Als Tourist mit eingeschränktem Budget und knapper Zeit habe ich nicht die Möglichkeit umfangreiche Excursionen vor Ort zu unternehmen.
Ich stöbere einfach im Internet und in Büchern und wenn ich etwas finde, dass meinen Interessen entspricht, dann geht es an die Detailplanung.
Hallo Alfons,
das ist ja nun keine schlechte Methode, vorausgesetzt, es sind keine deutschprschigen Reiseführer.
(One of my pet peeves)
Tip: Bücher vor Ort suchen, da gibt es oft genug Dinge, die kein Tourist sonst zu Gesicht kriegt. Aber es geht halt nur auf English
Du bist sicher wesentlich mehr im Südwesten unterwegs und hast daher auch einen besseren Einblick.
...ersteres scheint so zu sein........
Trotzdem will ich von meiner Meinung, es gäbe keine unbekannten, großen (auch räumlich gemeint) Highlights mehr, nicht abrücken. Warum?
Als ich das erste mal am Green River Overlook stand, war ich überzeugt ich wäre inmitten einer weglosen, unerforschten und endlosen Wildnis voller Geheimnisse.
Schönes Beispiel! Wenige Meilen Luftlinie entfernt hättest du das gehabt, was du suchtest. Das Problem: es steht in keinem Reiseführer, es gibt keine Schilder dorthin, masn muss Karten lesen und interpretieren können, um solche Punkte zu finden. Man braucht entsprechendes Equipment, sprich Fahrzeug.
Heute, wo ich jeden Hügel, jeden Berg namentlich kenne, wo ich genau zeigen kann, wo Hans Flat, wo Hite oder wo Hanksville sich befindet, wo ich einige der Dirt Roads schon selbst gefahren und einige der Canyons erwandert habe, weiß ich, wie klein dieses Gebiet tatsächlich ist - nicht ohne Wehmut.
Jedes bekannte Gebiet schrumpft!
Sobald man den Überblick gewinnt!
Damit das nicht falsch ankommt, ich will hier dieses wunderschöne Land nicht madig reden, und wenn ich könnte, würde ich noch heute nach Hanksville auswandern. Ich rede hier nur vom Untergang meiner eigenen Illusionen, hier gäbe es ein Land ohne Grenzen.
Land ohne Grenzen, dazu ist diese Erde einfach zu klein!
Siehe auch meine obige Bemerkung zur Veränderung durch Kennenlernen.
Nur als interessierter Frager: Warum gerade Hanksville? Ich kenn es gut, weiss auch wie niedrig dort das Durchschnittseinkommen ist, wenn man nicht gerade eine der zwei Tankstellen hat (die dritte ist schon geschlossen).
Dass Geheimhaltung keinen Reiz ausüben kann ist keine Frage, Geheimniskrämerei hingegen schon.
Allein dein Hinweis viele "Geheimnisse" zu besitzen reizt mich dazu dir eine PN oder Mail zu schicken. Ich werde es nicht tun, weil einige Dinge wie (als nicht unbekanntes Beispiel) die Brimhall Bridge oder der gesamte Escalante Canyon von der 12 bis zum Lake Powell (mein Traum) außerhalb meiner Möglichkeiten liegen und ich andererseits bereits zwei der Wave sehr ähnliche Formationen "entdeckt" habe, die aber vom berühmten Original mindestens so weit entfernt sind wie Cedar Breaks vom Bryce.
Zum Letzten zuerst: Das wär ja nun nicht weit weg!
Aber im Ernst, wer sich mit den geologischen Gegebenheitden des Südwestens auseinandersetzt wird viel mehr Möglichkeiten haben, solche Dinge zu entdecken. Es bedeutet aber Arbeit und enthält keine Erfolgsgarantie! Das scheuien aber die meisten, wenn auch wahrscheinlich aus sehr unterschiedlichen Gründen. Von unzureichenden körperlichen Möglichkeiten und finanziellen Gründen bis hin zu purem Konsumentenverhalten.
Aber was ist entdecken?
Ein Beispiel:
Die heute viel besuchten Gemini Bridges keine 10 Meilen Luftlinie von Moab entfernt wurden erst Anfang der 70er Jahre entdeckt. Was aber nicht unbedingt bedeutet, dass zuvor noch nie ein Mensch dort war. Interessanterweise kommen (nach meiner Meinung) 99% der Besucher von oben zu den Brücken, obwohl sie von unten gesehen viel spektakulärer, interessanter und besser in ihrer Entstehung zu verstehen sind. Nur - der untere Zugang macht mehr Mühe und ist seltener beschrieben.
Das inzwischen unter Geologen in bezug auf seine Entstehung heiss umstrittene "Roberts Rift" in der gleichen Gegend scheint sogar erst 10 Jahre später bemerkt worden zu sein. Roberts Rift kennt aber vermutlich noch immer kaum ein Tourist und selbst 80% der locals dürften nichts darüber wissen, obwohl es schon ganze Bücher drüber gibt. Vielleicht liegt es bei diesem Feature aber auch daran, dass es nicht so photogen ist.
Mach dir mal die Mühe und versuche herauszufinden, wo es den/einen Arch mit 5 (in Worten: fünf) Öffnungen gibt! Der ist wirklich nicht "geheim". In Arches bestaunen sie schon alle den Double Arch.
Ist je auch leicht zu erreichen, man braucht eigentlich noch nicht mal aus dem Auto aussteigen.
Was du als Verlust empfunden hast - nämlich das Gewinnen von Ein- und Überblick, das hat sich z.B. bei meiner Frau ganz anders abgespielt. Sie hatte anfangs den Eindruck, immer nur Flecken auf einer sonst für sie "weissen" Landkarte zu kennen und es war eine Art "Befreiung", nacheinander die Zusammenhänge zu begreifen.
In der Hoffnung, dass dir trotzdem der Spass am Südwesten nicht genommen wurde
Rolf