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Autor Thema: Chaac verschone uns – Zur Regenzeit in Mexico  (Gelesen 33580 mal)

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Floridiana

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Re: Chaac verschone uns – Zur Regenzeit in Mexico
« Antwort #60 am: 27.10.2013, 21:50 Uhr »
Erklaerung von Whale Mouth Cloud mit Bildbeispielen.
http://www.weather.com/blog/weather/8_13796.html

Ich fahre ja ganz gespannt mit. Palenque steht naemlich auf meiner Wunschliste, ebenso die Stadt Oaxaca.

Angie

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Re: Chaac verschone uns – Zur Regenzeit in Mexico
« Antwort #61 am: 31.10.2013, 21:13 Uhr »
Hallo Heike & Heimo,


ihr schreibt einen unglaublich tollen, informativen Reisebericht, dieses Lob möchte ich unbedingt loswerden.

Wenn ich nochmal mit einem Pflanzennamen behilflich sein darf - nachfolgendes Foto zeigt eine Heliconia rostrata. Wenn man nur "hanging Heliconia" sagt, ist es zwar auch in Ordnung, aber von diesen gibt es zahlreiche Sorten - übrigens eine schöner als die andere:




LG, Angie
Viele Grüße,
Angie

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Heike & Heimo

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Re: Chaac verschone uns – Zur Regenzeit in Mexico
« Antwort #62 am: 01.11.2013, 09:42 Uhr »
Hallo Heike & Heimo,


ihr schreibt einen unglaublich tollen, informativen Reisebericht, dieses Lob möchte ich unbedingt loswerden.

Wenn ich nochmal mit einem Pflanzennamen behilflich sein darf - nachfolgendes Foto zeigt eine Heliconia rostrata. Wenn man nur "hanging Heliconia" sagt, ist es zwar auch in Ordnung, aber von diesen gibt es zahlreiche Sorten - übrigens eine schöner als die andere:

LG, Angie

Vielen Dank für deine Anerkennung und für die Hintergrundinformationen aus der Pflanzenwelt. Wie schon in voran gegangenen Reiseberichten sind wir froh, wenn du uns mit deinem Wissen unterstützt. Ich bin, was die Flora betrift ein völliger Banause.

Nochmals Danke
Heimo


13.07.2013   Campeche – Uxmal – Merida


Die Route:
http://goo.gl/maps/1nAkq

Nach den nächtlichen Gewittern war es am Morgen bewölkt. Alle außer Jonas und Heike hatten zumindest Magenschmerzen, besonders Margit war von heftigem Durchfall betroffen. Neuerlich versuchten wir eine Geldabhebung. Unsere Karten funktionierten wieder nicht. Wir hoben dann mit Margits Karte mehrmals ab, damit ist der Liquiditätsengpass fürs erste behoben.

Unser erstes Ziel war heute Uxmal. Es war nicht allzuviel los. Im Bundesstaat Yukatan haben sie sich eine Besonderheit einfallen lassen um an das Geld der Touristen heranzukommen. Wer eine Sehenswürdigkeit besuchen möchte muss, neben der Parkgebühr, zweimal Eintritt zahlen. Ausländer zahlen rund das Dreifache der Einheimischen. Zuerst ist eine bundesstaatlich Abgabe von 125 Pesos pro Person zu bezahlen. Auch für die Kinder ist ein Kleinbetrag notwendig. Dann der eigentliche Eintritt von 57 Pesos. Natürlich an zwei verschiedenen Schaltern. Zuerst haben sie sich dumm gestellt, als wir so taten, als würden wir uns nicht auskennen, dann haben sie sie Sache untereinander ausgemacht. Sie sitzen in Uxmal auch nebeneinander, nur durch einen Schreibtisch getrennt. An die Touristenabzockerei muss man sich hier wohl gewöhnen.

Am Beginn wieder eine Übersichtskarte zur Orientierung.



Gleich nach dem Eingang stößt man auf die Pyramide des Zauberers (die Namen sind, wie an den meisten archäologischen Stätten, von den Archäologen frei erfunden).



Das Besondere ist ihre ovale Form, das kommt bei den Mayapyramiden nur sehr selten vor. Sie steht sehr imposant im Gelände.



Leider ist die Konstruktion auf der Spitze wieder mit einer lästigen blauen Folie eingehüllt. Darunter finden wohl Forschungsarbeiten statt. Die Pyramide darf nicht bestiegen werden. Hinter der Pyramide befindet sich der viereckige Hof der Vögel mit einem Phallus im Zentrum.



Auf dieser Seite ist der Treppenaufgang de Pyramide mit Chaak-Masken (Regengott) verziert. Die lange Treppe mit dem stilisierten Gesicht und dem großen offenen Mund hat etwas Mystisches.



Gut vorstellbar wie hier die Priester aus dem Maul gekommen sind und die Treppe durch Feuerschalen auf den Chaac-Köpfen beleuchtet wurden. Das muss auf die Maya sehr einschüchternd und erhaben gewirkt haben.

Als nächstes besuchten wir das Nonnen-Vierec.



Auffallend in Uxmal sind die stark dekorierten Gebäude, besonders auf diesem großen Platz.





Die Schlange wechselt mit Chaac-Masken ab und zieht sich über das gesamte Gebäude.



Chaac-Masken an den Gebäuden soweit das Auge reicht.







Was man aus einem Reiseführer so alles lernen kann.



Der Regengott Chaac hat hier eine besondere Bedeutung, da die Wasserversorgung in Uxmal nicht über einen Fluss wie in Palenque oder Cenoten wie in den anderen Städten erfolgen kann. Das Wasser wurde hier über große unterirdische Zisternen gesammelt. Diese Zisternen sind noch immer vorhanden. Teilweise sind sie eingestürzt und die schmalen Löcher im Boden nur sehr unzureichend gesichert. Gar nicht so ungefährlich, vor allem mit Kindern, die überall herumrennen und alles erforschen wollen.

