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Autor Thema: Würdet Ihr in die USA auswandern ?  (Gelesen 103894 mal)

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Sam-Style

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Re: Würdet Ihr in die USA auswandern ?
« Antwort #315 am: 08.05.2012, 22:08 Uhr »
Solange man hier einen gute Job hat, dann geht es ja.
Viele müssen aber für 7€ arbeiten oder sogar noch Hartz 4 beantragen weil der Lohn nicht reicht.
Spätestens wenn man in Hartz 4 abrutscht, dann merkt man von der sogennanten Sozialen Absicherung nichts.
Wenn man Jobangebote für 5€ nicht annimmt oder diese 1€ Jobs ablehnt, sich nicht bewirbt oder sonstieges, dann wird das Hartz 4 Geld gestrichen und der eine oder andere bekommt irgendwann nichts mehr und landet auf der Strasse oder muss bei Freunden wohnen.
Ich würde gerne auswandern, aber das ist nicht einfach und man braucht einfach einen sehr guten und sicheren Arbeitsplatz, damit sich das wirklich lohnt.



Jack Black

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Re: Würdet Ihr in die USA auswandern ?
« Antwort #316 am: 08.05.2012, 23:17 Uhr »
Spätestens wenn man in Hartz 4 abrutscht, dann merkt man von der sogennanten Sozialen Absicherung nichts.

??

Die Alternative ist doch, gar nichts zu bekommen, keinen Mietzuschuss, keine Krankenversicherung(!), kein Geld auf das Konto. Nichts. Ist das besser, wenn ja, warum? Verstehst Du unter "sozialer Absicherung" ein adäquates Einkommen ohne zu arbeiten?

Wenn man Jobangebote für 5€ nicht annimmt oder diese 1€ Jobs ablehnt, sich nicht bewirbt oder sonstieges, dann wird das Hartz 4 Geld gestrichen und der eine oder andere bekommt irgendwann nichts mehr und landet auf der Strasse oder muss bei Freunden wohnen.

Warum auch nicht? Warum sollen "andere" es bezahlen, wenn jemand ein Jobangebot nicht annimmt - auch wenn es keine gute Bezahlung darstellt. Es ist doch aber sicherlich mehr als "gar nichts"?

Ich würde gerne auswandern, aber das ist nicht einfach und man braucht einfach einen sehr guten und sicheren Arbeitsplatz, damit sich das wirklich lohnt.

Aber dann kann man ja gleich zu Hause bleiben, wenn man den sicheren Arbeitsplatz hat. Und in den USA gibt es kein Hartz 4, es gibt vergleichbare Programme, aber die sind noch deutlich restriktiver als in Deutschland. Aus Gründen "mangelnder sozialer Absicherung" in die USA auszuwandern wird ganz sicher in einer Überraschung enden.

Sam-Style

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Re: Würdet Ihr in die USA auswandern ?
« Antwort #317 am: 08.05.2012, 23:59 Uhr »
@Jack Black
Diese alternative mit nichts zu bekommen passiert hier doch täglich und wenn du das nicht glaubst, dann Informier dich einfach.
Das viele daran selbst Schuld sind ist eine andere Geschichte, aber du stellst es so dar als ob es in Deutschland unmöglich wäre mit nichts dazustehen.
Und jetzt erzähl mir mal wie du eine Wohnung, Strom, Telefon usw. mit einem Stundenlohn von 5€ bezahlen willst?
Das sind bei einem 8 Stunden Tag und 22 Tagen im Monat 880€ Brutto und Netto vermutlich ca. 600€.
Entweder Miete zahlen oder verhungern.
Brauchst aber nicht denken das ich es toll finde wenn manche einfach nicht arbeiten wollen und trotzdem alles bezahlt bekommen, weil solche gibt es leider genug.
Deshalb ist es für mich kein Kontra nicht auszuwandern.
Aber hier muss man jetzt nicht ein Drama aus dem Thema machen.

Und wenn man einen guten Job hat, dann wozu auswandern?
Das habe ich doch geschrieben.
Nur mit einem sehr guten und sicheren Arbeitsplatz und mit sehr gut meine ich einen sehr gut bezahlten Job.
Wenn ich das dreifache verdienen würde, dann sofort.
Und wenn ich keine Arbeit finde, dann nützt mir auch eine Greencard nichts.


Jack Black

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Re: Würdet Ihr in die USA auswandern ?
« Antwort #318 am: 09.05.2012, 11:28 Uhr »
Diese alternative mit nichts zu bekommen passiert hier doch täglich und wenn du das nicht glaubst, dann Informier dich einfach.

