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Autor Thema: Abenteuer Namibia - ein Reisebericht  (Gelesen 32371 mal)

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lor-mon

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Re: Abenteuer Namibia - ein Reisebericht
« Antwort #120 am: 23.11.2008, 12:11 Uhr »
Montag, 16. Juli 2007

Heute ging es wieder "on the road"  . Unser Ziel hieß Immenhof, eine Gäste- und Jagdfarm im Zentrum Namibias unweit von Omaruru .Nach dem Packen und Frühstücken fuhren wir noch zur Tankstelle, da wir gestern den Eindruck hatten, dass unser Auto abnorm viel Sprit verbraucht hatte  :sauer2: . Nach einer zusätzlichen Kontrolle von Öl und Wasser fuhren wir dann über die geteerte CX weiter. Es ging zum Teil steil bergauf - zumal bei Gegenwind - trotzdem waren wir erschrocken, als wir beim nächsten Tankstopp feststellten, dass der Condor 15 l / 100 km verbraucht hatte  :wut33: . Wir waren nicht sicher, ob unser Wagen noch in Ordnung war und beschlossen deshalb schweren Herzens   :heulend:, unser Zwischenziel - die Spitzkoppe (das "Matterhorn" Namibias) - zu streichen und direkt weiter zu fahren. Allerdings machte uns das Wetter - es war sehr diesig - die Entscheidung auch etwas leichter. In Omaruru tankten wir noch einmal voll, doch hier war der Verbrauch wieder "normal". Wollte der Wagen uns veräppeln  :verwirrt:  ? Noch trauten wir dem Frieden nicht, aber - um es vorwegzunehmen - der Verbrauch stieg kein einziges Mal mehr über das normale Maß hinaus. Richtig schöne Motive gab's auch nicht, deshalb keine Fotos  :traurig:


Auf Immenhof angekommen störten wir beim Mittagessen, wurden aber trotzdem sehr herzlich empfangen. Wir ruhten uns erst ein wenig aus und machten dann - gemeinsam mit dem Jack Russel der Farm - einen kleinen Spaziergang. Nachmittags lernten wir bei Kaffee und Kuchen den Rest der Familie bzw. der Gäste kennen. Anschließend stand eine Farmrundfahrt auf dem Programm. Wilhelm, ein langjähriger Immenhofbesucher und Jäger, hatte uns viel zu erzählen. Wir sahen jede Menge Kudus, Eland, Steinböckchen, Warzenschweine und sogar einen sehr seltenen Ameisenbär (oder doch ein Erdferkel?).











Auf einer Felsklippe mit 360° Blick wurde der Sundowner gereicht. Schööööööön! 










Wieder an der Farm angekommen duschten wir kurz und genossen dann in familiärer, aber auch internationaler Atmosphäre ein reichhaltiges Abendessen :essen:. Danach sprachen wir mit unserem Piloten den morgigen Tag, denn wir hatten etwas ganz besonderes vor :pssst:  , doch dazu in Kürze mehr.... 
Viele Grüße
Jürgen

Angie

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Re: Abenteuer Namibia - ein Reisebericht
« Antwort #121 am: 24.11.2008, 00:01 Uhr »

Hallo Jürgen,

mit deinen tollen Fotos machst du mich noch fertig :wink: :lol:

Wie seid ihr zu der Farmrundfahrt gekommen? Muss sie vorgebucht werden oder findet sie statt, sobald neue Gäste kommen?

Viele Grüße,
Angie

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lor-mon

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Re: Abenteuer Namibia - ein Reisebericht
« Antwort #122 am: 24.11.2008, 18:32 Uhr »

Hallo Jürgen,

mit deinen tollen Fotos machst du mich noch fertig :wink: :lol:

Wie seid ihr zu der Farmrundfahrt gekommen? Muss sie vorgebucht werden oder findet sie statt, sobald neue Gäste kommen?



