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Autor Thema: 18 Tage planlos in Schweden 2020  (Gelesen 12466 mal)

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freddykr

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18 Tage planlos in Schweden 2020
« am: 28.09.2020, 21:05 Uhr »
Vielleicht hat ja jemand auch in diesen Zeiten Lust auf eine kleine Reise oder bekommt Anregungen für kommende Jahre. ;)

Prolog
Das Jahr 2020 - ein merkwürdiges Jahr - ich sag nur “Corona”. Und hier meine ich nicht die Biermarke, sondern dieses kleine Drecksvirus “SARS-CoV-2”.
Es änderte für die meisten von uns das tägliche Leben, aber vor allem legte es Reisetätigkeiten für mehrere Monate faktisch still.

Wir hatten unseren Jahresurlaub erst im September; konnten uns somit die Entwicklung mehr oder weniger entspannt anschauen. Nur eines stand fest - eine Fernreise wird es nicht werden, sondern irgendwas in Europa. Die Frage war nur “Wo dürfen wir hin und wer lässt uns rein?”

Im Juli machten dann viele Länder ihre Grenzen für deutsche Staatsbürger wieder auf und wir entschieden uns für eine Womo-Reise nach Norwegen. Wir würden das Womo hier daheim übernehmen und bei einer Camping-Reise werden wir schon genügend Abstand halten können.
Das Womo war auch schnell gebucht (https://www.drm.de); mit Abholung in Kelsterbach. Ich hatte die Wahl zwischen McRent und DRM, aber nur DRM bot uns ein teilintegriertes Fahrzeug mit ohne Einzelbetten. Beide hatten aber unbegrenzte Kilometer, was essentiell für eine Reise nach Norwegen von hier aus ist. ;)

Die Planung ging voran und dann - peng. Die Coronazahlen in Deutschland stiegen und eine Woche vor Abfahrt machte Norwegen die Grenze für uns wieder dicht.
Jetzt war guter Rat teuer - viele Alternativen gab es nicht mehr. Wollen wir es warm, dann gehts nach Italien, oder kühl, dann nach Schweden.
Da die Wettervorhersage ganz gut aussah und wir wirklich Abstand wollte, entschieden wir uns für Schweden - ist ja auch fast Norwegen. Da es so neben der Arbeit unmöglich ist noch einen Plan zu machen, wird die Reise unter dem Slogan “Planlos in Schweden” stehen.
Viele Grüße,
Danilo


freddykr

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Antw: 18 Tage planlos in Schweden 2020
« Antwort #1 am: 28.09.2020, 21:10 Uhr »
04./05.09. Womo-Übernahme und Fahrt bis Puttgarden (Fehmarn)

Die Übernahme des Wohnmobils war für den 04.09. 15:00 Uhr terminiert. Kurz vor 12 rief aber DRM an und meinte, dass Womo wäre fertig. Wir somit ins Auto und ab nach Kelsterbach.
Die Übernahme lief recht entspannt; alles soweit erklärt bekommen und ein paar existierende Schäden wurden notiert. In deutlich unter einer Stunde waren wir vom Hof. Wir waren auch die einzige Übernahme heute; nach uns wurde das Wochenende eingeläutet.

Da der Tank nur viertel voll war, fuhr ich daheim noch tanken und besorgte gleich noch einen Kanister AdBlue. Wer weiß, ob wir in der schwedischen Pampa überall welches bekommen können?
Daheim fiel uns dann noch auf, dass wir vergessen haben, auf die reservierten Campingstühle und -tisch hinzuweisen. Sonst hatten wir keine Extras bestellt, aber genau dies haben wir alle vergessen. In Kelsterbach war natürlich niemand mehr zu erreichen, so schrieb ich einfach eine Email an DRM, damit die bei der Rückgabe nicht noch was vermissen. ;)

Der Rest des Tages wurde damit verbracht, das Womo zu füllen; mit Klamotten und allerlei Speis und Trank - in Schweden gibts ja keine Supermärkte. ;) Naja, eigentlich um nur nicht unnötig einkaufen gehen zu müssen.

