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Autor Thema: Andalusien Rundreise Mai/Juni 2011  (Gelesen 36111 mal)

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paula2

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Re: Andalusien Rundreise Mai/Juni 2011
« Antwort #60 am: 20.02.2012, 13:54 Uhr »
Hallo,
... aber der Hit waren damals Pantoffelblumen im Topf, vor allem die Nachbarn haben sowas vorbei gebracht...
ja ja, seither habe ich eine hochgradige Aversion gegen Hortensien - man stelle sich den inneren "Jubel" eines knapp 10-jährigen Buben angesichts von mehreren Blumentöpfen mit diesen Dingern vor  :shock:

und wie ich mir das vostellen kann! mein Bruder ist ein Jahr jünger als ich und wurde im Jahr danach  mit demselben Zeugs beglückt  :lol:

Angie

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Re: Andalusien Rundreise Mai/Juni 2011
« Antwort #61 am: 20.02.2012, 13:54 Uhr »
@Angie: also wenn man eingeladen ist auf so ein Fest ist das bestimmt toll, aber wenn ich denke dass sich die Eltern dafür verschulden müssen, das ist schon krass! Da ist mir eine einfachere Feier lieber. Aber so ist das halt: andere Länder andere Sitten. Bestimmt es auch deutsche Begebenheiten wo Spanier Grund haben den Kopf zu schütteln...

Genau das waren früher auch meine Gedanken. Hier gehen die Kinder mit 9 Jahren zur Erstkommunion, manchmal auch erst mit 10, wenn sie nicht reif genug erscheinen. Alle Eltern möchten diesen Tag ihrem Kind so schön wie möglich gestalten > "der zweitgrößte Tag im Leben meines Kindes" - und wenn es gar nicht anders geht, machen sie eben Schulden.

Viele Grüße,
Angie

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paula2

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Re: Andalusien Rundreise Mai/Juni 2011
« Antwort #62 am: 20.02.2012, 14:03 Uhr »
Hallo Angie,

also das ist schon interessant, das hätte ich nicht gedacht, dass der Tag so eine immense Bedeutung hat. Ich glaube in Deutschland kommt da bestimmt der Schulabschluß oder der 18. Geburtstag etc, in der Rangfolge davor.
Hier verschulden sich die Leute mitlerweile eher um für die Abifeier eine Stretchlimousine zu mieten das ist mindestens genauso überflüssig. Aber die Eltern wollen halt nur das beste für ihre Kinder, das kann man ja verstehen.

Mir tun dann nur immer die Kinder leid deren Eltern nicht so viel Geld haben (ich war selber nicht bei den Begüterten und kann das vielleicht eher nachfühlen).

Umso mehr genieße ich heute so schöne Urlaubstage  :D

Angie

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Re: Andalusien Rundreise Mai/Juni 2011
« Antwort #63 am: 20.02.2012, 20:50 Uhr »

Hallo Paula,


hier ist ein Schulabschluss lediglich ein Schulabschluss, die bestandene Führerscheinprüfung nur die Führerscheinprüfung, aber die Erstkommunion stellt alles in den Schatten, bis später halt die Hochzeit ist.

Bei der Erstkommunion, bei der wir dieses Jahr dabei sein werden, wird seit über einem Jahr (!) über die Erstkommunion geredet. Welche Frisur, welcher Fotograf, welches Kleid, welche Schuhe, welches Täschchen, welcher Schmuck, welche Geschenke - alles andere tritt in den Hintergrund.

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich es kaum glauben könnte, würde ich es nicht miterleben.

