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Autor Thema: Die Reisetagebücher der geheimnisvollen Biertrinkerin: Terra australis incognita  (Gelesen 44419 mal)

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Flicka

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Wirklich kein so erfreulicher Tag. Aber morgen wird sicher alles wieder super toll, hoffe ich!

Ja, am nächsten Reisetag gehts etwas unausgeschlafen, aber fröhlich und mit vielen schönen Erlebnissen weiter.

Der Tag in Alice Springs war im nachhinein eine etwas unsanfte Landung nach der wunderbaren Tour an der Ostküste. Sicher lag es auch zum Teil an mir. Ich war ja schon am Vortag etwas jammerig, und in Alice hat mir dann einfach überhaupt nichts so richtig in den Kram gepasst. Wenn ich in guter Stimmung gewesen wäre, hätte ich mir für die Fahrten vom und zum Motel einfach ein Taxi genommen, hätte den Motelbetreiber nach Restaurantempfehlungen gefragt und mich abends für den highlightlosen Tag mit einem tollen Essen entschädigt.

Ich habe auch vorher überlegt, wie ich den Reisetag schildere und dann beschlossen, es einfach so zu schreiben, wie ich es an diesem Tag empfunden habe. Ob es in Alice Springs gefährlich ist oder nicht, kann ich gar nicht beurteilen. Ich habe mich einfach nicht wohl in meiner Haut gefühlt.

Ganimede

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Den selben Eindruck habe ich (leider) auch von Alice Springs gewonnen. Aber dafür ist es im "richtigen" Outback dann um zu schönern  :wink:

sil1969

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Solche Tage gibt es einfach manchmal....
Dann pack ich mal meinen Rucksack für die 3-Tages-Tour  :D
LG Silvia

The Kickin Chicken

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Finde ich sehr gut, dass Du das so beschreibst, wie Du es in dem Moment empfunden hast, das macht es sehr authentisch.
Ist sowieso ein sehr schöner Reisebericht!
Gruß
Peter


Flicka

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Finde ich sehr gut, dass Du das so beschreibst, wie Du es in dem Moment empfunden hast, das macht es sehr authentisch.
Ist sowieso ein sehr schöner Reisebericht!

Vielen Dank! Wir starten auch gleich in den nächsten Reisetag, weit weg von Alice Springs und mitten hinein in den roten Staub. Vor allem heute nacht werden wir diesem Staub ziemlich nah kommen. Bis gleich!

Flicka

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Dienstag, 9. Oktober

Es ist noch stockdunkel, als ich mit Rucksack und Tasche das Zimmer verlasse und mich um viertel vor sechs vors Hotel stelle. Heute nacht habe ich nicht gut geschlafen. Die Klimaanlage im Zimmer hat zwar fürchterlichen Lärm erzeugt, aber keine kalte Luft, und kurz nachdem ich schon eingeschlafen war, bin ich von merkwürdigen Kratzgeräuschen wieder wachgeworden. Irgendetwas wollte von draußen in mein Zimmer, und durch den Lichtschein, der von außen unter der Tür durchgefallen ist, konnte ich erkennen, dass dieses Etwas draußen vor meiner Tür auf und ab gelaufen ist. Gruselig.

Mit leichter Verspätung hält dann um kurz nach sechs ein kleiner Bus an, der Tourguide stellt sich vor, lädt meine Tasche hinten in einen Anhänger und ich klettere in den Bus, wo schon ein paar andere Teilnehmer sitzen. Wir fahren noch ein paar andere Hotels, Motels und Hostels ab, bis unsere Truppe komplett ist und wir uns gegen halb sieben auf die Fahrt Richtung Yulara machen. Insgesamt sind wir 14 Teilnehmer und werden begleitet von einem Guide, der gleichzeitig auch Fahrer, Entertainer, Koch und Mädchen für alles ist.

Während sich die einen schon miteinander bekannt machen und die meisten anderen noch ein kurzes Nickerchen einlegen, rollen wir Richtung Süden. Unterwegs geht die Sonne auf, und nach etwa 200 km und zwei Stunden Fahrzeit legen wir am Roadhouse Erldunda eine kurze Rast ein.




