@Angie: vielen Dank fürs Nachschauen
für Deutschland habe ich ein Pflanzenbestimmungsbuch aber Spanien hat schon ganz andere Pflanzen. Und ähm was wäre denn der Spanische Ausdruck für eine große oder doppelte Portion, ich meine natürlich wenn ich so gesunde Sachen wie Salat bestellen will
@Susan: Grazalema fanden wir beide ganz klasse, da würden wir das nächste Mal eine Übernachtung einplanen. In einem der Nachbarorte war ein Infozentrum des Naturschutzgebiets da würde ich nächstes Mal auch hingehen und eine Karte besorgen.
Dienstag 31. Mai 2011 In unserem Hotel gibt es kein Frühstück aber wir bekommen ein Gutschein für ein Frühstück im Restaurant nebenan. Hier in Sevilla ist es deutlich heißer als in allen Orten bisher, schon zum Frühstück muss man sich in den Schatten setzen.
Wir machen uns auf den Weg zum Alcazar, den habt ihr ja schon bei Birgit gesehen, was mir im Gegensatz zu ihr nicht gelingt sind Bilder ohne weitere Personen darauf solange kann man gar nicht warten bis mal gar niemand durchs Bild läuft:
Im Eingangshof:
das Erdgeschoss ist noch original maurische Architektur
absolut prächtig. Vor allem diese wunderbaren Steinmetzarbeiten faszinieren uns:
der Innenhof:
den hat Birgit besonders schön fotografiert.
Im Obergeschoß wurde im Mittelalter umgebaut, darum zeigen die Kacheln dort auch Motive von Menschen und Tieren, was in der muslimischen Architektur ja verboten ist:
an einen weiteren Innenhof schließt sich ein Park an:
von der Mauer aus kann man ihn gut überblicken, es stehen eigentlich überwiegend Bäume, Palmen und beschnittene Büsche hier, wenig was blüht. Die Besichtigung schenken wir uns.
Laut Reiseführer wird dieser Palast auch von der spanischen Königsfamilie benutzt, man kann daher nur einige Teile besichtigen.
Danach suchen wir den Eingang zur Kathedrale, der direkt neben dem Alcazar steht und entdecken dabei die schon erwähnte Fotoausstellung einer spanischen Fotografin (man darf nicht vergessen, dass die Bilder schon 60 oder mehr Jahre alt sind, da hat sich natürlich auch einiges geändert seither..). Danach geht es in die Kathedrale:
besonders fasziniert mich das riesige Grabmal von Kolumbus:
die Gesichter der Träger sehen so lebendig aus:
innen gibt es viele goldene Altäre und Seitenaltäre, der Rest ist eher schlicht. Was mir in spanischen Kirchen fehlt sind die bunten Fenster, die gibt es hier gar nicht.
die Kathedrale hat, da sie ursprünglich als Moschee gebaut war einen Innenhof:
Blick vom Innenhof auf die Kathedrale:
das Highlight ist aber der Glockenturm:
hier kann man rauf gehen aber nicht wie sonst in Türmen üblich über Treppen sondern über eine Rampe, die sich im Turm nach oben windet. Hier ist man früher hochgeritten, soviel Platz ist da, heute schieben die Touris Kinderwägen rauf. Oben angekommen herrscht ein riesiges Gedränge im Glockenturm:
das muss ein Lärm sein, wenn die alle läuten..
man hat von hier einen wunderbaren Blick über die Stadt:
so ein Hotel mit Dachpool wäre schon was…
man sieht auch schön auf die Kathedrale herab, sie hat eine ungewöhnliche Kreuzform:
links hinten die Gebäude hinter der Zinnenmauer das ist der Alcazar, sieht von oben gar nicht besonders prächtig aus.
Anschließend suchen wir uns ein kühles Plätzchen und ein kaltes Getränk, um die Kathedrale wimmelt es von Restaurants, wir setzen uns an einen Tisch, der von oben kühlem Wasserdampf verpustet. So was kannte ich bisher nur aus Las Vegas, die Abkühlung können wir wirklich gebrauchen, es ist mindestens 35 Grad hier.
Die Plaza Espagna liegt in Fußgängerentfernung, da muss ich jetzt auch noch hin, aber in der brütenden Sonne macht es hier gar keinen Spaß:
alles ist wieder sehr schön mit Kacheln verziert:
und unter den Arcaden gibt es für jede spanische Provinz ein Kachelbild:
neben der Plaza ist ein botanischer Garten mit vielen Schatten spendenden Bäumen, trotzdem ist es mir zu warm. Also halten wir es heute mal wie die Spanier und gehen zur Siesta ins Hotel zurück.
Der Weg führt durch den kleinen Park Jardines de Murillo
Hier steht ein Denkmal für Kolumbus (A Cristobal Colon)
und überall blühen riesige Oleanderbüsche:
nun vermissen wir wirklich einen Pool, eine Dusche muss reichen. Mein Freund ruft im Flamencomuseum an, er möchte Karten für die Vorstellung heute Abend reservieren: „Do You speak english?“ Antwort: ja Sie können aber auch deutsch sprechen… es stellt sich heraus dass der Besitzer ein ausgewanderter Deutscher ist, der seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat (und die spanischen Angestellten machen um diese Zeit wahrscheinlich Siesta), die Karten sind besorgt, nun können wir uns ausruhen. Sehr rechtzeitig machen wir uns auf den Weg, wir wissen ja nicht wie lange es dauert bis wir hinfinden. So sind wir rechtzeitig genug da um noch gute Plätze zu ergattern.
Die Darstellung ist allererste Sahne: ein Gitarrenspieler, 2 Sängerinnen, eine Tänzerin und ein Tänzer treten abwechselnd auf, ein Unterschied zu dem Tralala und Hopsasa das uns im Hotel in Novo Sancti Petri geboten wurde wie Tag und Nacht!
Wer Interesse an Flamenco hat sollte sich das nicht entgehen lassen, die Karten waren auch nicht teuer:
danach muss noch ein Besuch in einer bestimmten Tapas Bar sein, die ein spanischer Kollege meines Freundes als besonders authentisch beschrieben hat, muss eigentlich ganz in der Nähe sein, aber wenn wir nicht hartnäckig gesucht hätten…per Zufall wären wir nicht drauf gestoßen:
also in einer typischen Tapas Bar bestellt man an der Theke und holt sein Zeug da ab (wie in England), mit nasser Kreide wird auf den Tresen aufgeschrieben wieviel man verzehrt hat, quasi ein überdimensionaler Bierdeckel:
an der Wand dürfen religiöse Bilder nicht fehlen:
und das Essen war lecker hier (und außer uns nur Spanier an Bord).
Jetzt am Abend sind die Temperaturen auch angenehmer, wir bummeln in Richtung Fluß
Kommen dabei am geschlossenen Alcazar vorbei:
treffen auf protestierende Jugendliche (vor einem Jahr gab es in allen Städten Protestcamps gegen die Arbeitslosigkeit)
und genießen den Sonnenuntergang am Fluß Guadalquivir (bei musikalischer Begleitung: etliche Judgendgruppen proben Trompete und Trommel)
Fazit: Sevilla ist eine Reise wert, aber ich glaube Birgit hat die passendere Jahreszeit gewählt. Ende Mai ist es schon viel zu heiß.