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Autor Thema: Die Reisetagebücher der geheimnisvollen Biertrinkerin: Terra australis incognita  (Gelesen 43567 mal)

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Flicka

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Mittwoch, 10. Oktober

Gnadenlos werden wir heute morgen um zehn nach vier von unserem Guide geweckt. Ich habe nicht gut geschlafen, bin immer wieder hochgeschreckt und einmal hat mir der auffrischende Wind den losen Teil des Swags ins Gesicht geschlagen. Als ich aufstehen muss, bin ich eigentlich gerade in einer Tiefschlafphase. Aber es hilft nichts, ich krame meine Sachen zusammen, gehe mich im nahen Waschhaus anziehen und rolle dann so, wie der Guide es uns gestern abend gezeigt hat, den Swag zusammen. Nach einem kurzen Frühstück fahren wir dann um zehn nach fünf los zum Sunrise Point, von dem man aus auf den Uluru und auf die Kata Tjuta schauen kann.

Hier hat sich erstaunlicherweise schon die Ladung mehrerer Kleinbussen eingefunden. Gemeinsam schauen wir zu, wie es heller wird, sich der Himmel rötlich verfärbt und schließlich die Sonne aufgeht.






Die Kata Tjuta bleiben leider ziemlich blass.




Für heute morgen steht eine Wanderung durch die Kata Tjuta im Valley of the Winds an, aber als wir dort ankommen und die Wanderung beginnen, könnte man meinen, dass wir durch ein Valley of the Storms wandern. Ich bin froh, dass ich meine Fleeceweste anhabe, denn der Wind ist eiskalt und teilweise so heftig, dass er Sand und kleine Steine aufwirbelt und man sich richtig dagegenlehnen muss. Aber die „vielen Köpfe“ - das ist die Übersetzung von Kata Tjuta – leuchten in der Morgensonne und machen den Wind und die Kälte wieder wett. Und offenbar hat der Wind auch die lästigen Fliegen vertrieben.




Auf dem ersten Teil der Wanderung durchs Valley of the Winds begleitet uns der Guide, erklärt einiges zu verschiedenen Pflanzen, aber auch zur Bedeutung der Kata Tjuta für die Aborigines. Die Kata Tjuta haben für die Aborigines einen noch höheren Stellenwert als der Uluru, und das Wissen über die hier präsenten Wesen darf nicht an Uneingeweihte weitergegeben werden. Wenn ich es richtig verstehe, werden die Kata Tjuta auch heute noch für Zeremonien genutzt. Es darf mit den Kata Tjuta auch nicht geworben werden, sondern sie dürfen nur als „Anhängsel“ zum Uluru erwähnt werden.




An einer Stelle zeigt uns der Guide die Spuren von Speeren, die hier am Fels gewetzt werden.




Von hier aus laufen wir alleine weiter auf dem Wanderweg, und natürlich kann ich mal wieder den Finger kaum vom Auslöser nehmen. Der Wind hat nachgelassen, der Himmel ist nach wie vor wolkenlos, und langsam wird es wärmer. Perfektes Wetter für eine solche Wanderung.










Gegen halb elf kommen wir zum Bus zurück, wo der Guide mit frisch geschnittenem Obst auf uns wartet. Lecker. Dafür helfen wir dann auch später bei der Zubereitung des Mittagessens kräftig mit. Traditionsgemäß versammeln sich die Männer um den Grill und braten Fleisch, und wir Frauen schneiden Gemüse für die Wraps. Beim anschließenden Abwasch reißen wir uns dann quasi gegenseitig die gespülten Teller aus den Händen, um sie abzutrocknen. Es ist eine nette Truppe, mit der ich da unterwegs bin, und von der Familie mit zwei Töchtern aus Alice Springs über den Studenten aus Japan bis zu zwei Frauen im fortgeschrittenen Rentenalter aus England sind alle Altersstufen und viele Länder vertreten.

Nach dem Mittagessen fahren wir weiter, und werfen noch einen letzten Blick auf den Uluru, der aber trotz des klaren Himmels merkwürdig dunstig aussieht. Kurz darauf tauchen dann am Horizont Sandstürme auf.




