12.07.2013 Palenque – CampecheDie Route:
http://goo.gl/maps/qg7EnBereits um 8 Uhr waren wir beim Parkeingang von Palenque. Der Eingang ist schwer bewacht mit Soldaten oder Polizisten mit Sturmgewehren.
Anzumerken ist, dass Kinder bis 13 Jahre keinen Eintritt bei Anlagen, die staatlich verwaltet werden bezahlen.
Beim Parkplatz vor dem Museum stellten wir auf Anraten von Enrique unsere Autos ab. Wir sollen von hier mit dem Taxi zum oberen Eingang fahren, damit wir am Ende unseres Rundganges durch den Regenwald zum Parkplatz gehen konnten. Als wir aus dem Auto ausstiegen, schallte uns bereits lautes Gebrüll um die Ohren. Wir gingen dem Lärm nach und fanden in der Nähe des Einganges zum Museum unsere ersten Brüllaffen.
Die Brüllaffen sollen das lauteste Säugetier der Welt sein. Wir können bestätigen, dass sie zumindest lauter als unser jüngster Sohn sind, der selber über ein beachtliches Stimmorgan verfügt.
An der Straße fand sich schnell ein Taxi. Nur hatten wir erstmals vergessen, den Preis vorher abzuklären. So wurde uns ein überhöhter Preis abgeknöpft. Kein hoher Betrag, ab es geht ja auch ums Prinzip. Tja, und wieder was gelernt. Es war noch nicht viel los, als wir den Park betraten. Palenque ist mehrere Quadratkilometer groß, ausgegraben und restauriert wurden bisher maximal 10%. Zur besseren Übersicht ein Lageplan:
Zu Beginn kamen wir zum Templo de la Calavera.
Seinen Namen hat er von einem Stuckschädel mit zwei Zähnen. Um ihn zusehen muss man natürlich den Tempel besteigen.
Daneben befindet sich das Grab der „Reina Roja“, die Dame mit der berühmten grünen Gesichtsmaske. Im anschließenden Templo de las Inscriptiones wurde ebenfalls ein großes Grab gefunden. Beide Gräber können nicht besichtigt werden, da hier derzeit archäologische Untersuchungen durchgeführt werden. Sie sind leider auch mit unansehnlichen blauen Planen abgedeckt.
Auf dem Bild sind zu sehen der Templo de las Inscriptiones an vorderster Stelle, in der Mitte der Templo XIII mit dem Grab Reina Roja und zuletzt Templo de la Calavera.
Das nächste monumentale Bauwerk ist der El Palacio, der Turm soll das Observatorium gewesen sein.
In dieser großen Anlage gibt es mehrere schöne Innenhöfe.
Bei einem dieser Höfe ist sehr gut das Lüftungssystem der Mayas zu erkennen. Sie sollen die schwüle Hitze in den Gebäuden mindern und werden mit dem Windgott in Verbindung gebracht.
Eine Besonderheit des Palastes sind die vielen Stuckreliefs. Sie sind an den Säulen angebracht und in den Innenhöfen. Hier von den Kindern begutachtet.
Eine weiter Besonderheit der Mayaarchitektur sind die Gewölbe. Die Mayas kannten die Technik des Schlusssteines nicht und konnten daher keine gebogenen Gewölbe errichten, wie wir sie in Europa kennen. Sie errichteten sogenannte Kraggewölbe.
Bei den Mayas gibt es auch keine gerade Anzahl an Eingängen oder Fenstern an einer Gebäudefront.
Über ein kleines Bächlein gelangt man hinauf zur Kreuzgruppe.
Vom Templo de la Cruz gibt es einen sehr schönen Ausblick auf die Gruppe.
Auch der Palacio mit der weiten Ebene Yukatans im Hintergrund ist phänomenal.
Der Templo de la Cruz selbst.
Ein kleiner Seitentempel, der vom Regenwald fast verschlungen wird.
Von der Kreuzgruppe führt der Weg über einen unterirdischen Aquädukt, vorbei am El Palacio Richtung Nord Gruppe.
Die Bäume waren hier von interessanten Pflanzen überwuchert.
Auf dem Weg kamen wir zum obligatorischen Ballspielplatz. Jeder dieser Plätze ist ein wenig anders gefertigt, es gleichen sich keine zwei.
Wir gelangten zum Templo del Conde.
Eine steile Treppe führt den Tempel hinauf.
Oben sonnte sich, zur Freude der Kids, ein fetter Leguan.
Wir bestiegen noch die Nord Gruppe.
Auch hier waren einige Leguane. Nach mehr als 2 Stunden erreichten wir den Eingang zum Fußweg Richtung Parkplatz. Es war mittlerweile sehr heiß und schwül geworden. Es hatte über 30°C. Ein kleiner Zwischenstopp bei den Toiletten, bevor wir uns auf den Weg durch den Regenwald machten. Generell ist zu sagen, dass die Toiletten in den staatlichen Anlagen immer sauber geputzt waren. Sie waren auch immer kostenlos.
