11.08.2012 Whale WatchingDer Himmel war fast wolkenlos und der Wind schwach. Wirklich ein guter Tag für die Wale. Wir fuhren nach Ponta Delgada und suchten im alten Hafen nach Futurismo, unserem Veranstalter. Es stand bereits eine Menschentraube vor dem Büro. Wir holten unsere Karten. Nach meinen und Florians schlechten Erfahrungen in der Bay of Fundy in Kanada, hatte Heike vorgesorgt. Die Kaugummis gegen die Übelkeit wurden verteilt. Wie ich so in die Runde der anderen Gäste sah, wurde auch dort überall kräftig gekaut. Es war fast wie auf der Alm unter den Kühen.
Endlich ging es auf das Boot, einem flitzigen Katamaran.
Nach der Sicherheitsunterweisung ergatterten wir gleich einen Platz am vordersten Punkt des Bootes zwischen den Rümpfen.
Wir verließen den Hafen, gleiteten in Richtung der anderen Boote, die den Hafen bereits verlassen haben. Nach einer viertel Stunde erreichten wir einen Schwarm Gemeiner Delphine. Als sie uns bemerkten kamen sie sofort zum Boot.
Vor unseren Füßen, neben dem Boot überall Delphine.
Wir begleiteten sie einige Zeit. Dann kam eine Durchsage, dass wir uns jetzt zu den Walen aufmachen. Wir fuhren fast die ganze Insel entlang Richtung Osten. Leider hatten sich die Ausguckposten auf der Insel geirrt. Sie führen die Ausflugsboote von den alten Walbeobachtungstürmen aus zu den Walen. Es waren wieder Delphine, dieses Mal aber eine andere Gattung, die Rundkopfdelphine.
Sie schwimmen gemächlich wie Wale und machen auch schöne Fontänen.
Wir beobachten sie nur von der Ferne, da sie die unmittelbare Nähe der Boote nicht mögen.
Nach einer halben Stunde fahren wir weiter Richtung offenes Meer. In der Ferne war die östlichste Azoreninsel Santa Maria zu sehen. So hatten wir nun alle 9 Inseln der Azoren zumindest von der Ferne gesehen. Eine große Meeresschildkröte wäre uns fast in den Weg geschwommen. Nach einiger Zeit tauchte wieder ein Schwarm Delphine auf. Von der Gattung die wir zuerst gesehen hatten. Sie tummelten sich wieder um und unter dem Boot.
Leider war für eine Mitreisende das langsame auf und ab des Bootes zu viel. Nur hatte sie nicht an die überall aufliegenden Beuteln gedacht. Das war dann nicht so g´schmackig.
Auf dem Rückweg zu Insel, sie lag immer fast wolkenfrei in ihrer ganzen Pracht vor uns.
Das Panorama ist trotz der Schaukelei gar nicht so schlecht gelungen. Wir machten noch einen kleinen Abstecher zum ersten Schwarm. Die Mitreisenden mit Magenproblemen, die den sicheren Hafen in weiter Ferne anstarrten, werden den Skipper verteufelt haben. Die Delphine waren schon von Weitem zu sehen.
Sie tummelten sich wieder vor unseren Füßen.
Bei der Hafeneinfahrt konnten wir den Krater hinter Ponta Delgada gut sehen.
Nach etwas mehr als drei Stunden betreten wir wieder festen Boden, glücklich über die vielen Delphine aber doch etwas traurig, die heiß ersehnten Wale leider nicht gesehen zu haben. Es ist wie verhext, schon in Island war uns das Glück nicht hold und wir mussten nach drei Anläufen aufgeben.
Wir fuhren auf Irrwegen zum größten Einkaufszentrum der Azoren. Sieht auch nicht anders aus als bei uns, nur kleiner. Trotz intensiver Suche konnten wir kein Geschäft für das Brennen von unseren Fotos auf eine CD finden. Daher musste meine kleine Digicam ab jetzt stumm sein.
Auf dem Rückweg nach Mosteiros fuhren wir noch nach Ponta Ferraria. Vor Ferraria gab es noch einen alten Leuchtturm.
In Ponta Ferraria gibt es einen Meerwasserpool, der von heißen Quellen gespeist wird. Die Zufahrt ist wieder sehr steil. Winter mit Eis und Schnee kennen sie hier ja nicht.
Die Bucht liegt in einer reizvollen Landschaft.
Es war Samstagnachmittag und dementsprechend viele Leute waren hier.
Die Kinder und Heike sind gleich rein. Ich habe mir das nicht angetan und habe mich mit einem Paar aus Deutschland über das schöne Land unterhalten. Gefahrenhinweise scheinen hier niemanden zu interessieren.
Nach dem Bad leitete uns ein Geocache zu einem versteckten Platz. Eine Sage berichtet hier von der Quelle des Schuhmachers. Hinter einem verwachsenen Torbogen versteckte sich ein alter Waschplatz.
Jonas unser Spezialist für Leitungen aller Art, hatte gleich eine Beschäftigung.
Vom Waschplatz führte ein trockener Flusslauf in ein grünes Dickicht.
Bei einer vermoosten Felswand war Endstation. Dieser Kessel ist bei Regen sicher ein schöner Wasserfall.
Kurz vor Mosteiros gibt es noch einen bekannten Aussichtspunkt den Miradouro do Escalvado. Wir genossen die Aussicht.
Auf dem nahen Hügel war auch ein alter Wahlbeobachtungsturm zu sehen.
Die abendliche Sonne lädt zum Sinnieren ein.
Zurück in unserer Unterkunft erwartete uns schon Luis. Heute stehen die Chancen gut, dass wir einen schönen Lichteffekt am Horizont sehen könnten, da nur wenige Wolken da sind. Im heute ruhigen Meer kamen die Klippen vor unserer Unterkunft gut zur Geltung.
Bei Chips und Bier warteten wir auf den Sonnenuntergang.
Als die Sonne hinter dem Horizont verschwunden war rief Luis schon ganz euphorisch: „Did you see the green, did you see the green?!?!“ Heike konnte nichts erkennen, ich selber bin mir nicht ganz sicher. Der Moment, als das „Greeeeen“ zu sehen sein sollte.
Ob mit oder ohne Greeeen, trotzdem wieder ein wunderschöner Sonnenuntergang. Die hinter dem Horizont verschwundene Sonne ließ die hohen Wolken brennen.