Dann wünsche ich baldige Genesung!
Keine Eile, der Bericht - so lesenswert er auch ist - muß einfach warten!
Meine Empfehlung: Kamillentee, Kamillentee und da capo! Daß ich gerade einen spanischen Rotwein genieße werde ich tunlichst verschweigen.
Es grüßt der
Ungrimmige Wolf
also Kamillentee mag ich nicht, aber ich habe literweise Kräutertee getrunken, viel geholfen hat es nicht, heute Abend versuche ich die Rotweinvariante
Montag 30. Mai 2011Wir haben gut geschlafen in unserem antiken Bett und lassen uns das leckere Frühstück schmecken.
Es wird drinnen serviert, es ist noch etwas kühl: Croissants und frisch gebackener Erdnusskuchen, getoastetes Baguette, Schinken, Saft wirklich sehr gut. Hier könnte man es länger aushalten, aber wir wollen heute ja noch bis Sevilla fahren.
Zunächst geht es durch El Santiscal, ein netter Ort viele schöne Villen und einen kleinen Supermarkt gibt es hier auch.
Danach fahren wir Richtung Grazalema einem Ort im gleichnamigen Naturschutzgebiet wo wir eine Wanderung machen wollen. Die Strecke ist bis El Bosque ziemlich flach danach geht es auf einer Bergstrasse (bei langsamer Fahrt okay) ziemlich steil nach Grazalema. Kurz vor dem Ort halten wir am Aussichtspunkt Mirador del Boyar:
hier hat man einen schönen Blick auf das Valle de Boyar:
dieses Gebiet ist das regenreichste von ganz Andalusien, die Wolken sehen auch wirklich nach Regen aus. Wir fahren weiter zum Parkplatz vor dem Ortseingang von Grazalema, dort startet die Wanderung: ein perfekt beschilderter Weg zum Puerto del Boyar. Es ist mehr ein Spazierweg als ein Wanderweg und wie sich raus stellt endet er nur wenige Meter vom Mirador del Boyar, wir gehen also quasi die Strecke die wir runter gefahren sind wieder zurück. Der Weg ist übersät von Blumen, das ist das schöne wenn man im Frühsommer unterwegs ist: es blüht alles:
diese Blume hier wächst in großer Zahl überall, sieht ein bisschen wie Wiesenschaumkraut aus, nur eben gelb:
im Wanderführer stand dass hier eine spezielle Tannenart wächst die Igeltanne, wir nehmen mal an dass das eine ist, sie sieht jedenfalls anders aus als bayerische Tannen:
Anschließend gehen wir den „Salto del Cabrero“, nun geht es den bergan: graue Felsen (Kalkstein) umringt von Blumenwiesen mit weißen und gelben Blümchen und diesen großen gelbe Blumen.
die dunklen Wolken kommen bedrohlich näher:
irgendwie eine mystische Atmosphäre hier
der Weg ist eigentlich gut beschildert
aber irgendwann enden wir hier:
im Wanderführer war beschrieben dass der Weg über eine private Finca führt, hier ist aber kein Weg mehr zu erkennen und leider haben wir auch keine Karte. Wir werfen noch einen Blick ins Gelände und kehren dann um
und jetzt kommt es richtig dunkel und es beginnt zu regnen
zum Glück nicht lange.
die Wolken verziehen sich schnell.
Obwohl die Felsen hier nicht rot sondern standardgrau sind hat es uns sehr gut gefallen vor allem mit diesen vielen Blumen ein wunderschöner Weg.
