22.03 - Tag 24: Rotorua
Nach einem überraschenden – weil im Web nicht angekündigt – kleinen Frühstück bei unseren Gastgebern machen wir uns auf in die Stadt des vornehmen Geruchs „Rottenrua“. Wir parken unser Auto am Kuirau Park und schlendern zuerst über den dortigen Wochenmarkt und dann durch den Park, der mitten in der Stadt mit einer Menge heißer Quellen und Schlammlöchern aufwartet. Auch ein sehr großer kochender Tümpel wird von uns umrundet.
Kuirau Park
Kuirau Park
Kuirau Park
Kuirau Park
Kuirau Park
Kuirau Park
Vom Park aus gehen wir unter zum Ufer, vorbei an der Maori Siedlung Ohinemutu, der Keimzelle der Stadt. Dort steht auch die St. Faith Kirche, die zuerst mit den vielen weißen Sarkophagen für in den Weltkriegen gefallene Maori überrascht und dann mit einem Fensterbild, das Jesus als Maori über den Lake Rotorua wandelnd zeigt. Weiterhin ist die Kirche mit sehr vielen schönen Schnitzereien verziert.
Ohinemutu
Ohinemutu
St. Faith Kirche
Ohinemutu
Gemütlich flanieren wir dann die Seepromenade entlang und genießen die warme Sonne. Am anderen Ende biegen wir wieder Richtung Stadt ab und erreichen alsbald Government Gardens, den alten Kurpark mit dem im Tudor Style erbauten ehemaligen Kur- und Badehaus, das jetzt ein großes Museum beherbergt. Doch dazu später. Erst laufen wir etwas herum und folgen einem Flyer über den Rotorua Cultural Heritage Trail, der mit kleinen Schautafeln an verschiedenen Stellen die Geschichte des Geländes erläutert.
Am Rotorua See
Maori Kriegskanu
Kurhaus
Bowling Green vor Kurhaus
Kurpark
Kurpark mit Maori-Schnitzereien
Vorbei am im spanischen Kolonialstil erbauten Blue Bath und mitten durch die akkurat geschnittenen Bowling Greens – das alte britische Empire lässt grüßen – kommen wir dann zum Museum, wo wir uns im dortigen Cafe eine kleine Pause gönnen und uns einen kleinen Snack zum Lunch besorgen.
Blue Bath
Dann geht es in das Museum, das in mehrere Teile aufgeteilt ist. Neben dem Gebäude an sich mit einer Aussichtsplattform kann man im linken Flügel die Geschichte als Bade- und Kuranstalt nachvollziehen. Neben alten erhaltenen Bädern informieren viele Schautafeln unter anderem darüber, dass das ganze Gebäude eine völlige Fehlkonstruktion war und durch die aggressiven Wasser und Dämpfe schon nach wenigen Jahren in einen erbärmlichen Zustand geriet. Weitere Informationen gibt es zur konsequenten Nutzung der Spa-Anwendungen als Tourismusbeschleuniger und zu guter Letzt darf ein Blick in das unterirdische Röhrensystem nicht fehlen.
Ganz anders dagegen der rechte Flügel, der in mehreren Räumen die Geschichte des heimischen Te Awara Stamms der Maori wiedergibt. Angefangen von der Ankunft der Vorfahren über viel Mythologie, den ersten Kontakt mit den Weißen und die beginnende Assimilierung bis hin zum Kampfeinsatz für König und Vaterland in den Weltkriegen und Maoris im 21. Jahrhundert wird ein weiter Bogen gespannt. Ein ungewöhnliches Thema, deshalb sehr interessant aber beinahe zu viele Informationen. Die zwei Sonderausstellungen zu Mode der 70er Jahre und Fotografie in Neuseeland sparen wir uns.
Treppenhaus im Museum
Blick nach draußen
Aussichtsplattform
Schlammbäder im Keller
Am Abend steht dann nochmal ein besonderes Highlight an, das wir aber etwas zwiespältig angehen: Eine Maori – Kulturshow. Diese werden hier an allen Ecken und Enden angeboten und wir sind beide immer etwas zurückhaltend, wenn es darum geht eine fremde Kultur zu begaffen Doch wir haben mit unserer Gastgeberin gesprochen ob und welche Show sie empfehlen würde und sie meinte, dass die Maori mit Begeisterung ihre Kultur zeigen würden. Also haben wir uns für je 99$ im Mitai Maori Villiage eingebucht. Zusammen mit 130 anderen Gästen werden wir zuerst in einem großen Saal launig begrüßt, dann wird ein Häuptling gewählt und dann in zwei Gruppen auf einen kurzen Weg durch den Wald geführt. Dabei kommt man an einer großen Frischwasserquelle vorbei und dann stellt sich die ganze Meute zu beiden Seiten eines kleinen Baches auf und ein Kriegskanu der Maori fährt unter lautem Gebrüll zweimal auf und ab. Irgendwie skurril.
Begrüßung am Mitai Village
Essenssegnung am Hangi (Erdofen)
Kriegskanu mit viel Gebrüll
Kriegskanu mit viel Gebrüll
Anschließend wird man zu einer kleinen Freilichtbühne geführt auf dem die eigentliche Kulturshow beginnt. Die ersten Minuten ausschließlich in Maori Sprache vollziehen der dortige Häuptling und der von uns gewählte die Begrüßungsformalitäten, dann gibt es einen ersten Haka – Kriegstanz. Der Häuptling erklärt danach auf Englisch und mit viel Humor Elemente der Maori-Kultur, des Alltagslebens und der Waffen und deren Gebrauch. Dazwischen gibt es einige Tänze, Spiele und Gesänge und nochmal einen Haka.
Maori Kulturshow
Maori Kulturshow
Maori Kulturshow
Maori Kulturshow
Maori Kulturshow
Wieder zurück im Saal wird das Essen aus einem Hangi (Erdofen) serviert und jeder kann sich ausgiebig am Buffet bedienen. Das Essen inkl. Dessert ist enthalten, Getränke kosten extra. Nachdem alle satt sind schließt sich noch eine kleine Nachtwanderung durch den Busch an, dabei werden einige Baumarten und deren Verwendung erklärt und am Ende an der Quelle einige Glühwürmchen präsentiert.
Nächtliche Führung
Frischwasserquelle
Wir waren insgesamt etwas skeptisch, aber nachdem wir gesehen haben mit wie viel Humor die Maori sich selber präsentieren, sehen wir die Sache gelassen und glauben ein indigenes Volk gesehen zu haben, das im 21. Jahrhundert angekommen ist, sich seinen Traditionen sehr verbunden fühlt aber nicht in Anachronismen erstarrt.