Freitag 16.12.05 Sydney Der letzte Tag dieser Reise. Auf der einen Seite habe ich das Gefühl. schon ewig hier zu sein, auf der anderen Seite kann ich gar nicht glauben, dass ich am Abend schon wieder in den Flieger Richtung Heimat steigen soll.
Nach dem wieder sehr leckeren und reichhaltigen Frühstück im Hotel (die 20$ Aufpresi müssen sich ja schließlich lohnen) habe ich eine letzte Runde am Wasser entlang gedreht.
Bei der Planung der Reise hatte ich kurz darüber nachgedacht, ob ich mir für ein oder zwei Nächte das Hyatt direkt an der Harbour Bridge gönnen sollte. Aber für 250 €/Nacht unter der Brücke schlafen?
Unter der Brücke durch sieht man die Stelle, wo ich gestern Abend gestanden habe.
Ein letztes Bild der Oper musste natürlich auch noch sein.
Dann war es Zeit, sich auf den Weg zum Sydney Tower zu machen, um einen Blick von oben auf die Stadt zu werfen. So langsam zogen nämlich immer dichtere Wolken auf und ich wollte doch noch ein paar ordentliche Fotos von da oben machen.
Der Sydney Tower (oder AMP-Tower), das höchste Gebäude Sydneys, ist übrigens dieser hier:
Wenn man mutig ist, kann man nicht nur von der normalen Aussichtsplattform den Blick auf die Stadt hinter Glas bewundern sondern auch außen auf den Turm drauf. Nennt sich Skywalk. Zum Glück war es an diesem Tag zu windig, so dass ich in keine Gewissenskonflikte gestürzt wurde. Einerseits hätte ich das ja gerne mitgemacht, andererseits ist mir eine gewisse Höhenangst ja nicht ganz fremd. Wen es interessiert:
Hier gibt es ein kurzes Video.
So konnte ich mich guten Gewissens auf die Aussicht von innen beschränken und versuchen durch die Galsscheibe ein paar Bilder ohne allzu störende Spiegelungen zu machen.
Auf dem ersten Bild sieht man unten rechts fast aus dem Bild fallend (auf den verzweifelten Versuch, die WW-bedingten stürzenden Linien zu korrigieren habe ich verzichtet) die St. Marys Cathedral mit dem Hyde Park davor und den Hyde Park Barracks (das gelbe Gebäude links davon). Dahinter liegt der Botanic Garden. Von der grünen Landzunge habe ich vorgestern Abend die Bilder zur blauen Stunde aufgenommen. Rechts in der Ferne schaut man bis auf das offenen Meer.
Ein Stückchen weiter links diese Aussicht über Port Jackson und den Central Business District.
Darling Harbour:
Dort oben habe ich eine ganze Zeit verbracht und mehr oder weniger sinnlos eine ganze Speicherkarte gefüllt bis die Sonne irgendwann ganz weg war. So langsam war es ohnehin Zeit zu gehen, weil ich noch eine lange Shoppingliste für diesen Tag hatte. Also zurück ins Hotel, die Kameraausrüstung zum übrigen Gepäck in den Luggage Room und auf in den Kampf.
Nachdem ich für die lieben daheim gebliebenen genug Mitbringsel zusammen hatte, war ich selber dran. Schon in den ersten Tagen nach der Ankunft hatte ich in The Rocks in einer Galerie einige Aboriginal Art Bilder entdeckt, die mir sehr gut gefielen. Dummerweise gefielen sie mir immer noch und waren auch inzwischen nicht billiger geworden. Erst bekam ich von der Galeristin einen kostenlosen Vortrag über die Künstler und die Wertentwicklung dieser Kunst in den letzten Jahre, die ja ganz sicher noch so weiter gehen würde, dann ging das handeln los. Eine knappe Stunde war ich eine ganze Menge australischer Dollar ärmer aber stolzer Besitzer zweier Bilder, die mir sehr gut gefielen und die jetzt an prominenter Stelle in meinem Wohnzimmer hängen. Immerhin hatte ich sie etwa 30% unter dem ursprünglichen Preis bekommen, so dass ich mich auch nicht völlig übers Ohr gehauen fühlte.
Die Bilder (Acryl bzw. Öl auf Leinwand) wurden jetzt flugzeugtauglich verpackt. Abends auf dem Weg zum Flughafen konnte ich sie abholen.
Inzwischen hatte ich Hunger bekommen (Geld ausgeben ist anstrengend) und außerdem nieselte es, so dass ich mir in einem Cafe einen Happen zu essen gegönnt habe und anschließend ein Gläschen Sekt getrunken zur Feier meiner Verhandlungskünste und als Trost, weil der Urlaub nun wirklich langsam vorbei war.
Nachdem ich gepackt und die Bilder abgeholt hatte, riss tatsächlich noch einmal der Himmel auf, so dass der Taxifahrer verkehrswidrig anhalten musste, damit ich noch ein allerletztes Opernfoto machen konnte.
21/2 Stunden vor Abflug war ich am Airport. Die Wartezeit habe ich in der BA-Lounge verbracht und noch zweimal den wohl übelsten Raucherraum besucht, den ich kenne. 30 oder 40 qualmende Menschen auf vielleicht 30 qm mit einer völlig überforderten Klimaanlage. Selbst mir als langjährigem Raucher brannten nach 5 Minuten die Augen. Einen älteren japanische Herren schien das aber gar nicht zu stören. Der saß bei meinem ersten Besuch da und auch als ich kurz vor Abflug nochmal schnell meinen Nikotinspiegel angehoben habe hockte er immer noch auf dem selben unbequemen Stuhl und hatte sich in den dazwischen liegenden fast zwei Stunden nicht mal bewegt.
Samstag 17.12.05 Singapore – London – Düsseldorf
Diesmal bin ich mit Quantas geflogen und in Singapur zwischenlandet. Man hatte mir vorher erzählt, dass man dort nirgendwo rauchen dürfte aber eine freundliche Dame vom Flughafenpersonal hat mir den Tip gegeben, dass es eine Open Air Bar gäbe, wo rauchen erlaubt war, und mir den Weg gezeigt. Die Bar war zwar geschlossen (es war 3 oder 4 Uhr morgens Ortszeit) aber die Terrasse war geöffnet.
Da Singapur etwa auf einem Drittel der Strecke liegt, zog sich der zweite Teil des Fluges ätzend lang aber irgendwann sind wir doch in Heathrow angekommen.
Ein letztes kleines Abenteuer stand mir noch bevor. In Düsseldorf erwischten heftige Scherwinde die Maschine genau beim aufsetzen, so dass der Pilot sich entschloss, durchzustarten, obwohl die hinteren Räder schon am Boden waren.
Die nächsten Minuten hätte man eine Stecknadel im Flieger fallen hören können. Auch beim zweiten Landeanflug war es auffallend ruhig im Flieger und nach der erfolgreichen Landung hörte man auch bei den sonst so coolen und geschäftigen Business Class Passagieren einige unterdrückte Seufzer der Erleichterung
.
Immerhin hatte auch mein Gepäck die Reise unbeschadet und vor allem vollständig überstanden. Tja und dann war ich auf einmal wieder zu hause und die vielleicht schönste, ganz sicher aber weiteste Reise meines Lebens war zu
Ende!