Hallo Angie, meine treueste (und zur Zeit einzige?) Leserin  :D

wenn Gäste da sind, werden diese gefragt, ob Lust auf eine Farmrundfahrt besteht - und dann wird diese gemacht  8). Also nix vorbuchen. Da sieht es mit dem, was wir am nächsten Tag vorhatten, schon etwas anders aus  :wink:
Viele Grüße
Jürgen

grille

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Re: Abenteuer Namibia - ein Reisebericht
« Antwort #123 am: 24.11.2008, 20:46 Uhr »
Hi Jürgen,

wie kommst du bloss darauf, dass Angie hier noch die einzige Mitleserin sei  :verwirrt:

Also ich lese immer noch begeistert mit, bin allerdings völlig sprachlos angesichts der tollen Fotos  :lol:
Ich muss doch quasi weiter mitlesen, da ich ja (hoffentlich) im nächsten Jahr auch nach Namibia reisen darf  :groove: :grins:

LG
Ilka
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Angie

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Re: Abenteuer Namibia - ein Reisebericht
« Antwort #124 am: 24.11.2008, 20:47 Uhr »

Hallo Jürgen,

Hallo Angie, meine treueste (und zur Zeit einzige?) Leserin  :D

Jedenfalls bin ich offenbar die einzige, die ständig etwas wissen will :wink:

wenn Gäste da sind, werden diese gefragt, ob Lust auf eine Farmrundfahrt besteht - und dann wird diese gemacht  8). Also nix vorbuchen.

Danke, schon notiert!

Da sieht es mit dem, was wir am nächsten Tag vorhatten, schon etwas anders aus  :wink:

Ich will ja nicht schon wieder neugierig sein, aber wo ist denn der nächste Tag? :wink:
Nein-nein, nur keine Hektik, lass' dich durch mich nicht stressen :wink:

Viele Grüße,
Angie

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Doreen & Andreas

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Re: Abenteuer Namibia - ein Reisebericht
« Antwort #125 am: 25.11.2008, 08:29 Uhr »
Hallo Angie, meine treueste (und zur Zeit einzige?) Leserin  :D

Jedenfalls bin ich offenbar die einzige, die ständig etwas wissen will :wink:
Naja, wenn Ihr schon konkrete Planungen dabei macht, kein Wunder  :lol:

Bei uns steht das Südliche Afrika in den nächsten Jahren (Leider) nicht zur Debatte, daher bin ich hier nur stiller Genießer.
Aber ich lese nach wie vor begeistert mit und bin hin und her gerissen von Deinen phantastischen Fotos...
Viele Grüße,
Andreas
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RedZed

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Re: Abenteuer Namibia - ein Reisebericht
« Antwort #126 am: 25.11.2008, 08:37 Uhr »
und ich lese selbstverständlich auch noch mit. Ich kann ja auch mal eine Frage an den Autor stellen: Wie würdest Du die Reise mit einem Kind einschätzen? Ab welchem Alter wäre sie erträglich? Tiere in freier Wildbahn sind sicherlich ein Erlebnis....
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USAflo

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Re: Abenteuer Namibia - ein Reisebericht
« Antwort #127 am: 25.11.2008, 13:48 Uhr »
Moin!

Ich lese auch noch mit und bin begeistert, auch wenn bei uns eine solche Reise (auch wegen Kind) erst längerfristig ansteht.

Tschau
Links zu meinen USA-Reiseberichten, Ausflugs- und Gastronomietipps für das Oldenburger Münsterland und Berichte zu unseren Europareisen auf meinem Blog: https://unser-om-und-umzu.blogspot.com/p/blog-page_19.html

Kauschthaus

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Re: Abenteuer Namibia - ein Reisebericht
« Antwort #128 am: 27.11.2008, 10:14 Uhr »
und ich lese selbstverständlich auch noch mit. Ich kann ja auch mal eine Frage an den Autor stellen: Wie würdest Du die Reise mit einem Kind einschätzen? Ab welchem Alter wäre sie erträglich? Tiere in freier Wildbahn sind sicherlich ein Erlebnis....

