Ich versuche auch in den USA, meine Umweltsünden so gering wie möglich zu halten. Die Emission beim Langstreckenflug verursacht bei mir ein kleines schlechtes Gewissen, aber ich sage mir dann, wenn ich nicht im Flieger sitze, fliegt die Maschine trotzdem, es ist ja ein Linienflug.
Beim (Zelt)campen haben wir automatisch eine bessere Energiesparbilanz als bei einem Motelurlaub, da beim Zelten kein täglicher Bettwäsche- und Handtuchwechsel anfällt, kein Stromverbrauch für Licht, Fernseher, Klimaanlage, Kühlschrank, keine Berge von Einwegbechern und -tellern beim Frühstück, Duschen auf den Campingplätzen in den Nationalparks sind nicht kostenlos und man dreht das Wasser schneller ab als dort wo die Duschen kostenlos sind ...
Stattdessen waschen wir unsere Schlafsackinlets bei 4 wöchigen Reisen so 2x und wechseln die Microfaserhandtücher so alle 5-7 Tage. Strom verbrauchen wir keinen, dafür aber Batterien, die allerdings nicht weiter die Umwelt belasten, da wir wiederaufladbare Akkus verwenden.
Gekocht wird mit Gas aus der Kartusche. Hier könnte man noch mehr für den Umweltschutz machen, wenn die Hersteller auf wiederbefüllbare Kartuschen umstellen würden. Statt Einweggeschirr haben wir Campinggeschirr und -besteck dabei und Spülen.
Unsere Energiebilanz beim Zelten in den USA ist aber immer schlechter als in Europa, da wegen der ausufernden Verpackungen Unmengen an Müll anfangen. Nach einer Mahlzeit ist in den USA die Mülltüte voll, während die uns in Europa für einen ganzen Tag reichen würde. Und das Schlimme ist, dass das fast alles Plastik und teilweise auch Styroporverpackungen sind. Und bei Kartonverpackungen ist meist noch ein Sichtfenster aus Kunststoff dabei oder die Pappe ist noch irgendwie beschichtet.
Beim Campfire kann man Energie und CO2-Ausstoss sparen, indem man nicht ganze Wälder verstocht, wie das die Amis gerne machen indem sie beinahe Tag und Nacht das Campfire nähren, sondern sich auf ein paar Scheite am Abend (oder alternativ einen Firelog) beschränkt.
Die unzähligen Plastiktüten bei einem Einkauf zu reduzieren, ist uns noch nicht gelungen. Die Kassiererinnen schauen uns an als wäre man ein Ausserirdischer, wenn man z.B. Flaschen und Dosen 'not in the bag' haben will. Die vielen Plastiktüten nehmen wir als Mülltüten.
Solange Benzin in den USA ein günstig bezahlbares Gut bleibt, wird es mit dem Umweltschutzgedanken weiterhin nicht so weit her sein.
Meiner Meinung nach funktioniert Umweltschutz hier wie drüben in der Breite am Besten über den Geldbeutel: wenn etwas teuer ist, denkt man automatisch darüber nach wie man weniger verbrauchen kann und damit Geld sparen kann. Egal ob Strom, Wasser, Öl, Benzin, Müll, CO2-Außstoss.
In Deutschland sind wir mit dem Umweltschutz schon relativ weit, es gibt immer noch was zu verbessern, allerdings sollten wir uns auch nicht immer weiter Gängeln wenn in unserer unmittelbaren Nachbarschaft weiterhin hemmungslos CO2 ausgestossen wird, Kohlekraftwerke die Luft verpesten etc.
Was nutzt uns, wenn wir für Autofahrer und Industrie mit immer neuen Auflagen die Co2-Grenzwerte oder andere Schadstoffgrenzwerte immer weiter verschärfen, wenn unsere Nachbarländer dies nicht tun. Die Luftmassen z.B. bleiben schliesslich nicht an der Grenze stehen, sondern zirkulieren über ganz Europa.