Über den unvermeidlichen Ballspielplatz gingen wir zum mächtigen Palast des Gouverneurs.



Bei diesem Ballspielplatz ist der Ring, durch den der Ball gebracht werden musste, erhalten. Darunter liegt eine Schlangenskulptur.

Der Palast des Gouverneurs ist ein besonders schönes Bauwerk der Mayakultur.



Es ist reich verziert.









Vom Vorplatz hat man einen guten Ausblick auf die darunter liegenden Anlagenteile.



Auf diesem Platz steht wieder ein großer Phallus, dessen Bedeutung aber nicht bekannt ist.



Auch eine Statue eines Jaguars mit zwei Köpfen ist zu sehen.



Unzählige Leguane sonnten sich hier in der von dünnen Wolken schwach leuchtenden Sonne.



Neben dem Palast liegt die Gran Pyramide. Sie ist mit 30 Metern, etwas niedriger als die Pyramide des Zauberers. Nur die Vorderseite ist rekonstruiert. Die anderen drei Seiten sind verwachsen und sehen wie steinige Erdhügel aus.



Die Treppe ist wieder steil.



Von oben hat am einen schönen Blick auf die Anlage. Seitlich sind die Reste des Taubenhauses zu sehen. Eines der ältesten Bauwerke in Uxmal.



Beim Rückweg zum Parkplatz kamen wir noch bei einem Baum vorbei dem die Mayas spezielle Kräfte nachsagten, wenn er umarmt wird.



Margit konnte hier nur ein Notprogram absolvieren, da sie sich nicht zu weit von den Toiletten entfernen konnte.

Von Uxmal sind es noch ca. 20 km bis Kabah. Durch die weitläufige Ausgrabungsstätte führt die Hauptstraße. Nur ein sehr kleiner Teil ist freigelegt , bzw. rekonstruiert. Das interessante in Kabah ist der Palast der Masken.



Rund 250 Chaak-Masken dürften das Bauwerk geschmückt haben. Ein großer Teil ist noch erhalten.



Auf der Rückseite sind zwei Statuen von Kriegern in ihren Rüstungen zu sehen.



Auf diesem Teil des Geländes befindet sich auch noch ein großer Palast.



Auf der anderen Seite der Straße führt eine breite Schneise durch den Wald. Die Sonne ist hervor gekommen und es wurde sehr schwül und heiß. Auch die Moskitos machten sich hier bemerkbar. Auf diesem Weg gelangt man, vorbei an nicht freigelegten verwachsenen Bauwerken,  am Ende zum Torbogen von Kabah.



Er ist mit 6,5 Metern Höhe und einer Spannweite von 4 Metern der Größte in der Mayawelt. Mehr wäre mit der Bautechnik der Mayas auch nicht möglich gewesen. Auf dem Rückweg endeckten wir im Gestrüpp auch die Gran Pyramide (Götterhaus). Sie ist unzugänglich und ein Hügel aus losen Steinen.

Es war nun früher Nachmittag und wir machten uns auf den Weg Richtung Merida. Bevor wir zu unserem Hotel nach Merida fuhren, besuchten wir noch den Cenote San Ignacio. Er liegt unscheinbar am Ortsrand von Chocola. Lustig war, dass hier im letzten Kaff, bei einer alten Frau der Eintritt mit Kreditkarte bezahlt werden konnte und das ohne Probleme. Wir sorgten hier gleich für allgemeines Gelächter als wir den Eingang suchten. Wir irrten am Gelände umher, der gleichzeitig ein Kleintierzoo war, bis alle restlichen Besucher lachend in eine Richtung zu deuten begannen. Der Eingang war gleich hinter der Hütte mit der alten Frau. Sie hatte den Eingang auch Dietmar gezeigt, der hatte aber nur freundlich genickt und nicht verstanden, was sie ihm sagen wollte. Er ist auch nur ein kleines Felsenloch mit einer steilen Betontreppe.



Unten waren einige Laute und es war schwül und warm. Dieser Cenote hat keine Deckenöffnung. Das Wasser war angenehm warm.





Als wir die Cenote wieder verlassen hatten und uns umzogen, kam es zu einer Schweineinvasion im Restaurant. Eine Horde alter und junger Schweine stürmte den Sitzbereich.



Hinter ihnen die Hirten. Zwei ganz kleine Schweine suchten direkt vor uns den Boden nach essbarem ab.



Es dauerte einige Zeit, bis alle Schweine wieder in den Stall getrieben waren. Die alte Frau erklärte uns mit Händen und Füßen, dass diese schwarzen haarlosen Tiere die Schweine der Urvölker waren.

Bei Merida erwischte uns wieder das tägliche Gewitter. Unser Navi führte uns heute so richtig in die Irre. Sonst lotste es uns wenigstens immer in die Nähe unserer Ziele. Bei einem Walmart, verließen wir die Autobahn um einzukaufen und uns zu orientieren. Im Walmart wollte ich die Fotos von meiner Kamera auf eine CD brennen lassen. Gar nicht so einfach zu erklären, wenn man sich nicht sprachlich verständigen kann. Der Mitarbeiter kannte sich auch nicht richtig aus. Ich musste mein altes Wissen vom letzten USA Urlaub hervor kramen und ihn unterstützen. Gemeinsam schafften wir es den Kopierprozess zu starten. Die Kopiererei dauerte ewig. Ich dacht mir die Fotos werden sicher der Reihe nach kopiert werden. Auf den Ausdrucken habe ich gesehen, dass auf der letzten CD nur drei Fotos gespeichert werden. Ich brach die Brennerei vor der letzten CD ab. Ein Fehler wie sich herausstellen sollte. Die CD´s werden willkürlich gebrannt. So sind nun fast alle Fotos die ich mit meiner kleinen Kamera in der Zeit um San Cristobal gemachte habe weg. Ich konnte nur mehr rund ein Viertel wiederherstellen.