Genau das wollte ich auch fragen. Was für ein wunderschönes Land!

Grüße, Petra
Wenn DAS die Lösung ist, dann will ich mein Problem zurück!

lor-mon

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Re: Abenteuer Namibia - ein Reisebericht
« Antwort #129 am: 27.11.2008, 22:25 Uhr »
und ich lese selbstverständlich auch noch mit. Ich kann ja auch mal eine Frage an den Autor stellen: Wie würdest Du die Reise mit einem Kind einschätzen? Ab welchem Alter wäre sie erträglich? Tiere in freier Wildbahn sind sicherlich ein Erlebnis....


Sorry, dass ich erst jetzt antworte, aber ich war unterwegs.

Also...einerseits sind die Afrikaner unglaublich kinderlieb - hier wird jedes Kind auf Händen getragen. Andererseits sitzt man doch viel im Auto, ohne große Abwechslung. Und wenn ich z.B. am Etosha denke: da darf man nicht aussteigen - und die besten Erlebnisse hat man, wenn man mal 1 oder 2 Stunden an einem Wasserloch steht und einfach abwartet. Ich denke, für Kleinkinder ist Namibia aus diesem Grund weniger geeignet. Ist aber natürlich meine persönliche Meinung - und da ich keine Kinder habe, bitte mit Vorsicht zu geniessen  :wink:
Viele Grüße
Jürgen

lor-mon

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Re: Abenteuer Namibia - ein Reisebericht
« Antwort #130 am: 27.11.2008, 22:26 Uhr »
und ich lese selbstverständlich auch noch mit. Ich kann ja auch mal eine Frage an den Autor stellen: Wie würdest Du die Reise mit einem Kind einschätzen? Ab welchem Alter wäre sie erträglich? Tiere in freier Wildbahn sind sicherlich ein Erlebnis....

Genau das wollte ich auch fragen. Was für ein wunderschönes Land!

Grüße, Petra

Namibia ist wirklich wunderschön und absolut eine (oder mehrere) Reisen wert!
Viele Grüße
Jürgen

lor-mon

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Re: Abenteuer Namibia - ein Reisebericht
« Antwort #131 am: 27.11.2008, 22:27 Uhr »
Hallo Angie, meine treueste (und zur Zeit einzige?) Leserin  :D

Jedenfalls bin ich offenbar die einzige, die ständig etwas wissen will :wink:
Naja, wenn Ihr schon konkrete Planungen dabei macht, kein Wunder  :lol:

Bei uns steht das Südliche Afrika in den nächsten Jahren (Leider) nicht zur Debatte, daher bin ich hier nur stiller Genießer.
Aber ich lese nach wie vor begeistert mit und bin hin und her gerissen von Deinen phantastischen Fotos...

Dir und allen anderen ein dickes Dankeschön für die Komplimente!
Viele Grüße
Jürgen

lor-mon

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Re: Abenteuer Namibia - ein Reisebericht
« Antwort #132 am: 28.11.2008, 22:25 Uhr »
Bitte entschuldigt, dass es so lange gedauert hat, aber ich war mal wieder dienstlich unterwegs (diese ewigen Tagungen und Sitzungen  :x)

Jetzt geht es endlich weiter....

Heute wird's spannend   :wink:


Dienstag, 17. Juli 2007

Namibia von oben

Heute war ein großer Tag! Wir hatten uns die Farm Immenhof gezielt ausgesucht, denn von dort aus konnte man die verschiedensten Flüge unternehmen. Wir hatten - schon lange vorher aus Deutschland - einen ganztägigen Flug mit einer Cessna gebucht. Ziele waren die Wasserfälle von Epupa an der angolischen Grenze, der Besuch eines Himbadorfes sowie die Skelettküste.