Weitere ca. 260 km bis zum Uluru liegen noch vor uns. Zwischendurch halten wir für einen Fotostopp schon mal in der Nähe des Mount Connor an, den einige in ihrer Begeisterung schon für den Uluru halten.




Etwa gegen ein Uhr erreichen wir schließlich den Campground, wo wir heute übernachten werden. Ich war vor der Reise sehr gespannt, was mich hier erwarten würde und hatte schon die Befürchtung, meine Zähne morgens an einer Viehtränke putzen zu müssen. Aber der Campground hier in Yulara ist ein ziemlich „normaler“ Campingplatz. Ganz in der Nähe gibt es ein großes, ziemlich sauberes Waschhaus mit Duschen und Toiletten. Und von einem kleinen Hügel in der Nähe unserer Platzes kan man schon einmal einen Blick auf den Uluru werfen kann.




Der Guide zaubert zum Mittagessen für jeden ein Lunchpaket zum Vorschein, dann machen wir uns auf den Weg zum Uluru und besuchen dort erst einmal das Visitor Center. Dort werden unter anderem verschiedene Bräuche und Mythen der Aborigines vorgestellt. Das ganze ist gut gemacht, Fotos sind aber leider nicht erlaubt. Schade. Als einziger Mythos ist mir die Geschichte der verschlagenen Eidechse in Erinnerung geblieben, die den Jägern die Beute gestohlen hat und dafür zur Strafe so lange über dem Feuer geröstet wurde, bis sie geschrumpft ist und sich in einen Stein verwandelt hat.

Gegen zwei Uhr fahren wir dann weiter und machen uns zusammen mit dem Guide auf den Mala-Walk. Zum ersten mal sind wir direkt am Uluru, und der empfängt uns mit 34 Grad und einer Horde von Fliegen. Ich bin froh, dass ich gestern noch das im Reiseführer dringend empfohlene Fliegennetz gekauft habe und lege es über meinen Känguruh-Hut. Tatsächlich hat man so vor den Fliegen weitestgehend Ruhe, und den Blick auf den Uluru stört das Netz kaum.  Während wir den Mala-Walk entlangspazieren, habe ich Gelegenheit, die ersten Fotos zu schießen. Der Himmel ist blau, der Stein leuchtet rot in der Sonne, und hinter jeder Ecke bieten sich neue Fotomotive. Man kann kaum glauben, dass es immer derselbe Fels ist, an dem man entlangwandert.











Nach dem Mala-Walk können wir entscheiden, ob wir den Uluru besteigen wollen, ob wir ihn umrunden oder nur einen Teil der Runde laufen wollen. Zwei aus der Gruppe entscheiden sich für eine Besteigung, ein paar wollen die komplette Runde gehen, und machen sich gleich vom Mala-Walk auch auf den Weg. Einige wollen nur ein Drittel der Strecke laufen, und ich entscheide mich dafür, die halbe Runde zu gehen, womit ich überraschend die einzige bin und deshalb auch vom Guide als einzige auf der entgegengesetzten Seite des Uluru abgesetzt werde. Wunderbar. Ich kann in meinem Tempo gehen und so viele Fotos machen wie ich will. Natürlich mache ich mal wieder viel zu viele und brauche für die etwa fünf Kilometer zurück zum Mala-Walk fast zwei Stunden.








Als ich den vereinbarten Treffpunkt am Startpunkt des Mala Walks erreiche, sind die Drittel-Marschierer natürlich schon dort. Etwa eine halbe Stunde später treffen dann die ein, die den Uluru komplett umrundet haben, und wir machen uns um viertel vor sechs auf den Weg zum Sunset Point. Hier zaubert unser Guide Käse, Cracker und Sekt aus der Kühlbox, und wir warten kauend und nippend darauf, dass der Uluru die Farbe wechselt. Bald ist es dann auch soweit.