Wie sich herausstellte waren wir ganz im Norden der Stadt, aber auf einer Haupteinfallsstraße. Wir fanden dann relativ rasch unser Hotel. Dieses Hotel war das schlechteste auf unserer Reise. Laut, wobei ruhig ist es in keinem Hotel in Mexico, überfordertes Personal, ein grausliches Bad etc. Auf das Abendessen und einen Spaziergang in die Stadt haben wir heute verzichtet, da die meisten von uns noch mit Verdauungsproblemen zu kämpfen hatten.
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Saguaro

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Re: Chaac verschone uns – Zur Regenzeit in Mexico
« Antwort #63 am: 02.11.2013, 15:57 Uhr »
Ich bin immer wieder von der Steilheit der Pyramidentreppen beeindruckt  :zuberge:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

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Heike & Heimo

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Re: Chaac verschone uns – Zur Regenzeit in Mexico
« Antwort #64 am: 03.11.2013, 16:39 Uhr »
Ich bin immer wieder von der Steilheit der Pyramidentreppen beeindruckt  :zuberge:.

LG,

Ilona

Hallo Ilona,

zum "Kletterpark" kommen wir erst gegen Ende unserer Reise.

Heimo



14.07.2013   Merida – Celestun – Valladolid


Doe Route:
http://goo.gl/maps/I0gJL

Es erwartete uns wieder das übliche Frühstück. Ein gutes Brot wäre jetzt schon einmal eine tolle Sache gewesen. Heute entschieden wir uns, nicht auf die Empfehlungen von Enrique zu hören und nicht nach Chichen Itza zu fahren, sondern zu den Mangrovenwäldern und den Flamingos. Das sollte sich als richtige Entscheidung herausstellen.

Die Fahrt nach Celestun ist unspektakulär. Links und rechts der Straße dichtes Gebüsch, das manchmal wie ein Tunnel über die Straße ragt. Erwähnenswert sind nur die vielen Geier, die um so mache Mülldeponie herum kreisten. In den Ortschaften waren wenige Autos zu sehen, dafür einige dieser Fahrräder.



Sorgen machte uns eher der Regen, der immer stärker wurde. Als wir in Celestun ankamen, regnete es immer noch. Es war aber zu erkennen, dass er bald aufhören dürfte. Wir waren die ersten Besucher an diesem Tag. Ich ging zu den Kapitänen der Boote. Ein Mann sprach Englisch und vermittelte uns ein Boot. Als wir losfuhren, fielen die letzten Tropfen. Zuerst ging es nach Norden, wo normalerweise auch die Flamingos sind. Durch die Gewitter der letzten Tage sind sie aber zurzeit südlich der großen Brücke, die über die Lagune führt. Wir fuhren mit dem Boot den Mangrovenwald entlang.



Umrundeten Inseln, um die verschiedenen Wasservögel zu sehen.









Plötzlich machte das Boot einen Schwenk und gleitete in einen schmalen Kanal mitten in die Mangrovenwälder hinein.



Das Zirpen im Gehölz wurde sehr laut und es tat sich eine bunte Wunderwelt vor uns auf.









Der Gestank vom vermodernden Holz war einigermaßen erträglich. Unglaublich, welche Farbenpracht sich hier im Dickicht der Bäume auftat.
Als wir den Kanal wieder verließen, steuerten wir einen Steg an.



Dieser Steg führt zu einer starken Süßwasserquelle, in der man angeblich sogar baden kann. Wir konnten uns das alleine schon wegen der unzähligen Moskitos nicht vorstellen. Der Rundweg war sehr interessant, vor allem die schwarzen Tierbauwerke auf den Bäumen gefielen uns gut.



Auch hier war alles wieder sehr bunt.



Nun ging es hurtig Richtung Süden unter der Brücke durch. Nach einiger Zeit erreichten wir eine provisorische Anlegestelle im Busch. Hier verließen wir das Boot und gingen zu Fuß weiter. Gleich nach ein paar Metern war der Weg überschwemmt. Wir wateten vorsichtig durch den Schlamm, der sehr glitschig war.



Etwas später tauchten ein paar Flamingos auf. Sie waren relativ nahe und wir konnten sie gut beobachten.







In Namibia hatten wir tausende gesehen, dort waren sie aber so weit entfernt, dass sie nur mehr als rosa Masse wahrgenommen werden konnten. Zurück mussten wir wieder durch das Wasser.

Auf der Rückfahrt Richtung Merida überstanden wir eine Polizeikontrolle ohne größere Probleme. Zwei einheimische Fahrzeuge wurden genau gefilzt. Auf der Autobahn fuhren wir Richtung Cancun. Bevor die Mautpflicht begann verließen wir sie und fuhren auf der alten Mex180 weiter. Auf dem Autobahnabschnitt bis Cancun werden die höchsten Gebühren von ganz Mexico eingehoben. Die Topes nahmen wir in Kauf. Die Strecke ist auch interessanter als durch den Regenwald zu brausen.
Unser nächstes Ziel war der Cenote Yokdzonot. Die Beschilderung war etwas verwirrend, wir fanden ihn aber doch rasch. Dieser Cenote ist vollkommen offen. Er hat einen Durchmesser von ca.40 Metern und das Wasser ist 22 Meter unter der Erdkante. Die Wassertiefe beträgt ca. 50 Meter.