Und ich gebe dir Recht: Auch mir tun die anderen Kinder leid. Vorletztes Jahr waren wir bei der Erstkommunion des Enkels unseres Nachbarn eingeladen, die Familie hat nur das Nötigste zum Leben, Kredit für die Erstkommunion wurde keiner aufgenommen. So lief der Enkel halt in einem normalen braunen Anzug, wobei ich nicht das Gefühl hatte, dass er sich "komisch" vorkam, weil die anderen in Matrosenanzügen liefen. Er war so aufgeregt und so stolz, endlich die Erstkommunion zu erhalten, bei ihm ist das andere in den Hintergrund getreten. Die Eltern hingegen haben gelitten, sie hätten ihm gerne mehr geboten.
Das Festessen fand dann in der Garage statt. Es wurde groß aufgekocht, zwar nur das Normale, was man ohnehin jeden Tag isst, aber die Stimmung war toll und für den Jungen war es trotzdem DAS Highlight in seinem bisherigen Leben.

So, und jetzt freue ich mich auf deinen weiteren Bericht :D


LG, Angie
Viele Grüße,
Angie

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Grimmiger Wolf

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Re: Andalusien Rundreise Mai/Juni 2011
« Antwort #64 am: 20.02.2012, 21:42 Uhr »




So lief der Enkel halt in einem normalen braunen Anzug, wobei ich nicht das Gefühl hatte, dass er sich "komisch" vorkam, weil die anderen in Matrosenanzügen liefen. Er war so aufgeregt und so stolz, endlich die Erstkommunion zu erhalten, bei ihm ist das andere in den Hintergrund getreten. Die Eltern hingegen haben gelitten, sie hätten ihm gerne mehr geboten.


Matrosenanzüge waren bei uns ja auch mal angesagt; alte Familienphotos aus den 20 und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts zeigen mir, ich muß wohl Nachfahre einer sehr begüterten Familie sein. Aber irgendwie ist das Vermögen wohl im Laufe der Dekaden verschwunden. Aber im Ernst ist es ja eine Herausforderung für Kirche und Familie, natürlich insbesondere die Lehrer, diese Äußerlichkeiten in den Hintergrund treten zu lassen.


Als ich 8 Jahre war (vor genau 40 aber gefühlten 20-30 Jahren) war das alles noch viel schlichter, ich hatte ein kurzes weißes Kleid an, das meine Oma genäht hatte und ich 2 Jahre ganz normal am Sonntag getragen habe.


Immerhin hast Du, wenn wir mal lieber 20 Jahre nehmen, dich doch prächtig gehalten! Gratulation!

Und das Kleidernähen kenne ich aus meiner Familie auch - leider scheint es nicht mehr in die Zeit zu passen; es sei denn man leistet sich einen Schneider, der ja kaum zu bezahlen ist. Selber schneidern muß entweder für die heutigen Mütter zu schwierig sein oder der Nachwuchs findet das total uncool.

Einen schönen Abend aus dem Norden wünscht allen Südlichtern (ich scheine hier wohl der Nördlichste zu sein) der
Grimmige Wolf

Gruß vom Grimmigen Wolf

ziony

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Re: Andalusien Rundreise Mai/Juni 2011
« Antwort #65 am: 21.02.2012, 13:16 Uhr »
Danke Paula, für die tollen fotos!

Noch etwas zur Erstkommunion (primero comunion) in Spanien. Das ist nicht nur für die Kinder, sondern auch für die Eltern und Verwandten das zweitgrößte Fest. Das größte Fest ist die Hochzeit.

Für die Erstkommunion nehmen viele Leute sogar einen Kredit auf.
... und blockieren dann alle Restaurants im Umkreis von hundert Kilometern.  :essen: :grins:

Haben wir 2001 im Inland der Costa Blanca so erlebt. Wir fahren gerne mit dem Auto über Land und kehren dort zum Essen ein, wo die Einheimischen hingehen. Bei den ersten Lokalen dachten wir noch an Zufall, spätestens beim 10ten merkten wir, dass an dem Tag was Besonderes sein musste und unsere hungrigen Augen registrierten die vielen Festgesellschaften. Erst nach dem Erblicken einiger Kommunionkinder schnallten wir, dass Weißer Sonntag war.  :D

