03.08.2012 Flores – Nordwestküste.In der Nacht regnete es immer wieder ein wenig und in der Früh wurde der Regen noch stärker. Die Temperaturen blieben aber angenehm bei 20 °C. Nach dem Frühstück wurde das Wetter etwas besser und wir beschlossen, nach Santa Cruz zu fahren, noch ein paar Versorgungseinkäufe zu machen und abzuwarten wie es mit dem Wetter weiter geht.
In Santa Cruz suchten wir einen Lebensmittelmarkt. Der war gar nicht einfach zu finden. Es gibt nämlich keine äußere Kennzeichnung. Wir parkten und begannen die Straßen abzumarschieren. Geben muss es welche, da wir Leute mit Einkaufssackerln sahen. Aus einem Haus kam ein typischer Geruch und tatsächlich fand sich hier ein gut sortierter Lebensmittelmarkt. Es gab sogar die heißbegehrten Eier, wenn auch nur eine Packung.
Im kleinen Industriegebiet, es besteht aus einer alten, aufgelassenen Fischfabrik, mussten wir noch zu einem Baumarkt. Unser kleiner Elektrofreak Jonas musste erst noch seinen landestypischen Dreifachstecker bekommen (zur Erklärung: Verlängerungskabeln oder Dreifachstecker mussten wir bisher in jedem Reiseland kaufen – wir haben daher schon eine kleine Sammlung zuhause). Der Verkäufer und ich verständigten uns mit Händen und Füßen. Er konnte kein Englisch, wir kein Portugiesisch. Wir fanden dann aber doch was wir wollten. Ab jetzt waren wir das einzige Auto auf Flores mit Dreifachstecker.
Wir fuhren in Richtung des alles beherrschenden Flughafens. Die Aktivitäten am Flughafen ließen darauf schließen, dass bald ein Flugzeug landen wird. Das wollten wir uns nicht entgehen lassen und nach kurzem Warten war das Flugzeug vor der Steilküste zu sehen.
Von unserem Beobachtungspunkt war zu sehen, dass sich unterhalb der beginnenden Landebahn, ein interessanter Küstenbereich befindet. Ein „Arch“ und eine kleine Höhle waren zu sehen.
Auf den Küstenverlauf hat man ebenfalls einen schönen Ausblick.
Von Santa Cruz aus ging es wieder steil entlang der Küste nach Fazenda, mit der imposanten Kirche, hinauf.
Kurz nach dem Ort machten wir einen kleinen Abstecher in ein schmales Tal mit einem schönen Wasserfall, der über Basaltsäulen stürzt.
Wieder zurück auf der Hauptstraße, bogen wir 3 km weiter zum Parque de Lazer da Alagoa ab. Es geht sehr steil hinab zu einem Parkplatz. Von hier geht es nur mehr zur Fuß weiter. Die Landschaft ist wunderschön. Alles ist satt grün.
Natürlich dürfen die üppigen Blumen nicht fehlen.
Interessante Lavaschlote waren zu sehen.
Die letzten Höhenmeter, ab dem wunderbar gelegenen Zeltplatz, gehen entlang der vermoosten Steilküste bis zum Kiesstrand hinab.
Hier unten waren nur die Felsnadeln, ein Wasserfall, das Meer und wir.
Unsere Fotografin im Einsatz.
Nach etwas mehr als einer Stunde machten wir uns auf den Rückweg.
Wir fuhren weiter Richtung Ponta Delgada. Die Straße windet sich entlang der Küste mit schönen Ausblicken.
Vorbei an verwachsenen Felsen.
Der Wegesrand von Hortensien gesäumt.
Auch Corvo war schön zu sehen. Die Insel versteckte den Vulkangipfel öfters in Wolken.
Wenn man das Auto verließ, herrschte Ruhe. Nur unzähliges Vogelgezwitscher war zu hören. Zeitweise war die Straße so weit oben, dass wir die Wolkendecke erreichten und nur noch wenige Meter sahen.
Vor Ponta Delgada spazierten wir noch zu einem Aussichtspunkt mit einer kleinen Kirche und einem großen weißen Kreuz.
Das waren unsere einzigen Weggesellen bisher
Corvo ließ sich auch einmal ohne Wolken sehen. Sieht aus wie „Der Schuh des Manitu“, fanden zumindest unsere Jungs.
Nun geht es kurvenreich nach Ponta Delgada hinunter.
Wir fuhren durch die Stadt hinaus zum Leuchtturm. Hier endet auch die Straße.
Bei der Rückfahrt bogen wir etwa ab Hälfte der Strecke nach Santa Cruz auf die Hochlandstraße ab. Auch diese Straße war bestens ausgebaut. Besser als die meisten Bundesstraßen bei uns. Von Straßenverkehr war aber weit und breit nichts zu sehen. Tief eingeschnittene Täler lagen neben der Straße.
Als wir den Sattel beim höchsten Berg von Flores, dem 914 Meter hohen Morro Alto überquerten, änderte sich das Wetter. Die Wolken wurden mehr und es begann hin und wieder zu regnen. Der Grund liegt darin, dass die Insel heute von Südwesten angeströmt wird und sich hier die Wolken stauen.
Heute holten wir auch den Besuch beim Lagoa Branca nach. Ihn erreicht man nach einem kleinen Fußweg.
Der Rückweg nach Lajes führte uns weiter auf der Hochlandstraße. Die Wolken wurden immer dichter und der Regen nahm zu. Von der Aussichtstraße, von der wir gestern den super Blick auf die beiden Caldeiras Rasa und Funda hatten, war heute nichts zu sehen. Richtung Lajes geht es auf 3,5 km ohne viele Kurven mit rund 15% Gefälle hinab. Als wie die Wolkendecke hinter uns ließen, wurde das Wetter auch gleich besser. In Lajes schien sie Sonne.
Nach dem Abendessen gingen wir wieder zum Kiesstrand, damit die Kinder noch etwas herumtollen konnten. Die Jungs und ich erkundeten die Lavafelsen.
Florian entdeckte nach einiger Zeit große Fische weit draußen im Meer und tatsächlich schwammen eine Herde von Delphinen oder Tümmlern der Küste entlang. Es waren sicherlich mehr als 50 Tiere, mit einer Länge von ca. 5 Meter.
Nach Einbruch der Dunkelheit begannen die Gelbschnabelsturmtaucher wieder mit ihrem eigentümlichen Konzert. Auch Regen setzte wieder ein.