Der Farminhaber Friedhelm war unser Pilot. Neben uns flogen auch sein Bruder und seine Schwägerin mit, was uns in doppelter Hinsicht freute, denn es waren sehr sympathische Menschen und der Flug wurde dadurch für uns um die Hälfte preiswerter  . Nach einem kurzen aber herzhaften Frühstück (trotz einem flauen Gefühl in der Magengegend  :? ) ging es mit einem sehr noblen VW-Bus zum Hangar. Dort machte Friedhelm die Cessna fertig und nach einer Viertelstunde ging es dann auch schon in die Luft.





Es war schon ein geiles Gefühl, mit so einer kleinen Maschine über die Wildnis Namibias zu fliegen. Ich hatte eine Sitzbank für mich alleine und konnt so von allen Seiten Fotos schiessen. Zuerst flogen wir über Farmgelände und sahen Kudus, Springböcke, Eland und auch Zebras. In einem leicht bewaldeten Gebiet entdeckten wir sogar Giraffen.









Friedhelm erzählte uns während des Fluges viel über die Geologie, Geschichte, Pflanzen- und Tierwelt. Dann erreichten wir den für Touristen nicht zugänglichen westlichen Teil des Etosha-Nation alparks und konnten an drei Wasserlöchern weitere Tiere bewundern. Mittlerweile machte mir das ständige Fotografieren und Fokussieren etwas Probleme und ich war froh, als sich der erste Teil unseres Fluges langsam dem Ende zuneigte, als wir den Grenzfluß Kunene erreichten. Wir folgten dem Flußverlauf noch ein paar Minuten und erreichten dann die Epupa-Falls. Friedhelm flog zwei scharfe Kurven, um uns die Schönheit der Wasserfälle von allen Seiten zu zeigen.





Ich fotografierte immer weiter, allerdings gings mir mittlerweile richtig übel und ich war heilfroh, als wir auf einer rumpeligen Piste landeten   :(. Nachdem wir ausgerollt waren, kam schon ein junger Himba-Mann an und es ergab sich eine angeregte Unterhaltung zwischen ihm und Friedhelm. Habe ich schon erzählt, dass Friedhelm sieben Sprachen - darunter die Sprache der Himba - fließend beherrscht?

Die Himba - oder auch Ovahimba - sind die letzten Nomaden Namibias. Sie leben als Jäger und Sammler im Nordwesten Namibias und haben sich noch viel von ihrer Ursprünglichkeit bewahrt. Weitestgehend verschont von externen Einflüssen und vom Tourismus haben sie eine Nische gefunden, die zwar immer kleiner wird, aber noch existiert. Durch den engen Kontakt zwischen Friedhelm, der als besonderer Freund des Dorfes angesehen wurde, und den Himbas hatten wir bei unserem Besuch weniger das Gefühl, gaffende Touristen zu sein, sondern vielmehr willkommene Freunde. Dieses erleichterte uns den Besuch doch sehr.


Ein paar Minuten später erschien eine junge Frau, der wir ins Dorf folgten. Es waren nur wenige Frauen anwesend, da in einem benachbarten Kral eine Beerdigung gefeiert wurde und fast alle Dorfbewohner dort waren. Friedhelm erklärte uns noch einige Dinge zur Lebensweise. Wir durften sogar in die Hütte der jungen Frau hineingehen. Hier konnten wir erleben, was es heißt, "Nomade" zu sein: die karge Inneneinrichtung und die Bauweise der Hütten erlauben es den Himbas, innerhalb kürzester Zeit ihre Zelte abzubrechen und weiterzuziehen. Nach einiger Zeit kam eine ganze Horde Kinder neugierig schauen, was wir denn für komische Menschen sind. Aber wir wurden schnell langweilig und sie trollten sich schnell wieder davon und spielten mit den Ziegen. Zwei weitere Frauen kamen zu uns. Eine der beiden hatte ein paar kleine Souvenirs gebastelt und wir kauften ein kleines Minikörbchen und konnten so unauffällig etwas Geld dalassen, was die Himbas nutzen, um sich ein paar Erleichterungen kaufen zu können. Wir liess en auch leichte Medikamente, die wir aus Deutschland auf Wunsch von Friedhelm mitgebracht hatten, dort, wobei Friedhelm genau erklärte, was für welches Wehwehchen gedacht war und wie es anzuwenden ist.