Deswegen kriegten wir noch lange nicht irgendwo was zu beißen, es war wirklich überall Geschlossene Gesellschaft. Nach mehrstündiger Rundfahrt hungrig im Ferienhaus angekommen, taten wir uns ein paar Erdnüsse rein und gingen abends zu unserem Chinesen an der Ecke.  :lachen07: 
LG,
ziony

Nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist.
( Jean Paul )

Angie

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Re: Andalusien Rundreise Mai/Juni 2011
« Antwort #66 am: 21.02.2012, 14:08 Uhr »

Ja ziony, an solchen Tagen brauchst du Glück, wenn du einen Platz in einem Restaurant möchtest :lol:
Viele Grüße,
Angie

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paula2

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Re: Andalusien Rundreise Mai/Juni 2011
« Antwort #67 am: 21.02.2012, 21:24 Uhr »
Hallo alle,

Leider hat mich ein Virus erwischt und ich bin den ganzen Tag flach gelegen. Ich hoffe morgen geht es wieder und ich kann am Bericht weiterschreiten. Zum Thema Kommunion ist mir noch etwas eingefallen: in Sevilla waren wir in einer Fotoausstellung über das religiöse Leben in Spanien, die Bilder waren ungefähr aus der Mitte des letzten Jahrhunderts und zeigen Begräbniszeremonien, Prozessionen etc.
Ein Bild ist mir ganz eindringlich in Erinnerung geblieben: ein Kommunionsbild. Da steht also ein junges Mädchen in einem langen weißen Kleid mit Rüschen und Spitze, weißen Strümpfen und Schuhen mit einem Kränzchen weißer Blumen im Haar - wirklich ganz entzückend. Daneben die Mutter: eine völlig verhärmte Frau in einem ärmlichen schwarzen Kleid ohne Strümpfe und barfuß steht sie neben ihrer Tochter auf mit Stroh ausgelegtem Boden. Einen krasseren Gegensatz kann man sich kaum vorstellen und man sieht vor dem geistigen Auge das Mädchen 30 Jahre später in ähnlichem vorzeitig gealterten Erscheinungsbild wie die Mutter.
Ich konnte mir das Bild letztes Jahr nicht so recht erklären, aber nach Angies Erlâuterungen denke ich, dass es damals auch schon so war dass für diesen so wichtigen Tag aufgeboten wurde was möglich war. Und für Schuhe für die Mutter hat es eben nicht mehr gereicht... :shock:

Angie

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Re: Andalusien Rundreise Mai/Juni 2011
« Antwort #68 am: 21.02.2012, 21:48 Uhr »
Hallo Paula,


oh weh! Ich wünsche dir rasche Besserung!

Ein Bild ist mir ganz eindringlich in Erinnerung geblieben: ein Kommunionsbild. Da steht also ein junges Mädchen in einem langen weißen Kleid mit Rüschen und Spitze, weißen Strümpfen und Schuhen mit einem Kränzchen weißer Blumen im Haar - wirklich ganz entzückend. Daneben die Mutter: eine völlig verhärmte Frau in einem ärmlichen schwarzen Kleid ohne Strümpfe und barfuß steht sie neben ihrer Tochter auf mit Stroh ausgelegtem Boden. Einen krasseren Gegensatz kann man sich kaum vorstellen und man sieht vor dem geistigen Auge das Mädchen 30 Jahre später in ähnlichem vorzeitig gealterten Erscheinungsbild wie die Mutter.
Ich konnte mir das Bild letztes Jahr nicht so recht erklären, aber nach Angies Erlâuterungen denke ich, dass es damals auch schon so war dass für diesen so wichtigen Tag aufgeboten wurde was möglich war. Und für Schuhe für die Mutter hat es eben nicht mehr gereicht... :shock:

Ganz so krass habe ich es Gott sei Dank noch nicht erlebt - Schuhe hatten immer alle an - aber das Bild vom Mädchen mit der Mutter, das du beschreibst, ist schockierend.


