Dienstag 30.04.2013Das Frühstück war schnell erledigt und wir bald auf dem Weg zu den Plitvica jezera (Plitwitzer Seen). Die Autobahn windet sich den Velebit hinauf. Gut vorstellbar, dass hier die Bora große Probleme bereiten kann. Beim Parkplatz Marune, kurz vor dem Tunnel Sveti Rock durch den Velebit Gebirgszug, halten wir an und genießen noch einmal die Aussicht.
Schön zu sehen ist der Zrmanja-Canyon.
Bei Gornja Ploca verlassen wir wieder die Autobahn. Entlang der Hauptstraße Richtung Plitvice sind immer wieder große Seen in den Ebenen zu sehen. Ganze Landstriche sind überflutet. Ein Überbleibsel der heuer extrem starken Niederschläge im Winter und der Schneeschmelze.
Bei den Plitvicer Seen sind haben wir gleich beim Eingang 2, das ist der Erste von Süden kommend, das Auto geparkt. Hier muss sogar für das Parken extra bezahlt werden. Die Plitvicer Seen sind Kaskaden aus Kalksinterablagerungen, nur viel, viel größer als bei Roski Slap.
Ein kurzer Fußweg führt zur mittleren Bushaltestelle im Park. Schon am Hinweg sieht man in der Ferne erste Wasserfälle. Mit dem Bus sind wir zur oberen Endstation gefahren. Hier beginnt der obere, breite und eher flachere Bereich. Über Holzwege geht es in einer Schleife zu den ersten Kaskaden.
Sogar Schnee gibt es noch und das in einer Seehöhe von knapp 700m. Es ist gleich zu sehen, dass durch die Schneeschmelze sehr viel Wasser fließt. Über kleine Bächlein und Gerinne gehen wir die Holzwege hinab.
Vorbei an ersten Wasserfällen.
Wasser ist überall zu sehen, es fließt in unzähligen Wegen über die Hänge und Kaskaden.
Über lange Flanken stürzt das Wasser von einem See zum nächsten.
Ein Weg ist zwar noch gesperrt, aber das scheint niemanden zu stören. Ein paarmal müssen wir Überflutungen ausweichen, sonst gibt es keine größeren Probleme. Besonders imposant ist dieser Wasserfall.
Generell ist zu sagen, dass es wieder ein Vorteil war, dass die Vegetation hier noch weit hinten ist. Die Bäume waren zwar schon alle grün, aber das Laub noch sehr klein, so konnten wir alle Wasserfälle und auch viele kleine Rinnsale erkennen, die sonst sicher zugewachsen sind.
Teilweise sind die Wege spektakulär angelegt und führen direkt an die Wasserfälle.
Eine Kalksintermauer im Detail.
Auf dem Weg zur Bootsanlegestelle kamen wir wieder an imposanten Wasserspielen vorbei.
Bei der Bootsanlegestelle am großen See stiegen wir in das Fährboot, das den See der Länge nach durchfährt. So konnten wir uns einiges an Fußweg ersparen.
Bei der Raststation an der Anlegestelle nahmen wir ein Essen ein. Für einen Nationalpark, waren die Burger, Würstchen und Getränke relativ billig. Nach dieser Rast wanderten wir weiter zum unteren Teil, dem Canyonbereich des Nationalparks. Hier ist es wesentlich enger und Seen wechseln sich mit Wasserfällen ab.
Bei einem Wasserfall zweigt ein Weg zu einer Höhle ab. Wie sich später herausstellen wird, eine eingestürzte Doline. Die ganze Gegend ist von Dolinen überseht.
Über hohe Stufen gelangt man zu einer Seitenhöhle. Der Schatz vom Silbersee lässt grüßen.
Viele Stufen durch die Doline führen zum Rand des Canyons.
Hier gibt es einen spektakulären Ausblick auf die darunter liegende Kaskade. Dazu aber morgen mehr.
Wir spazierten entlang des Randes zum unteren Busparkplatz. Von etlichen Aussichtsplätzen gab es spektakuläre Einblicke in die Schlucht.
Von hier nahmen wir den Bus zur Ausstiegsstelle unseres Parkplatzes.
Wir fuhren nun Richtung Norden, um unsere Unterkunft zu suchen. Über eine kleine Seitenstraße ging es entlang des Flusses hinauf zu einem Ort. Auch hier waren kleine Kaskaden im grünen Fluss zu sehen. Von einem Hinweisschild wurden wir zu unserer Unterkunft geleitet. Bei der Nummer 12 hielten wir an. Skeptische Blicke der Hausbesitzer trafen uns. Wir gaben unsere Buchung der Tochter des Hauses, die etwas Englisch sprach. Mit unseren Unterlagen verschwand sie im Haus. Nach ein paar Minuten, inzwischen wurden wir skeptisch von den Herren der Familie beobachtet, kam sie wieder. Wir sind hier bei der falschen Nummer 12. Zum richtigen Haus müssen wir wieder knapp einen Kilometer zurück fahren, der Hausherr versicherte uns noch, dass er der Bruder unseres Vermieters wäre. Schon komisch, dass zwei Brüder in einem Ort die gleiche Hausnummer haben. Wir waren auch froh hier nicht wohnen zu müssen. Es sah nicht besonders einladend aus.
Bei der richtigen Nummer 12 wurden wir gleich freundlich empfangen. Der Hausherr sprach etwas Deutsch und führte uns gleich in die sehr schöne Unterkunft. Wie alle Häuser hier, lag auch dieses unmittelbar neben einer Doline. Nachdem wir die Unterkunft bezogen hatten, fuhren wir zur Hauptstraße und gingen in ein Lokal etwas essen. Essen und Trinken waren billig (z.B. 1/2l Bier 2€).
Den Abend ließen wir mit einem lokalen Bier bei unser Unterkunft ausklingen.