Das hängt ja nun nachweislich von jedem selbst ab, wer die Auflagen der AA erfüllt (und die sind erfüllbar, auch menschenwürdig) bekommt nicht "nichts". Aber wir haben uns in Deutschland ja schon an den hohen sozialen Standard gewöhnt, so dass wir die obligate Krankenversicherung kaum als Leistung würdigen. In den USA wärest Du nicht einmal krankenversichert.

Das viele daran selbst Schuld sind ist eine andere Geschichte, aber du stellst es so dar als ob es in Deutschland unmöglich wäre mit nichts dazustehen.

Das muss man differenzieren: ich gehöre nicht zu der Fraktion, die Hartz4 Empfänger in die Schublade "selbst schuld" schiebt. Aber wer nicht einmal Hartz4 bekommt, der ist aus meiner Sicht selbst schuld, denn das Angebot besteht und die Wahrnehmung stellt keine unmenschliche Anforderung dar.

Und jetzt erzähl mir mal wie du eine Wohnung, Strom, Telefon usw. mit einem Stundenlohn von 5€ bezahlen willst?
Das sind bei einem 8 Stunden Tag und 22 Tagen im Monat 880€ Brutto und Netto vermutlich ca. 600€.

Es sind ca. 700€ netto. Das ist natürlich wenig, ich befürworte auch solche Jobs nicht, aber im Zweifel muss man eben eine sehr kleine und günstige Wohnung mieten. Und wenn es nur ein kleines Zimmer mit Bad ist. Außerdem kann man dann immer noch Wohngeld beantragen (auch eine Leistung unseres Sozialstaats).

Brauchst aber nicht denken das ich es toll finde wenn manche einfach nicht arbeiten wollen und trotzdem alles bezahlt bekommen, weil solche gibt es leider genug.

Wie gesagt, ich unterstelle Hartz4 Empfängern nicht grundsätzlich Bocklosigkeit, im Gegenteil, ich bin überzeugt davon, dass der Großteil mit Arbeit glücklicher wäre. Natürlich gibt es davon Ausnahmen, die sind typischerweise eher da anzutreffen, wo eine schlechte Ausbildung vorhanden ist und oft niemals eine richtige Arbeitsstelle wahrgenommen wurde.

Und wenn man einen guten Job hat, dann wozu auswandern?
Das habe ich doch geschrieben.

Das finde ich leider nicht, auch nicht beim wiederholten Durchlesen. Ich sehe nur "ich würde gerne auswandern" - aber über Gründe und Motivation steht da nichts.

dschlei

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Re: Würdet Ihr in die USA auswandern ?
« Antwort #319 am: 09.05.2012, 15:11 Uhr »
Diese alternative mit nichts zu bekommen passiert hier doch täglich und wenn du das nicht glaubst, dann Informier dich einfach.
In den USA wärest Du nicht einmal krankenversichert.
Das ist nicht richtig.  Wenn eine Person unter einem Mindestsatz verdient, ist die Person automatisch bei medicaid versichert (oder den entsprechenden Staatsversionen davon, in Wisconsin ist das Badgercare)

Die Unversicherten sind entweder freiwillig nicht versichert oder liegen in einer Einkommensklasse, in der sie auf Medicaid keinen Anspruch mehr haben, aber eine normale Versicherung nicht bezahlen koennen.
With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

Palo

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Re: Würdet Ihr in die USA auswandern ?
« Antwort #320 am: 09.05.2012, 16:50 Uhr »
Diese alternative mit nichts zu bekommen passiert hier doch täglich und wenn du das nicht glaubst, dann Informier dich einfach.
In den USA wärest Du nicht einmal krankenversichert.
Das ist nicht richtig.  Wenn eine Person unter einem Mindestsatz verdient, ist die Person automatisch bei medicaid versichert (oder den entsprechenden Staatsversionen davon, in Wisconsin ist das Badgercare)

Die Unversicherten sind entweder freiwillig nicht versichert oder liegen in einer Einkommensklasse, in der sie auf Medicaid keinen Anspruch mehr haben, aber eine normale Versicherung nicht bezahlen koennen.

@dschlei das stimmt nun auch wieder nicht, erstens ist es von Staat zu Staat verschieden, Medicare bekommt niemand unter 65, wenn, dann Medicaid und da ist ein Unterschied. Medicaid ist aber schwer zu bekommen, entweder muss man ein Kind haben oder Schwerbehindert sein und das geht alles nicht automatisch, wie du meinst. Ausserdem kommt dazu, dass die meisten Aertzte keine Patienten mit Medicare oder Medicaid annehmen, man muss also zwangsmaessig eine Zusatzversicherung haben, fuer die man bezahlen muss.