LG, Angie
Viele Grüße,
Angie

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Re: Andalusien Rundreise Mai/Juni 2011
« Antwort #69 am: 21.02.2012, 21:52 Uhr »
Gute Besserung, Paula!

Wie es aussieht, fahren wir dann die nächsten Tage gemeinsam nach Sevilla, auch lustig :D

Grimmiger Wolf

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Re: Andalusien Rundreise Mai/Juni 2011
« Antwort #70 am: 21.02.2012, 22:02 Uhr »

Dann wünsche ich baldige Genesung!

Keine Eile, der Bericht - so lesenswert er auch ist - muß einfach warten!

Meine Empfehlung: Kamillentee, Kamillentee und da capo! Daß ich gerade einen spanischen Rotwein genieße werde ich tunlichst verschweigen.

Es grüßt der
Ungrimmige Wolf

Gruß vom Grimmigen Wolf

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Re: Andalusien Rundreise Mai/Juni 2011
« Antwort #71 am: 21.02.2012, 22:20 Uhr »
Daß ich gerade einen spanischen Rotwein genieße werde ich tunlichst verschweigen.

Das habe ich jetzt auch überhaupt nicht gelesen :nono: :wink:
 
Es grüßt der
Ungrimmige Wolf

Jetzt muss ich mal eine Frage stellen: Mir fällt auf, dass du in letzter Zeit vermehrt mit "ungrimmiger Wolf" unterschreibst. Soll ich deinen Nickname umbenennen? Meine Frage ist ernst gemeint.
Viele Grüße,
Angie

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Re: Andalusien Rundreise Mai/Juni 2011
« Antwort #72 am: 21.02.2012, 22:36 Uhr »

Jetzt muss ich mal eine Frage stellen: Mir fällt auf, dass du in letzter Zeit vermehrt mit "ungrimmiger Wolf" unterschreibst. Soll ich deinen Nickname umbenennen? Meine Frage ist ernst gemeint.


Nein, nein, das ist so schon richtig so.

Der "Grimmige Wolf" ist einem Kinderbuch entnommen, was mich damals sehr beeindruckt hatte, insbesondere weil der mir gar nicht so grimmig schien, auch wenn er mal die Zähne fletschte. Ich selbst muß aber, wenn ich es mit netten Leuten zu tun habe, auch einmal betonen, daß der Schein manchmal eben nur Schein ist. Harmonietyp wurde ich vermutlich sehr passend von Kollegen genannt, aber das soll doch nicht mein Aushängeschild sein; wenn es jemand herausfindet, dann ist es ja ok.

Also nach so viel Privatem einen freundlichen Gruß in den Süden vom
durchaus ungrimmigen
Wolfgang

PS: Im übrigen kann Paula ja gar nicht genesen, wenn sie zu Abend auch noch grimmig angeblafft wird - das muß schon ungrimmig nicht geblafft sein!


Gruß vom Grimmigen Wolf

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Re: Andalusien Rundreise Mai/Juni 2011
« Antwort #73 am: 21.02.2012, 22:41 Uhr »

Interessant, wie du zu deinem Nickname gekommen bist. Das Kinderbuch kenne ich gar nicht.


Liebe Grüße an dich, ungrimmiger Wolfgang,
Angie


Viele Grüße,
Angie

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Re: Andalusien Rundreise Mai/Juni 2011
« Antwort #74 am: 22.02.2012, 09:59 Uhr »

Dann wünsche ich baldige Genesung!

Keine Eile, der Bericht - so lesenswert er auch ist - muß einfach warten!

Meine Empfehlung: Kamillentee, Kamillentee und da capo! Daß ich gerade einen spanischen Rotwein genieße werde ich tunlichst verschweigen.

