Danke schön, dass ihr alle mitgefahren seid und so lebhaft teilgenommen habt
Ich ziehe hier mal ein etwas ausführlicheres Fazit, weil das eine oder andere, was ich mich so als Neuling in Spanien gefragt habe, vielleicht auch für andere interessant sein kann.
Unsere Route: Wir würden nichts anders machen von der Zeitaufteilung her. Allerdings hat das Muster Stadt - Kirche - Burgruine - Gässchen - Tapas auf einem Platz vor der Kirche sich irgendwann abgenutzt. Hätten wir mehr Zeit gehabt, wäre sicherlich die eine oder andere Nacht am Mittelmeer und am Atlantik zur Abwechslung toll gewesen. Wandervögel sind wir nicht, aber da es in Andalusien auch viele Naturparks gibt, findet man sicherlich auch in den Bergen tolle Landschaft zur Abwechslung - und das tut zwischendurch bestimmt jedem mal ganz gut.
Reisezeit Hier wiederhole ich mal, was ich vorher schon mal geschrieben habe: Keine Ahnung, ob wir Glück hatten mit dem Wetter oder ob es vielleicht sogar "für die Jahreszeit zu kühl" oder sogar zu sonnig war, wir fanden es für Stadtbesichtigungen ideal. Bis auf einen halben Tag hatten wir strahlende Sonne, Regen gab es gar nicht, den Schnee durften wir nur von weitem bewundern als Dekoration auf der Sierra Nevada. Zwischen 11 und etwa 17 Uhr (wenn mehr Schatten als Sonne ist) war es in der Sonne toll warm, morgens und abends oft kalt, in Ronda war trotz der Sonne ein Brunnen vereist.
Trotz allem ist auch in Andalusien im Februar Winter. Nicht alles ist grau, aber man merkt eben, dass die Natur noch kein neues Grün zutage gebracht hat nach dem langen und trockenen Sommer. An der Küste allerdings war es milder, hier blühte schon einiges.
Bei Wind oder Regen wäre es unangenehm gewesen, so war es ein toller Winterescape.
Autofahren Gebucht hatten wir über Sunny Cars bei Europcar und hatten keinerlei Probleme bei der Übernahme oder der Abgabe des Autos. Das Auto war nagelneu, hatte aber selbst für meine nur geringen Ansprüche deutlich zu wenig PS und somit oft geschwächelt auf Steigungen. Gefahren sind wir etwa 950 km und haben etwa 95 Euro für Sprit ausgegeben.
Beim Aufenthalt in den Städten haben wir das Auto stehen lassen. Unsere Ziele waren alle zu Fuß zu erreichen. In Sevilla gibt es einen hop on hop off Bus, den wir aber nicht genutzt haben, in Granada das Minibussystem für alle, die nicht die teilweise steilen Gassen hochkraxeln wollen.
Während bei Reisen in den USA die Herausforderung beim Autofahren darin liegt, ungepflasterte Straßen mit dem SUV zu meistern, liegt die Herausforderung hier darin, Gässchen, die zudem zugeparkt sind, mit einem kleinen wendigen Auto zu meistern.
Ansonsten geht das Fahren hier wunderbar. Einige Strecken kosten einige Euro an Maut, die man in bar zahlen kann. Spanier haben wir immer als höfliche und zuvorkommende Menschen erlebt, so auch im Straßenverkehr mit recht viel Toleranz gegenüber Kapriolen anderer. Auch wenn sie offenbar gerne schnell fahren und relativ dicht auffahren, geht das ohne Aggressionen ab.
Parken ist in den großen Städten zwar teuer, aber in Parkhäusern sicher und problemlos möglich. Wenn man nicht sein Ziel darin sieht einen kostenfreien Parkplatz zu finden, hat man das Auto zumindest zu unserer Reisezeit immer schnell untergebracht. Einige Hotels haben Parkplätze oder Parkhäuser, nicht immer aber genug Parkplätze, sodass man sich vorher vergewissern sollte, ob eine Reservierung notwendig ist.
Hotels Wir hatten alle Hotels vorgebucht und zwischen 70 und 90 Euro pro Nacht gezahlt. Frühstück war bei der Buchung nicht dabei, aber in aller Regel im Hotel möglich. Wo wir gefrühstückt hatten, war es in guter Qualität, aber eher kontinentales Frühstück als Schlemmerbuffet. Der Kaffee war immer super und der Orangensaft immer frisch gepresst.
Die Hotels, in denen wir waren, sind alle zu empfehlen, wenn man die kleinen Besonderheiten beachtet. Es gab im Bad Kosmetik wie in den USA, meistens einen Föhn, leider niemals einen Wasserkocher für den schnellen Kaffee zwischendurch. Nur in Sevilla wurden wir nicht ausgesucht freundlich und zuvorkommend behandelt, sondern eher kühl und geschäftsmäßig, ansonsten fühlten wir uns überall willkommen und bestens aufgehoben.
Sprache In den Hotels sprach man sehr gutes Englisch. Ansonsten findet man fast immer jemanden, der Englisch spricht, allerdings oft nur wenig. Auf Deutsch wurden wir nur bei der Übernahme des Mietwagens angesprochen.
Meine halben Sätze auf Spanisch wurden ohne Augenverdrehen oder Lachen hinter vorgehaltener Hand verstanden und waren willkommen. Ebenso bemühte man sich meistens auf Spanisch so zu sprechen, dass auch ich es verstand. Ein paar Brocken Spanisch zu können ist also nicht schlecht, aber nicht zwingend notwendig.
InsgesamtEs war toll, die Tourihochburg, die man oft als Werbung für Strandurlaub in Bettenburgen im Schaufenster eines Reisebüros sieht, von einer ganz anderen Seite kennenzulernen, und das hat Lust auf mehr gemacht. Ich hoffe, es dauert nicht wieder 30 Jahre, bis ich wiederkomme!