Schwimmen darf man nur mit einer Schwimmweste, die zur Verfügung gestellt wurde. Tolles Erlebnis, in diesem dunkelgrünen Wasser zu schwimmen. Umgeben von Fischen, die einen anknappern.



Heike & Jonas


Dass es die Mexikaner nicht so mit dem Schwimmen haben, war auch deutlich zu sehen. Trotz Schwimmweste wurde Richtung Seile gesprungen, um sich festzuhalten, damit nur ja nichts passiert.

Nach dieser Abkühlung, das Wasser ist nicht sonderlich warm, machten wir uns auf den Weg nach Valladolid. Vorbei an Chichen Itza, das wir morgen besuchen wollen. Valladolid ist für mexikanische Verhältnisse eine eher kleine Stadt und das Hotel leicht zu finden. Es lag direkt am Zocalo, ein freundlicher Polizist wies uns darauf hin, dass wir hier nicht parken dürfen. Wir wollen uns nur anmelden, das akzeptierte er.

Das Hotel war eines der besten auf unserer Rundreise. Das Restaurant bot lokale Speisen an, die sehr gut schmeckten. Nur Margit hatte nichts davon, da sie noch immer mit ihrer Verdauung zu kämpfen hatte.

Am Abend gingen wir zum Zocalo. Hier war wieder einiges los. Zwei Musikgruppen spielten. Eine eher rockig angehauchte mit Verstärker und eine mit latainamerikanischen Klängen. Hier tanzten auch wieder Leute. Der rockigen Bandwar bald er Gar ausgemacht, da der Strom ausfiel. Erst nach rund einer Stunde konnten sie noch ein paar Lieder spielen.
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Saguaro

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Re: Chaac verschone uns – Zur Regenzeit in Mexico
« Antwort #65 am: 04.11.2013, 09:24 Uhr »
Ich würde mich - glaube ich - in keinen Cenote trauen :zuck:. Dennoch, wieder ein schöner Tag  :applaus:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

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Heike & Heimo

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Re: Chaac verschone uns – Zur Regenzeit in Mexico
« Antwort #66 am: 06.11.2013, 20:56 Uhr »
15.07.2013   Valladolid – Chichen Itza – Valladolid


Die Route:
http://goo.gl/maps/SwLyi

Heute waren wir bereits früh auf, um bald in Chichen Itza zu sein. Beim Verlassen der Stadt, waren wir kurz Geisterfahrer, da ich mich wieder zu sehr auf das Navi verlassen hatte. Die Straße war auch hier überwachsen.



Auf dem Weg zum Markt.



Vor 9 Uhr waren wir beim Eingang von Chichen Itza. Beim Eintritt wieder dieselbe Prozedur wie in Uxmal, nur dass hier die Schalter örtlich getrennt sind. Das Wetter war optimal. Bewölkt, hin und wieder leichter Nieselregen, der aber nicht störte. Für das Fotografieren waren die Bedingungen nicht so gut. Das Licht war schlecht und die Bilder wirken daher eher dunkel.

Der Übersichtsplan:


Als erstes gelangten wir zur großen Kukulkan-Pyramide, das bekannteste Wahrzeichen von Chichen Itza.



Wir hatten den Vorplatz und die Pyramide noch fast für uns allein. Bestiegen oder begangen darf hier nichts mehr werden. Alles ist abgesperrt.



Die berühmte Stiege der Pyramide mit den Schlangenköpfen am Ende.





Zur Tag/Nachtgleiche wirft ab ca. 16 Uhr 30 die Sonne aufgrund der astronomischen Ausrichtung der Pyramide einen wellenförmigen Schatten auf die Seitenbalustrade der Treppe. Der Schatten erweckt den Eindruck, als ob sich eine Schlange nach unten winden würde. Das muss für die damaligen Maya ein unglaubliches Schauspiel gewesen sein und ist es wohl auch für heutige Besucher.

Um diesen Vorplatz gibt es weitere interessante Objekte, wie  die Plattform des Jaguars.







Das Schädelgerüst ist mit Totenköpfen „verziert“.



Der Tempel des Jaguars befindet sich an der Rückseite des Ballspielplatzes.



Imposant ist der große Ballspielplatz. Auch die Ringe an den Wänden sind noch vorhanden. Er ist der einzige Platz mit geraden Wänden.



Am Sockel der Mauer des Ballspielplatzes liegt wieder eine Schlangenskulptur.



Nach dem Ballspielplatz wird die Sakbe 1 erreicht. Sie führt zur Cenote Sagrado. Sakben sind die Straßen der Mayas. Sie führen schnurgerade durch die Landschaft. Der Cenote soll als Opferplatz gedient haben.



Er hat einen Durchmesser von 60 Metern und die Wasseroberfläche befindet sich rund 25 Meter tiefer. Die Plattform, von der die Menschenopfer in das grüne Wasser gestoßen wurden, ist noch gut zu erkennen.



Auf dem Rückweg zum Hauptplatz haben sich die vielen Verkaufsstände bereits formiert. Ständig wird man von den Verkäufern angesprochen. Das ist auf dem ganzen Areal so. Die Wege wurden extra so verlängert, dass noch mehr Stände aufgestellt werden können. Die ständige Anmache ist teilwiese schon sehr lästig. Der beliebteste Schmäh ist, dass der Verkäufer ständig „One Dollar“ schreit. In der Nähe von Cancun wird alles über die Parallelwährung US-Dollar abgewickelt. Wenn man sich seinem Stand zuwendet fügt er noch schnell das Wort „off“ hinzu. Der Hut kostet dann statt 5 nur 4 Dollar. Nur die Preise sind nirgends angeschrieben. Die Kinder wollten natürlich an nahezu jedem Stand irgendetwas haben. Wir haben aus der Not eine Tugend gemacht und den Jungs jeweils 100 Pesos in die Hand gedrückt. Mit diesem Geld sollen sie sich etwas Kaufen bzw. erhandeln. Sie waren somit beschäftigt, so leicht trennten sie sich dann erst nicht von ihrem Geld. Mit Händen und Füßen und etwas Englisch ging es ganz gut. Es war lustig, ihnen zuzusehen. Die Kinder beim Verhandeln.



