Hallo Grimmiger Wolf,
freut mich dass es dir gefällt! Mir geht es ähnlich: ich tauche gern in fremde Welten ein und lasse mich inspirieren! Das klappt natürlich nicht immer (vor allem dann nicht wenn einem die Einheimischen auf die Nerven gehen, worüber man sich natürlich nicht beschweren kann, es ist schließlich ihr Land!), in Spanien geht es wirklich sehr gut.
Einen Kurzurlaub (und auch einen längeren) in Andalusien kann man wirklich empfehlen!
Hallo Birgit,
freut mich dass ich nicht die einzige mit dieser Erfahrung bin! In Frankreich ist es übrigens einfach die Leute "umzudrehen": wenn man französisch mit ihnen spricht reagieren sie ganz anders, nach Frankreich fahre ich daher gerne, weil ich halbwegs Französisch kann und daher selten Probleme mit Franzosen habe und das Essen ist einfach so köstlich da und die Landschaft sooo schön!
Von Portugal kenne ich bisher nur Lissabon, viel gesehen habe ich aber nicht da ich tagsüber auf einem Kongreß war, aber was ich gesehen habe hat mir gut gefallen, Portugal steht definitiv auch auf der Reiseliste!
und nun geht es weiter:
Montag 23.5.Heute geht es zunächst in das Bergdorf Mijas (nur ein paar Kilometer von Malaga entfernt). Andalusien ist ja berühmt für seine weißen Dörfer, dieses hier hat eine besonders schöne Stierkampfarena, die man außerdem besichtigen kann, ausnahmsweise ist sie nicht rund sondern oval:
Blick von der Stierkampfarena auf den Ort:
es gibt eine kleine Kapelle in der Stierkampfarena
dieses Motiv „Jesus auf einem Esel reitend“ haben wir ganz oft in spanischen Kirchen gesehen
auch das ist ganz typisch:
Josef und Maria in prächtigen Gewändern neben Jesus am Kreuz.
Andalusien ist sehr katholisch, das sieht man überall
Der Ort liegt am Hang, die Straßen sind eng und schmal, zum Glück gibt es am Ortseingang ein Parkhaus, da lassen wir das Auto stehen. Parken ist in Andalusien überall ein teures Vergnügen, ein öffentliches Parkhaus kostet am Tag 15 bis 20 Euro, auch die Hotels verlangen soviel für ihre Garagen, am Straßenrand findet man aber nur ganz selten eine Parkmöglichkeit, so dass man praktisch gezwungen ist im Schnitt 15 Euro pro Tag fürs Parken ins das Urlaubsbudget einzurechnen
Mijas ist extrem touristisch, es wimmelt von Boutiquen und Andenkenläden, weil es aber unser erstes Dorf ist bummeln wir eine Stunde durch die Straßen.
Die Kirche fanden wir sehr hübsch:
ein Blick nach drinnen
nach einer Stunde hat man wirklich alles interessante gesehen und wir fahren erst ein Stück auf der Küstenautobahn an Marbella vorbei und dann weiter ins Landesinnere nach Ronda. Ronda ist wohl das bekannteste der weißen Dörfer es liegt ziemlich hoch, die Straße dorthin ist aber sehr gut ausgebaut, kurvig aber breit, problemlos zu fahren auch für Angsthasen wie mich.
Kurz vor dem Ort weist ein Ortschild nach rechts, das Navi will aber gradeaus weiterfahren. Wir gehören nun nicht zu den Leuten die sich von ihrem Navi Vorschriften machen lassen und fahren dem Schild nach. Nach ein paar Metern sind wir in Ronda, allerdings am ganz anderen Ende des Ortes, so dass wir einmal durch den kompletten Ort fahren müssen zu unserem Hotel. Wären wir doch dem Navi gefolgt und auf der Umgehungsstrasse geblieben. Die Straßen sind wirklich sehr eng, das fahren macht definitiv keinen Spaß, der Beifahrer (heute ich, mein Freund fährt, auf Bergstrassen die ich nicht kenne fahre ich freiwillig nicht) hat allerdings schon mal eine kostenlose Stadtrundfahrt…
Wir sind heilfroh als wir am Hotel dem Parador von Ronda angekommen sind, Parkplätze natürlich Fehlanzeige, das Hotel lässt uns gerne für 20 € pro Nacht in der Tiefgarage parken…
Hier liegt es unser Hotel:
dramatisch am Felsabhang gelegen, das konnten wir uns dann nicht verkneifen diesen Parador zu buchen, wirklich ein schönes Hotel, große Zimmer mit Couch und Terrasse, einen Pool gibt es auch allerdings ist es hier oben deutlich kühler, zum Baden definitiv zu kalt.
Wir machen uns auf zur Stadtbesichtigung und suchen erst mal eine Stelle wo man die berühmte Puente Nuevo fotografieren kann:
links oben auf dem Felsen liegt das Hotel
man könnte noch weiter runter gehen in die Schlucht aber dann muss anschließend auch wieder rauf…
wir machen noch ein Bild von lieblichen Landschaft und gehen in den Ort zurück.
