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Autor Thema: Am anderen Ende der Welt - 4 Wochen Neuseeland  (Gelesen 23345 mal)

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Re: Am anderen Ende der Welt - 4 Wochen Neuseeland
« Antwort #60 am: 21.05.2014, 08:05 Uhr »
Diese grünlichen Seen sehen super aus vor dem grau der umgebenden Landschaft, gar nicht wie von dieser Welt!

freddykr

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Re: Am anderen Ende der Welt - 4 Wochen Neuseeland
« Antwort #61 am: 21.05.2014, 09:58 Uhr »
Eine geniale Wanderung. Und war diese leider nicht gegönnt. Die Berge hingen in dichter Bewölkung und teils hat es geschneit.
Viele Grüße,
Danilo


lonewolf81

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Re: Am anderen Ende der Welt - 4 Wochen Neuseeland
« Antwort #62 am: 22.05.2014, 18:54 Uhr »



21.03 - Tag 23: Tongariro National Park -> Rotorua

Nach der langen Wanderung gestern, kommen wir heute erstaunlich fit aus den Federn. Wir packen unsere Sachen und machen uns auf den Weg, auf den ersten Kilometern zeigt sich Mount Ruapehu mit einer sehenswerten Wolkenkappe. Unser erster Stopp des Tages ist in Tokaanu, dort gibt es einen kostenlosen Weg durch ein Thermalfeld mit einigen blubbernden und dampfenden kleinen Kratern und Matschlöchern. Hier überrascht uns besonders die Klarheit des Wassers in den Kratern.


Mount Ruapehu mit Wolkenkappe


Blick Richtung Tokaanu und Taupo


Tokaanu Thermal Walk


Tokaanu Thermal Walk


Tokaanu Thermal Walk


Tokaanu Thermal Walk


Tokaanu Thermal Walk

Weiter geht die Tour dann am Lake Taupo, dem größten See Neuseelands, entlang bis wir in Taupo selber sind. Die Straße verläuft teilweise durchaus sehenswert direkt am Seeufer. In Taupo halten wir kurz an einer Bäckerei und fahren dann nördlich aus der Stadt raus und machen am Hill Top Lookout eine Pause um zum einen die Aussicht zu genießen und zum anderen unser Frühstück zu verputzen.


Am Lake Taupo

Der nächste Stopp ist gleich um die Ecke bei den Huka Falls. Hier zwängt sich das Wasser des einzigen Abflusses des Lake Taupo durch einen engen Kanal und fällt dann mit viel Getöse und in großer Masse über eine Kante nach unten. Wenige Kilometer weiter findet sich mit Craters of the Moon das nächste Thermalfeld, diesmal verlangt man Eintritt. Wir laufen eine gute Stunde über das Gelände, hauptsächlich an dampfenden Kratern und Erdlöchern vorbei. Insbesondere vom Aussichtspunkt aus sind die Krater schon beeindruckend, die in der Stärke erst aktiv sind seit ein benachbartes Geothermiekraftwerk in Betrieb gegangen ist.


Huka Falls


Huka Falls


Craters of the Moon


Craters of the Moon


Craters of the Moon


Craters of the Moon

Das ebenfalls in der Ecke liegende Volcano Activity Center hätten wir uns auch sparen können, da erfährt man nicht viel Neues. Letztes Ziel in der Taupo-Ecke sind die Aratiatia Rapids. Durch einen Staudamm wurden dort Stromschnellen trockengelegt, doch aus hydroökologischen Gründen…. ähm…. zur Freude der Touristen werden diese dreimal täglich für fünfzehn Minuten geflutet. Wir schauen uns das ansehnliche Schauspiel an.


Aratiatia Rapids trocken


Aratiatia Rapids trocken

Dann geht die Fahrt weiter nach Rotorua mit noch einem Zwischenstopp am Wai-O-Tapu Thermal Wonderland. Dieses Thermalgebiet soll die größten und schönsten Naturwunder zeigen, entsprechend langt man mit 32 NZD beim Eintritt auch ordentlich hin. Doch es lohnt sich, denn Pools, Krater und Erdlöcher in der Größe, in der Menge und in diesen vielen verschiedenen unwirklichen Farben haben wir so noch nicht gesehen. Wenn nur nicht dieser penetrante Geruch in der Luft wäre, der irgendwo zwischen Schwefel, Methan und zu viel Bohnensuppe hin- und herwechselt. Gute 90 Minuten laufen wir durch das Gebiet und sind vom Gesehenen absolut begeistert. Ein paar Meter die Straße weiter findet sich dann noch ein großer blubbernder und spuckender Mudpool.