Es grüßt der
Ungrimmige Wolf



also Kamillentee mag ich nicht, aber ich habe literweise Kräutertee getrunken, viel geholfen hat es nicht, heute Abend versuche ich die Rotweinvariante  :wink:

Montag 30. Mai 2011

Wir haben gut geschlafen in unserem antiken Bett und lassen uns das leckere Frühstück schmecken.
Es wird drinnen serviert, es ist noch etwas kühl: Croissants und frisch gebackener Erdnusskuchen, getoastetes Baguette, Schinken, Saft wirklich sehr gut. Hier könnte man es länger aushalten, aber wir wollen heute ja noch bis Sevilla fahren.
Zunächst geht es durch El Santiscal, ein netter Ort viele schöne Villen und einen kleinen Supermarkt gibt es hier auch.

Danach fahren wir Richtung Grazalema einem Ort im gleichnamigen Naturschutzgebiet wo wir eine Wanderung machen wollen. Die Strecke ist bis El Bosque ziemlich flach danach geht es auf einer Bergstrasse (bei langsamer Fahrt okay) ziemlich steil nach Grazalema. Kurz vor dem Ort halten wir am Aussichtspunkt Mirador del Boyar:



hier hat man einen schönen Blick auf das Valle de Boyar:



dieses Gebiet ist das regenreichste von ganz Andalusien, die Wolken sehen auch wirklich nach Regen aus. Wir fahren weiter zum Parkplatz vor dem Ortseingang von Grazalema, dort startet die Wanderung: ein perfekt beschilderter Weg zum Puerto del Boyar. Es ist mehr ein Spazierweg als ein Wanderweg und wie sich raus stellt endet er nur wenige Meter vom Mirador del Boyar, wir gehen also quasi die Strecke die wir runter gefahren sind wieder zurück. Der Weg ist übersät von Blumen, das ist das schöne wenn man im Frühsommer unterwegs ist: es blüht alles:









diese Blume hier wächst in großer Zahl überall, sieht ein bisschen wie Wiesenschaumkraut aus, nur eben gelb:



im Wanderführer stand dass hier eine spezielle Tannenart wächst die Igeltanne, wir nehmen mal an dass das eine ist, sie sieht jedenfalls anders aus als bayerische Tannen:






Anschließend gehen wir den „Salto del Cabrero“, nun geht es den bergan: graue Felsen (Kalkstein) umringt von Blumenwiesen mit weißen und gelben Blümchen und diesen großen gelbe Blumen.







die dunklen Wolken kommen bedrohlich näher:







irgendwie eine mystische Atmosphäre hier

der Weg ist eigentlich gut beschildert



aber irgendwann enden wir hier:



im Wanderführer war beschrieben dass der Weg über eine private Finca führt, hier ist aber kein Weg mehr zu erkennen und leider haben wir auch keine Karte. Wir werfen noch einen Blick ins Gelände und kehren dann um



und jetzt kommt es richtig dunkel und es beginnt zu regnen



zum Glück nicht lange.



die Wolken verziehen sich schnell.

Obwohl die Felsen hier nicht rot sondern standardgrau sind hat es uns sehr gut gefallen vor allem mit diesen vielen Blumen ein wunderschöner Weg.
Den Ort schauen wir vor der Weiterfahrt dann auch noch an, er liegt wirklich toll in den Bergen:









ein superschöner Ort und nirgends haben wir so viele Blumen an den Fenstern gesehen:



die Strassen sind wie immer viel zu eng:





wandern und bummeln macht hungrig und hier lockt ein schönes Lokal in dem jetzt um 15 Uhr noch viele Spanier beim Mittagessen sitzen. Wir fallen also gar nicht auf wenn wir jetzt ein richtiges Essen bestellen Spaghetti mit Fischsahnesoße für mich, mein Freund lässt sich von dem freundlichen Kellner beraten er möchte einen der zahlreichen Käseteller probieren weiß aber nicht welche Sorte er nehmen soll. Mit Händen und Füßen erklärt ihm der Kellner dass er auch von 2 Tellern jeweils die Hälfte bekommen kann und was die besten Sorten sind. Es kommt dann ungefähr ein Pfund Käse, das hätte für eine ganze Mannschaft gereicht, sehr lecker alles auch meine Nudeln, aber der Kalorienverbrauch der Wanderung ist damit wieder mehr als gedeckt.