Waehrend des Krieges und waehrend der Nachkriegszeit war es optimal von Deutschland nach USA auszuwandern. Heutzutage ist die Lage ganz anders. Das einzige was jetzt gegen Deutschland und das meiste uebrige Europa spricht, ist, dass man da wie die Ameisen aufeinander sitzt.

Gruß

Palo

dschlei

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Re: Würdet Ihr in die USA auswandern ?
« Antwort #321 am: 09.05.2012, 18:12 Uhr »
Diese alternative mit nichts zu bekommen passiert hier doch täglich und wenn du das nicht glaubst, dann Informier dich einfach.
In den USA wärest Du nicht einmal krankenversichert.
Das ist nicht richtig.  Wenn eine Person unter einem Mindestsatz verdient, ist die Person automatisch bei medicaid versichert (oder den entsprechenden Staatsversionen davon, in Wisconsin ist das Badgercare)

Die Unversicherten sind entweder freiwillig nicht versichert oder liegen in einer Einkommensklasse, in der sie auf Medicaid keinen Anspruch mehr haben, aber eine normale Versicherung nicht bezahlen koennen.

@dschlei das stimmt nun auch wieder nicht, erstens ist es von Staat zu Staat verschieden, Medicare bekommt niemand unter 65, wenn, dann Medicaid und da ist ein Unterschied. Medicaid ist aber schwer zu bekommen, entweder muss man ein Kind haben oder Schwerbehindert sein und das geht alles nicht automatisch, wie du meinst. Ausserdem kommt dazu, dass die meisten Aertzte keine Patienten mit Medicare oder Medicaid annehmen, man muss also zwangsmaessig eine Zusatzversicherung haben, fuer die man bezahlen muss.

Waehrend des Krieges und waehrend der Nachkriegszeit war es optimal von Deutschland nach USA auszuwandern. Heutzutage ist die Lage ganz anders. Das einzige was jetzt gegen Deutschland und das meiste uebrige Europa spricht, ist, dass man da wie die Ameisen aufeinander sitzt.
Ich schrieb ja auch Medicaid und nicht Medicare.  Weil es von staaat zu Staat unterschiedlich ist, erwaehnte ich ja auch Badgercare, und das bekommt jeder, der unter einer gewissen Einkommensgrenze liegt (wie bei uns die meisten Walmart-Mitarbeiter)


With kind regards from the south bank of the Caloosahatchee River

Microbi

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Re: Würdet Ihr in die USA auswandern ?
« Antwort #322 am: 12.06.2012, 16:35 Uhr »
Nein, ich würde nicht auswandern, denn es wäre in keinster Hinsicht eine Verbesserung für mich. Das kann sich ändern, und es kann bei anderen schon jetzt anders sein.

Außerdem: Wo sollte ich dann in den Urlaub hinreisen?  :roll:

Mic

McC

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Re: Würdet Ihr in die USA auswandern ?
« Antwort #323 am: 12.06.2012, 16:42 Uhr »
Halbes Jahr Urlaub in USA, halbes Jahr Urlaub im Rest der Welt... warum nicht  :wink:

brigi

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Re: Würdet Ihr in die USA auswandern ?
« Antwort #324 am: 12.06.2012, 18:41 Uhr »
Nein - ich würde auch nicht auswandern, mir gefällts zu Hause recht gut.
Berge und Seen vor der Haustür, Kulturangebot reichlich vorhanden, usw. und von der Sauberkeit und Ordnung schwärmt jeder Ami :wink:
Auch wenn im Forum immer die Freundlichkeit in USA hervorgehoben wird - ich selbst habe seltens in Restaurants, Geschäften oder Hotels hier (zu Hause) unfreundliches Personal erlebt. Und auch der Briefträger sagt freundlich Grüß Gott, wenn er mich mal sieht :wink:

Für die Brötchen arbeiten muß ich als kleiner Mann überall :wink:, außerdem je öfter  z.B. in die USA reise, desto mehr Dinge gibt es die ich nicht unbedingt haben muß.