Wai-O-Tapu Thermal Wonderland


Wai-O-Tapu Thermal Wonderland


Wai-O-Tapu Thermal Wonderland


Wai-O-Tapu Thermal Wonderland


Wai-O-Tapu Thermal Wonderland


Wai-O-Tapu Thermal Wonderland


Wai-O-Tapu Thermal Wonderland


Wai-O-Tapu Thermal Wonderland


Wai-O-Tapu Thermal Wonderland


Wai-O-Tapu Thermal Wonderland


Mud Pools


Mud Pools


Mud Pools


Mud Pools


Mud Pools


Mud Pools


Mud Pools


In Rotorua selber kommen wir bei Heni und Familie unter, gebucht über AirBnB. Da es sich um Maoris handelt heißt das, dass keine Schuhe im Haus erlaubt sind. Die Begrüßung ist aber sehr herzlich. Wir fahren noch in die Stadt, schauen kurz beim i-Site rein und gehen dann ins Sabroso zum Dinner. Ein sehr kleines, aber feines mexikanisches und südamerikanisches Restaurant mit hervorragenden Shrimp Stew und Chimichanga.

Anti

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Re: Am anderen Ende der Welt - 4 Wochen Neuseeland
« Antwort #63 am: 22.05.2014, 23:02 Uhr »
Da habt ihr ja wirklich ein paar schöne dampfende und blubbernde Orte gesehen! Gefällt mir sehr gut! Ich fürchte nur, ich werde eher den Yellowstone ein zweites Mal besuchen als nach Rotorua zu kommen  :?

MisterB

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Re: Am anderen Ende der Welt - 4 Wochen Neuseeland
« Antwort #64 am: 23.05.2014, 16:07 Uhr »
Was muss ich da lesen. Die Tongariro Crossing sind etwas über 19 Kilometer ? Und das hab ich damals freiwillig zu Fuß gegangen ?  :shock:
Das hat mir mein Mitfahrer damals wohl extra verschwiegen. Wenn ich gewusst hätte das ich mich damit auf 19 K in den Bergen einlasse, dann hätte ichs nicht gemacht. Denn eigentlich binich ja sehr faul  8)

Aber mal im ernst. Wenn mich da jetzt jemand gefragt hätte, hätte ich niemals gesagt das das 19 Kilometer sind. Ich hätte jetzt eher was von vielleicht 10 gesagt. Hab ich nicht so in Erinnerung das ich so groggy gewesen wäre danach.

Aber auf jeden Fall ne tolle Wanderung. Nur die vielen Leute störten damals etwas.

Gruß
Bernd
Meine kleine Reiseseite mit meinen Reiseberichten
http://www.berndsteinke.de


andi7435

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Re: Am anderen Ende der Welt - 4 Wochen Neuseeland
« Antwort #65 am: 24.05.2014, 13:30 Uhr »
Sehr schöne Bilder und die bringen wieder Erinnerungen hoch. Irgendwie reizt mich NZ auch ein 2. Mal noch. Habe da noch einige offene Rehcnungen, z.B. die Tongariro Crossing.

lonewolf81

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Re: Am anderen Ende der Welt - 4 Wochen Neuseeland
« Antwort #66 am: 25.05.2014, 12:29 Uhr »
Sehr schöne Bilder und die bringen wieder Erinnerungen hoch. Irgendwie reizt mich NZ auch ein 2. Mal noch. Habe da noch einige offene Rehcnungen, z.B. die Tongariro Crossing.

