Ist die Schlechtwetterphase damit in dem Urlaub abgehakt gewesen?
Hallo Susan!
Leider nein, aber es gibt ja angeblich kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung.
13.07.09 Der 13. muss nicht immer ein Freitag sein Um 7.45 Uhr weckte uns ein Bierlaster, der Nachschub für die Bar bedeutete für uns aufstehen. Das Frühstück im Hotel war durchschnittlich und so waren wir relativ schnell wieder auf der Piste. Connemara rief, wenn auch wieder mit feuchter Aussprache, sprich Regen.
Trotzdem gefiel uns die Landschaft hier unheimlich gut: Viele Seen mit Felsen, viel Grün, einfach eine Traumlandschaft. Wegen des schlechten Wetters sehen die Bilder zwar nicht so schön aus, aber trotzdem hat die Gegend was. Bei Sonne ist dieser Landstrich sicher einmalig schön.
Heute fuhr Heide erstmals das Rechtslenkerauto. Nach einer Stunde Fahrt, mal wieder war die Straße sehr eng, gab es einen gewaltigen Schlag vorn links. Heide war zu weit nach links gekommen. Der Reifen vorn links war platt, die Felge leider auch. Der obere Ringmantel der Felge war komplett umgebogen.
Heide stand unter Schock, so wie ich damals 2002 in Page (USA), als ein Pickup aus unserem Stufenheck ein Fließheck machte.
Bei jedem USA-Urlaub schaue ich bei der Mietwagenübernahme immer zuerst nach dem Ersatzrad, jetzt fiel mir ein, dass ich das in Dublin verpennt hatte.
Nachdem der Kofferraum leer war, sah ich ein Notrad. Glück gehabt!
Auf der Lidltüte kniend wechselte ich das Rad. Der Regen gönnte sich zum Glück auch eine Pause. Zwei Einheimische hielten an und wollten sogar helfen. Nach 20 Minuten war alles vorbei und wir konnten mit unserem "halben" Rad weiterfahren.
Gegen 12.00 Uhr waren wir bei Dogs Bay, ein sehr schöner Strand, absolut einladend, wenn das Wetter gepasst hätte.
Gegen 13.30 Uhr trafen wir in Clifden ein, hier wollte ich an einer Tankstelle nach einem Reifenhändler fragen. Das Navi lotste uns direkt durch die City und ich sah plötzlich ein Visitor Center. Ich hielt sofort an und erkundigte mich. Hier bekam ich die Info, dass in einem Gewerbegebiet ein Tyre Center wäre. Dort angekommen, mussten wir warten, vor uns waren Touristen mit einem Reifenschaden. Wer weiß, was das für Sonntagsfahrer waren…
Nach zehn Minuten konnte ich dem Mann endlich unseren Reifen samt Felge zeigen. Er meinte, ein neuer Reifen wäre kein Problem, aber so eine Felge hätte er nicht da. Meine Mundwinkel erreichen Bodennähe.
Er nahm das Rad mit, trennte Reifen und Felge. Die Felge sah übel aus, der obere Rand war nach außen umgeknickt, sauber kalt verformt. Was jetzt passierte, ersetzte mich in absolutes Erstaunen. Der Mann begann mit Zange, Stemmeisen und einem großen Hammer den umgeknickten Teil in seine Ursprungsform zu bringen. Nach einer Viertelstunde war die Felge durch pure Handarbeit fast wie neu. Ein Wahnsinn! Ich war begeistert.
Er zog einen neuen Reifen auf, machte noch zig Einstellungen und keine zehn Minuten später hatte unser Auto sein Rad wieder, das bis zum Ende unseres Urlaubs hielt, keine Unwucht, null problemo.
Wir sollten 90 Euro bezahlen, ich gab 10 Euro Trinkgeld. Der Mann war happy, wir auch. Voller Freude fuhren wir weiter, erst zu einem Lidl in der Stadt und dann gleich weiter zur Kylemore Abbey.
Die Kylemore Abbey ist die älteste irische Benediktinerinnenabtei. Hier eröffneten die Nonnen eine internationale Internatsschule und eine Tagesschule für die ortsansässigen Mädchen. Die Internatsschule hat heute Schülerinnen aus der ganzen Welt.
Gegen 14.30 Uhr kamen wir auf dem Parkplatz an, warteten einen kurzen Regenschauer ab und liefen dann über das Klostergelände. Wir gingen in die Haupteingangshalle der Abtei und den drei angrenzenden Räumen, nur diese sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Den Rest der Abtei bewohnen die Nonnen und die Internatsschülerinnen. Auch das Gelände um die Abtei ist sehr schön und gut gepflegt. Im Café machten wir noch eine ausgiebige Kaffeepause und fuhren weiter.
Nachdem wir eine Schafherde auf einer Straße verscheucht hatten, kamen wir bei den Aasleagh Falls an.
So beeindruckend war der Wasserfall nicht, er wird aber, seit er im Film „The Field“ ins Bild gekommen ist, in den gängigen Reiseführern erwähnt.
In strömenden Regen machten wir hier ein paar Bilder und fuhren weiter nach Westport. Auf der Fahrt dorthin kamen wir wieder an traumhaft schöner Natur vorbei, reizvolle Berghänge, saftiges Grün und Schafe, die hoch oben in den Bergen grasen.
Wir sahen einsame Täler und viele Seen. Leider verhinderte der Regen, dass wir fotografierten. Dieses Stück Land, Connemara, ist trotz Regens unsere Nr. 1 geworden.
In Westport checkten wir im gleichnamigen Hotel ein. Unser Zimmer war sehr groß und sauber. Das Hotel selbst war aber schon etwas in die Jahre gekommen. In einer Pizzeria stärkten wir uns und dann ging der ereignisreiche Tag mit dem Sichern der Bilder zu Ende.