Auf geht's
Freitag, 13. Juli 2007SossusvleiDie Nacht war ziemlich windig, was uns ein wenig am schlafen hinderte . Denn so schön ein Halb-Stein-halb-Zelt-Chalet ist, es knarrte und quietschte und knallte an allen Ecken und Kanten, was die Nacht recht unruhig machte. Wir konnten aus dem Bett heraus jedoch das Wasserloch beobachten, so dass wir die schlaflosen Phasen doch recht gut überbrückten. Irgendwann sind wir dann noch einmal eingeschlafen und so wurden wir um 5:45 Uhr durch den Wecker unsanft aus dem Schlaf gerissen. Wir machten uns schnell fertig, denn heute ging es in die Dünen von Sossusvlei und da wollten wir kein Zipfelchen Tageslicht verpassen. Die Dünen von Sossusvlei zählen mit über 200 Meter Höhenunterschied zu den höchsten der Welt und sind ein absolutes Top-Naturwunder. "Vlei" ist die Bezeichnung für eine Salz-Ton-Pfanne, die von den Dünen "umzingelt" ist und nur in wirklich guten Regenjahren kurze Zeit Wasser führt. Aber bevor es los ging, holten wir noch unseren Picknickkorb, den wir als Ersatz für ein Frühstück b estellt hatten, ab. Leider habe ich keine Fotos von dem Picknickkorb gemacht, aber er war wirklich und im wahrsten Sinne des Wortes riesig: 2 Männer mussten ihn schleppen - man hätte sich ohne Übertreibung 2 Tage vom Inhalt des Korbes ernähren können: Kaffee, Tee, O-Saft, Milch, 2 riesige Schüsseln Joghurt, Cornflakes, Marmelade, Brot ohne Ende, Käse- und Wurstplatte, Obst für ca. 20 Leute (Melonen, Papaya, Orange, Grapefruit, Ananas) und so weiter, dazu Porzellan und Silberbesteck - so richtig edel! Leute: wenn Ihr einmal in der Sossusvlei Lodge übernachtet - bestellt Euch unbedingt den Picknickkorb - es ist ein wahrhaft großes Erlebnis!
So vollgeladen machten wir uns in Richtung Parkgate auf. Allerdings nicht sehr weit, denn es standen schon einige Autos in der Schlange. Kurze Zeit später ging das Tor auf und die ganze Karawane fuhr zum Office, um sich die Permits zu holen. Obwohl dieses erstaunlich schnell ging (im Vergleich zum Geldwechseln), könnte man dieses wirklich noch besser organisieren.... Und los ging es. Da der Weg bis zum 2x4 Parkplatz komplett geteert ist, war es eine Wohltat, hier lang zu fahren. Allerdings haben wir bestimmt 30x angehalten, weil uns die Aussicht so gefiel und wir Fotos machten mussten.
Da wir in einem Fotoführer gelesen hatten, dass es bei der berühmten Düne 45 (die Dünen haben keine Namen, sondern wurden entsprechend der Kilometer durchnumeriert) häufig sehr voll ist, hatten wir uns die Düne 41 als Ziel ausgesucht. Und tatsächlich: hier waren wir ganz alleine. Eine einsame Oryx-Antilope stellte sich als Fotomodell zur Verfügung, wir konnten nach Herzenslust Sandmuster und Schattenspiele fotografieren.
Dann fuhren wir weiter zum 2x4 Parkplatz. Unterwegs begleiteten uns die roten Dünen, gelben Wiesen und der leuchtend blaue Himmel. Eine unwiderstehliche Farbsymphonie und ein Paradies für alle Fotografen! Etwas störend war allerdings der bereits in der Nacht angewachsene Wind. In der Nähe der Dünen wurde man entweder gepeelt und paniert. Aber von so einem kleinen Windchen ließen wir uns auch nicht von unserem Ziel abbringen. Und das hieß Deadvlei, eine Salzpfanne, die aufgrund ihrer abgestorbenen Bäume unglaublich fotogen ist. Am Parkplatz angekommen fanden wir so schnell ein Shuttle, dass w ir gar nicht mehr daran dachten, unsere Wanderschuhe anzuziehen. Schon waren wir unterwegs. Es ging durch wirklich tiefen Sand, so dass hier nur die absoluten Profis fahren konnten, ohne stecken zu bleiben (wir haben später auch einige Halbprofis gesehen, die ihre Autos ausgruben). Am Ziel angekommen mussten wir noch etwas mehr als einen Kilometer gehen und dann waren wir auch schon am Ziel angekommen. Natürlich ist man am Deadvlei nicht alleine, aber das Gebiet ist so groß, dass sich die paar Leute schnell darin verlaufen. Die Szenerie ist einfach traumhaft: blauer Himmel, rote Dünen, schwarzes Totholz und dazu die weiß-beige Salzpfanne. Unbeschreiblich, die Fotos sind nur ein müder Abklatsch.
Irgendwann rissen wir uns los und gingen zurück zum Pad und von dort aus weiter zum eigentlichen Sossusvlei. Das wiederum enttäuschte - im Vergleich zum Deadvlei - auf der ganzen Linie. Zwar waren die umgebenden Dünen höher als im Deadvlei, aber landschaftlich kann Sossusvlei bei weitem nicht mithalten. So fuhren wir irgendwann wieder zurück zu unserem Auto, stärkten uns mit den "Resten" aus dem Picknickkorb und machten uns auf den Heimweg. Hier war erst einmal Entsandung und Pause angesagt. Wenige Stunden später ging's dann aber wieder in den Park, um dort den Sonnenuntergang (soweit es denn geht) zu verbringen. Das Licht war mittlerweile deutlich milder geworden und tauchte die Dünen in rotgoldenes Licht.
Viel zu schnell mussten wir wieder zurück, um den Park noch rechtzeitig zu verlassen. In unserem Zimmer tranken wir noch ein gemütlich ein Bier auf der Terasse. Voller Vorfreude auf ein weiteres kulinarisches Highlight gingen wir dann nach einer erfrischenden Dusche essen. Es war wiederum vorzüglich!
Unser Chalet:
Unser Tisch (der am Rand):
Mit kugelrundem Bauch wankten wir zum Zimmer zurück, wo wir einen herben Schlag bekamen
unsere Zimmertüre stand weit auf und das Licht war an. Allerdings war es nur der Abenddienst, der die Betten aufdeckte und uns ein Betthupferl hingelegt hatte. Beruhigt fielen wir ins Bett und verschoben das Packen auf morgen. Dann geht es in Richtung Swakobmund - ein kompletter Fahrtag.