Uns reizt es definitiv auch nochmal, zu viele offene Punkte haben sich vor Ort ergeben, die wir gerne noch genauer erkunden würden. Ob wir es als nächstes tun - keine Ahnung - dafür stehen zu viele andere Reiseziele auf unserer Liste.

lonewolf81

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Re: Am anderen Ende der Welt - 4 Wochen Neuseeland
« Antwort #67 am: 25.05.2014, 12:34 Uhr »


22.03 - Tag 24: Rotorua

Nach einem überraschenden – weil im Web nicht angekündigt – kleinen Frühstück bei unseren Gastgebern machen wir uns auf in die Stadt des vornehmen Geruchs „Rottenrua“. Wir parken unser Auto am Kuirau Park und schlendern zuerst über den dortigen Wochenmarkt und dann durch den Park, der mitten in der Stadt mit einer Menge heißer Quellen und Schlammlöchern aufwartet. Auch ein sehr großer kochender Tümpel wird von uns umrundet.


Kuirau Park


Kuirau Park


Kuirau Park


Kuirau Park


Kuirau Park


Kuirau Park

Vom Park aus gehen wir unter zum Ufer, vorbei an der Maori Siedlung Ohinemutu, der Keimzelle der Stadt. Dort steht auch die St. Faith Kirche, die zuerst mit den vielen weißen Sarkophagen für in den Weltkriegen gefallene Maori überrascht und dann mit einem Fensterbild, das Jesus als Maori über den Lake Rotorua wandelnd zeigt. Weiterhin ist die Kirche mit sehr vielen schönen Schnitzereien verziert.


Ohinemutu


Ohinemutu


St. Faith Kirche


Ohinemutu

Gemütlich flanieren wir dann die Seepromenade entlang und genießen die warme Sonne. Am anderen Ende biegen wir wieder Richtung Stadt ab und erreichen alsbald Government Gardens, den alten Kurpark mit dem im Tudor Style erbauten ehemaligen Kur- und Badehaus, das jetzt ein großes Museum beherbergt. Doch dazu später. Erst laufen wir etwas herum und folgen einem Flyer über den Rotorua Cultural Heritage Trail, der mit kleinen Schautafeln an verschiedenen Stellen die Geschichte des Geländes erläutert.


Am Rotorua See


Maori Kriegskanu


Kurhaus


Bowling Green vor Kurhaus


Kurpark


Kurpark mit Maori-Schnitzereien

Vorbei am im spanischen Kolonialstil erbauten Blue Bath und mitten durch die akkurat geschnittenen Bowling Greens – das alte britische Empire lässt grüßen – kommen wir dann zum Museum, wo wir uns im dortigen Cafe eine kleine Pause gönnen und uns einen kleinen Snack zum Lunch besorgen.


Blue Bath

Dann geht es in das Museum, das in mehrere Teile aufgeteilt ist. Neben dem Gebäude an sich mit einer Aussichtsplattform kann man im linken Flügel die Geschichte als Bade- und Kuranstalt nachvollziehen. Neben alten erhaltenen Bädern informieren viele Schautafeln unter anderem darüber, dass das ganze Gebäude eine völlige Fehlkonstruktion war und durch die aggressiven Wasser und Dämpfe schon nach wenigen Jahren in einen erbärmlichen Zustand geriet. Weitere Informationen gibt es zur konsequenten Nutzung der Spa-Anwendungen als Tourismusbeschleuniger und zu guter Letzt darf ein Blick in das unterirdische Röhrensystem nicht fehlen.

Ganz anders dagegen der rechte Flügel, der in mehreren Räumen die Geschichte des heimischen Te Awara Stamms der Maori wiedergibt. Angefangen von der Ankunft der Vorfahren über viel Mythologie, den ersten Kontakt mit den Weißen und die beginnende Assimilierung bis hin zum Kampfeinsatz für König und Vaterland in den Weltkriegen und Maoris im 21. Jahrhundert wird ein weiter Bogen gespannt. Ein ungewöhnliches Thema, deshalb sehr interessant aber beinahe zu viele Informationen. Die zwei Sonderausstellungen zu Mode der 70er Jahre und Fotografie in Neuseeland sparen wir uns.


