Hallo Heike, Hallo Heimo,
ihr kommt gerade richtig für unseren Aufenthalt in Bangkok. Wenn ihr mich mit meinem großen Fotorucksack im Anmarsch auf die First-Class-Lounge seht, dann versteckt euch einfach hinter mir und kommt mit rein! Ich verspreche euch, dass ihr euch dort auch stilvoll von der Champagner-Party erholen könnt.
So, und jetzt gehts weiter:
Montag, 24. SeptemberRichtig fest habe ich heute nach zwar nicht geschlafen, aber ich fühle mich wach und erholt, als ich 2 Stunden vor der Landung vorsichtig meine Schiebetüren nach außen schiebe. Zuerst frage ich nach meinen Kleidern, und tatsächlich, sie sind absolut trocken. Ich bin ziemlich erleichtert, denn insgeheim hatte ich schon befürchtet, in Bangkok im Thai-Airways-Schlafanzug von Bord gehen zu müssen. So kann ich mich umziehen, und als ich zurückkomme, hat sich mein Bett auch schon wieder in einen bequemen Sitz verwandelt. Gerade fliegen wir über Indien.
Und so sieht übrigens mein ungenutzter Nachbarsitz 1D aus:
Jetzt wird das Frühstück serviert. Ich schlage die angebotenen herzhaften Crepes mit Schinken, Pilzen und Spargel und das Omelette aus und beschränke mich auf eine kleine Auswahl an Käse, Schinken und Lachs:
Und schließlich esse ich noch diese schönen Früchte:
Dass das ein Fehler war, merke ich schon nach einer halben Stunde. Anscheinend ist mein Magen an das First-Class-Fliegen noch nicht gewöhnt und auf richtige frische Früchte nicht vorbereitet. Während wir zum Landeanflug ansetzen, bekomme ich Magenschmerzen, aber zum Glück sind sie nicht so schlimm.
In Bangkok angekommen bedankt sich die Crew untertänigst bei mir, dass ich mit Thai Airways geflogen bin, ich bedanke mich untertänigst bei der Crew für den tollen Service und verlasse, wie es meinen Platz 1A gebührt, als erste das Flugzeug. Vor der Tür wartet schon ein Thai-Airways-Mitarbeiter mit einem Schild mit meinem Namen, um mich und einen anderen Passagier in einem kleinen Golfcart zur Royal First Lounge zu bringen.
Dort nehme ich erst einmal in einer privaten Ecke Platz und nippe vorsichtig, um meinen Magen nicht noch mehr zu verärgern, an einer Cola. Dabei gäbe es kulinarisch vermutlich einiges zu entdecken:
Zuerst einmal frage ich aber vorne bei der Mitarbeiterin am Lounge-Eingang nach, ob ich von hier aus noch etwas wegen der unterschiedlichen E-Ticket-Nummern abklären lassen sollte, worauf sie sich meine Buchung anschaut und mir erklärt, dass alles in Ordnung ist. Außerdem buche ich eine einstündige und für First-Class-Passagiere kostenlose Massage im angrenzenden Royal Orchid Spa, zu der ich dann auch eine Stunde später abgeholt werde. Die Massage tut richtig gut, und schon während meine Füße geknetet und gedehnt werden, merke ich, wie es meinem Magen wieder besser geht. Die ganze Massage ist eine Mischung aus mal vorsichtigem, mal energischem Kneten, Drücken und Dehnen, und als ich schließlich frisch geduscht mit einer Tasse Tee in einem der schön gestalteten Räume das Spas sitze, bin ich regelrecht tiefenentspannt.
Die nächsten drei Stunden verbringe ich in der Lounge mit Cola und teste den Zustand meines Magens erfolgreich mit leckeren Club-Sandwichs. Ich schreibe E-mails nach Hause, lese und freue mich schon auf den Weiterflug. Dazu werde ich ca. 15 Minuten vor Abflug von einem Thai-Airways-Mitarbeiter abgeholt, der mich und einige andere Passagiere zum Flieger bringt.
Diesmal fliege ich nicht mit einer B777 wie gestern sondern mit einer 747. Es gibt keine Einzelsuiten, sondern insgesamt 10 First-Sitze, die sich aber wie gestern in flache Liegeflächen verwandeln lassen. Ansonsten kommt mir schon einiges bekannt vor: Der Schlafanzug, der Begrüßungs-Champagner, die Canapés, der Kaviar... So langsam bekomme ich First-Class- Routine.
Den „Salatgang“ - eigentlich sind es Langoustinen mit einem Bananensalat - lasse ich diesmal weg, damit ich heute meinen schon vorher gewählten Hauptgang schaffe: Lamm in einer Shiraz-Sauce. Der anschließende Käse-Gang findet keinen Platz mehr in meinem Bauch, aber das Dessert, eine Auswahl aus drei kleinen Kuchen und Teilchen passt noch hinein.
Als die letzten Teller abgeräumt werden, ist es schon halb ein Uhr nachts nach Sydney-Zeit, und um 6.50 Uhr sollen wir schon landen. Geweckt und Frühstück serviert wird ab viertel nach fünf, so dass ich das erste mal in meinem Leben traurig bin, dass ein Nachtflug nicht länger dauert.
Den besonderen Bett-Service gibt es heute übrigens nicht, so dass man seinen Sitz einfach per Knopfdruck in eine Liegefläche verwandelt, aber keine Auflage oder eine richtige Bettdecke bekommt. Oder liegt es daran, dass die Crew gar keine Gelegenheit mehr hat, die Betten zu richten, weil die Passagiere sich schon während des Essens unter ihre Decken kuscheln? Egal, hauptsache ich kann liegen. Meine Armbanduhr stelle ich noch schnell auf Sydney-Zeit um. Nur noch ein paar Stunden, dann bin ich endlich da.
Gute Nacht!