Ich habe schon Angst, dass wir heute mitten in einem Sturm landen werden, aber als wir weiter Richtung Kings Canyon fahren, lässt der Wind nach. Und schließlich kommt von unserem Guide die Bitte, ein wenig Holz fürs Lagerfeuer zu sammeln. Lagerfeuer? Super, darauf freue ich mich schon.




Am späten Nachmittag erreichen wir die Kings Creek Station, und hier übernachten wir auf einem schönen, ziemlich einsamen Campground am Rande der Wildnis. Das gesammelte Holz wird neben der Feuerstelle aufgeschichtet, und wir schauen uns ein wenig an der Station um. Hier gibt es lärmende Kakadus und Papageien in den Bäumen, und von einem Aussichtspunkt aus kann man auf eine Wasserstelle schauen, zu der gerade Pferde, Rinder und Kamele zum Trinken kommen. Ich fühle mich fast wie auf einer Safari.








Als wir zurückkommen, brennt das Feuer schon, und jetzt wird „traditionell“ gekocht: Aus einem Knetteig, der erstaunlicherweise auch eine Dose Bier enthält, wird ein Brot geformt und in einen Topf gelegt. Das so gebackene Brot nennt man Damper. In den anderen Topf kommen Kartoffeln, Zwiebeln, Käse und Sahne. Unser Guide sammelt am Rand der Feuerstelle ein wenig Glut an, stellt die Töpfe darauf und schaufelt auch ein wenig Glut auf den Deckel.




Während das Brot backt und die Kartoffeln gar werden, gönne ich mir noch eine erfrischende Dusche und ziehe schon mal meinen Swag zu meinem Schlafplatz. Gestern hatte ich in der Dunkelheit einen Stein oder eine Wurzel erwischt, heute schaue ich mir lieber schon vor Sonnenuntergang an, wohin ich meinen Swag lege.




Zwischenzeitlich hat der Guide Würstchen gebraten und legt jetzt Känguru-Steaks auf. Das Brot ist fertig, und auch wenn es außen ziemlich schwarz ist, schmeckt es lecker, genauso wie das Känguru-Steak und das Kartoffelgratin à la Outback. Später sitzen wir ums Lagerfeuer, rösten Marshmallows und schauen in die Sterne. Als ich nach dem berühmten Kreuz des Südens frage, wird das Sternbild von jedem anwesenden Australier woanders lokalisiert. Unser Guide meint schließlich, es wäre noch gar nicht aufgegangen. ;-)




Auch heute liegen wir wieder früh in unseren Schlafsäcken. Ich schaue in den Sternenhimmel, der heute nacht richtig funkelt. Man sieht die Milchstraße, und ich halte noch nach Sternschnuppen Ausschau, aber dann fallen mir doch bald die Augen zu, ich ziehe meinen Swag weit zu und kuschele mich tiefer in den Schlafsack. Heute nacht soll es richtig kalt werden.

Gute Nacht!

unterwegsontour

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Ein schöner, wenn auch langer Tag, da ihr ja echt früh aus dem "Sack" gekrabbelt seit!

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Anti

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Toll! Eine klasse Tour!

Saguaro

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Der Kata Tutja ähnelt dem Dance Hall Rock bei Escalante. Wirklich eine tolle Tour  :applaus:.

LG,

Ilona
Liebe Grüße

Ilona

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Flicka

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Hilfe, jetzt hätte ich über mein Australien-Fotobuch und das neue Lebkuchenrezept beinahe vergessen, euch auf dem Campground abzuholen und durch den Kings Canyon zu führen.  :shock: :oops:

Zum Glück ist die Fotobuch-Datei jetzt in die Weiten des Internets entschwunden, und der Lebkuchen lagert in der Hoffnung, dass er wie im Rezept angegeben tatsächlich in ein bis zwei Wochen weich wird, fest verpackt in einer Dose.

Ich lade nur noch schnell die Bilder für heute hoch, und dann geht es gleich weiter. Ihr könnt euch noch einmal tiefer in den Schlafsack kuscheln, bevor wir losmüssen. Ein starker Kaffee wartet schon. Bis gleich!