Zitat aus Wikipedia: „Überspannt wird der Abgrund in der Stadtmitte von der, aus dem späten 18. Jahrhundert stammenden, Puente Nuevo („Neue Brücke“). Vom Platz Plaza María Auxiliadora gibt es einen unbefestigten Weg hinunter zum Aussichtspunkt, von dem man die bekannte Aussicht auf Ronda mit der die Tajo-Schlucht überspannenden Puente Nuevo machen kann.“
Als nächstes besichtigen wir das Stadtmuseum im Palacio de Mondragón, von außen gar nicht sonderlich spektakulär:
aber es hat einen wunderschönen Innenhof und ist laut Reiseführer ein typisches Beispiel für die Architektur einer maurischen Villa:
danach bummeln wir durch die Altstadt:
das macht wirklich Spaß hier!
In der Nähe der alten Brücke stand dieses Haus mit der erstaunlichen Fassadendekoration:
Leider haben wir im Lonely Planet keine Erläuterung zu diesem Haus gefunden, da hätte man wohl einen Baedeker gebraucht.
Ganz in der Nähe ist der Palast Casa del Rey Moro gelegen der auch zur Besichtigung empfohlen wird. Er ist leicht zu finden: außen an der Mauer ist ein großes Plakat mit einem Bild von Michelle Obama angeschlagen wie sie diesen Palast besichtigt. Er liegt direkt an der Schlucht und man hat von dort einen schönen Blick auf die gegenüberliegende Seite der Schlucht:
im Reiseführer war auch der Garten sehr gerühmt worden, dieser erschien uns aber ziemlich verwildert. Das Interessanteste hier ist aber das Kellergewölbe (Mine genannt), das 60 m nach unten bis zum Fluß reicht:
hier haben wir uns gefühlt wie in der römischen Katakomben!
Man tritt durch eine Tür und ist unten am Fluß
das ganze war angelegt worden damit die Stadt im Belagerungsfall mit Wasser versorgt werden kann. Einfach irre, der ganze Weg nach unten durch den Fels geklopft, daher der Name „Mine“.
Jetzt wird es langsam dämmrig und Zeit zum Abendessen zu gehen. Am Nachmittag waren wir in einem Restaurant dessen Terrasse dramatisch am Hang klebt mit herrlicher Aussicht, da wollten wir Kaffe trinken, man hätte aber etwas essen müssen, darum sind wir wieder gegangen und wollten dort zum Abendessen gehen.
Allerdings ist Ronda sehr touristisch und als wir gegen 19 Uhr da ankamen war bis auf einen Tisch direkt am Geländer alles besetzt (bestimmt alles ausländische Touristen so früh am Abend), vor uns stand ein junges Paar und hat nach einem Tisch gefragt und wurde weg geschickt. Mist dachten wir uns, der Tisch ist bestimmt reserviert. Wir fragten trotzdem freundlich nach einem Tisch, der Kellner schaut meinen Freund an und starrt ihm auf die Brust (was mich doch ziemlich verwundert hat) überlegt kurz und führt uns zu diesem perfekten Tisch! Na was war das denn jetzt? Wir setzen uns hin und mein Freund nimmt seine Kamera ab und fängt umständlich an dieses riesen Teil auseinander zu bauen und in die Kameratasche zu packen (kurz vorher hat er noch Bilder von der abendlichen Schlucht gemacht), da geht mir ein Licht auf! Der Kellner hat die Kamera taxiert und viele Dollar bzw. Euros gesehen und dachte wohl: die haben Geld, die werden teuer essen und Trinkgeld geben! Also da muss ich jetzt doch mal dafür sorgen, dass mir nächstes etwas equivalentes um den Hals hängt
vielleicht mehr so mit Gold und Diamanten
soviel Geld wie für seine Kamera hat er bisher für meinen Schmuck nicht ausgegeben das kann ja so nicht weiter gehen….
Die Kamera muss wirklich auffällig sein, als wir in der Schlucht die Brücke fotografiert haben kam ein deutscher Tourist und fragte ob der die Kamera mal anschauen darf, er hatte ein etwas kleineres Modell und hat sie sichtlich ungern meinem Freund zurück gegeben.
Jetzt weiß ich wie es reichen Leuten geht…wir mussten den Kellner leider enttäuschen, wir haben so ziemlich das günstigste von der Karte gegessen (das war wirklich extrem teuer hier), Trinkgeld haben wir natürlich schon gegeben und hätte er unsere Klamotten statt der Kamera angeschaut wäre ihm vielleicht aufgefallen dass es mit dem Reichtum nicht soweit her sein kann aber egal, wir haben uns den ganzen weiteren Abend köstlich darüber amüsiert! Damit ihr seht dass sich der Kampf um den Platz aber gelohnt hat hier die Aussicht von unserem Tisch:
genial oder?
Danach sind wir noch durch den neueren Stadtteil gebummelt, da war ein schöner kleiner Park. Es war schon ganz spät als wir wieder im Hotel waren und ich fürchte wir haben das tolle Zimmer gar nicht ausgenutzt, wir waren dann nämlich wirklich müde und sind umgehend eingeschlafen!
Fazit: Ronda ist toll und ein Muss bei einer Andalusienrundreise! Der Parador muss aber wirklich nicht sein