Jonas nach den erfolgreichen Verhandlungen.



Vorbei an der Plattform der Venus



gelangten wir zum großen Areal des Templo de los Guerreros.



Links und rechts der Treppe sind zwei Schlangenköpfe und zwei Figuren. Die Figuren dienten als Fahnenhalter. Oben über der Treppe ist Chaak Mol (roter Jaguar) zu sehen. Er ist der Wächter der Heiligtümer und die berühmteste Skulptur Chichen Itzas.



Daneben und davor befindet sich der Plaza de las Mil Columnas. Auf dem Platz standen sehr viele Säulen.



Er soll ursprünglich der Marktplatz gewesen sein.

Wir besuchten als nächstes die Cenote Xtoloc, die zur Trinkwasserversorgung genutzt wurde. Sie war sehr verwachsen und es war nicht viel zu sehen, außer den Resten einer Sakbe.



Auf dem Weg zur Zona Central, kamen wir an der Pyramide El Osario vorbei. Sie wurde über einer natürlichen Höhle erbaut. Die Höhle diente als Grabstätte. Es fanden gerade Renovierungsarbeiten statt.



Vor der Pyramide gibt es wieder eine Venus-Plattform.



Die Zona Central wird von der Sternwarte El Caracol beherrscht. Natürlich alles abgesperrt.



Interessante Bauwerke befinden sich am südlichen Ende der Zone. Das Haus der Nonnen ist das größte Bauwerk in Chichen Itza.





Seitlich befinden sich die am meisten verzierten Gebäude in Chichen Itza. La Inglesia (die Kirche) ist mit Chaak-Masken überseht.



Anexo de las Monjas (Anbau des Nonnenhauses) ist besonders schön.



Die Eingangstür ist als Rachen ausgeführt. Oberhalb  der Tür befinden sich die Reste der Zähne.



Auf dem Rückweg begegneten  wir Blattschneiderameisen.



Am Boden war ein richtiges Wegenetz zu sehen. Wie Autobahnen führten die braunen Wege durch das grüne Gras.

Als wir wieder den Hauptplatz bei der Kukulkan-Pyramide erreichten war er voll mit Menschen. Wir blieben noch etwas unter einem Baum sitzen und beobachteten die Szenerie.



Um 13 Uhr verließen wir den Park. Beim Eingang war viel los. Die Schlange vor der ersten Kasse war sehr lang. Die Wartezeit muss mehr als eine Stunde betragen haben. Auch bei der Zufahrt war noch immer eine Fahrzeugkolonne.

Wir machten uns auf den Weg zur Cenote Dzitnup. Auf dem Gelände befindet sich auch noch die Cenote Sak Mul Ha. Wir entschieden uns für Dzitnup. Für beide wäre uns auch der Eintritt zu teuer gewesen. Um zur Cenote zu gelangen muss man sich wieder durch Verkaufsstände schlagen. Ein unscheinbarer Ausgang führt zur Cenote. Der Eingang in die Unterwelt.



Sie ist sehr imposant. Völlig mit Fels bedeckt, nur im der Mitte ist eine kleine, runde Öffnung, von der das Tageslicht in den Raum fällt.







Leider hatten wir keinen Sonnenschein, dann wäre es sicher noch schöner.

Am frühen Abend erreichten wir wieder unser Hotel. Die restliche Zeit verbrachten wir ähnlich wie gestern.
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Anti

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Re: Chaac verschone uns – Zur Regenzeit in Mexico
« Antwort #67 am: 07.11.2013, 08:35 Uhr »
Ich wollte schon fragen, ob da Restaurierungen geplant sind, da ja eindeutig Spuren des Verfalls zu sehen sind. Die Frage hatte sich aber dann weiter unten erledigt...  :D Man kann daher schon verstehen, dass man alles absperrt, denn je mehr Leute auf den Pyramiden herumklettern, desto schneller der Verfall.

Die (?) Cenote Dzitnup finde ich total klasse, irgendwie mystisch...

Heike & Heimo

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Re: Chaac verschone uns – Zur Regenzeit in Mexico
« Antwort #68 am: 08.11.2013, 19:42 Uhr »
16.07.2013   Valladolid – Coba – Playa del Carmen


Die Route:
http://goo.gl/maps/A8AxQ

Wir waren wieder früh auf und schon um 9 Uhr in Coba. Am Parkplatz fuhren wir zunächst vorbei, da er so unscheinbar und leer war. Wir waren nicht mehr im Bundesstaat Yukatan, daher brauchte nur mehr der normale Eintritt bezahlt werden. Das Wetter war heute sonnig und zunehmend heiß.

Der Übersichtsplan von Coba:


Nachdem Eingang wurde gleich die Grupo Coba erreicht. Zentrales Bauwerk ist die 25 Meter hohe Pyramide La Iglesia.



Seitlich befinden sich verfallene Gänge.



Coba liegt im Regenwald, alles ist von Bäumen umgeben und erst sehr wenig ausgebraben, natürlich ist auch viel verwachsen.





Gleich nach diesen Bauwerken gibt es einen Fahrradtaxistand. Die Anlage von Coba ist sehr weitläufig. Zwischen den verschiedenen Bereichen sind größere Wegstrecken zurück zulegen. Wir mieteten 3 Taxis für die gesamte Anlage. Zuerst wurden wir auf der Sakbe 9 zur Grupo Macanxoc gebracht. Allein die Fahrt durch den dichten Regenwald ist hier schon ein Erlebnis.