Flicka

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Donnerstag, 11. Oktober

Heute nacht war es richtig kalt, unter zehn Grad, und meine Zähne klappern, als ich mich morgens um halb fünf widerwillig aus dem Schlafsack schäle. Das Feuer brennt, und wir versammeln uns alle um die Feuerstelle und versuchen, uns ein wenig aufzuwärmen.

Nach einem kleinen Frühstück fahren wir dann dick eingemummelt zum Kings Canyon. Vor der Wanderung dort hatte ich vor der Reise einen Riesenrespekt. Die Steigung, die man am Anfang bewältigen muss, ist als „Heartattack Hill“ berühmt-berüchtigt. Ich hatte befürchtet, mich unter gleißender Sonne bei 38 Grad im Schatten dort hinaufquälen zu müssen, während mir die Sonnencreme in die Augen läuft. Stattdessen kommt die Sonne gerade erst über den Horizont, einige aus der Gruppe tragen sogar Mützen und Handschuhe, und die etwa 400 Stufen des Heartattack Hills sind in 15 Minuten bewältigt.






Die Wanderung am Kings Canyon machen wir zusammen mit dem Guide. Etwa dreieinhalb Stunden lang wandern wir mit vielen Stopps am Rim entlang und hinunter in den Garden of Eden, wo ein mutiger Amerikaner sich sogar in die Fluten wirft.






















Als wir schließlich zur Kings Creek Station zurückfahren, steht nur noch ein letztes Mittagessen an, zu dem es frisch gebratene Burger gibt. Ein letztes Mal rollen wir die Swags zusammen und laden unsere Sache ein.



Dann beginnt die über fünfstündige Rückfahrt nach Alice Springs. Unterwegs halten wir wieder in Erldunda und schließlich noch an einer Kamelfarm, wo einige aus der Gruppe einen kurzen Kamelritt unternehmen. In der Nachmittagssonne fliegen Papageienschwärme von Baum zu Baum, und mancher Papagei findet mich offenbar genau exotisch wie ich ihn. Der hier wäre vor Neugier beinahe vom Ast gefallen.




An der Einfahrt zum Alice Springs versammeln wir uns schließlich noch zu einem Gruppenfoto - und unser Guide darf mit jedem Fotoapparat ein Bild machen. Dreimal dürft ihr raten, wer von uns sich das Gruppenbild von einem anderen besorgen musste. ;-)




Gegen fünf Uhr erreichen wir schließlich wieder Alice Springs, wo wir nacheinander wieder an unseren Unterkünften abgesetzt werden, nicht ohne vorher noch unsere E-mail-Adressen ausgetauscht zu haben. Ich bin hin- und hergerissen: Einerseits finde ich es schade, dass die Tour schon zu Ende ist, und mit dieser Gruppe hätte ich mir auch gut vorstellen können, länger zusammen zu reisen. Andererseits freue ich mich nach zwei Übernachtungen im Freien doch darauf, wieder in einem normalen Bett zu schlafen. Als mir dann der Motelbetreiber bei meiner Rückkehr strahlend verkündet, er hätte mich kostenlos in ein besseres Zimmer upgegradet, versüßt mir das die Rückkehr in die Zivilisation doch gewaltig.

Auch mit Alice Springs kann ich mich so langsam anfreunden, denn bei der Fahrt durch die Stadt habe ich ein paar nette Ecken gesehen, und jetzt gehe ich noch schnell in einem Supermarkt in der Nähe des Motels einkaufen, den ich vorher gar nicht bemerkt hatte.

Heute abend wasche ich mir den roten Staub aus den Haaren, lade meine Kamera-Akkus wieder auf und verkünde zu Hause telefonisch, dass ich noch lebe und dass die Tour schön war.

Verglichen mit den letzten beiden Tagen kann ich morgen früh richtig ausschlafen: Ich muss erst um sieben Uhr aufstehen. Dann steht der letzte Tag im Red Centre an.

Gute Nacht!