Ich denke im Urlaub ist man einfach selber anders drauf und sieht halt nur die schönen Dinge, und nimmt manches auch lockerer.

liebe Grüsse Brigi
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Reiseberichte kreuz und quer durch die USA und Kanada, mit vielen Informationen und Fotos

BeateR

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Re: Würdet Ihr in die USA auswandern ?
« Antwort #325 am: 12.06.2012, 20:32 Uhr »
Und jetzt erzähl mir mal wie du eine Wohnung, Strom, Telefon usw. mit einem Stundenlohn von 5€ bezahlen willst?
Das sind bei einem 8 Stunden Tag und 22 Tagen im Monat 880€ Brutto und Netto vermutlich ca. 600€.
Entweder Miete zahlen oder verhungern.

Naja, jetzt übertreib mal nicht. Hier in D ist noch keiner verhungert, nur weil er wenig verdient hat.
Natürlich reichen die 5 Euro/Stunde nicht zum Leben, aber dafür gibts ja in D die sog. "Aufstockung", das war das, was früher Sozialhilfe oder Wohngeldzuschuss hiess. Und es bedeutet ganz einfach, dass der Staat, also wir alle, diese Kosten bezahlen. Und dass wir damit die Firmen subventionieren, damit diese so billige Kräfte einstellen können.

Und wenn Derjenige, der nur 5 Euro verdienen soll, dann überhaupt nicht arbeitet (weil er ja nicht dumm ist!), dann bekommt er sein ganzes Leben von der Allgemeinheit bezahlt. Er muss es nur so hindrehen, dass er keine Arbeit bekommt. Und das geht doch relativ einfach.

So, und jetzt erzähl mir mal, wo Du diesen Service in USA bekommst?

Gruss Beate

gabenga

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Re: Würdet Ihr in die USA auswandern ?
« Antwort #326 am: 12.06.2012, 21:00 Uhr »
Und es bedeutet ganz einfach, dass der Staat, also wir alle, diese Kosten bezahlen. Und dass wir damit die Firmen subventionieren, damit diese so billige Kräfte einstellen können.

Du solltest aber bedenken, dass einerseits die Firmen durchaus einiges zum Steueraufkommen beitragen und das die Kunden häufig sehr preissensibel sind.

BeateR

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Re: Würdet Ihr in die USA auswandern ?
« Antwort #327 am: 12.06.2012, 21:04 Uhr »
Und es bedeutet ganz einfach, dass der Staat, also wir alle, diese Kosten bezahlen. Und dass wir damit die Firmen subventionieren, damit diese so billige Kräfte einstellen können.

Du solltest aber bedenken, dass einerseits die Firmen durchaus einiges zum Steueraufkommen beitragen und das die Kunden häufig sehr preissensibel sind.

"Preissensibel" ist gut  :roll: Eine tolle Umschreibung der deutschen Schnäppchen-Mentalität.

Das ist aber nur die eine Seite. Die andere Seite ist, dass niemand die Firmen zwingt, sich gegenseitig eine Preisschlacht zu liefern.
Und dann gibts noch eine dritte Seite: Solange die Manager mehr als das Hundertfache eines normalen Arbeites verdienen, solange sehe ich einfach nicht ein, dass mit der von mir bezahlten Steuer die Firmen subventioniert werden.

Und wenn Du Dir dann man anschaust, wer die Steuern in Deutschland bezahlt, dann sind das nicht die Grossverdiener oder die Firmen (die haben so viele Möglichkeiten sind arm zu rechnen). Nein, das sind wir Normalverdiener.

Gruss Beate

McC

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Re: Würdet Ihr in die USA auswandern ?
« Antwort #328 am: 12.06.2012, 21:14 Uhr »
Und wenn Du Dir dann man anschaust, wer die Steuern in Deutschland bezahlt, dann sind das nicht die Grossverdiener oder die Firmen (die haben so viele Möglichkeiten sind arm zu rechnen). Nein, das sind wir Normalverdiener.

So ein Schwachsinn!!!

10% der einkommensteuerpflichtigen Steuerzahler tragen über 53 % zum Gesamtsteueraufkommen bei. Ich glaube kaum das die Normalverdiener zu den 10% gehören?

Oder ist man ein Normalverdiener, wenn man rund 4000 Euro netto auf dem Gehaltszettel stehen hat?

Schau Dir die Grafiken an... und dann kann man weiter diskutieren: http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/a-709992.html (edit... geht nicht)

BeateR

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Re: Würdet Ihr in die USA auswandern ?
« Antwort #329 am: 12.06.2012, 21:21 Uhr »
Hallo McKlaus,

tut mir leid, aber auf Deinem Link sehe ich keine Grafik. Also kann ich jetzt auch nichts dazu sagen.

Beate