3. Tag, 22.07.2010
Bergen / Norwegen
Heute morgen werden wir vom unsanften Rattern des Seitenruders geweckt. Bei einem vorsichtigen Blick aus unserem Bullauge stelle ich fest, dass wir schon in Bergen angekommen sind. Bergen ist mit rund 250.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Norwegens.
Nach dem Frühstück starten wir unseren ersten Landgang. Der Weg führt uns zunächst nach Bryggen, einem ehemaligen Handelsviertel der Hanse-Kaufleute. Seit 1979 steht dieses Viertel auf der Liste des Weltkulturerbes des UNESCO.
Wir spazieren durch die engen Gänge und entdecken dabei den "Moose Shop", der allerdings leider geschlossen hat.
Das nächste Ziel ist der bekannte Fischmarkt von Bergen.
In der ganzen Innenstadt sind Verkaufsstände aufgebaut, bei denen man offenbar selbstgefertigte dicke Wollsocken und -mützen kaufen kann. Kann mir gut vorstellen, dass man die im Winter hier bitter nötig hat
.
Wir laufen weiter durch die Innenstadt und kommen am Vestlandske Kunstindustrimuseum vorbei, welches wir aber nur von Außen ansehen,...
... und dann zu einem künstlich angelegten See mit Springbrunnen sowie einem künstlerisch gestalteten überdimensionalen Würfel, dessen Sinn sich mir nicht ganz erschließt
.
Wir begegnen auch immer wieder diversen überlebensgroßen typisch norwegischen Trollen.
Nach diesem ersten Stadtrundgang begeben wir uns zum Mittagessen zurück zum Schiff. Direkt neben der Alexander-von-Humboldt hat ein weiteres Kreuzfahrtschiff angelegt, die Costa Deliziosa, ein italienisches Schiff. Dieses ist mit 2800 Passagieren und 1000 Besatzungsmitgliedern wesentlich größer als unser Schiff.
Nach dem Mittagessen ist unser nächstes Ziel ist der Berg Fløyen. Mit der sogenannten Fløybahn gelangt man auf einen 399 Meter hohen Aussichtspunkt. Bei dieser Bahn handelt es sich um eine moderne Standseilbahn, die ein klein wenig an die Cable Cars von San Francisco erinnert. Das Wetter ist äußerst klar, teilweise sogar ein bisschen sonnig und so haben wir eine tolle Aussicht über Bergen. Ganz links im Bild sieht man ein Schiff der Hurtigruten, der traditionellen norwegischen Postschifflinie, die uns auf dieser Reise noch oft begegnen wird.
Vom Aussichtspunkt aus können wir auch unser Schiff erspähen. Hier ein Größenvergleich zwischen der winzigen Alexander-von-Humboldt (links) und der Costa Deliziosa (rechts). Die Alexander-von-Humboldt wirkt fast ein wenig verloren
, aber wir sind froh, mit so einem kleinen Schiff unterwegs zu sein, denn natürlich kommt man so viel besser und tiefer in die schmalen Fjorde hinein.
Wir gehen noch einen steilen Wanderweg weiter auf den Berg hinauf und entdecken den ein oder anderen kleinen See, drehen aber nach einer Weile um, da es in Strömen anfängt zu regnen. Allerdings ist der Regen zum Glück nur von kurzer Dauer.
Zurück auf dem Schiff setzen wir unsere Fahrt entlang der norwegischen Küste fort. Auf Deck ist es extrem windig geworden, sodass ich kaum die Kamera halten kann, aber die See ist weiterhin erstaunlich ruhig.
Gruß
Rattus