Während wir zuschauen, wie der Uluru roter und schließlich nach Sonnenuntergang blasser wird, bekomme ich die Unterhaltung eines deutschen Paares neben mir mit. ER soll Fotos machen, ist dazu aber nicht in der Lage, weil er meint, mit Blitz fotografieren zu müssen, aber keine Ahnung hat, wie der Blitz funktioniert. SIE stellt irgendwann fest, dass die Sonne schon untergegangen ist, ohne dass er ein einziges Foto gemacht hat. Eine andere Urlauberin tröstet sie mit dem Hinweis, es gäbe morgen doch auch noch einen Sunrise. Aber so böse wie SIE guckt, weiß ich, dass es für IHN keinen Sunrise mehr geben wird. ;-)

Und so sieht es auf dem Parkplatz aus, wenn am Uluru die Sonne untergeht:




Während es dunkel wird, fahren wir zurück zum Campground, wo wir erst einmal duschen können und dann von unserem Guide mit einem Abendessen aus Nudeln, Gemüse und Hähnchenfleisch verköstigt und in den Gebrauch der Swags eingewiesen werden. Dann darf jeder einen Swag nehmen und ausrollen. Im Swag ist eine dünne Matratze, außerdem ein Schlafsack und ein Kissen. Den Swag kann man oben je nach Belieben zuziehen oder weiter offen lassen, so dass der Schlafsack mehr oder weniger abgedeckt ist. Mit dem Kopf liegt man unter freiem Himmel und kann nach oben in die Sterne schauen.



Hundemüde klettere ich schließlich in meinen Schlafsack und versuche die Gedanken an Spinnen, Schlangen und Skorpione weit wegzuschieben. Ein paar Minuten schaue ich noch in den Sternenhimmel, dann fallen mir die Augen zu.

Gute Nacht!

Anti

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Wahnsinnsbilder! Und so eine Nacht unter dem freien Himmel zu schlafen, wollte ich auch immer mal. Der Ausflug gefällt mir schon richtig gut!

Rosa02

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Oh, ich glaub, ich hätte in diesem Schlafsack kein Auge zugetan und die ganze Nacht in den Sternenhimmel geschaut....und nach Schlangen... :shock:
Da hast Du ja einen schönen Sunset erwischt, wir hatten damals bewölkten Himmel und leichten Regen. Deshalb wollten wir am nächsten morgen zum Sunrise und haben den natürlich prompt verschlafen :roll: Aber auch so ist uns der Uluru in schöner Erinnerung geblieben, man muß ihn einfach mal gesehen haben.

Gruß,
Rosa

Saguaro

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Ich dachte immer, man soll den Uluru nicht besteigen :kratz: ? Da hätte ich auch die Umrundung vorgezogen.

Bist du aber mutig und setzt dich Wildtieren und Schlangen aus  :zuberge:. Aber anscheinend hast du so gut geschlafen, dass du nicht einmal gemerkt hättest, wenn so ein Kriech- oder Krabbeltier auf dir herumläuft  :socool:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

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paula2

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also vor Viechern hätte ich auch Angst gehabt. Wo es doch nirgends in der Welt so viele giftige Tiere gibt wie in Australien  :zuberge: :zuberge: Warum wird denn da kein Zelt aufgestellt? Ich meine wer im Freien schlafen will kann das ja machen aber die Wahl ins Zelt zu gehen hätte ich schon gern.

sil1969

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also vor Viechern hätte ich auch Angst gehabt. Wo es doch nirgends in der Welt so viele giftige Tiere gibt wie in Australien  :zuberge: :zuberge: Warum wird denn da kein Zelt aufgestellt? Ich meine wer im Freien schlafen will kann das ja machen aber die Wahl ins Zelt zu gehen hätte ich schon gern.

ich aber auch!
LG Silvia

Anti

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also vor Viechern hätte ich auch Angst gehabt. Wo es doch nirgends in der Welt so viele giftige Tiere gibt wie in Australien  :zuberge: :zuberge: Warum wird denn da kein Zelt aufgestellt? Ich meine wer im Freien schlafen will kann das ja machen aber die Wahl ins Zelt zu gehen hätte ich schon gern.