Nun sind wir jedenfalls gestärkt für die Fahrt nach Sevilla. Nun geht es ja nur noch bergab das traue ich mich auch, da fahre ich mal wieder. Lange vor Sevilla wird es flach, ah Birgit hat recht: Andalusien ist nicht überall gebirgig! Irgendwann nähern wir uns Sevilla, die Strassen sind zum Glück schön breit und mehrspurig. Das Navi meint: wir nähern uns dem Ziel und dann soll ich plötzlich links abbiegen, sehe aber eigentlich nicht wohin und fahre etwas ratlos weiter worauf das Navi zu nerven beginnt:  bitte wenden (das geht aber auf der vierspurigen Straße nicht) also biege ich bei nächster Gelegenheit ab und noch mal und bin dann auf einer Busspur gelandet wo ich eigentlich nicht fahren darf wie mein Freund meint aber da ist halt keine Spur für Autos, also baldmöglichst wieder abbiegen und schließlich gerate ich wieder auf die Hauptstrasse diesmal in der anderen Richtung und das Navi verkündet erfreut wir nähern uns dem Ziel – kein Hotel in Sicht – da sehe ich auf einmal ein blaues P Schild, da fahr ich jetzt rein basta! Die Einfahrt führt in eine Tiefgarage wo noch genau ein einziger Platz frei ist!  Der Garagenwärter kennt auch unser Hotel: ja oben einfach rechts um Eck, da haben wir ja noch mal Glück gehabt. Wir schnappen unsere Koffer und als wir aus dem Aufzug der Tiefgarage steigen, was sehen wir da, nun ratet mal: das Hotel Dona Manuela in dem Birgit nächtigt, unser Hotel Puerta de Sevilla liegt direkt dahinter, hier der Beweis:



 :lachroll:
ich könnte mich echt kringeln, in Sevilla gibt es Hunderte von Hotels und wir landen fast im Gleichen. Das mit der Hotelanfahrt hat Birgit allerdings besser hingekriegt…

unser Zimmer ist nicht sonderlich groß aber hübsch mit weißen Möbeln und hellblauer Tapete, der Mensch am Empfang ist männlich und sehr kunstbeflissen: ungefragt kreuzt er uns sämtliche Mussen, Villen und Plätze auf dem Stadtplan an die wir seiner Meinung nach besichtigen sollte, okay wir bleiben aber nur 2 Nächte…
unser Hotel hat auch eine Dachterasse von der man einen schönen Blick auf die belebte Strasse hat:



das ist übrigens die Strasse wo man angeblich vor dem Hotel einen Parkplatz finden kann (haha!).
Seht ihr das Tapas Schild rechts unten im Bildrand: genau da gehen wir jetzt hin und ordern die Tapas des Tages und ein kühles Bier.
In dem angrenzenden Altstadtviertel soll das Flamencomuseum sein wo es jeden Abend Auftritte gibt, das gehen wir jetzt suchen. Gar nicht so einfach weil auf dem Stadtplan etliche Gassen fehlen und auch nicht alle Strassen beschildert sind. Und das Garmin verliert in den engen Gassen immer wieder dem Empfang. Irgendwann haben wir es dann: leider schon geschlossen. Auf dem Rückweg machen wir an so mancher Tapas Bar Halt und und futtern uns durch die örtlichen Spezialitäten, auf Bier folgen Sangria und Sherry und verschaffen uns die nötige Bettschwere  :D