Anti

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Heart Attack Hill - schöner Name! Ich hatte ja auch einen enormen Respekt vor Uncle Toms Trail im Yellowstone und habe den relativ prima gemeistert. Allerdings waren das bloß 200 und... Stufen. Und ich hatte alle Zeit der Welt und musste nicht schnell als letzte einer sportlichen Gruppe hinterher!  :zwinker: Deine Tour hat mir sehr gut gefallen. Gut gewählt und toll beschrieben!

unterwegsontour

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Wie bist du eigentlich auf diesen Reiseveranstalter gestoßen?  Der hat ja ganz moderate Preise, so etwas suchte ich eigentlich auch in Darwin, aber die Touren, die ich dort fand haben astronomische Preise! :kloppen:

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Flicka

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Da wird sich der Veranstalter ja freuen, dass ich hier so schön Werbung gemacht habe.  :D Und nein, ich bekomme keine Provision.  :wink:


Wie bist du eigentlich auf diesen Reiseveranstalter gestoßen?  Der hat ja ganz moderate Preise, so etwas suchte ich eigentlich auch in Darwin, aber die Touren, die ich dort fand haben astronomische Preise! :kloppen:


Den habe ich bei Tripadvisor gefunden. Top bewertet, trotzdem günstig, vor allem für australische Verhältnisse - kein Wunder, dass ich vor der Buchung eifrig nach dem berühmten Haken gesucht hatte.  :wink: Es gab aber keinen, wenn man mal davon absieht, dass man halt wissen muss, auf was man sich einlässt, also lange Fahrten im kleinen Bus, Übernachtung im Freien, Mithilfe bei den Mahlzeiten usw. Das vorausgeschickt kann ich nur sagen: Die Tour war tatsächlich rundum gelungen, und sogar für mich als notorische Knipserin war genug Zeit, Fotos zu machen. Und die Übernachtung am Lagerfeuer ist natürlich etwas, was ich mich alleine nie getraut hätte.

Es gibt im Red Centre einige Veranstalter mit ähnlichen Touren, die sich preislich kaum unterscheiden. Vielleicht rückt da die Konkurrenz das Preisgefüge etwas zurecht. Ansonsten sind die Preise am Uluru ja jenseits von Gut und Böse.


Saguaro

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Bin ich froh, dass du uns ohne Herzattacke rauf zum Canyon geführt hast  :abklatsch:. Einfach nur wunderschön  :applaus: und die spaßigen Papageien erst  :liebe:.

LG,

Ilona
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Ilona

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unterwegsontour

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Es gibt im Red Centre einige Veranstalter mit ähnlichen Touren, die sich preislich kaum unterscheiden. Vielleicht rückt da die Konkurrenz das Preisgefüge etwas zurecht. Ansonsten sind die Preise am Uluru ja jenseits von Gut und Böse.

Leider ist die Konkurrenz in Darwin anscheinend noch nicht angekommen  :(   



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Flicka

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Freitag, 12. Oktober

Heute morgen werde ich ziemlich pünktlich um viertel vor acht an meiner Unterkunft abgeholt. Nach und nach klettern weitere sieben Teilnehmer der heutigen Tagestour in den Kleinbus, darunter auch zwei liebenswerte aber chaotische Spanierinnen mit minimalen Englisch-Kenntnissen, die ich schon auf der Campingtour kennengelernt habe. Wir begrüßen uns, als hätten wir uns seit Wochen nicht gesehen und machen uns auf die Fahrt in die West McDonnell Ranges.

Als erstes halten wir am Simpson Gap. Es ist noch kühl, und ich bereue auf der kurzen Wanderung, dass ich die Weste im Bus gelassen habe. Dafür ist der Himmel mal wieder wolkenlos, und ich kann mein Wetterglück kaum fassen.






Der nächste Stopp ist am Standley Chasm, wo zur Mittagszeit die Sonne in die enge Schlucht fallen soll. Dafür sind wir aber zu früh dran. Trotzdem ist die kurze Wanderung zur Schlucht sehr schön und bietet mal wieder viele Fotomotive.






Bei der Rückkehr wartet der Guide schon mit Kaffee, Tee und Keksen, und dann machen wir uns auf die Fahrt zum Glen Helen Resort. Dort gibt es erst einmal ein kleines Mittagessen mit Sandwichs, und während eine Teilnehmerin aus unserer Gruppe einen Helikopterflug unternimmt, spazieren wir anderen das kurze Stück hinunter zum Wasser. Es ist einfach traumhaft dort: Klares Wasser, leuchtende Felsen, das Schilf, das sich im leichten Wind wiegt, und die Wasservögel, die ab und zu auf den Felsen landen. Ich bin froh, dass wir fast eine Stunde hier bleiben können.