Nach ca. 1,5 hochfaszinierenden Stunden verabschiedeten wir uns und flogen weiter in Richtung Skelettküste. Die Landschaft wurde immer trockener und die Farbe des Sandes veränderte sich in ein sattes Gelb.



Waren am Anfang aus der Luft noch einige wenige Siedlungen zu erkennen, hörten bald jegliche menschliche Anzeichen auf und die Wüste breitete sich eindrucksvoll bis zum Meer aus.





Die Skelettküste ist ein riesiger Streifen "Nichts", der von Angola bis Swakopmund reicht. Geologisch ist die Skelettküste mit einem Alter von bis zu 1,5 Milliarden Jahren eine der ältesten Gesteinsformationen der Erde. Nebel, heftige Brandung und eine unberechenbare Strömung des Benguelastroms machen die Küste von jeher gefährlich für die Seefahrt. Etliche Wracks am Strand legen davon Zeugnis ab. Schiffbrüchige, die hier anlandeten, hatten in der Wüste keine Überlebenschance – daher der Name.



Wir flogen den Strand entlang und entdeckten immer wieder Walknochen, denn auch für Wale ist die Küste nicht ganz ungefährlich. Da ich mich wieder etwas erholt hatte und mich mit dem Fotografieren zurückhielt, ging es mir wieder einigermaßen. Das Licht wechselte hin und wieder, es wurde auch schon mal etwas diesiger, aber vom berüchtigten Nebel war bis jetzt nichts zu sehen. Wir landeten bei Torra Bay und picknickten neben der Piste - keine 100 Meter vom Atlantik entfernt.

Lecker, allerdings hat mir die Salami später den Todesstoss versetzt. Nach ein bißchen Beine-vertreten und Steine-sammeln ging es wieder in die Luft. Wir flogen die Skelettküste weiter hinunter und konnten das eine oder andere Schiffswrack erkennen. Plötzlich verschluckte uns der Nebel - innerhalb von wenigen Sekunden war die Sicht gleich Null und wir flogen quasi blind. Friedhelm flog sofort landeinwärts, so dass wir wenige Sekunden später wieder aus dem Nebel heraus waren. Wir flogen jetzt über schön anzusehende Sand- und Felsformationen. Langsam veränderte sich der gelbe Sand in farbenprächtige Felsen und Schluchten - eine gigantisch bunte Mondlandschaft -, um dann in ein braunes Hochplateau zu münden, auf der wir unsere letzte Zwischenlandung machten.











Die Piste war sooooo schlecht, dass wir hier noch nicht mal mit unserem Auto gefahren wären, geschweige mit einem Flugzeug auf ca. 200 Sachen zu beschleunigen, aber... Die Stille an diesem Ort war ohrenbetäubend. Es gab hier eine Quelle, die auch häufig von Tieren aufgesucht wurde, was wir anhand der Spuren auch leicht erkennen konnten. Nach einer halben Stunde wollten wir weiter, jedoch ging der Flugzeugmotor wieder aus  . Uns rutschte das Herz in die Hose, denn hier waren wir wirklich am Ende der Welt, aber dann sprang der Motor wieder an und wir ratterten über das Schotterfeld. Der Rückflug - vorbei am Brandberg - war sehr ruhig, aber mir ging es jetzt dermassen mies, dass ich kaum noch was mitbekam und mir nur das Ende des Fluges herbeisehnte.