Treppenhaus im Museum


Blick nach draußen


Aussichtsplattform


Schlammbäder im Keller

Am Abend steht dann nochmal ein besonderes Highlight an, das wir aber etwas zwiespältig angehen: Eine Maori – Kulturshow. Diese werden hier an allen Ecken und Enden angeboten und wir sind beide immer etwas zurückhaltend, wenn es darum geht eine fremde Kultur zu begaffen Doch wir haben mit unserer Gastgeberin gesprochen ob und welche Show sie empfehlen würde und sie meinte, dass die Maori mit Begeisterung ihre Kultur zeigen würden. Also haben wir uns für je 99$ im Mitai Maori Villiage eingebucht. Zusammen mit 130 anderen Gästen werden wir zuerst in einem großen Saal launig begrüßt, dann wird ein Häuptling gewählt und dann in zwei Gruppen auf einen kurzen Weg durch den Wald geführt. Dabei kommt man an einer großen Frischwasserquelle vorbei und dann stellt sich die ganze Meute zu beiden Seiten eines kleinen Baches auf und ein Kriegskanu der Maori fährt unter lautem Gebrüll zweimal auf und ab. Irgendwie skurril.


Begrüßung am Mitai Village


Essenssegnung am Hangi (Erdofen)


Kriegskanu mit viel Gebrüll


Kriegskanu mit viel Gebrüll

Anschließend wird man zu einer kleinen Freilichtbühne geführt auf dem die eigentliche Kulturshow beginnt. Die ersten Minuten ausschließlich in Maori Sprache vollziehen der dortige Häuptling und der von uns gewählte die Begrüßungsformalitäten, dann gibt es einen ersten Haka – Kriegstanz. Der Häuptling erklärt danach auf Englisch und mit viel Humor Elemente der Maori-Kultur, des Alltagslebens und der Waffen und deren Gebrauch. Dazwischen gibt es einige Tänze, Spiele und Gesänge und nochmal einen Haka.


Maori Kulturshow


Maori Kulturshow


Maori Kulturshow


Maori Kulturshow


Maori Kulturshow

Wieder zurück im Saal wird das Essen aus einem Hangi (Erdofen) serviert und jeder kann sich ausgiebig am Buffet bedienen. Das Essen inkl. Dessert ist enthalten, Getränke kosten extra. Nachdem alle satt sind schließt sich noch eine kleine Nachtwanderung durch den Busch an, dabei werden einige Baumarten und deren Verwendung erklärt und am Ende an der Quelle einige Glühwürmchen präsentiert.


Nächtliche Führung


Frischwasserquelle

Wir waren insgesamt etwas skeptisch, aber nachdem wir gesehen haben mit wie viel Humor die Maori sich selber präsentieren, sehen wir die Sache gelassen und glauben ein indigenes Volk gesehen zu haben, das im 21. Jahrhundert angekommen ist, sich seinen Traditionen sehr verbunden fühlt aber nicht in Anachronismen erstarrt.

lonewolf81

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Re: Am anderen Ende der Welt - 4 Wochen Neuseeland
« Antwort #68 am: 27.05.2014, 21:23 Uhr »

23.03 - Tag 25: Rotorua -> Thames

Am Sonntagmorgen frühstücken wir mit Heni und quatschen noch ein wenig bis wir dann gegen 9 Uhr langsam aufbrechen. Unsere weitere Route führt uns eher unspektakulär bis Hamilton, dort steuern wir die Hamilton Gardens für eine kleine Pause an. Wir laufen etwa eine halbe Stunde durch diese riesige Anlage mit ihren Themengärten, sehen dabei längst nicht alles. Das was wir sehen ist interessant angelegt und der Ort ist am Sonntagmittag und bei gutem Wetter auch gut besucht.


Hamilton Gardens


Hamilton Gardens


Hamilton Gardens


Hamilton Gardens


Hamilton Gardens

Weiter geht es dann über kleinere Straßen Richtung Waikaretu Valley. Wir wollten unbedingt noch eine Höhle mit Glühwürmchen besuchen und hatten am Tag zuvor überlegt, ob wir uns die sowieso meist überlaufenen Waitomo Caves an einem Sonntag antun wollen bzw. ob es Alternativen gibt. Unser Reiseführer empfahl uns die Nikau Caves in Waikaretu als Geheimtipp mit uriger Atmosphäre und rustikaler Höhlentour. Also am Vortag dort gebucht und dann durch wellige Landschaften dorthin gekurvt. Die Tour kostet übrigens nur 35 NZD pro Person.