Am nächsten Morgen war pünktlich 8:30Uhr Abfahrt - vor uns lagen 600km A5/A7/A1; nicht gerade die Autobahnen, die für wenig Verkehr bekannt sind. ;)
Ein Rennwagen war unser Womo nicht gerade - wir fuhren gemütlich mit 110-120km/h; bei den Kasseler Bergen wurde es dann auch mal weniger. ;)
Die A5 lief ohne Vorkommnisse, erst die A7 wurde voller. Nach der Mittagspause beim güldenen M war Landstraße angesagt, da Vollsperrung. Aber auch dies brachten wir hinter uns, sogar Hamburg lief gut, und wir erreichten gegen 17:30Uhr Fehmarn.
Über mehrere kleine Dorfstraßen steuerten wir einen Campground westlich von Puttgarden an, aber als wir dort eintrafen, war dort faktisch die Hölle los und natürlich kein Platz mehr frei. Wer konnte sowas auch nur ahnen - an einem sonnigen Wochenende…
Ein Anruf auf dem Campground in Puttgarden brachte einen freien Platz zu Tage und so fuhren wir halt dorthin. Hat auch den Vorteil, dass wir morgen eher auf der Fähre sind.
Auf dem Campground schnell eingecheckt, natürlich mit Maske verhüllt, und schon konnten wir uns ein Plätzchen suchen - freie Platzwahl. Es war auch einiges los, aber wir fanden eine Lücke.

Nachdem das Womo verkabelt war, zogen wir noch mal los zum Strand. Nach fast 700km fahren, konnten ein paar Schritte zu Fuß nicht schaden.


Unser Womo in Puttgarden - also der kleine Hüpfer vorne. ;)
Genau 5,99m ohne Fahrradträger - 19,65 Füße (ein Zwerg für amerikanische Verhältnisse)


Da werden wir morgen drauf sein



Heute gabs auch die erste Erfahrung mit Duschmünzen. Merke: wenn Du 2 auf einmal in den Automat steckst, hast Du trotzdem kein warmes Wasser; und keine Münzen mehr. ;)

ÜN: Campingplatz Puttgarden - https://camping-puttgarden.de - 25,50€ plus 3x 0,50€ für Duschmünzen
Gefahrene Strecke: 613km
Map: https://goo.gl/maps/UaJbeBm2bsYU8Y5z9
Viele Grüße,
Danilo


Thomas

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Antw: 18 Tage planlos in Schweden 2020
« Antwort #2 am: 28.09.2020, 22:58 Uhr »
Da bin ich mal gespannt, wie Deine Reise so verlaufen ist.

Unsere Nachbarn sind auch vor 3 Wochen mit ihrem Womo auf große Tour aufgebrochen, es sollte auch Richtung Norden gehen. Allerdings waren sie deutlich früher wieder hier als geplant. Den Grund dafür kenne ich leider (noch) nicht.
Viele Grüße,

Thomas (webmaster@usa-reise.de)
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Wolfgang

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Antw: 18 Tage planlos in Schweden 2020
« Antwort #3 am: 29.09.2020, 01:24 Uhr »
Hi Danilo,

auf diese Reise bzw. den Bericht bin ich auch gespannt. Wird es auch ein paar Innenaufnahmen vom kleinen Hüpfer geben?
Gruß

Wolfgang

partybombe

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Antw: 18 Tage planlos in Schweden 2020
« Antwort #4 am: 29.09.2020, 13:30 Uhr »
Feiner Anfang. Das Wohnmobil ist etwas kleiner, als in Nordamerika

freddykr

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Antw: 18 Tage planlos in Schweden 2020
« Antwort #5 am: 29.09.2020, 20:28 Uhr »
06.09. Puttgarden (Fehmarn) - Rödan

Hier noch ein paar Bilder vom Innenraum:

Das Cockpit mit den Drehsitzen


Das Bad, links die Dusche


Dusche im Bad - für schlanke Leute durchaus nutzbar ;)


Sitzgruppe - beim Fahren bestimmt mega unbequem. Beim normalen Sitzen ist der Tisch gut verstellbar. Dann gehts.


Küche mit großem Kühlschrank


Bett - wer hinten schläft mit Potenzial für Beulen. ;)

Noch was zum Womo:
Nachdem wir gestern abend mal durch die Anleitung geblättert haben, fiel uns dort auf, dass dort drin steht, dass das Gas während der Fahrt abgedreht sein soll. Nach etwas Googeln fand ich, dass es an bleiben kann, wenn ein Crashsensor bei den Gasflaschen verbaut ist. Da ich dort nichts fand, bleiben ab jetzt die Flaschen beim Fahren zu. Der Kühlschrank wird dann von der zweiten Batterie versorgt. Und bei Stopps ist es eh kühl. ;)

Weiter gehts...