Bei dieser Grupo gibt es sehr viele Stelen und monolithische Altäre unter Palmendächern. Wir waren hier die meiste Zeit allein. Die Stelen wurden zur Erinnerung an Maya Herrscher errichtet. Die Stele Estela 1, ist eine herausragende. Sie ist mit 313 Glyphen und 4 wichtigen Datumsangaben versehen.







Durch das Blätterdach wurden wir vor der Sonne geschützt. Schwül war es trotzdem.

Auf dem Rückweg zur zentralen Kreuzung schrie Florian plötzlich laut: „Vogelspinne, Stopp!!!“ Wir wären dahinter fast über das Tier gefahren. Tatsächlich saß mitten auf dem Weg eine Tarantel. Unser Fahrer meinte nur: „Ach, die ist noch klein“.



Bei den Bauwerken Conjunto de las Pinturas mussten wir absteigen und einen Fußweg zur gegenüber liegenden Straße benutzen.



Hier wurden wir wieder aufgenommen und zum Ballspielplatz gebracht.





Unweit vom Ballspielplatz befindet sich die interessante Pyramide Xai-de. Sie hat wieder die eher untypische abgerundete Form.



Imposant baut sich die 42 Meter hohe Pyramide Nohoch Mul vor uns auf.



Sie ist nur teilweise freigelegt und kann, zu unserer Freude, bestiegen werden.



Umso höher man hinaufkommt, desto wunderbarer wird der Ausblick. Nach rund der Hälfte wird das Blätterdach des Regenwaldes erreicht und es tut sich ein grünes Meer vor einem auf. Aus dem Blätterdach schaut die Pyramide Xai-de hervor.



Oben auf der Spitze tut sich die ganze Schönheit der Umgebung auf und lädt zum Sinnieren ein.





Die Sonne ist beim Aufstieg natürlich erbarmungslos und mit der hohen Luftfeuchtigkeit ist die Kraxelei schon ein bisschen anstrengend.



Mit dem Fahrradtaxi wurden wir zum Eingang zurück gebracht. Der Parkplatz war nun voll. Fahrradtaxis gab es auch keine mehr. Wenigstens sind die Stände hier vor dem Eingang und sie waren auch nicht so aufdringlich. Wir kauften eine wunderschöne Hängematte.

Wir fuhren weiter Richtung Tulum. Ein typisches Fahrzeug auf den Straßen von Mexico.



Bei einem Einkaufszentrum hatten wir Glück mit dem Bankomaten. Er spuckte Geld aus. Nun sollten wir bis zum Ende unserer Reise das Auslagen finden. Die Kreditkarte funktionierte im Geschäft wieder nicht.

Wir entschieden, heute nicht nach Tulum zu fahren sondern gleich zu unserem Hotel in Playa del Carmen. Auf der Autobahn kamen wir in den einzigen Stau auf unserer Rundreise, der durch einen schweren LKW-Unfall verursacht wurde.

Am mittleren Nachmittag erreichten wir unser Hotel, das Mahekal, direkt am Stand der Rivera Maya in Playa del Carmen. Wir wurden sehr freundlich empfangen. Das Einchecken verlief rasch. Bald wurden wir zu unseren Unterkünften im Mittelteil der Anlage geführt. Wir bekamen eine Suite im ersten Stock.



Die Kinder zog es rasch zum Strand. Wir folgten ihnen bald. Ein schöner Sandstand, der nicht allzu stark besucht war, tat sich vor uns auf. Das Wasser war angenehm warm so um 28 °C. Wir verbrachten die Zeit bis zum Abendessen am Strand.

Zum Abendessen gab es heute einen Italien-Schwerpunkt mit köstlicher Pasta. Als es finster war ging ich nochmals zum Strand und genoss den Wind und die Wellen bei Mondschein. Lästig war nur der Wächter, der aufpasste, dass keine fremden Personen die Liegen benutzen.

Wir sind schon etwas angespannt, da morgen einer der Höhepunkte unserer Reise bevorsteht.
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Heike & Heimo

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Re: Chaac verschone uns – Zur Regenzeit in Mexico
« Antwort #69 am: 10.11.2013, 18:01 Uhr »
17.07.2013   Riviera Maya – Walhaie


Die Route:
http://goo.gl/maps/wyhj7

Heute war einer der Höhepunkte geplant. Nach einer von Gelsen verseuchten Nacht, mussten wir schon früh aus den Betten. Auf das Frühstück mussten wir verzichten. Um 6 Uhr 30 sollen wir vom Hotel abgeholt werden. Den Ausflug zu den Walhaien hatten wir schon von zuhause gebucht. Die Walhaie sind in den Sommermonaten in Massen vor Cancun. Durch günstige Meeresströmungen wird Plankton in großen Massen aus den Tiefen des Golfes hier an die Meeresoberfläche gespült. Zu diesem Festmahl kommen alljährlich unzählige Walhaie und Mantarochen. Beide Tiere sind Planktonfresser also ungefährlich.
Pünktlich kam das Shuttle. Eine junge Frau aus Deutschland nahm uns in Empfang. Auf der fast einstündigen Fahrt zum Fischerhafen nördlich von Cancun wurden wir über die wichtigsten Verhaltensweisen beim Schwimmen mit den Walhaien informiert. Es darf nur biologisch abbaubares Sonnenschutzmittel benutzt werden, da sonst das Plankton vernichtet wird. Auf das Essen nicht vergessen, gegen die Seekrankheit. Wenn möglich Tabletten einnehmen. Nicht näher als 2 Meter nähern, da sich die Fische wie Haie mit seitlichen Flossenschlägen fortbewegen. Diese riesigen Tiere wirken beim Schwimmen langsam, sind aber mit rund 7 km/h unterwegs. Es ist daher schwierig und anstrengend mit ihnen mitzuhalten. Jeder darf mit dem Guide mindestens 2 mal ins Wasser.