In Richtung Waikaretu Valley

Die Höhle selber ist zusammen mit einem kleinen Café mitten im Nirgendwo und wird von einer Familie bewirtschaftet, der auch gleich das ganze Land mit der Höhle gehört. Da wir noch etwas Zeit haben nehmen wir noch einen leckeren Lunch im dortigen Café zu uns. Phillip, der Besitzer und Guide ist ein netter und spezieller Typ, der uns   eine Gruppe von sechs Leuten – mit Helm und Taschenlampe ausstattet. Wir wurden schon gewarnt, dass man zwischendurch kriechen muss, knöcheltiefes Wasser in der Höhle steht und man nass werden könnte.


Nikau Cafe und Cave

Nach der kurzen Einweisung geht es über die Straße, kurz das Feld hoch und dann auch schon rein in die Höhle. Ohne jegliche Unterstützung durch Geländer oder sowas, nur mit unseren Taschenlampen verbringen wir ab dann eine Stunde unter der Erde. Knöcheltiefes Wasser ist auch untertrieben, es steht uns bis zu den Knien und so sind schon nach den ersten Schritten die Schuhe völlig nass. Das dehnt sich dann auf die Hose aus, als man sich zwischendurch einen 15 Meter langen Gang kriechend und rutschend entlangzwängen muss. Aber es macht Spaß so ursprünglich durch die Höhle zu klettern.

Mit einigen Erläuterungen sehen wir viele Stalagmiten und Stalagtiten und wenn alle die Lichter ausmachen, dann leuchten auch die Glühwürmchen in der Dunkelheit. Ein tolles Erlebnis und eine wirkliche tolle Tour, die uns am Ende wieder zurück zum Café führt. Nach dem Wechseln der Kleidung und einem verdienten Bier fahren wir wieder weiter.

Die weitere Strecke bis Thames auf der Coromandel Halbinsel verläuft ereignislos außer einem Viewpoint auf den man einen von Algen verseuchten rötlichen See blicken kann. Zerstört übrigens erst durch den Eingriff des Menschen zur Nutzung der Wasserkraft. In Thames checken wir in einem charmanten Cottage bei Sue ein, ebenfalls wieder über AirBnB gebucht. Wir werden mit einer Tasse Tee begrüßt und quatschen kurz, dann gehen wir noch in die Stadt zum Dinner. Im GBD Pub gibt es Steak und Hähnchenbrust – ist okay, aber insgesamt das mäßigste Essen dieses Urlaubes.


Weiter unterwegs


Weiter unterwegs


Algenverseuchter See

Anti

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Re: Am anderen Ende der Welt - 4 Wochen Neuseeland
« Antwort #69 am: 27.05.2014, 23:01 Uhr »
Oh, an der Höhlentour hätte ich auch Spaß gehabt!  :D Vorallem weil sie so persönlich ist.

lonewolf81

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Re: Am anderen Ende der Welt - 4 Wochen Neuseeland
« Antwort #70 am: 31.05.2014, 09:49 Uhr »

24.03 - Tag 26: Thames

Sue hat uns lecker Frühstück bereitgestellt und danach starten wir von Thames aus die Erkundung der Coromandel Halbinsel. An der Westküste geht es zuerst auf einer sehenswerten Straße am Wasser entlang, dann durch die Berge bis Coromandel Town. Dort gibt es ein paar alte Häuser vom Goldrausch, aber das macht uns nicht besonders an. Wir fahren deshalb weiter und noch ein paar Kilometer über eine Schotterstraße Richtung Kennedy Bay. Auf halbem Wege auf der Passhöhe ist ein kleiner Parkplatz und ein zehnminütiger Fußweg führt zum Tokatea Lookout, der eine herrliche Rundumsicht bietet.


Auf dem Weg Richtung Norden


Schafe am Hang


Passstrasse


Tokatea Lookout


Tokatea Lookout


Coromandel Town

Wir fahren dann wieder drei Kilometer zurück und biegen in die Road 309 ein, eine weitere Schotterstraße, die uns zur Ostküste führt. Unterwegs stehen aber ein paar Stopps an. Der erste nach vier Kilometer bei Waiau Waterworks, einer Mischung aus Outdoor-Kunstgalerie und Abenteuerspielplatz für Klein und Groß. Es gibt verschiedenste aus Alltagsgegenständen gefertigte „Kunstwerke“, die mehr oder weniger mit Wasser zu tun haben. Der Gast kann ständig irgendwo eingreifen und wird auch gerne zur Zielscheibe. Ganz witzig gemacht, aber mit 20 NZD etwas zu teuer für das Gebotene.


