Hallo,
die Diskussion hatten wir so oder so ähnlich schon öfter.
Ich bin im Gegensatz zu NickMuc der Planungstyp und habe schon in den 60ern meine Alpentouren minutiös ausgearbeitet (und die Planung unterwegs immer wieder mal über den Haufen geworfen
- das Rausgeworfene wurde aber für spätere Jahre aufgehoben und wiederbelebt).
Ohne Karte geht eine Grobplanung eigentlich nicht. Nur in Karten (wobei die nicht zwingend aus Papier sein müssen; Top 10 und Top 50 z.B. sind nichts anderes als die guten alten vermessungsamtlichen topographischen Karten auf DVD) findet man Antworten zu Fragen wie: Was gibt es hier und dort neben der angedachten Route, welche Strecken sind als landschaftlich schön bezeichnet (sinnigerweise in den unterschiedlichen Kartenwerken meist unterschiedliche Strecken; findet sich eine in mehreren Karten, ist das aber schon mal ein Hoffnungsschimmer), wie lege ich eine Route grob fest.
Die Detailplanung (=Tagesplanung) fordert dann schon den PC: komme ich überhaupt an einem Tag von A nach B, wenn ich unterwegs auch noch C und D anschauen will. Das geht mit dem Routenplaner einfacher als mit der Karte (geht zwar auch mit Karten, ist aber mühsamer, außerdem ist die Kilometrierung - Milelierung? - häufig genug unvollständig; die gewonnene Zeit nutze ich lieber zur Recherche nach Zielen).
Auf der Fahrt ist ein morgendlicher - und an Aufenthaltsorten ein unterwegsiger - Blick auf die Karte zweckmäßig. Während der Fahrt möchte ich aber auf ein Navi nicht mehr verzichten (auch wenn es objektiv verzichtbar ist - ich bin auch 35 Jahre ohne zurechtgekommen und schaffe es auch heute noch zur Not ohne - mein privates Auto hat keines): Karten sind - wenn sie einen halbwegs ordentlichen Abbildungsmaßstab haben - relativ unhandlich und nach Murphy's Law in der Praxis selten auf der Faltung aufgeschlagen, wo man sie gerade braucht; Streit zwischen dem plötzlich etwas wissen wollenden Fahrer und dem längere Zeit die Landschaft genießenden Beifahrer ist häufig vorprogrammiert; auf den Karten steht - im Gegensatz (na ja, meist) zum Navi - weder der nächste Supermarkt noch die nächste Tankstelle noch der genaue Standort des gesuchten Hotels/Restaurants.
Navi einschalten darf aber nicht bedeuten Gehirn ausschalten. Nicht immer ist die Streckenführung sinnvoll oder aktuell. Manchmal haben die Dinger auch einen Hang zu Feldwegen. Wenn man die Karte in groben Zügen im Kopf hat, kann man solche Verirrungen aber souverän ignorieren und sich an den verzweifelten Anweisung "if possible make a legal u-turn" kaputtlachen.
PS: ich wähle 90% der Nummern, die ich mit dem Handy anwähle, manuell (na ja, insgesamt keine 20 Nummern und in etwa insgesamt 0,5 - 1 Anrufe pro Woche - mehr Leute brauche ich nicht an der Funk-Strippe).