Die erste Nacht im Womo haben wir gut überstanden; mit 13°C ist es noch ganz angenehm. Nach dem Frühstück wurde erstmal der Kühlschrank runter geregelt, denn der Frischkäse war gefroren. ;)
Wir wollen möglichst früh auf die Fähre nach Dänemark und so starten wir bereits 7:45Uhr. Keine 10min später sind wir am Kassenhäuschen - weit und breit allein. Der Kassenwart fragt nach der Länge, ich sag “5,99 + eingeklappter Fahrradanhänger” - er gab mir trotzdem den Preis für <6m. 25€ gespart, trotzdem 92€ bezahlt. Bei Online-Buchung wäre es günstiger gewesen, aber ich hätte wohl nicht “<6m” gewählt, da immer extra auf Anbauteile wie Fahrradträger hingewiesen wird.
Als nächste Abfahrt stand 8:40Uhr drauf, aber bei Ankunft an der Wartelinie war noch grün und mit wildem Händegefuchtel bedeutete man uns, doch gefälligst schleunigst auf die Fähre zu fahren. Wohin dort, völlig egal; auf dem Deck (LKW-Deck) war eh nix los - 2 LKWs, 1 Transporter und wir.

Wir waren noch nicht ganz ausgestiegen, da bewegten wir uns schon - sowas nennt man “Just In Time”. ;)

Viel los war auf der Fähre nicht, aber überall Maskenpflicht und alle hielten sich sogar dran. Bei gutem Wetter hielten wir uns die ganze Zeit auf dem Außendeck auf und genossen die knapp 45min Fahrt.



Nach Ankunft in Rodby und Verlassen der Fähre warteten schon die dänischen Grenzbeamten, aber wir wurden einfach durchgewunken.
Kurz hinter dem Hafen gabs gleich eine Tanke, denn das Womo lief auf den letzten Tropfen.

Dann wieder ab auf die Autobahn in Richtung Kopenhagen. Wirklich was los war hier nicht, erst später vor Kopenhagen waren mehr Autos unterwegs; recht entspanntes, aber auch langweiliges Fahren. So interessant war Dänemark von der Autobahn auch wieder nicht.

Nach keinen 2h erreichten wir hinter Kopenhagen die Öresundbrücke. Ich muss schon sagen, schon beeindruckend die Überfahrt.
Für die Maut hatte ich mir noch das Probas-Abo für 49€ geholt, denn damit kostet die Überfahrt nur noch die Hälfte vom Normalpreis. Bereits ab 2 Fahrten hat man die Kosten wieder rein. Wenn man dann noch das Kennzeichen hinterlegt, braucht man gar nichts weiter machen und kann die grüne Fahrspur nutzen.
Das hatte ich noch gemacht und die Ampel wurde auch grün - fein. Jetzt war ich nur noch gespannt, wie lang wir gemessen wurden - bezahlen wir jetzt 25€ (<6m) oder 50€ (6-9m)? Paar Tage später sah ich die Abrechnung - 25€. :)

Hinter der Mautbrücke warteten noch die schwedischen Grenzbeamten, die nur kurz die Ausweise kontrollierten und wir konnten weiter.
Ab jetzt gibts auch keine Masken mehr. Wir sahen auch keine mehr mit welchen.
Auf der E6 ging es zunächst Richtung Göteborg, ab Helsingborg dann weiter auf der E4 Richtung Jönköping. Wir hatten heute schon noch einiges an Strecke vor uns, denn unser Ziel für die Reise war Mittel- bis Nordschweden. Vom betriebsamen Süden wollten wir Abstand nehmen.

Die Fahrt bot jetzt erstmal garnix und so steuerten wir direkt den Nationalpark “Storre Mosse” (https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalpark_Store_Mosse) an, welcher recht nah an der E4 liegt. Wir mussten uns einfach mal die Beine vertreten.
Dort angekommen, öffnete der Himmel erstmal seine Schleusen, aber nach wenigen Minuten war es schon wieder vorbei und wir konnten auf den kleinen Rundweg “Östra Rockne runt” - 4km Loop - genau das Richtige jetzt.





Der Park enthält das größte Moorgebiet Südschwedens und genau so sieht es dort auch aus.





Vom Wetter hatten wir Glück; statt Regen kam sogar ab und zu die Sonne raus.

Einen Parkplatz weiter am “Naturum” liefen wir noch den kurzen Weg zu einem Aussichtspunkt. Im Sommer kann man hier wohl einiges an Vögeln beobachten. Bei uns war rein gar nix los; weder an Menschen noch an Getier.


Könnte auch ne Steppe in Afrika sein ;)

Dann hieß es wieder zurück auf die E4 und weiter nach Norden, welche wir dann in Jönköpping verließen, denn wir wollten links am Vätternsee weiter.
Nach einem kurzen Tankstopp, wie nahezu überall in Schweden eine reine Automatentankstelle, erreichten wir Rödan und dort den kleinen Campground “Sjöbacka Camping”. Gefunden haben wir die Campgrounds entweder via Google-Maps oder der IOS-App “Stellplatz”.
Gleich am ersten Tag bekamen wir dann mit, was es heißt in Schweden in der Nebensaison campen zu gehen. Auf dem Platz befindet sich kein Personal mehr, sondern nur ein Zettel, was man machen soll.
Hier gab es theoretisch zwei Möglichkeiten; erstens die Gebühr einfach mit Swish bezahlen oder anrufen. Da Swish nur für Schweden geht, musste ich anrufen.
Ein Platz wäre kein Problem und ich wurde gleich gefragt, ob ich mit Karte zahlen kann. Alles gut, denn Bargeld hatten wir eh keines. Die Eigentümerin würde dann in ca. 1h vorbei kommen.
Wir suchten uns somit ein Plätzchen und warteten bis die Dame kommt. Sie kam dann auch pünktlich, wir erledigten die Finanzen und wir bekamen den Code fürs Toi-/Duschhäuschen.
Leider gabs keinen Zugang zum See; die Böschung war zu hoch; aber sonst war der CG recht nett.


Blick auf den Vätternsee vom Campground aus


Zum Abendessen gabs dann Nudeln und zum Dessert Grießbrei - wir hatten ja Hochzeitstag. ;)

ÜN: Sjöbacka Camping - 200SEK
Gefahrene Strecke: 535km
Map: https://goo.gl/maps/Q5VPFurHv4bjuRQ66
Viele Grüße,
Danilo


partybombe

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Antw: 18 Tage planlos in Schweden 2020
« Antwort #6 am: 30.09.2020, 09:48 Uhr »
Im RV ist ja wirklich alles drin

Doreen & Andreas

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Antw: 18 Tage planlos in Schweden 2020
« Antwort #7 am: 30.09.2020, 13:03 Uhr »
Super, ein WoMo-Bericht und dann noch von Euch.
Da bin ich natürlich dabei.
Wir hatten dieses Jahr auch eine WoMo-Reise nach Norwegen geplant, waren aber ca. einen Monat vor Euch unterwegs und es hat alles punktgenau so geklappt, wie geplant. Wenn ich mit dem Bilder sichten endlich durch bin, gibt´s hier auch einen Bericht.  8)
Viele Grüße,
Andreas
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freddykr

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Antw: 18 Tage planlos in Schweden 2020
« Antwort #8 am: 30.09.2020, 18:34 Uhr »
Im RV ist ja wirklich alles drin
Ja, alles drin, was man so beim Camping braucht. Wir hatten natürlich kein SAT-TV, aber das brauchten wir überhaupt nicht.
Für etwas Musik am Abend hatte ich eine Bluetooth-Box dabei und Offline-Playlists von Spotify.

Wir hatten dieses Jahr auch eine WoMo-Reise nach Norwegen geplant, waren aber ca. einen Monat vor Euch unterwegs und es hat alles punktgenau so geklappt, wie geplant. Wenn ich mit dem Bilder sichten endlich durch bin, gibt´s hier auch einen Bericht.  8)
Glückspilz.
Wobei es bei uns im Nachhinein ganz gut war, dass wir in Schweden gelandet sind, denn in Norwegen war zu unserer Reisezeit deutlich schlechteres Wetter. ;)

07.09. Rödan - Tällberg

8:30Uhr war heute Aufbruch und nur knapp 90km bis zum ersten Ziel - dem Tiveden Nationalpark.
Nach knapp 1h Fahrtzeit erreichten wir ihn, die letzten Kilometer im Park auf einer guten Schotterstraße.
Auf dem Parkplatz war zu dieser Uhrzeit noch nicht viel los; vielleicht eine Handvoll Autos und 2-3 Womos.

Laufen wollten wir hier den 4,6km langen Rundweg “Trollkyrkorundan”. Von der Dauer gab es unterschiedliche Angaben; von 1,5h in der Komoot-Wanderapp bis zu 3,5h auf der offiziellen Parkkarte.
Der Tiveden Nationalpark (https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalpark_Tiveden / http://www.sverigesnationalparker.se/de/nationalpark-wahlen/tiveden-nationalpark/) ist so komplett anders zum Store Mosse von gestern. Hatten wir gestern ein ebenes Moor vor uns, gab es heute schon etwas berg-auf-berg-ab in einer felsigen Landschaft. Man läuft meist über Wurzeln oder Steine - gutes Schuhwerk ist Pflicht.
Der Park ist noch recht jung (1983 gegründet) und das Waldgebiet soll sich mal zum Urwald entwickeln.


Wieder alles grün...


… oder mehr felsig




Auf den Felsen kann man hochkraxeln, aber man sieht dann auch nur Bäume. ;)


An ein paar Seen kommt man auch vorbei - hier der Metesjön





Noch mal die Aussicht genießen und dann waren wir auch schon rum - nach 3,5h. ;)
Der Parkplatz war jetzt schon ganz gut gefüllt. Trotzdem kamen uns auf der Wanderung nur so ca. 15 Leute entgegen.

Nach Norden meinten die Navis geht unsere Fahrt weiter, aber da war ja nur die Schotterstraße und die nächste Kreuzung ist über 20km. Also weiter fahren, oder den längeren, aber bekannten, Weg zurück? Nach einiger Diskussion fuhren wir weiter und tatsächlich, als wir nach kurzer Zeit die Parkgrenze passierten, was wieder Teer unter den Reifen.


Die erste Schotterstraße in Schweden - und es sollte nicht die letzte bleiben.

Unser Ziel war heute Tällberg am Siljan See. Das war dann doch noch mal einiges an Fahrt und zwei Baustellen kosteten uns einiges an Zeit.
Eigentlich war noch geplant Fleisch einkaufen zu gehen, aber wir kamen an keinem Supermarkt vorbei. Verschieben wir es halt auf morgen.

Bei Ankunft auf dem Campground begann dann das gleiche Spiel wie gestern - Telefonnummer anrufen und schauen, was passiert. Hier bekam man am Telefon den Code für die Toi, bezahlen aber erst morgen ab 9:00Uhr. Die vertrauen schon den Gästen…
Leider auch erst die Duschmarken da erhältlich. :(
Über diese 5SEK für die Duschen regen sich übrigens auch die Schweden auf, denn kaum ein Schwede hat noch Bargeld dabei, geschweige denn Münzen. Die machen alles mit Swish oder Karte. ;)


Info am Campground Tällberg

Der Campground ganz gut gefüllt, aber genug Luft für jeden.
Bis auf die notwendigen Duschmarken war der CG ganz gut, die Sani-Anlagen sauber und überall Desinfektionsspender. Am Getränkeautomat in der Küche holte ich mir noch für je 20SEK (Bezahlung natürlich kontaktlos) eine Cola und eine Fanta.

Wir liefen noch eine Runde am See, bevor es zum Abendessen in den Camper ging.




Kleiner Hafen am Campground Tällberg

Das Dusche wurde heute einfach mal verschoben. Wir hatten so gar kein Gefühl, wie lange die beiden Gasflaschen langen, wenn wir jeden Tag kochen und wohl in den nächsten Tagen doch mal die Heizung bräuchten. Im Norden von Schweden Gasflaschen zu füllen, kann ein Abenteuer werden.