Waiau Waterworks


Waiau Waterworks


Waiau Waterworks

Zwei Kilometer finden sich die sehr schön gelegenen Waiau Falls, zu denen man noch fünf Minuten von der Straße aus absteigen muss. Aus unserem Reiseführer wussten wir, dass man im Becken des Wasserfalls recht einfach baden kann und so trotzen wir beide dem kalten Wasser und schwimmen unter die Gischt des Wasserfalls. Dort sind wir auch ganz alleine, ein kleiner Geheimtipp. Weiter auf der Route müssen wir dann noch bei 309 Honey anhalten, damit Barbara für 28 NZD ein Kilogramm Manuka-Honig kaufen kann.


Waiau Falls


Dichter Wald an der 309

An der Ostküste angekommen fahren wir in Richtung Hahei und parken am Parkplatz für die Cathedral Cove. Eine halbe Stunde muss man bis zu einer versteckten Bucht absteigen, dort findet sich ein schöner Strand mit Wellen und eben besagte Cathedral Cove, eine auf zwei Seiten zum Meer hin offene Höhle in Form einer Kathedrale durch die auch eine kräftige Brandung schwappt. Leider hatte es sich am bisher so sonnigen Tag etwas zugezogen, so dass wir hier auf ein Bad im Meer verzichtet haben.


Weg zur Cathedral Cove


Weg zur Cathedral Cove


Weg zur Cathedral Cove


Weg zur Cathedral Cove


Weg zur Cathedral Cove


Cathedral Cove


Cathedral Cove


Cathedral Cove


Cathedral Cove


Zurück zum Parkplatz

Den benachbarten Hot Water Beach lassen wir sausen – die Tiden passen nicht. Auf dem Weg Richtung Tairua fängt es dann auch noch an zu regnen und so werfen wir nur einen kurzen Blick auf die dortige Flussmündung und den Strand. Auf engen Straßen durch die Berge mit tollen Ausblicken können wir den Wolken aber entfliehen und erreichen ein wieder sonniges Whangamata. Also doch noch an den Strand, Badesachen angezogen und rein in die Wellen.


Strand bei Tairua


Weiße Büschel am Berghang


Berglandschaft


Berglandschaft

Nachdem wir uns ausgetobt haben steuern wir unser letztes Tagesziel in Waihi ein. Dort gibt es die gewaltige Martha Goldmine, die 250 Meter tief und 900 Meter x 600 Meter im Umfang misst und sich gleich neben dem Ortskern befindet. In der warmen Abendsonne laufen wir den schön angelegten Rim Walk und genießen immer wieder tolle Blicke auf diese beeindruckende Grube, die übrigens in Kürze mit Wasser gefüllt werden und als Badesee dienen soll.


Martha Mine


Martha Mine


Martha Mine


Martha Mine


Martha Mine


Farn am Wegesrand


Martha Mine

Zum Dinner kehren wir in das etwas abseits gelegene Bistro at the Falls Retreat ein, das uns von Trip Advisor empfohlen wurde und am SH2 etwa fünf Kilometer hinter Waihi liegt. Die Empfehlung ist goldrichtig, es gibt ambitionierte Küche zu mehr als fairen Preisen, wir genießen Lachs und Pasta und fahren dann in der Dunkelheit Richtung Thames, so dass die enge und spektakuläre Karangahake Gorge ihre Schönheit nur andeuten kann.


lonewolf81

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Re: Am anderen Ende der Welt - 4 Wochen Neuseeland
« Antwort #71 am: 03.06.2014, 21:01 Uhr »


25.03 - Tag 27: Thames -> Auckland

Mit etwas Wehmut beginnen wir den letzten vollen Tag in Neuseeland. Nach dem Frühstück bei Sue verabschieden wir uns und fahren gemütlich über die sehenswerte Route direkt am Meer entlang in Richtung Auckland. Dabei halten wir immer mal an ein paar Aussichtspunkten und sammeln außerdem einige Muscheln am Strand. Das Wetter ist ganz okay und so macht der Teil der Fahrt nochmal Spaß.