Noch nie Viecher im Zelt gehabt??? Gerade dort finden doch die Tiere in der Hitze ein wenig Schutz. Und abends werden sie dann aktiv... Und so kann sich doch jeder sein ganz privates Schlummerplätzchen aussuchen. Ich find´s super!

sil1969 als Gast

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Ich habe noch nicht gezeltet... :oops: Bei einem Zelt kann ich doch den Reißverschluss zuziehen, aber in diesem Schlafsack unter freiem Himmel?

unterwegsontour

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Ein toller Tag,  :groove:    ...  das wäre auch was für mich gewesen, herrlich! Ich freue mich jetzt schon und hoffe ebenfalls so einen sonnigen Tag zu erwischen.  :pray:


Und das ich mir einen Swag ausleihen werde steht schon seit ein paar Wochen fest  :grins:    jetzt hab ich schon mal ein Bild davon, ich glaube allerdings, das meiner ein Kopfteil mit Moskitonetz hat ... hmm  :think:   das sollte ich vor dem reservieren noch abklären




"The sky above, the earth below and dreams dance in your head."

Flicka

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Das finde ich aber schön, dass ihr alle auf der Campingtour mit dabei seid! Wir können unsere Swags ja dicht zusammenrücken und abwechselnd Wache halten, damit wir nicht gefressen werden.  :D


Ich dachte immer, man soll den Uluru nicht besteigen :kratz: ? Da hätte ich auch die Umrundung vorgezogen.


Es ist so: Man darf den Uluru besteigen, wenn er nicht gerade wegen Hitze oder starken Windes gesperrt ist. Man soll es allerdings nicht, weil er den Aborigines heilig ist. Darauf wird man auch mit Schildern hingewiesen. Auf dem ersten Bild der "Uluru-Serie" sieht man den Startpunkt, den Weg hinauf und die Schilder.

Unabhängig davon fand ich die 34 Grad Hitze und die gleißende Sonne schon bei der Wanderung am Fuß des Ulurus grenzwertig und war froh, ab und zu ein Schattenplätzchen zu finden. Bei diesen Bedingungen auf einen Fels hinaufzuklettern, der dazu noch Hitze abstrahlt und wo man keine Chance auf Schatten hat, hätte sicher keinen Spaß gemacht. Aber für einige Besucher ist die Besteigung offenbar ein "Muss".

also vor Viechern hätte ich auch Angst gehabt. Wo es doch nirgends in der Welt so viele giftige Tiere gibt wie in Australien  :zuberge: :zuberge: Warum wird denn da kein Zelt aufgestellt? Ich meine wer im Freien schlafen will kann das ja machen aber die Wahl ins Zelt zu gehen hätte ich schon gern.

Touren im Roten Zentrum werden von vielen Veranstaltern angeboten, und es gibt auch Touren, bei denen man im Zelt übernachtet. "Mein" Veranstalter hatte das nicht angeboten, das wusste ich auch vorher, so dass die Übernachtung unter freiem Himmel für mich keine Überraschung war. Im Gegenteil: Trotz aller Furcht vor wilden, giftigen oder zumindest unangenehmen Tieren hatte ich mich auf dieses Abenteuer sehr gefreut.

Freunde von mir hatten aber letztes Jahr mit einem anderen Veranstalter eine ähnliche Tour mit Zeltübernachtung gebucht. Auch nicht schlecht, aber man muss wissen, dass man für den "Luxus", ein Zeltdach über dem Kopf zu haben, im Vergleich zur Tour mit Swags unverhältnismäßig viel bezahlt. Und ich weiß nicht mal, ob das dann dichte Zelte gewesen wären oder ob man "nur" ein Dach über dem Kopf gehabt hätte, die Viecher sich aber trotzdem hätten unten durch arbeiten können.

Ich habe mich allerdings die ganze Zeit gefragt, was wir bei unserer Tour gemacht hätten, wenn es geregnet hätte.  :?

Was bei meinem Veranstalter gut war: Bis auf den ersten Tag fanden die Wanderungen frühmorgens statt und die Weiterfahrt zum nächsten Ziel dann am Nachmittag. Ich hatte auch Tourbeschreibungen gelesen, bei denen man morgens gefahren und dann jeweils in der Mittagssonne gewandert wäre.


@ all:
Den nächsten Reisetag gibts morgen. Wir starten mit dem Sonnenaufgang am Uluru, und danach wird es ziemlich windig. Bis morgen!