fön kann ich da auch zuhause lassen, weil es in guten Hotels meist einen gibt  

In billigen Hotels hat man übrigens meist auch nicht mehr Kontakt zur Bevölkerung, höchstens zu einer anderen Schicht der Bevölkerung. Wenn wir jetzt mal beim Thema USA bleiben, dann hatten wir (innerhalb eines Hotels) in besseren Hotels eher Kontakt zu Amerikanern als in einfachen Hotels. Einfach weil es in bessern Hotels eine Bar oder zumindest einen schönen Lobbybereich gibt, wo man mal ins Gespräch kommt. Im Motel 6 wüsste ich nicht wirklich, wo ich da Gelegenheit hätte, mit Amerikanern Kontakt aufzunehmen. Da kommt man halt wirklich nur zum Schlafen hin und nicht um Small Talk zu machen.

[motorradsilke]

@ Katrin:
Sicher hast du in Bezug auf die USA Recht, das man in billigen Hotels nicht mehr Kontakt zur Bevölkerung hat als in teuren. Aber auch dort kann man an der Rezeption oder beim Frühstück Kontakt zu Amerikanern bekommen.
Und unter Land und Leute kennenlernen verstehe ich nicht nur mit den Leuten zu reden, sondern auch zu sehen, wie diese leben.

Mein Beitrag bezog sich auf Urlaub allgemein und weltweit.
Gerade in dem von dir genannten Indien hast du eben in einem 5 Sterne Hotel oder auch schon in einem guten Mittelklassehotel fast nur noch ausländische Touristen oder einen Ausschnitt aus einem winzig kleinen Teil der Bevölkerung. Gerade dort spiegelt es eben nicht das wirkliche Leben in dem Land wider.

[winki]

Kann man das den so pauschal sagen? Ich glaube nicht. Die Definition von Luxus ist ja wirklich ein sehr dehnbarer Begriff und jeder versteht etwas anderes darunter.
Nicht zu vergessen dass es auch Personen gibt die gerade im Urlaub Luxus suchen, da sie ansonsten über ein Mittelmass kaum hinwegkommen.
Andererseits ist es ja einfacher auf Luxus im Urlaub zu verzichten wenn man in zuhause hat...

Allerdings wundere ich mich schon gewaltig, wenn nun ein normaler Haarfön bereits zu Luxusartikel gezählt wird. Wobei es natürlich immer darauf ankommt welche Art von Urlaub/Freizeitgestaltung ich gerade ausführe. Auf einer Trekkingtour durch den Amazonas kann man schon alleine mangels Stromanschluss darauf verzichten, aber bei einem normalen Hotelurlaub sofern die Dinger nicht schon eh vorhanden sind, sehe ich keinen Luxus darin.

Als wir noch zur Motorradgilde zählten wurde eher auf ein zusätzliches paar Unterwäsche verzichtet (kann man waschen) als auf einen Reisefön. Jeder leid geplagte BMW Helmträger kennt nämlich das Problem, dass nach längerer Tour jede Frisur eher einem Irokesenschnitt ähnelt und der Vergleich zu einem Punk nicht ausgeschlossen war.

Nun durch eine Kurzhaarfrisur oder Glatze kann das Problem auch gelöst werden, aber ich glaube kaum dass ich meine Frau damit überzeugt hätte.

[NickMUC]

Ich schließe mich da der Motorradsilke an: gerade in Ländern, die nicht gar so wohlhabend sind, habe ich in einfachen Quartieren deutlich mehr Kontakt zu Einheimischen gefunden als in irgendwelchen Luxushotels. Bestes Beispiel Havanna, wo ich in einem illegalen (wenngleich sehr angenehmen) Privatquartier gelebt habe und dank dem Hausherren und seiner Familie die Gelegenheit hatte, Kubaner kennen zu lernen, bei Ihnen zum Abendessen zugast zu sein, sie auch mal zum Essen in touristenfreie Restaurants einzuladen usw...
Ich war auch ein paar Mal (wegen der guten Mojitos) auf der Terrasse des Hotel Nacional (dem teuersten Hotel in Havanna) - von den Drinks abgesehen, war ich froh, dort nicht zu wohnen, den das war eine gegen die Habañeros abgeschottete Welt, die überwiegend aus stillosen, geschmacklosen, reichen und ausgesprochen unangenehmen Touristen bestand, die Kuba als pittoreske Kulisse benutzt haben, um sich möglichst kolonialherrenmäßig zu benehmen.

Aber auch in den USA habe ich oft abends vor meiner Moteltür gesessen, mit einem kleinen Drink, einem Buch und einem Zigärrchen, und interessante und nette Gespräche mit Einheimischen gehabt: vom Handelsvertreter über den Trucker bis hin zum mexikanischen Erntearbeiter. Das ist sicher ein bisschen pauschal und klischeehaft, aber: das freut mich mehr als mit einem wohlhabenden amerikanischen Touristen an der Hotelbar Small Talk zu halten (was nicht heissen soll, dass es da nicht auch nette Leute gibt).

Ähnliches gilt auch für die Gastronomie: ich gehe lieber in einem kleinen Nest in der Provinz in den lokalen Diner als in ein schickes Reataurant in einer der Tourismus-Hochburgen; oder in eine zwielichtige Cocktailbar, wo 10 Harleys vor der Tür stehen anstatt in die Bar des Luxushotels.

Komfort habe ich zuhause genug - auf Reisen (ich nenne das bewusst nicht "Urlaub") interessieren mich andere Dinge.

[Stefanie_GZ]

Reden wir hier über Luxus oder Annehmlichkeiten.

Laut Wikipedia ist Luxus (v. lat.: luxus = Verschwendung, Liederlichkeit, (eigentlich „üppige Fruchtbarkeit“) bezeichnet Verhaltensweisen, Aufwendungen oder Ausstattungen, welche über das übliche Maß (den üblichen Standard) hinausgehen bzw. über das in einer Gesellschaft als notwendig und - zum Teil auch - für sinnvoll erachtete Maß. Luxus fasst damit Phänomene zusammen, die für einen großen Teil der Bezugsgruppe zwar erstrebenswert sind, aber nicht erreichbar. Deshalb ist ihr Tauschwert oft erheblich, das heißt der Preis für ihren Erwerb hoch und deshalb sind Luxusgüter meist nur auf der Grundlage einer entsprechenden Ausstattung mit Macht oder Reichtum zu erwerben.

Demnach ist es ja schon Luxus, nur in die USA zu reisen, denn das kann sich ein großer Teil der Bevölkerung nicht leisten, schon gar nicht 2 mal im Jahr oder öfter.

Mein persönlicher Luxus oder Annehmlichkeit, ist es schon 2 Wochen am Stück, meine Mann zu sehen, mir ihm zu reisen und während der Zeit weder arbeiten, noch kochen, noch waschen etc. zu müssen.
Mir reicht dann aber auch Economy im Flieger, Motels der Mittelklasse und ein einfaches Mal in einem Diner oder Ähnliches.

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