Unser Zimmer bei Sue


Deko


Das niedliche Häuschen von außen


Am Strand


Am Strand

In Auckland angekommen fahren wir zuerst zu Te & Marine, unseren nächsten Gastgebern von AirBnB. Der Schlüssel ist hinterlegt und wir legen unsere Sachen ab und entscheiden uns dann nach all den Wanderungen heute die faule Tour zu machen und das hügelige Auckland per Auto zu erkunden. Zuerst fahren wir zum War Memorial Museum, das zwar auch eine umfangreiche Kriegsabteilung hat, aber genauso breit über Maorikultur und Flora und Fauna von Neuseeland informiert. Wir buchen auch noch die Maori Kulturshow und erleben nochmal Gesänge, Tänze und einen Haka bevor wir ausgiebig durch das interessant aufgemachte Museum schlendern.


War Memorial und Nationalmuseum


Polynesisches Boot


Maori Kunst


Maori Kunst


Im Museum


Modell eines Moa (größter, aber ausgestorbener Vogel in NZ)


Maori Gemeinschaftshaus


Maori Gemeinschaftshaus


Blick auf Auckland

Danach führt uns unser Navi sicher zum Mount Eden, einem der zahlreichen Vulkane die sich innerhalb Aucklands finden. Wir fahren hoch und laufen einmal um den Krater, bei inzwischen warmem Sonnenschein haben wir viele tolle Ausblicke auf Auckland und Umgebung.


Mount Eden mit Auckland


Andere Vulkane in Auckland


Harbour Bridge

Anschließend geht es durch das Central Business District, vorbei am Sky Tower bis runter zum Hafen, dort finden wir für 4,50 NZD die Stunde sogar einen annehmbaren Parkplatz und schlendern noch eine knappe Stunde über Princess Wharf und Victoria Harbour. Man hat einen tollen Blick auf die Harbour Bridge und viele kleine Lokale verbreiten ein tolles Flair am Wasser.


Sky Tower


Ferry Building


Straßenlaternen


Hafen


Nochmal Besuch von einer Möwe


Americas Cup Yachten


Sky Tower

Danach geht es zurück unserer Unterkunft und wir sagen unseren Gastgebern Hallo. Die beiden sind ein französisch-Maori Paar und in unserem Alter und wir erhalten erst leckere Cupcakes zur Begrüßung und unterhalten uns dann sehr nett. Sie empfehlen uns zum Abendessen in das Szeneviertel Ponsonby zu laufen, das sind gut 10 Minuten. In Ponsonby Central, einem größeren Food Court finden wir bei El Sizzling Chorizo einen Platz und erfreuen uns an einem argentinischen Grillteller und gegrilltem Käse. Nochmal ein sehr lecker Abschluss für diesen Urlaub. Der Abend wird gemeinsam verquatscht.



lonewolf81

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Re: Am anderen Ende der Welt - 4 Wochen Neuseeland
« Antwort #72 am: 05.06.2014, 19:54 Uhr »

26.03 - 27.03 - Tag 28: Auckland -> Frankfurt

Am Morgen quatschen wir noch kurz mit unseren Gastgebern und verabschieden uns. Insgesamt haben wir mit AirBnB in Neuseeland wieder sehr gute Erfahrungen gemacht und nette Leute kennengelernt. Leider ist es bei weitem nicht so verbreitet wie in der USA und der Standard ist niedriger. Kleinere Zimmer, meistens geteiltes Badezimmer usw. Die anderen Unterkünfte in den Backpackern waren eher durchwachsen, teilweise sehr abgewohnt. So in der Art „Vor 30 Jahren eröffnet und seitdem nie wieder was dran gemacht.“ Da ist deutlich Luft nach oben. Wenn man die Übernachtungen bei Freunden und die teure Overnight Cruise herausrechnet, dann haben wir im Schnitt gut 50 Euro pro Nacht ausgegeben.

Danach packen wir in Ruhe unsere Sachen und gehen dann zum Abschied an Neuseeland noch in die nahegelegene Best Ugly Bagels Bagelbäckerei in der die Backwaren ganz frisch aus einem riesigen Ofen kommen. Sehr lecker, wie wir insgesamt gut gegessen haben. Auch wenn auf der Südinsel sehr viele Restaurants eine sehr ähnliche Karte hatten, haben wir überall gute Sachen bekommen. Auf der Nordinsel wurde es dann variantenreicher. Hauptgerichte kosten zwischen 12 und 20 Euro, das zahlt man in Deutschland auch.