Gegen halb zwei brechen wir dann auf zur Ormiston Gorge, wo wir zuerst zum Aussichtspunkt hoch über der Schlucht wandern.




Danach holen wir unsere Schwimmsachen und gehen zu der Wasserstelle. Dort läuft uns ein kleines Wallabie über den Weg, und während ich Fotos machen, merke ich: Es hat ein Junges, ein Joey, im Beutel, das sich mit großen Augen umschaut. Ich bin ganz aufgeregt, denn ein Joey im Beutel habe ich bisher in Australien noch nicht gesehen.








Das kurze Bad in der Wasserstelle ist ziemlich erfrischend, und danach werde ich in der Sonne schnell wieder trocken. Zum Abschluss hüpft uns wieder das Wallabie über den Weg, dann klettern wir in den Bus und steuern das letzte Ziel des Tages an: Die Ochre Pits, an denen die Aborigines Ocker zur Bemalung bei verschiedenen Zeremonien gewinnen. Von diesem Besuch verspreche ich mir aus fotografischer Sicht nicht so viel, denn wahrscheinlich gibt es dort nur ein bisschen Lehm zu sehen. Aber als wir dort ankommen und die verschiedenen Ocker in Regenbogenfarben in der Sonne leuchten, bin ich völlig begeistert.






Gegen halb sechs erreichen wir schließlich wieder Alice Springs, und bei der Fahrt durch die Stadt  erspähe ich einen kleinen Biergarten, und zwar sogar direkt an der Straße, durch die ich am ersten Tag marschiert bin und wütend war, dass ich mich nirgends nett hinsetzen kann. Na ja, vielleicht lag die Abneigung, die ich am ersten Tag spontan gegen Alice Springs gefasst habe, doch zumindest teilweise an meiner schlechten Laune und nicht an der Stadt.

Heute abend muss Alice aber trotzdem auf meinen Besuch verzichten, denn auf eine Exkursion zurück ins Stadtzentrum habe ich nach dem langen Tag einfach keine Lust mehr, und so richtig wohl fühle ich mich bei dem Gedanken, abends alleine durch Alice zu pilgern, dann doch wieder nicht.

Es ist mein letzter Abend im Roten Zentrum, und ich packe den Inhalt von zwei Taschen wieder zurück in den Koffer, miste kräftig aus und kuschele mich schließlich früh ins Bett und mache mir einen entspannten Fernsehabend. Die Meldung des Tages in den australischen Nachrichten ist ein unerwarteter Wintereinbruch im australischen Frühling: Irgendwo in Victoria gab einen halben Meter Schnee, und eine Gruppe von Lehrern und Schülern musste halb erfroren aus einem Nationalpark gerettet werden. Dagegen nehme ich die fröstelnden Nachttemperaturen hier im Roten Zentrum doch gerne in Kauf.

Morgen steht mein letzter Inlandsflug in Australien an: Es geht zurück nach Sydney, und ich freue mich schon darauf, die Stadt wiederzusehen.

Gute Nacht!

Anti

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Ha! Wieder was gelernt. Die Kleinen der Wallabys heißen also Joey? (und wenn es ein Mädchen ist???  :lol: ) Total toll das Bild von Mama und Baby!

The Kickin Chicken

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Donnerstag, 11. Oktober

An der Einfahrt zum Alice Springs versammeln wir uns schließlich noch zu einem Gruppenfoto - und unser Guide darf mit jedem Fotoapparat ein Bild machen. Dreimal dürft ihr raten, wer von uns sich das Gruppenbild von einem anderen besorgen musste. ;-)


..ich hab da so ´ne Idee... :)
Gruß
Peter


Anti

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Na, ist doch klar! Der Guide! Der hat ja alles vor seiner Haustür und braucht nicht zu fotografieren. Deshalb hat er auch keinen Fotoapperat mitgenommen. Dabei hat er nicht daran gedacht, wie er denn an ein Gruppenfoto von der bisher tollsten Reisegruppe bekommen soll.  :zwinker:  :lol: :lol: :lol: