18.06.09 „Hilfe! Der Tank ist leer“Es ist 03:00 und wir müssen wohl oder übel aufstehen, wenn wir unseren Rückflug um 06:40 erwischen wollen.
Schnell ist alles gepackt und eine halbe Stunde später sitzen wir auch schon im Auto auf dem Weg zum Flughafen. Da wir für die erste Tankfüllung bezahlt haben, wollten wir das Auto mal mit so wenig Benzin wie möglich abgegeben, in den USA ist uns dies leider nie gelungen
Der Tank reichte gerade noch für knapp 30 mi und der Weg laut Tom Tom sollte nur 25 mi betragen.
Alles also kein Problem: wenn da nicht eine Menge Bauarbeiten und Umleitungen gewesen wären. Und zu allem Überfluss hat um diese Uhrzeit natürlich nirgends auf dem Weg eine Tanke offen, wie wir ca. 8 Meilen vorm Ziel feststellen mussten. Das Gebimmel und Geblinke der Tankanzeige hat mich noch fast um den Verstand gebracht und ich malte mir schon wieder die schlimmsten Dinge aus, denn wirklich viel Befahren war die Straße zum Flughafen auch noch nicht und von Alamo am Airport konnte wir auch keine Hilfe im Notfall erwarten, da der Schalter erst wieder ab 07:00 besetzt sein würde.
Aber Gott sei Dank schafften wir es noch rechtzeitig zum Airport und folgten dem Alamo/National Rental Car Schild der uns zum Parkplatz führen sollte. Irgendwie hatten wir beim Anblick der Rückgabe Station ein mulmiges Gefühl, den uns erwartetet ein winzig kleiner Parkplatz vor einem mini Büro, wenigstens noch voll geklebt mit Alamo Aufklebern.
Das konnte doch nicht richtig sein, vor allem war der Parkplatz noch ca. 5 Gehminuten vom Airport entfernt und man musste die Schnellstraße entlang laufen um zum Flughafeneingang zu kommen?!
Egal, ich war froh das Auto endlich los zu sein und wie Alamo es schafft das Ding zur nächsten Tanke zu bringen war mir erstmal Wurst
Wir liefen also die Straße mit unseren Koffern entlang zum Eingang und begegneten auf dem Weg noch einem Schild mit Rental Car Alamo welches zum Parkplatz führte von wo wir auch das Auto angemietet haben.
Ich ahnte schlimmes und überlegte mir schon wie ich von zu Hause aus erklären sollte wo das Auto denn nun steht und warum zum Teufel wir es dort abgestellt haben.
Wir entschieden uns dafür erstmal in Ruhe einzuchecken und dann weiter zu überlegen. Der Check in war leider viel zu schnell erledigt und wir hatten noch knapp 1,5 Stunden Zeit bevor der Flieger starten sollte. Genug Zeit also um sich doch wieder dem Auto Problem zu widmen.
Wir liefen den Weg zurück zum Parkplatz und ich betete das der Wagen noch einmal anspringt und wir es die letzten paar hundert Meter zum eigentlichen Abgabepunkt schaffen. Ich kann Euch sagen, das waren die aufregendsten Minuten des ganzen Urlaubs und ich werde ganz bestimmt nie,nie,nie wieder mit einem fast leeren Tank zum Flughafen fahren.
Sonnenaufgang am Airport in Belfast Das Glück war auch diesmal auf unserer Seite und so schafften wir es gerade noch zum Parkplatz.
Ich war überglücklich nun endlich die Schlüssel abgeben zu können. Da der Schalter ja nicht besetzt war, versuchte ich diesen vorsichtig zwischen den Gitteröffnungen auf den Schreibtisch zu werfen, was natürlich nicht geklappt hat denn er landete dann hinter dem Computermonitor
Da sich bis jetzt keiner beschwert hat gehe ich mal davon aus das die Mitarbeiter derartiges Missgeschick nicht zum ersten mal erlebten
Pünktlich um 06:40 startete unsere Maschine nach München. Beim letzten Blick auf die Nordirischeküste war uns beiden schnell klar: Irland hat uns nicht zum letzten Mal gesehen!
Noch schnell ein Foto von unserem Flieger gemacht - dieser Flughafen ist einfach klasse Fazit:Dieser Urlaub war mit unseren Flitterwochen USA 2005 bisher der schönste den wir verbracht haben. Wir sind vollkommen ohne Erwartungen nach Irland gefahren und waren mehr als positiv von Landschaft, Leuten, Sehenswürdigkeiten, Wetter ja und auch dem Essen überrascht
Im Nachhinein hätten wir uns gerne ein wenig mehr Zeit in Nordirland und Donegal County gewünscht, denn dort gibt es soviel schönes zu sehen und allein die Ruhe und teilweise vollkommene Abgeschiedenheit hat uns sehr gut gefallen. Ebenfalls hätte man in Dublin noch gut 1-2 Tage länger verbringen können, die Stadt hat einfach soviele Sehenswürdigkeiten die in der kurzen Zeit einfach nicht zu besichtigen sind.
Ich hoffe unser Reisebericht hat Euch Irland ein wenig schmackhaft gemacht, denn ich kann dieses kleine Land mit seinen freundlichen und lustigen Bewohnern und der atemberaubenden Landschaft wirklich jedem ans Herz legen.
In diesem Sinne:
slán go fóill!