Den Ort schauen wir vor der Weiterfahrt dann auch noch an, er liegt wirklich toll in den Bergen:
ein superschöner Ort und nirgends haben wir so viele Blumen an den Fenstern gesehen:
die Strassen sind wie immer viel zu eng:
wandern und bummeln macht hungrig und hier lockt ein schönes Lokal in dem jetzt um 15 Uhr noch viele Spanier beim Mittagessen sitzen. Wir fallen also gar nicht auf wenn wir jetzt ein richtiges Essen bestellen Spaghetti mit Fischsahnesoße für mich, mein Freund lässt sich von dem freundlichen Kellner beraten er möchte einen der zahlreichen Käseteller probieren weiß aber nicht welche Sorte er nehmen soll. Mit Händen und Füßen erklärt ihm der Kellner dass er auch von 2 Tellern jeweils die Hälfte bekommen kann und was die besten Sorten sind. Es kommt dann ungefähr ein Pfund Käse, das hätte für eine ganze Mannschaft gereicht, sehr lecker alles auch meine Nudeln, aber der Kalorienverbrauch der Wanderung ist damit wieder mehr als gedeckt.
Nun sind wir jedenfalls gestärkt für die Fahrt nach Sevilla. Nun geht es ja nur noch bergab das traue ich mich auch, da fahre ich mal wieder. Lange vor Sevilla wird es flach, ah Birgit hat recht: Andalusien ist nicht überall gebirgig! Irgendwann nähern wir uns Sevilla, die Strassen sind zum Glück schön breit und mehrspurig. Das Navi meint: wir nähern uns dem Ziel und dann soll ich plötzlich links abbiegen, sehe aber eigentlich nicht wohin und fahre etwas ratlos weiter worauf das Navi zu nerven beginnt: bitte wenden (das geht aber auf der vierspurigen Straße nicht) also biege ich bei nächster Gelegenheit ab und noch mal und bin dann auf einer Busspur gelandet wo ich eigentlich nicht fahren darf wie mein Freund meint aber da ist halt keine Spur für Autos, also baldmöglichst wieder abbiegen und schließlich gerate ich wieder auf die Hauptstrasse diesmal in der anderen Richtung und das Navi verkündet erfreut wir nähern uns dem Ziel – kein Hotel in Sicht – da sehe ich auf einmal ein blaues P Schild, da fahr ich jetzt rein basta! Die Einfahrt führt in eine Tiefgarage wo noch genau ein einziger Platz frei ist! Der Garagenwärter kennt auch unser Hotel: ja oben einfach rechts um Eck, da haben wir ja noch mal Glück gehabt. Wir schnappen unsere Koffer und als wir aus dem Aufzug der Tiefgarage steigen, was sehen wir da, nun ratet mal: das Hotel Dona Manuela in dem Birgit nächtigt, unser Hotel Puerta de Sevilla liegt direkt dahinter, hier der Beweis:
ich könnte mich echt kringeln, in Sevilla gibt es Hunderte von Hotels und wir landen fast im Gleichen. Das mit der Hotelanfahrt hat Birgit allerdings besser hingekriegt…
unser Zimmer ist nicht sonderlich groß aber hübsch mit weißen Möbeln und hellblauer Tapete, der Mensch am Empfang ist männlich und sehr kunstbeflissen: ungefragt kreuzt er uns sämtliche Mussen, Villen und Plätze auf dem Stadtplan an die wir seiner Meinung nach besichtigen sollte, okay wir bleiben aber nur 2 Nächte…
unser Hotel hat auch eine Dachterasse von der man einen schönen Blick auf die belebte Strasse hat:
das ist übrigens die Strasse wo man angeblich vor dem Hotel einen Parkplatz finden kann (haha!).
Seht ihr das Tapas Schild rechts unten im Bildrand: genau da gehen wir jetzt hin und ordern die Tapas des Tages und ein kühles Bier.
In dem angrenzenden Altstadtviertel soll das Flamencomuseum sein wo es jeden Abend Auftritte gibt, das gehen wir jetzt suchen. Gar nicht so einfach weil auf dem Stadtplan etliche Gassen fehlen und auch nicht alle Strassen beschildert sind. Und das Garmin verliert in den engen Gassen immer wieder dem Empfang. Irgendwann haben wir es dann: leider schon geschlossen. Auf dem Rückweg machen wir an so mancher Tapas Bar Halt und und futtern uns durch die örtlichen Spezialitäten, auf Bier folgen Sangria und Sherry und verschaffen uns die nötige Bettschwere