Fazit:
Dies war unsere zweite Australienreise. Beim ersten Mal im Februar 2004 ging es mit dem Mietwagen von Sydney die Ostküste runter, dann zwischen Melbourne und Adelaide die Great Ocean Road entlang mit Abstechern in die Grampians und nach Kangaroo Island. Danach stand noch eine Woche in Cairns am Great Barrier Reef an. Das war auch eine schöne Tour. In Erinnerung blieben vor allem die langen weißen Strände, der Regenwald, interessante Felsformationen und insbesondere natürlich die Kängurus und Koalas und die Bootstour am Riff.
Dieses Mal wollten wir das Outback erleben. Wir hatten genau 21 Tage vor Ort. Das war ausreichend, um die Strecke Alice Springs – Darwin einigermaßen gemütlich zu bereisen. Ein paar Tage mehr sind immer gut. Wenn man weniger Zeit hat und kein Allradfahrzeug, reichen wahrscheinlich auch ein paar Tage weniger.
Auch wenn wir von den Wasserfällen am Ayers Rock begeistert waren, war es doch sehr schade, dass wir den Felsen nicht auch noch mal in leuchtendem Rot gesehen haben und dass wir nicht mehr Zeit im Roten Zentrum hatten, da einige Ziele dort buchstäblich ins Wasser gefallen sind. Dafür haben wir durch den ungeplanten Abstecher zur westaustralischen Grenze einen ersten Eindruck von den Kimberleys erhalten können, wobei insbesondere die Boabs hervorzuheben sind.
Die lange Fahrt auf dem Stuart Highway wollten wir einfach mal erlebt haben. Über viele viele Kilometer hinweg ändert sich die Landschaft kaum. Da ist dann schon jedes Roadhouse ein Highlight… Im Outback ist dann immer wieder ein Erlebnis, wenn in der meist eher platten Landschaft auf einmal ein Berg auftaucht oder sich eine Schlucht öffnet. Die Devils Marbles hätte ich auch gerne einmal zum Sonnenauf- und -untergang erlebt.
Da es in der Regenzeit vor unserer Reise viel geregnet hatte, waren viele Strecken noch gesperrt. Andererseits wurde uns dadurch manche Entscheidung erleichtert, was wir weglassen sollten. Denn wie immer passt nicht alles, was man gerne sehen möchte allein schon aus Zeitgründen in die Reiseroute.
An der Katherine Gorge haben uns vor allem die Flughunde und Kängurus begeistert. Schade, dass wir die Kanutour nicht machen konnten. Auch die vielen schönen Wasserfälle, Badepools und heißen Quellen rund um die Katherine Gorge, im Kakadu und im Litchfield National Park waren herrlich. Wasserfälle konnte man zu unserer Reisezeit noch gut sehen. Je weiter man in die Trockenzeit kommt, desto mehr trocknen sie meist aus. In der Regenzeit können auch noch mehr Strecken unpassierbar sein. Rote Felsen gab es auch oft zu sehen. Zusammen mit grünen Büschen, Palmen und vor allem den weißen Stämmen der Ghost Gums im Roten Zentrum sah das phantastisch aus. Echsen haben wir leider kaum gesehen, immerhin einen Wasserwaran. Und die Bootstour auf dem Corroborree Billabong mit unzähligen Vögeln und Salzwasserkrokodilen bleibt noch lange im Gedächtnis.
Im Vergleich zu Namibia, wo wir ein Jahr zuvor mit einem ähnlichen Camper unterwegs waren, haben uns die Campingplätze in Australien nicht so gut gefallen. In Namibia hatte man oft für relativ wenig Geld den Luxus eines super gepflegten Platzes mit nur ganz wenigen, großräumigen Stellplätzen und zum Teil sogar privaten Sanitärhäuschen und dazu einer herrlichen Lage mit tollen Ausblicken. In Australien stand man oft entweder auf einem Bushcamp nur mit einem Plumpsklo umgeben von Büschen oder auf großen Campingplätzen sehr dicht in Reih und Glied umgeben von anderen Campern. Wenn rings herum jedoch Kakadus und Papageien schwirrten, Flughunde in den Bäumen hingen oder Kängurus über die Wiese hoppelten, dann war das auch wieder ein besonderes Erlebnis. Und gerade die Möglichkeit, auf einem Bushcamp mitten in der Natur zu übernachten, ist schon toll. Das ist dann auch der Vorteil des Reisens mit einem Allradcamper.
Durch den aktuellen Dollarkurs (1 EUR = 1,34 AUD bzw. 1 AUD = 0,74 EUR) waren die Übernachtungs- und Spritpreise auch nicht gerade günstig, vom Essen in Restaurants mal ganz abgesehen. Camper sind zwar teuer, aber man ist im Outback unabhängiger als wenn man auf Hotels oder Roadhouses angewiesen ist, und durch die Selbstverpflegung hat man auch wieder einiges gespart. Außerdem kann man überall in der Wildnis anhalten und sich ein Mittagessen machen, einen Kaffee oder ein kühles Getränk trinken…
Durch den Regen im Roten Zentrum und den Abstecher an die westaustralische Grenze sind wir ca. 700 Kilometer mehr gefahren als ursprünglich geplant.
Wenn wir einmal wieder vier Wochen Urlaub am Stück bekommen können und der australische Dollar vielleicht mal wieder etwas günstiger steht, möchten wir auch einmal nach Westaustralien und die Strecke Darwin – Perth bereisen. Dann aber nicht mit dem Apollo Outback, sondern einem Camper, der besser für Allradpisten geeignet ist, auch wenn es dann im Fahrzeug sicher etwas enger wird.
Ach, ich könnte direkt wieder los…