Es wird Zeit, dass es mal wieder weiter geht:
30.11.13
Heute war mal wieder etwas Auto fahren angesagt. Ich wollte vom Südteil des Los Glaciares NP genauer nach El Chalten am Fuße des Mt. Fitz Roy. 215 km, davon ein gutes Stück über die berühmte Ruta 40, die hier aber gut ausgebaut und komplett asphaltiert ist. Die Sicht war gut und ich konnte schon bald das Ziel der Etappe in der Ferne ausmachen, auch wenn er noch über 100km entfernt war.
Die kleine weiße Spitze über der Straße ist der Fitz Roy.
Vom Ufer des Lago Argentino aus war das Wasser zum Teil unglaublich intensiv gefärbt.
Die Fahrt war recht ereignislos aber ich kam dem Fitz Roy immer näher.
Kurz vor El Chalten sah ich ihn dann schließlich in voller Schönheit vor mir.
El Chalten selbst ist ein Dorf, dass voll und ganz auf Wanderer, Bergsteiger, Backpacker, etc. eingestellt ist. Ich glaube ich habe dort fast so viele Läden mit Outdoor Artikeln gesehen wie Restaurants.
Nach 2 Runden durch das Dorf hatte ich schließlich mein Hotel gefunden, dass etwas versteckt lag. Netterweise konnte ich schon einchecken, obwohl es erst kurz nach 12:00h war. Nachdem ich in einem kleinen Café einen Kaffee getrunken hatte, bin ich die 23 weiter nach Norden gefahren, die oberhalb des Ortes als Schotterpiste zunächst ein Stück durch den NP Los Glaciares und dann weiter zu Laguna del Desierto führt, wo sie endet. Zunächst ging es auf gut fahrbarer Piste durch ein breites langgezogenens Tal an einem Fluss entlang
Später wurde die Piste enger und enger und immer rumpeliger, so dass ich mich schon manchmal gefragt habe, ob ich das richtige Auto dafür habe.
Das ist mein geländegängiger Hightech Fiat. An dem Auto war alles mechanisch, Fensterheber, Schlösser, alles. Der hatte nicht nur keine fernbedienbaren Schlösser, der hatte nicht mal eine Zentralverriegelung. Das es so was noch gibt!
Aber um es vorweg zu nehmen - er hat mich brav überall hin gebracht und auch wieder zurück und ich habe es auch meistens geschafft, alle Türen abzuschließen.
Nach ca. 11/2 Stunden hatte ich die Laguna del Desierto erreicht. Nach Wüste sah es hier nicht unbedingt aus.
Aber ziemlich einsam und verlassen war die Gegend schon.
Ich bin ein Stück am See entlang gelaufen und habe in Ruhe die Botanik bewundert.
Hier hätte auch das Makro-Objektiv mal zum Einsatz kommen können, wenn ich es denn dabei gehabt hätte. So musste es das 24-70 tun.
Auf dem Rückweg habe ich mich ein wenig den Zielen am Wegesrand gewidmet, wie diesem kleinen Wasserfall und dem Bach, an dem die Straße ein ganzes Stück entlang führte..
Ein wenig Wildlife in Form von Gänsen incl. Nachwuchs und Papageien ohne Nachwuchs kam mir ebenfalls vor die Linse.
Teilwiese waren die Berge rechts und linke von niedrigen Büschen und dichten Gräsern bedeckt, die mich vom Geruch her an die korsische Macchia erinnerten.
Je weiter ich wieder Richtung El Chalten kam, umso interessanter wurde das Wetter. Sonnenschein wechselte sich ab mit schnell ziehenden Wolken und ein paar Schauern. Sah teilweise ganz interessant aus.
Zurück im Ort bin ich zum Visitor Center des NPs gefahren, um mich über Wanderungen für den nächsten Tag schlau zu machen.Es gibt hier einige Trails zu schönen Aussichtspunkten an Gletschern und Seen mit Blick auf den Fitz Roy. Der Wetterbericht für den nächsten Tag sah allerdings mehr als bescheiden aus. Na schauen wir mal. Der Besuch im Visitor Center hat sich aber außerdem noch gelohnt, weil ich nach einer Tankstelle fragen konnte. Die einzige Tanke im Ort war nämlich geschlossen und so wie es aussah auch schon etwas länger. Und bei dem Gedanken, mit dem Rest Spriut wieder bis El Calafate zurück kommen zu müssen wurde mir angst und bange. Aber der freundliche Mensch dort beruhigte mich und sagte mir , dass etwa 500m weiter direkt an der Durchgangsstrecke eine Tanke wäre.
Hm, da bin ich doch vorbei gekommen.
Es stellte sich heraus, dass die "Tankstelle" ein blauer Stahlcontainer war, an dem es nicht erkennbar von der Straße 2 Zapfsäulen gab.
Nach dem Tanken flog mir mein erster Condor über den Kopf hinweg. Nach einer kleinen Verfolgungsjagd habe ich es geschafft, ein Bild von ihm zu machen.
Sind schon sehr eindrucksvoll die Tiere und wirklich groß!
Danach war ich zufrieden ein Bier in einer kleinen "deutschen" Brauerei trinken und bin dann noch mal aus dem Ort hinaus gefahren in der Hoffnung auf einen brauchbaren Sonnenuntergang. Daraus wurde aber nichts, weil der Fitz Roy sich schon deutlich vorher ein Wolkenmützchen aufgesetzt hat. Kurz nach diesen Bildern war er nicht mehr zu sehen.
Na gut, dann gehe ich halt lecker essen