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Autor Thema: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden  (Gelesen 19890 mal)

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DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #90 am: 18.02.2014, 22:43 Uhr »
29.11.14

Heute stand die große Gletscherrundfahrt auf dem Programm. Gestern hatte ich mich noch amüsiert, dass morgens eine wahre Rush-hour aus Reisebussen der verschiedenen Veranstalter das Dorf im Griff hatte. Heute saß ich selbst in einem ;) Spätestens als ich in Puertp Banderas angekommen war, wurde mir klar, dass ich heute wohl nicht ganz alleine die Gletscher bewundern würde. Leider würde ich sie auch nicht unbedingt bei Sonnenschien bewundern. Das Wetter sah recht durchwachsen aus und der Wetterbericht versprach wenig Besserung - eher im Gegenteil (Regenschauer).



Trotz der langen Schlange ging die "Verladung" der Schaulustigen recht schnell vonstatten und bald schipperten wir im rasanten Katamaran über den Lago Argentino. Auch wenn die Anfahrt zum ersten Gletscher recht lang war, stand ich die meiste Zeit draußen, um mir einen guten Platz zum knipsen zu sichern. Je näher wir dem Gletscher kamen, umso größer wurden die Eisberge, die im See schwammen.





Sie waren zwar nicht so groß wie in der Antarktis aber dafür wirkte das Blau im Kontrast mit den dahinter liegenden Bergen noch intensiver.





Als erstes erreichten wir die Bucht vor dem Glaciar Upsala. Der gehört wie alle anderes Gletscher des Laos Glaciares Nationalparks zum Südlichen Patagonischen Eisfeld, dem größten Eisfeld der Südhalbkugel außerhalb der Antarktis. Es ist das größte Süßwasserreservoir Südamerikas und das drittgrößte der Erde nach dem Eisschild der Antarktis und dem Grönlandeis. Ca. 13.000 Quadratkilometer liegen hier unter dem Eis verborgen.
Wegen der vielen Eisberge konnten wir leider nicht allzu nah an die Gletscherfront heran fahren.



Auch für die Archfreunde gab es hier etwas zu sehen.


So etwa sah das Schiffchen aus, auf dem ich unterwegs war.


Manchmal sind die kleinen "Eishügel" viel interessanter als die großen Eisberge


Leider war auch die Durchfahrt zum Lago Onelli und dem gleichnamigen Gletscher wegen vieler Eisberge nicht möglich. Also blieb uns ein bisschen mehr Zeit für die Eisberge vor dem Upsala. Dann ging es wieder mit Vollgas (gut 35 km/h) über den Lago Argentino



und weiter in einen Seitenarm zum Spegazini Gletscher. Auch sehr schön anzuschauen, vor allem wei die Bucht hier deutlich enger ist und wir auch näher an den Gletscher heran kamen.





Hier musste mal wieder ein iPhone-Pano her


Danach stand wieder eine längere Fahretappe auf dem Programm, die ich genutzt habe, mich drinnen etwas aufzuwärmen. Draußen im Fahrtwind war es doch ziemlich kalt, vor allem weil es jetzt auch leicht regnete. Letztes Zeit war der Glaciar Perito Moreno, den ich ja schon von gestern kannte. Ehrlich gesagt gefiel er mir vom Land aus besser als vom Wasser aus, was aber sicher auch daran lag, dass am Vortag die Sonne geschienen hatte. Auerdem tat sich leider gar nichts in punkto Gletscherabbrüche. Deshalb habe ich auch kaum Fotos gemacht.



Auch hier kam das iPhone noch einmal zum Einsatz


Gegen 17:00h waren wir zurück in El Calafate. Ich habe einen kurzen Stop im Hotel eingelegt und bin danach im Ort zur Laguna Nimez gefahren, einem Vogelschutzgebiet. Dort war aber schon über den Zaun zu erkennen, dass nicht gerade viele Vögel anwesend waren. EInen längeren Besuch habe ich mir daher geschenkt. Außerdem machte sich auch langsam der Hunger bemerkbar. Das Mittagessen hatte auf dem Schiff aus einer Orange und einer Banane bestanden und die waren jetzt definitiv durch. Ich hatte mir das Restaurant der Posada los Alamos ausgesucht, einem Nobelhotel in der Nähe.Es stellte sich jedoch heraus, dass das Restaurant erst eine gute Stunde später aufmachen würde. War aber nicht schlimm, denn es gab eine andere Attraktion, die mich vom Gedanken ans Essen ablenkte. Vor dem Hotel standen Dutzende Oldtimer, die auf einer Ralley von Buenos Aires nach Ushuaia kreuz und quer durch Argentinien unterwegs waren. Gut 6000 km auf denen das Material offensichtlich nicht geschont wurde. Das war nicht die übliche Sonntags-Oldtimer-Ausfahrt, hier ging es zur Sache.

Die Route


die Folgen


Hier gab es alles, vom Lagonda oder diverse Bentleys und Bugattis bis hin zum Mercedes Pagode und zum Porsche.





