Samstag, 18.2.2012 Alhambra ohne Ende und von allen SeitenHeute war der Tag gekommen, an dem ich die Alhambra besichtigen durfte. Von mir gab es ein Foto, auf dem ich mit 14 Jahren in einem der Innenhöfe in meinem indischen Flatterkleid abgebildet war. Das war damals ein Ausflug von einem der Badeorte an der Küste aus im Sommerurlaub. An sehr viel erinnerte ich mich nicht, außer an die Trutzburg von Carlos V und im Gegensatz dazu an die lieblichen Strukturen des orientalischen Palastes.
Und bevor Nachfragen kommen: Trotz intensiver Suche ist dieses besagte fast 30 Jahre alte Foto leider noch nicht wieder aufgetaucht
Das Gelände ist riesengroß, der Minibus fuhr 2 Fußweg Minuten vom Hotel entfernt für 1,20 Euro ab und fuhr direkt zum Haupteingang, wo man an Automaten die schon reservierten und bezahlten Karten mit der Kreditkarte abholen konnte, mit der man sie bezahlt hatte, wenn man diese nicht ohnehin schon an einem Terminal der Bank in einer Filiale gezogen hatte, über die man diese kaufte.
Wir hielten uns bestimmt vier Stunden hier auf. Die Eintrittszeit in den Nasridenpalast ganz am Ende der Anlage legt man schon mit der Kartenbestellung fest, dieses Zeitfenster von einer halben Stunde muss man auch unbedingt einhalten. Wenn man etwa 1,5 Stunden vorher loslegt, kann man recht gemütlich alles andere ansehen, was vorher auf dem Weg liegt. Wenn man noch eine Stunde früher da ist, kann man noch in den Generalife, die Gartenanlage mit einem weiteren Palast gehen, ansonsten besichtigt man den nach dem Nasridenpalast. Insgesamt waren wir hier etwa 4 Stunden unterwegs.
Der Palacio Carlos V:
Der Blick von der Alcazaba auf die Stadt mit der mächtigen Kathedrale und den Albaicin:
Eine Gartenanlage am Rande:
Und endlich im Nasridenpalast:
Der Myrtenhof des Nasridenpalastes:
Im Löwenhof mit dem berühmten Brunnen angekommen. Hier wird immer noch renoviert, wohl schon seit Jahren. Aber allem Anschein nach sind die Arbeiten fast abgeschlossen:
Weiter durch die Anlagen - im Sommer ist es hier sicher schön kühl, zu dieser Jahreszeit zugegebenermaßen recht frisch.
Wir kommen wieder nach draußen in die mittlerweile warme Sonne:
Das ist der Blick auf den Generalife (Gartenanlage der Alhambra), den wir nun auch noch besuchen:
Im Generalife:
Blick zurück auf die Alhambra:
Nun wurde es Zeit für eine Pause. Das Restaurant nebenan war - wie nicht anders zu erwarten- ziemlicher Tourinepp, in dem das Trinkgeld als Service gleich mit berechnet wurde, aber es bot ein sonniges Plätzchen und Spaghetti und eine Katze, die wie viele Spanier auf der Jagd nach Tapas war und bei uns bitte bitte nur ein ganz winzig kleines Häppchen einforderte.
Gestärkt fuhren wir herunter. Praktischerweise hielt der Bus direkt vor der Kathedrale und spuckte eine ganze Horde Touris aus und unpraktischerweise machte die Kathedrale noch bis 16 Uhr Siesta.
Wir setzten uns erst einmal bei einem guten Kaffee auf einen der vielen Plätze, die man um die Kathedrale herum findet und ich knipste mal einiges von dem, was in dieser Stunde, die wir hier verbrachten, so passierte. Leute machten Pause, Losverkäufer waren unterwegs, der eine oder andere versuchte sich durch Volksbelustigung die eine oder andere Pesete ... äh den einen oder anderen Euro dazuzuverdienen:
Ich wollte gerne diesen einen bewussten Postkartenfotopunkt besuchen, von dem aus man die Alhambra vor den schneebedeckten Bergen sehen konnte. Der Reiseführer verriet uns, wo der war, der Stadtplan verriet uns, wie wir hinkamen, und so taten zwei deutsche Damen es dem Auto gleich: Mit viel zu wenig PS schnauften sie den Berg hoch.
vorbei an dieser äußerst streng guckenden Wächterin:
Jawoll, das lohnte sich.
Und dass es sich lohnte, fanden auch eine Menge anderer. Vor allem alte und junge Hippies genossen bei der Kirche San Nicolas bei einem Tütchen, das ganz bestimmt nur Heilkräuter und Duftstoffe enthielt, den Blick und die Musik einer Flamenco-Truppe. Hier war Party angesagt.
Unten angekommen war es nun gerade die rechte Zeit die Kathedrale zu besichtigen. Fotografieren verboten, von allen Anwesenden (mich eingeschlossen) so interpretiert, dass man wohl nicht mit Blitz fotografieren durfte
Übrigens: Fotografierverbote habe ich ansonsten keine mitbekommen, diesbezüglich geht es hier in Andalusien offenbar äußerst tolerant zu.
Ein herrlicher Tag, der letzte vollständige Reisetag geht zu Ende. Und morgen werfen wir dann noch einen kurzen Blick auf das Mittelmeer.