Danach lassen wir uns auch schon zum Flughafen navigieren und geben um 11 Uhr das Auto nach insgesamt 5.213 gefahrenen Kilometern bei AceRentals wieder ab. Der Nissan Tiida hat uns treue Dienste geleistet, laut den Tankrechnungen haben wir 405 Liter verbraucht, also etwa 7,8 Liter auf 100 Kilometer. Oft mit Gepäck und auf den kurvigen steilen Bergstraßen absolut okay. Der Kofferraum war auch groß genug, wir würden dieses Auto jederzeit wieder buchen. Die Navigon App für die Offline Navigation hat sehr gut funktioniert und auch der Kauf einer einheimischen SIM Karte für das Handy hat sich bezahlt gemacht.

Der Shuttle bringt uns dann zum Terminal, Check-In und Security sind angenehm unspektakulär und die Zeit bis 14:10 nutzen wir um unsere letzten Neuseelanddollar noch für Manuka-Honig-Kosmetika auszugeben und lassen den Urlaub noch einmal Revue passieren. Neuseeland hat uns sehr gut gefallen, auch wenn manche Orte scheinbar nur für Touristen existieren und auch entsprechend von Touristen belagert sind. Aber meistens hat man ohne große Probleme die Möglichkeit einsame Stellen zu finden, die wunderschön sind und die man nur für sich hat. Die Kiwis selber sind sehr freundlich und aufgeschlossen, wir haben uns wohl, willkommen und sicher gefühlt.

Die Route wie sie von uns geplant wurde hat fast immer funktioniert, an einigen Stellen hatten wir zu wenig Zeit, das war aber auch im Vorfeld klar, dass wir kürzen müssen, wenn wir beide Inseln sehen wollen. Insbesondere in den Catlins, Abel Tasman, Mount Aspiring NP hätten wir im Süden gerne noch mehr Zeit gehabt, im Norden Mount Taranaki, Northland, Bay of Islands und die Pazifikküste. Na ja, vielleicht ein anderes Mal.

Der erste Flug nach Sydney verläuft ereignislos, dann geht es im Qantas A380 wieder nach Dubai. Insgesamt 15 Stunden, da wir wegen schlechten Wetters in Dubai erst vier Warteschleifen drehen und dann nochmal durchstarten, weil die Landebahn nicht frei war. Von Dubai bis Frankfurt wird dann irgendwann zäh und in Frankfurt ist es angenehm leer, da wir wegen des Verdi-Streiks eine der wenigen überhaupt abgefertigten Maschinen waren. Qantas hat uns gut gefallen, enorm umfangreiches Filmprogramm. Emirates konnte den vorauseilenden Ruf nicht so ganz bestätigen.


Goodbye Neuseeland


Goodbye Neuseeland


Ölquellen in Arabien


Emirates Nachthimmel


Hohe Tatra


Hohe Tatra


Prag


Frankfurt


Frankfurt

Fazit: Super Reise, die uns sehr sehr positiv in Erinnerung bleiben wird.



Anti

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Re: Am anderen Ende der Welt - 4 Wochen Neuseeland
« Antwort #73 am: 05.06.2014, 21:03 Uhr »
Ein gaaaanz herzliches Dankeschön für deinen Reisebericht. Neuseeland wird wohl ein ewiger Traum für mich bleiben... Umso schöner, wenn andere davon berichten und ich wenigstens virtuell dorthin reisen kann  :D Danke insbesondere auch dafür, dass du den Bericht trotz manchmal geringem Feedback zuende geschrieben hast!

Viele liebe Grüße,
Andrea

lonewolf81

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Re: Am anderen Ende der Welt - 4 Wochen Neuseeland
« Antwort #74 am: 05.06.2014, 22:06 Uhr »
Hallo Andreas,

schön, dass Du so regelmäßig dabei warst. Und sag niemals nie - vielleicht verschlägt es Euch ja dochmal dahin. Den Bericht fertig zu schreiben ist Ehrensache und ich schreibe den nicht nur für dieses Forum, sondern parallel auch noch für Freunde und Familie auf einer separaten Webseite. Von daher ist das schon okay. Ist halt auch ein Nischenthema in einem USA Forum.