Die drei sind sicher einen 7stelligen Betrag wert, alles Bugattis


Nach einer halben Stunde meldete sich dann vernehmlich wieder der Magen. Ich hatte keine Lust noch länger zu warten und habe mir ein anderes Restaurant gesucht. Bei Casimiro Bigua gab es ein exzellentes Steak, einen leckeren Wein und ein paar Amis am Nebentisch. mit denen ich mich nett unterhalten habe.

Damit war 'Todos Glaciares' vorbei. Und mein Aufenthalt in El Calafate auch.

Ach so - mein Hotel:
Gruß
Dirk

Floridiana

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #91 am: 19.02.2014, 01:35 Uhr »
 :applaus: :applaus: :applaus:

freddykr

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #92 am: 19.02.2014, 06:03 Uhr »
Wir haben damals auf die Bootsfahrt verzichtet.
Es ist immer wieder erstaunlich, welche Menschenmengen plötzlich in der Pampa aus dem Nichts auftauchen.
Viele Grüße,
Danilo


Wilder Löwe

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #93 am: 19.02.2014, 08:01 Uhr »
Ich hatte eigentlich gedacht, dass die Highlights der Reise bereits hinter uns liegen, aber Du zauberst immer noch was Neues aus den Hut. Super Aufnahmen.
Viele Grüße
Katrin

Katja

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #94 am: 19.02.2014, 20:53 Uhr »
Wir fanden die Bootsfahrt auch sehr beeindruckend. Damals konnten wir noch zum Lago Onelli. Dafür war der Perito Moreno noch nicht Teil des Programms.
Viele Grüße
Katja

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Wilder Löwe

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #95 am: 03.03.2014, 10:48 Uhr »
Gibt's hier noch eine Fortsetzung, denn die Reise ist ja noch nicht zu Ende. Oder bist Du schon wieder auf Tour?
Viele Grüße
Katrin

DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #96 am: 03.03.2014, 22:59 Uhr »
Gibt's hier noch eine Fortsetzung, denn die Reise ist ja noch nicht zu Ende. Oder bist Du schon wieder auf Tour?

Noch nicht aber ab Freitag wieder ;)

Hatte zuletzt anderes zu tun (unter anderem Karneval feiern).
Gruß
Dirk

Wilder Löwe

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #97 am: 04.03.2014, 08:57 Uhr »
Gibt's hier noch eine Fortsetzung, denn die Reise ist ja noch nicht zu Ende. Oder bist Du schon wieder auf Tour?

Noch nicht aber ab Freitag wieder ;)

Hatte zuletzt anderes zu tun (unter anderem Karneval feiern).

Stimmt, Karneval feiern ist im Rheinland eine äußerst anstrengende und zeitraubende Aktivität. :prost: :drink: :bier: 
Aber morgen ist ja alles vorbei   :nono:
Viele Grüße
Katrin

DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #98 am: 04.03.2014, 09:19 Uhr »
Stimmt, Karneval feiern ist im Rheinland eine äußerst anstrengende und zeitraubende Aktivität. :prost: :drink: :bier: 

Aber hallo! ;)
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #99 am: 04.03.2014, 17:17 Uhr »
Es wird Zeit, dass es mal wieder weiter geht:

30.11.13

Heute war mal wieder etwas Auto fahren angesagt. Ich wollte vom Südteil des Los Glaciares NP genauer nach El Chalten am Fuße des Mt. Fitz Roy. 215 km, davon ein gutes Stück über die berühmte Ruta 40, die hier aber gut ausgebaut und komplett asphaltiert ist. Die Sicht war gut und ich konnte schon bald das Ziel der Etappe in der Ferne ausmachen, auch wenn er noch über 100km entfernt war.


Die kleine weiße Spitze über der Straße ist der Fitz Roy.

Vom Ufer des Lago Argentino aus war das Wasser zum Teil unglaublich intensiv gefärbt.



Die Fahrt war recht ereignislos aber ich kam dem Fitz Roy immer näher.



Kurz vor El Chalten sah ich ihn dann schließlich in voller Schönheit vor mir.



El Chalten selbst ist ein Dorf, dass voll und ganz auf Wanderer, Bergsteiger, Backpacker, etc. eingestellt ist. Ich glaube ich habe dort fast so viele Läden mit Outdoor Artikeln gesehen wie Restaurants.



Nach 2 Runden durch das Dorf hatte ich schließlich mein Hotel gefunden, dass etwas versteckt lag. Netterweise konnte ich schon einchecken, obwohl es erst kurz nach 12:00h war.  Nachdem ich in einem kleinen Café einen Kaffee getrunken hatte, bin ich die 23 weiter nach Norden gefahren, die oberhalb des Ortes als Schotterpiste zunächst ein Stück durch den NP Los Glaciares und dann weiter zu Laguna del Desierto führt, wo sie endet. Zunächst ging es auf gut fahrbarer Piste durch ein breites langgezogenens Tal an einem Fluss entlang





Später wurde die Piste enger und enger und immer rumpeliger, so dass ich mich schon manchmal gefragt habe, ob ich das richtige Auto dafür habe.


