6.9.15Morgens Sonnenschein und glasklare Luft mit toller Fernsicht. Nur gut, dass ich den Tage nicht auf der Panoramaroute verbringen muss
Wie man es macht, macht man es verkehrt! Aber lieber so rum als zum zweiten mal bei Regen und Nebel die Aussichtspunkte dort oben abzufahren.
Nach dem Kaffee sind wir zunächst ein Weilchen am Fluss entlang gefahren und haben den Nilpferden einen Besuch abgestattet.
So richtig wach waren die auch noch nicht.
Da die deutsche Familie, mit der ich unterwegs war nicht kein einziges Zebra gesehen hatte, haben wir uns auf die Suche danach gemacht. Es hat tatsächlich eine ganze Weile gedauert aber wir haben welche gefunden.
Unterwegs gab es natürlich noch einiges andere zu sehen.
Giraffen
Gelbschnabeltokos - meine Lieblingsvögel!
Ein 'grumpy old man'
Und dann endlich Zebras!
Irgendwie schon lustig. Nach 3 Tagen im Sabi Sand hatten sie mehrfach Löwen gesehen, Leoparden, Büffel, Elefanten, Kudus, etc., etc. aber noch kein einziges Zebra. Jetzt waren alles zufrieden!
Wir sind zurück Richtung Fluss gefahren und haben am Ufer unsere Kaffeepause eingelegt.
Zum Kaffee trinken braucht man ja nur eine Hand, die andere bleibt frei für Fotos
Für die Versuche Bienenfresser und andere gefiederte Freunde im Flug zu erwischen, brauchte ich wieder beide Hände.
Vorbei an den Hippos von heute morgen
ging es weiter zu den Löwinnen mit Nachwuchs, die immer noch bei dem Kudu-Kadaver zu finden waren.
Ich habe erstaunt gesehen, wie unser Guide sich aus dem Auto lehnte und versuchte, die Kamera so tief zu halten, dass er Aufnahmen auf Augenhöhe der Löwen machen konnte. Da die Löwin, die uns am nächsten war gar keine Notiz davon nahm und er mir versicherte, dass diese Löwinnen "kein Problem" damit hatten, habe ich mich auch getraut. Da meine Kamera kein Klappdisplay hat, musste ich blind knipsen und habe jede Menge Ausschuss produziert. Ein paar sind aber ganz brauchbar geworden.
Beim knipsen habe ich mir ehrlich gesagt, keine großen Gedanken gemacht. Im Nachhinein muss ich sagen, dass es vielleicht nicht die schlaueste Idee war, sich für ein paar Bilder halb aus dem Auto zu hängen. Wenn die Löwin doch ein Problem damit gehabt hätte, so geknipst zu werden, hätte ich kaum eine Chance gehabt. Die letzten 3 Bilder sind alle mit 70 mm Brennweite aufgenommen und gar nicht oder nur leicht beschnitten.
Dann sind wir zu einem Damm gefahren, wo ein Krokodil mit einem Buschbock zu sehen war.
Es war nicht klar, ob das Krokodil den Buschbock selbst erlegt oder nur den Kadaver ins Wasser gezogen hatte. Kampfspuren waren keine zu sehen. So richtigen Hunger schien das Krokodil nicht zu haben, es schob den Kadaver nur in Kreisen durchs Wasser. Ich habe mich daher ein wenig mit den reichlich vorhandenen Wasservögeln beschäftigt.
Von dem Damm aus ist unser Tracker mit einem Teil zurück ins Camp gefahren, während insgesamt 4 Leute sich mit dem Guide zu Fuß auf den Weg gemacht haben. Ich finde solche Bushwalks immer wieder faszinierend. Man erlebt die Wildnis aus der Fußgängerperspektive ganz anders. Außerdem bekamen wir viele faszinierende Details gezeigt und erklärt. Fotos habe ich kaum gemacht. Nur ein paar von den Hippos in der Nähe des Camps. Ohne Wasser dazwischen möchte ich denen zu Fuß auch nicht unbedingt begegnen.
Nach Frühstück, Bilder runterladen, faulenzen und Lunch stand nachmittags die Suche nach einem Geparden auf dem Programm. Zunächst sahen wir aber eine kleine Elefantenherde.
Danach wurden wir Zeuge des Balztanzes einer Rotschopftrappe (Red-crested Korhaan), in dieser Gegend sicher ein seltenes Ereignis. Unser Guide, der schon gute 10 Jahre im Sabi Sand tätig ist hatte noch nie eine gesehen.
Es war übrigens wie im richtigen Leben. Das Männchen zieht alle Register, tanzt, zappelt und macht sich zum Affen und die Dame seines Herzens schaut demonstrativ gelangweilt woanders hin
Den Geparden haben wir später auch noch gefunden. Allerdings war er nicht sehr kooperativ. Mehr als kurz den Kopf heben war nicht drin an Aktivität.
Dafür "stolperten" wir kurz vor der Rückkehr ins Camp noch über ein Leopardenmännchen. Ein ordentlicher Brocken war das!
Beim letzten Bild fällt mir wieder der alte Witz ein: Warum lecken sich Hunde (oder in diesen Fall Leoparden) die Eier? Weil sie es können!
Zurück im Camp gab es Essen in der Boma und anschließend noch ein paar Drinks an der Bar. Ich musste mit ein oder zwei Whisky den Frust darüber betäuben, dass es am nächsten Tag schon wieder zurück nach JNB und nach Hause gehen sollte.
Aber immerhin, ein Gamedrive steht vorher noch an!