Beim Hafen war schon einiges los. Wir bekamen Kuchen und etwas zu trinken. Jeder musste eine Schwimmweste ausfassen. Gute Schwimmer können sich Neoprenanzüge ausleihen. Heike und Florian nutzen diese Möglichkeit. Wieder eine Einweisung und Bootszuteilung. Vor dem Einsteigen noch schnell ein Foto.



Bei herrlichem Sonnenschein und wenig Wind starteten wir los.



Mit einigen anderen Hochgeschwindigkeitsbooten fuhren wir an der Insel Mujeres vorbei, in nördlicher Richtung auf das Meer hinaus. Eine Wasserschildkröte kreuzte unseren Weg. Nach etwa einer Stunde sahen wir am Horizont eine Ansammlung von Booten. Wir hielten genau darauf zu und bald waren die ersten Schwanzflossen der Walhaie zu sehen. Wir stoppten in einem Rudel der größten Fische auf dieser Welt.



Mit geöffnetem Maul pflügten sie durch das Meer.





Sie waren überall. 10 bis 30 Tiere waren gleich neben unserem Boot zu sehen. Sie waren direkt neben dem Boot.





Jetzt kam Hektik auf. Unser Guide und die Begleiterin machten Druck. Wir wurden in zweier Gruppen eingeteilt. Zuerst war ein französisches Ehepaar an der Reihe, beide leidenschaftliche Taucher. Das war auch gleich an der professionellen Art zu sehen, wie sie die Sache angingen. Nach etwa 15 Minuten waren Heike und Jonas an der Reihe.



Flossen auf und runter vom Boot. Jonas verlor gleich mal eine seiner Flossen, unser Guide konnte sie noch herauftauchen. Die Franzosen waren ganz aus dem Häuschen  vor Glückseligkeit. Das Schiff schwankte, für mich als Landratte bedenklich. Erste Anzeichen der Seekrankheit machten sich bemerkbar. Ich war froh, als Florian und ich an der Reihe waren. Im Wasser schrie der Guide „Swim, swim“. Mit der Schwimmweste aber nicht so einfach. Glücklicherweise hatte ein Walhai erbarmen und kam uns entgegen, so konnten wir einige Blicke erhaschen. Auch das Schnorcheln ist mit einer Schwimmweste nicht einfach. Der Guide kümmerte sich aber gut um unseren Jüngsten, der mit gerade 9 Jahren kaum eine Chance hatte, mit den Tieren mitzuhalten. Er half ihm ganz nah an die Walhaie heranzuschwimmen – Jonas hätte nur den Arm ausstrecken brauchen um ihn zu berühren. Plötzlich schrie der Guide Manta, Manta und deutete nach unten. Ich tauchte ab und vor mir, in nächster Nähe, schwebte der Manta mit mächtigen Flügelschlägen vorbei. Ein wundervoller Anblick im sonnendurchfluteten Wasser. Als ich wieder auftauchte, deutete mir der Guide, dass wir wieder auf das Schiff sollten. Als nächstes waren Dietmar und Magdalena an der Reihe.

Auf dem Schiff schlug die Seekrankheit voll zu. Ich verfiel zusehends. Die anderen starteten schon mit der zweiten Runde. Ich wollte jetzt meine Ruhe und erst später vielleicht wieder ins Wasser. Die Aussicht war aber auch von Deck nicht schlecht. Die Fische schwammen direkt mit ihren großen Wasser einsaugenden Mäulern unter mir vorbei. Als auch die zweite Runde abgeschlossen war, konnte ich mich nicht mehr dazu aufraffen nochmals in Wasser zu gehen. So gingen Heike, Magdalena, unsere Begleiterin und der Guide ein drittes Mal ins Wasser. Innerlich verfluchte ich sie, ich wollte nur mehr, dass sich das Boot wieder bewegte. Das würde Linderung bringen. Sie nutzten die Zeit im Wasser und hatten das Glück besonders nahe an die Walhaie heranzukommen.







Auf dem Video sind Heike und Magdalena gut zu sehen. Schaut aus, als würden sie gleich verschluckt werden.



Jonas und Heike beim Wale beobachten.



Auch mir war das Glück hold. Einerseits konnte ich mir Erleichterung verschaffen und die Fische füttern. Andererseits hatte ich das unglaubliche Glück, das vor mir ein Mantarochen aus dem Wasser sprang und einen lupenreinen Rückwertsalto hinlegte. Ein Wahnsinnsanblick.

Zum Abschluss noch ein paar Fotos, die Heike mit unserer wasserdichten Kammer geschossen hat.





Die Putzerfische wirkten klein, sie waren aber sicher mindestens einen Meter lang.





Endlich stiegen die vier aus dem Wasser und wir konnten den Rückweg antreten. Als sich das Boot in Bewegung setzte ging es mir gleich viel besser. Vor der Isla Mujeres schmeckte sogar das Bier schon wieder. Auf der Rückfahrt sahen wir noch ein paar Delphine. In der Flachen Lagune am Nordteil der Insel hielten wir an.





Es wurden Schrimscocktails zubereitet und Jausenbrote verteilt. Wer Lust hatte konnte ins brusthohe, badewannenwarme Wasser gehen. Nach etwa einer Stunde fuhren wir weiter an der Küste der Insel Mujeres entlang. Zum Hafen bei Cancun war es nicht mehr weit. Am frühen Nachmittag liefen wir ein. Mit dem Schuttlebus ging es wieder zurück nach Playa del Carmen. Das Schlafbedürfnis war nach der Anstrengung hoch.