ÜN: Tällberg Camping - http://www.tällbergscamping.se/ - 230SEK
Gefahrene Strecke: 390km
Map: https://goo.gl/maps/zdSt8ySiSTVZ9KsN6

Viele Grüße,
Danilo


Doreen & Andreas

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Antw: 18 Tage planlos in Schweden 2020
« Antwort #9 am: 01.10.2020, 08:06 Uhr »
Wir hatten dieses Jahr auch eine WoMo-Reise nach Norwegen geplant, waren aber ca. einen Monat vor Euch unterwegs und es hat alles punktgenau so geklappt, wie geplant. Wenn ich mit dem Bilder sichten endlich durch bin, gibt´s hier auch einen Bericht.  8)
Glückspilz.
Ja, man muß auch mal Glück haben. Und hier und da hat es mit dem Timing tatsächlich absolut perfekt gepasst. Aber ich will nicht vorgreifen.
Verdient war es allemal, wir hatten uns ja schon für den Wohnmobil-Urlaub entschieden, bevor halb Europa die Leidenschaft fürs Camping entdeckt hat  :lol:

8:30Uhr war heute Aufbruch
Respekt, um die Zeit habe ich es noch nicht mal geschafft, die Familie aus den Federn zu bekommen... auch wenn ich selbst schon lange wach war.
Viele Grüße,
Andreas
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Antw: 18 Tage planlos in Schweden 2020
« Antwort #10 am: 01.10.2020, 10:58 Uhr »
Schöne Landschaften, die Bezahlung ist ungewöhnlich

Bandito1011

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Antw: 18 Tage planlos in Schweden 2020
« Antwort #11 am: 01.10.2020, 15:34 Uhr »
Tolle Bilder. Ist duschen im RV keine Option für euch oder wollt ihr das nur nach Möglichkeit vermeiden ?

freddykr

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Antw: 18 Tage planlos in Schweden 2020
« Antwort #12 am: 01.10.2020, 20:17 Uhr »
die Bezahlung ist ungewöhnlich
Ja, da muss man sich erstmal dran gewöhnen. ;)

Tolle Bilder. Ist duschen im RV keine Option für euch oder wollt ihr das nur nach Möglichkeit vermeiden ?
Zum Einen wollten wir am Anfang Gas sparen und zum anderen war da ja nicht wirklich viel Platz. Also ein Tag ohne Dusche geht da mal. Wir sind ja unter uns. ;)


08.09. Tällberg - Särna

Wir konnten heute ja erst ab 9:00Uhr bezahlen, somit konnten wir es etwas ruhiger angehen lassen; inkl. noch einer Runde am See.





Pünktlich um 9 war ich dann auch mit dem Zahlen fertig und wir konnten los.
Der erste Stop war bereits kurz später in Rättvik, denn der geplante Einkauf von gestern musste nachgeholt werden und ein Coop-Supermarkt lag direkt an der Strecke. Wobei “direkt” etwas übertrieben ist - wir fuhren einmal im Kreis bis wir die Einfahrt fanden. ;)

Das Einkaufen selbst ganz entspannt - keine Maske, aber große Hinweise bzgl. Abstand halten und Hände desinfizieren. Die Mitarbeiter an der Kasse dann dafür hinter Plexiglas. Es war auch wenig los, so dass Abstandhalten auch gar kein Problem dar stellte.
Wir besorgten uns somit etwas Fleisch und paar Süßgetränke und die Fahrt konnte weiter gehen.


Wieder das typische Straßenbild

Nach knapp einer Stunde erreichten wir unser erstes Ziel - den Bärenpark in Orsa (https://www.orsarovdjurspark.se/). Der Park hat ja recht gute Bewertungen und da wir auf der Reise wohl eher keine Bären weiter sehen werden, dann halt hier.
Die Tickets hatten wir uns schon vorher online gekauft und so auch gleich mal 10% gespart. Interessant: Wegen Corona ist der Park Bargeldlos.

Im Park selbst war sehr wenig los, bei vielen Gehegen waren wir komplett allein. An den Abstand hielten sich nicht nur die Besucher, sondern auch die Tiere. Bei den beiden Wolfsgehegen war niemand zu finden. Die Gehege sind auch sehr groß mit vielen Bäumen und Gestrüpp - wenn die da irgendwo faul herum liegen, sieht die kein Mensch.

Ich hatte mir ja überlegt, ob ich mir mein großes 500er Tele mit rein nehme, aber ich sagte mir “ist doch nur ein Zoo - soweit werden die Tiere schon nicht weg sein”. Bei den Bären wäre es aber gut gewesen, denn das Gehege war riesig.
Erst dachte ich ja am Anfang des Geheges, dass man wegen dem Zaun gar nicht fotografieren könnte, aber bald ging es den Berg hoch und man hat von oben von einer Aussichtsplattform eine gute Sicht hinein.
Zwei Jungtiere spielten ein bisschen am entfernt gelegenen Teich, aber die Mutter suchte im nahen Felsenmeer nach Futter.