Der Weg durch den Wald ist ein schön angelegter Spazierweg. Zuerst war er nicht besonders spektakulär, aber er wird immer interessanter. Speziell, wenn sie ersten verwachsenen Ruinen erreicht werden.
Auch Brüllaffen waren wieder zu sehen. Sie lagen bzw. hingen faul in den Bäumen.
Im satten Grün tauchten bunte Pflanzen auf.
Ein Wurzelkunstwerk der Natur.
Gegen Ende führt der Weg über einen verwachsenen ausgetrockneten Wasserfall. Der Wasserfall fließt nun einige Meter entfernt über den Hang.
Vor dem Wasserfall führt eine Hängebrücke über den Bach.
Beim Ausgang aus dem Wald, war nun die Straße von Verkäufern übersäht. Wir gingen aber gleich zum Museum. Der Eintritt ist im Parkeintrittspreis enthalten. Am Eingang müssen Rucksäcke und Taschen abgegeben werden. Im Museum werden einige Originale und etliche Nachbauten ausgestellt. Die grüne Gesichtsmaske der Reina Roja (Nachbau)
Es war nun Mittag und ziemlich heiß und schwül. Wir fuhren nochmals in den Ort zu einer Banamex-Filiale um Geld abzuheben. Leider war das Vorhaben wieder mal nicht von Erfolg gekrönt. Bevor wir uns auf die Fahrt nach Campeche machten, füllten wir bei einem Supermarkt unsere Bestände auf. Natürlich funktionierte die Bezahlung mit der Kreditkarte nicht. Schön langsam bekamen wir wieder ein Liquiditätsproblem. Auch im Ort begegnet man Leguanen auf der Straße.
In der Ebene von Yukatan ging die Fahrt hurtig voran. Schlaglöcher und Topes waren selbstverständlich unsere Begleiter. Personen auf den Ladeflächen gehören hier zum alltäglichen Bild.
Zum Glück nicht so massiv wie am gestrigen Tag. Von der Mex186 bogen wir Richtung Sabancuy am Golf von Campeche ab. Gewitter tauchten Richtung Norden auf. Eine lange Brücke überspannt eine türkisfarbene Lagune.
Am Meer entlang fuhren wir Richtung Campeche.
Vor uns begann sich ein mächtiges Gewitter aufzubauen. Die tropische Superzelle reichte über den gesamten Horizont. Für diejenigen unserer kleinen Reisegruppe, die ausgemachte Gewitterfreaks sind, ein besonders schöner Anblick.
Die dunkle Wolke, das türkise Meer und das grüne Hinterland gaben einen tollen Kontrast. Ich musste anhalten, um ein paar Fotos zu schießen. Über unseren Köpfe brauste die Böenfront hinweg und begann sich in Whalemouth (Wolkenformationsname) ähnliche Wolkengebilde aufzulösen.
Hinter dem sich auflösenden Gewitter fuhren wir schon in das nächste. Nach 10 -15km Starkregen kurze trockene Phasen, bis wir in das nächste Gewitter eintauchten. Das ging bis Campeche so weiter. Richtig Regenzeit eben, da hat es uns Gott Chaac mal so richtig gezeigt. In Campeche wurden wir wieder voll von einem Gewitter erwischt. Wahre Sturzbäche flossen von den Seitenstraßen Richtung Meer.
Bei wenig Sicht sollten wir nun unser Hotel finden. Mit dem ungenauen Navi tasteten wir uns voran. So ungefähr stellen wir uns einen Instrumentenlandeanflug vor. In der Nähe unserer Hoteladresse irrten wir in den Fluten etwas umher, bis wir das vermeintliche Hotel entdeckten. Es stellt sich aber heraus, dass es das Schwesterhotel war. Unser Hotel ist einen Block entfernt. Völlig durchnässt wieder ins Auto, der Regen ist wenigstens warm, und zum richtigen Hotel.
Nachdem wir eingecheckt hatten, gingen wir mit den Kindern in das nächste Lokal, eine Pizzeria, da es schon sehr spät war. Ich glaube wir waren die einzigen Gäste an diesem Tag, so freundlich wurden wir empfangen. Sogar der Ofen musste extra für uns erst angeworfen werden. Mit Händen und Füßen bestellten wir das Essen, da nur spanisch die wahre Sprache in diesem Land ist.
Wieder im Zimmer checkten wir unsere Mails und stellten fest, dass wir inzwischen eine Information von unserer Hausbank erhalten haben. In Mexiko werden die Bankomaten umgestellt. Es gibt daher große Schwierigkeiten bei der Geldbehebung. Voll umgestellt sollen, die Banken der CityGroup sein. In Mexico ist das Banamex. Also auf zur nahegelegenen Banamex. Die ersten Versuche schlugen sowohl bei MasterCard und Maestro fehl. Auch andere Bankkunden bekamen nur teilweise Geld. Nachdem 3. Versuch von Margit funktionierte bei Ihrer Karte die Behebung. Bei unseren Karten tat sich wieder nichts. Wenigstens hat jemand von uns etwas Geld bekommen. Über die nächste Zeit sollten wir also finanziell über die Runden kommen.