Nach der Ankunft gingen wir gleich zum Strand. Die Kinder hatten Hunger. Ich machte mich auf die Suche nach einer Pizzeria für den schnellen Hunger. Dazu musste ich in die lange Einkaufs- und Lokalstraße, die hinter der Hotelzone entlang des Strandes führt. Hier war es sehr laut und es gab alles zu kaufen, was der Mensch nicht braucht. Sämtliche Preise waren in US-Dollar angeschrieben. Auch die Bankomaten spucken US-Dollar aus. Nur Pizza war keine zu bekommen. Die einschlägigen Lokale sperrten erst später auf. So musste ich unverrichteter Dinge zurück. Dietmar ist die Sache klüger angegangen und hat sich vorher bei der Rezeption erkundigt. Der weite Weg wäre gar nicht notwendig gewesen. Eine Pizzeria die schon um 14 Uhr öffnet war gleich zwei Häuser weiter. Na gut, dann nochmals raus aus dem Hotel.

Das Abendessen war heute a la carte. Dietmar und ich aßen ein köstliches Steak – New York.

Ich durfte am Abend noch einmal die Einkaufsstraße besuchen um einen landesüblichen Gelsenstecker zu kaufen. An Jonas Rücken waren die Spuren der nächtlichen Gelsenattacken deutlich zu sehen.



Unsere europäischen Stecker funktionieren hier natürlich nicht richtig, da sie nur mit 220V betrieben werden können und so zu wenig Hitze erzeugen – hätten wir uns eigentlich schon vorher denken können. Nach langem Suchen, wurde ich in einer Drogerie fündig.

Beim Schlafengehen hatte ich noch eine Begegnung der besonderen Art. Als ich das Licht ausmachte sprang mir etwas auf den Kopf. Ich wischte es reflexartig herunter und schaltete das Licht wieder an. Eine große Schabe lag vor mir am Boden. Die Jungs und Heike kriegten sich vor Lachen gar nicht mehr ein. Bei unserem Rieddach dürfen wir uns nicht wundern. Auch unsere natürlichen Gelsenstecker, die Gekos, gurten in der Nacht in unserem Dach.
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Anti

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Re: Chaac verschone uns – Zur Regenzeit in Mexico
« Antwort #70 am: 10.11.2013, 19:15 Uhr »
Beeindruckend! Riesige Fische! Schade, dass es dir nicht so gut ging. Da hätte ich mir selbst in den Allerwertesten gebissen...  :sauer:

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Re: Chaac verschone uns – Zur Regenzeit in Mexico
« Antwort #71 am: 10.11.2013, 20:23 Uhr »
Walhaie, reine Pflanzenfresser (Plankton)  sind schon beeindruckend...  aber dass man ihnen in dieser hohen Anzahl in Cancun begegnen kann, ist auch für mich neu. Einzeln habe ich sie schon öfters gesehen.

Mückenstiche besonders bei Dämmerung sind nicht unbedingt auf die leichte Schulter zu nehmen. In Mexiko unterhalb 1000 Höhenmeter ist an den Pazifik - Küstenregionen sowie Yucatan etc. Dengue Fieber mit steigender Tendenz verbreitet.

Malariefälle sind vereinzelt bekannt, davon ist aber die schwere Art Malaria Tropica äußerst selten. Als Prophylaxe sollte man Mückenspray, oder eben Mücken - Räucherstäbchen in den Schlafräume benutzen.

Eher unangenehm können die bekannte Knittelfliege werden die sich hauptsächlich im feuchten Gras in den Hotelanlagen etc. aufhalten und bei Stiche unangenehme allergische Reaktionen in den Stichpusteln auslösen.

Angie

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Re: Chaac verschone uns – Zur Regenzeit in Mexico
« Antwort #72 am: 10.11.2013, 21:13 Uhr »
Ein wirklich außergewöhnlicher Tag! Die beiden Videos - die Fotos natürlich auch - sind toll! Nur ewig schade, dass es dir nicht gut ging, um es milde auszudrücken.
Viele Grüße,
Angie

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Re: Chaac verschone uns – Zur Regenzeit in Mexico
« Antwort #73 am: 11.11.2013, 08:29 Uhr »
Wow, was für ein Erlebnis  :applaus:. Ihr hattet wenigstens ruhige See. Als wir bei Windstärke 10 in einer Nussschale Grauwale beobachten wollten, da sah man außer hohen Wellen gar nichts  :roll:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

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Re: Chaac verschone uns – Zur Regenzeit in Mexico
« Antwort #74 am: 11.11.2013, 18:38 Uhr »
Ihr hattet wenigstens ruhige See. Als wir bei Windstärke 10 in einer Nussschale Grauwale beobachten wollten, da sah man außer hohen Wellen gar nichts  :roll:.


Für mich als absolute Landratte reichen auch schon die kleinen Wellen, wenn man überhaupt von Wellen sprechen kann. Da helfen auch keine Kaugummi oder Tabletten. Bei Windstärke 10 würde ich von Lebensgefahr sprechen.

Beeindruckend! Riesige Fische! Schade, dass es dir nicht so gut ging. Da hätte ich mir selbst in den Allerwertesten gebissen...  :sauer:
Ein wirklich außergewöhnlicher Tag! Die beiden Videos - die Fotos natürlich auch - sind toll! Nur ewig schade, dass es dir nicht gut ging, um es milde auszudrücken.

Wie gesagt hatte ich auch auf dem Schiff meine Erlebnisse. Wer hat schon einen springenden Mantarochen gesehen. Das hat das Ganze doch einigermaßen erträglich gemacht. Heute könnte ich mir es wieder vorstellen da hinaus zufahren, auch wenn ich es wahrscheinlich wieder bereuen würde.

Schönen Abend
Heimo
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