Übersicht über das Bärengehege


Irgendwo dort in der Mitte beim Teich ist ein Bär ;)


Mama Bär etwas näher

Es gibt noch weitere Gehege mit Tigern und Leoparden, aber bis auf den Schneeleoparden lagen alle mehr oder weniger nur dösend irgendwo rum. Aber auch dieser verabschiedete sich bald auf seinen Hochsitz und begann ein ausgedehntes Schläfchen.


Snowleopard

Eine große Eisbärenanlage, inkl. Schneekanone, gabs auch, aber diese hielten uns nur deren kalte Schulter zu. Das war denen heute wohl eindeutig zu warm.

Auf dem Parkplatz machten wir dann gleich noch Mittag (war ja auch schon halb zwei durch), bevor die Fahrt weiter ging.

Am späten Nachmittag erreichten wir den Campground in Särna. Den hatten wir gestern noch online gebucht. Da wir doch noch etwas Zeit hatten und der Checkin schon zu hatte, beschlossen wir doch noch heute in den Fulufjället Nationalpark (https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalpark_Fulufjället) zu fahren.

Es waren nur gut 30min bis wir den Parkplatz erreichten. Unser Ziel heute war der “Njupeskär”, mit 93m Schwedens höchster Wasserfall.
Der gesamte Trail ist 4km (loop), wobei die ersten 1,5km sehr flach und offiziell rollstuhlgeeignet sind.
Zuerst führt der Weg über eine offene Fläche an einem See entlang, bevor es in den Wald geht.


On the Trail


Das kleine Kerlchen war etwas überrascht uns hier zu sehen, verschwand aber schnell in den Bäumen.

Nach den 1,5km muss man allerdings steil die Treppe runter, wenn man näher zum Fall will; unten geht es dann wieder eben auf einem Boardwalk bis zum Wasserfall. Wir waren hier komplett allein; erst als wir wieder gingen, kam ein anderes Paar.









Zurück liefen wir dann allerdings den gleichen Weg wieder, da der normale Rückweg nur durch Wald führt und wir nochmal über die offene Ebene wollten.





Wieder zurück am Campground dann die tgl. Frage, wie man eincheckt. Eine Telefonnummer war hier nicht angegeben. Man nimmt sich einfach aus dem Briefkasten einen Schlüssel für die Stromkästen (inkl. Code für die Sani-Räume) und sucht sich einen Platz.
Wir fanden auch schnell einen gegenüber dem Sanitärgebäude auf einer Anhöhe mit Blick auf den See.





Ich versuchte heute mal etwas vom gekauften AdBlue nachzufüllen. Leider war das ganze ein Konstruktionsfehler, denn die Rücklaufklappe war tiefer als der Schnippel vom Trichter rein passte. Naja, einiges ging rein, so manches daneben; wieviel, wird die Zeit zeigen. ;)
Es wurde dann auch schon bald dunkel und bei Hühnchen mit Kartoffeln ließen wir den Abend ausklingen.

ÜN: Särna Camping - https://sarnacamping.se - 210SEK
Gefahrene Strecke: 268km
Map: https://goo.gl/maps/xh57ocG1rMvDdkpC9
Viele Grüße,
Danilo


partybombe

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Antw: 18 Tage planlos in Schweden 2020
« Antwort #13 am: 02.10.2020, 09:44 Uhr »
Immerhin: In 2020 Bären gesehen!

mrh400

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  • work is the curse of the drinking classes -O.Wilde
Antw: 18 Tage planlos in Schweden 2020
« Antwort #14 am: 02.10.2020, 16:09 Uhr »
Schöner Bericht mit schönen Bildern - gefällt mir gut, obwohl ich kein Camper-Typ bin.

Frage:
Ich versuchte heute mal etwas vom gekauften AdBlue nachzufüllen.
was braucht denn die Kiste um Himmels Willen? Ich habe bei meinem X3 jetzt knapp 5' km drauf und er sagt mit, ich hätte Nachfüllbedarf nach weiteren 11'5 km
Gruß
mrh400