Das war eine der wenigen Male in meinem Leben, wo ich meine Fotografieleidenschaft verfluchte, denn das ständige Anpeilen und Anvisieren hatte meinen Gleichgewichtssinn total durcheinandergebracht.  Ich dankte allen Engeln und Heiligen, als wir dann endlich wieder total verschwitzt und erschöpft auf dem Farmgelände landeten. Wenige Minuten später waren wir dann wieder auf dem Zimmer und mussten uns erst einmal von dem Flug erholen. Eine Dusche stellte uns dann endgültig wieder her und total ausgehungert fielen wir abends über das leckere Essen (Eland-Roulade mit Spinat und Spätzle) her. Bei ein, zwei Bierchen l  iessen wir den Tag Revue passieren und dankten unserem Piloten für einen wunderbaren und erlebnisreichen Tag mit großartigen Eindrücken! 

Viele Grüße
Jürgen

Angie

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Re: Abenteuer Namibia - ein Reisebericht
« Antwort #133 am: 28.11.2008, 22:47 Uhr »

Hallo Jürgen,

dass es dir so mies ging, ist sehr bedauerlich.

Der Tag war - abgesehen davon - aber absolut genial!!!

Den Flug mit der Cessna hast du also im Rahmen der Ranch-Buchung mitgebucht, stimmt's? Und darf ich so unverschämt sein und fragen, was dieser Ganztagesflug pro Person normalerweise kostet? Die Antwort kann auch gerne per PN sein, wenn du es hier nicht schreiben möchtest.

Darf man Himba-Frauen (und auch Männer) 'einfach so' fotografieren, sieht man davon ab, dass man rein aus Höflichkeit gewiss um Erlaubnis fragt? Ich meine, ist es in diesem Fall üblich, kleine Geschenke (welche?) bereit zu halten, damit man fotografieren darf?

Und nebenbei: Die Fotos "von oben" sind - wie schon gewohnt :wink: - traumhaft schön :D

Viele Grüße,
Angie

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lor-mon

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Re: Abenteuer Namibia - ein Reisebericht
« Antwort #134 am: 28.11.2008, 23:02 Uhr »

Hallo Jürgen,

dass es dir so mies ging, ist sehr bedauerlich.

Der Tag war - abgesehen davon - aber absolut genial!!!

Den Flug mit der Cessna hast du also im Rahmen der Ranch-Buchung mitgebucht, stimmt's? Und darf ich so unverschämt sein und fragen, was dieser Ganztagesflug pro Person normalerweise kostet? Die Antwort kann auch gerne per PN sein, wenn du es hier nicht schreiben möchtest.

Darf man Himba-Frauen (und auch Männer) 'einfach so' fotografieren, sieht man davon ab, dass man rein aus Höflichkeit gewiss um Erlaubnis fragt? Ich meine, ist es in diesem Fall üblich, kleine Geschenke (welche?) bereit zu halten, damit man fotografieren darf?

Und nebenbei: Die Fotos "von oben" sind - wie schon gewohnt :wink: - traumhaft schön :D



Hallo Angie,

so ganz genau weiß ich es nicht mehr, aber ich glaube, dass der Ausflug für das ganze Flugzeug ca. 1.500 Euro gekostet hat (ohne Gewähr!!!!). Da wir zu viert waren, haben wir ca. 750 Euro für 2 Personen bezahlt. Aber: es war jeden Cent wert!!!!! Und richtig, wir haben den Flug von Deutschland aus gebucht - mit dem Risiko, das Flugzeug alleine zu haben....

Ja, Fotos sind kein Problem, wobei wir froh waren, einen kompetenten Begleiter zu haben, der vorher fragen konnte. Wir haben - neben Medikamente und Vitaminbonbons, die wir aus D mitgebracht haben, KEINE Geschenke gemacht. Allerdings haben wir vielleicht etwas zu viel für ein selbstgemachtes Körbchen, was man uns dann anbot, bezahlt  :wink: :wink: :wink: Aber Medikamente sind viel wichtiger.

Und vielen lieben Dank für Dein Kompliment (Du verwöhnst mich!).
Viele Grüße
Jürgen