Das ist mein geländegängiger Hightech Fiat. An dem Auto war alles mechanisch, Fensterheber, Schlösser, alles. Der hatte nicht nur keine fernbedienbaren Schlösser, der hatte nicht mal eine Zentralverriegelung. Das es so was noch gibt! :)
Aber um es vorweg zu nehmen - er hat mich brav überall hin gebracht und auch wieder zurück und ich habe es auch meistens geschafft, alle Türen abzuschließen.

Nach ca. 11/2 Stunden hatte ich die Laguna del Desierto erreicht. Nach Wüste sah es hier nicht unbedingt aus.



Aber ziemlich einsam und verlassen war die Gegend schon.



Ich bin ein Stück am See entlang gelaufen und habe in Ruhe die Botanik bewundert.



Hier hätte auch das Makro-Objektiv mal zum Einsatz kommen können, wenn ich es denn dabei gehabt hätte. So musste es das 24-70 tun.



Auf dem Rückweg habe ich mich ein wenig den Zielen am Wegesrand gewidmet, wie diesem kleinen Wasserfall und dem Bach, an dem die Straße ein ganzes Stück entlang führte..





Ein wenig Wildlife in Form von Gänsen incl. Nachwuchs und Papageien ohne Nachwuchs kam mir ebenfalls vor die Linse.





Teilwiese waren die Berge rechts und linke von niedrigen Büschen und dichten Gräsern bedeckt, die mich vom Geruch her an die korsische Macchia erinnerten.



Je weiter ich wieder Richtung El Chalten kam, umso interessanter wurde das Wetter. Sonnenschein wechselte sich ab mit schnell ziehenden Wolken und ein paar Schauern. Sah teilweise ganz interessant aus.







Zurück im Ort bin ich zum Visitor Center des NPs gefahren, um mich über Wanderungen für den nächsten Tag schlau zu machen.Es gibt hier einige Trails zu schönen Aussichtspunkten an Gletschern und Seen mit Blick auf den Fitz Roy. Der Wetterbericht für den nächsten Tag sah allerdings mehr als bescheiden aus. Na schauen wir mal. Der Besuch im Visitor Center hat sich aber außerdem noch gelohnt, weil ich nach einer Tankstelle fragen konnte. Die einzige Tanke im Ort war nämlich geschlossen und so wie es aussah auch schon etwas länger. Und bei dem Gedanken, mit dem Rest Spriut wieder bis El Calafate zurück kommen zu müssen wurde mir angst und bange. Aber der freundliche Mensch dort beruhigte mich und sagte mir , dass etwa 500m weiter direkt an der Durchgangsstrecke eine Tanke wäre.
Hm, da bin ich doch vorbei gekommen.
Es stellte sich heraus, dass die "Tankstelle" ein blauer Stahlcontainer war, an dem es nicht erkennbar von der Straße 2 Zapfsäulen gab.
Nach dem Tanken flog mir mein erster Condor über den Kopf hinweg. Nach einer kleinen Verfolgungsjagd habe ich es geschafft, ein Bild von ihm zu machen.



Sind schon sehr eindrucksvoll die Tiere und wirklich groß!
Danach war ich zufrieden ein Bier in einer kleinen "deutschen" Brauerei trinken und bin dann noch mal aus dem Ort hinaus gefahren in der Hoffnung auf einen brauchbaren Sonnenuntergang. Daraus wurde aber nichts, weil der Fitz Roy sich schon deutlich vorher ein Wolkenmützchen aufgesetzt hat. Kurz nach diesen Bildern war er nicht mehr zu sehen.





Na gut, dann gehe ich halt lecker essen ;)
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #100 am: 04.03.2014, 19:17 Uhr »
Und gleich weiter:

1.12.13

Ein Blick aus dem Fenster zeigte, dass das Wetter gar nicht so schlecht aussah. Also raus aus dem Bettchen und ab auf die Piste. Ich bin noch einmal in den NP hoch gefahren. Erstens standen dort überall Schilder, dass man auf die Anden-Hirsche Rücksicht nehmen sollte. Und das wollte ich doch gerne tun, wenn sie sich denn mal sehen lasen würden ;) Zweitens gab es einen Wasserfall, den ich sehen wollte. Drittens hatte ich mir die Wanderung zu einem Gletscher mit Blick auf den Fitz Roy heraus gesucht aber nur wenn das Wetter mitzuspielen versprach.

Zum ersten Punkt: Keine Hirsche!

Aber dafür immerhin ein paar Pferdchen in vollem Galopp durchs Wasser.





Dieser Herr hat sie extra für mich da lang getrieben ;)



Danach war erst mal der Wasserfall dran - der Chorillo del Salto. Satte 500m waren es von Parkplatz bis zum Fall! Trotzdem war ich dort eine ganze Weile völlig alleine und konnte in Ruhe knipsen.







Ein paar saftige Wiesen gab es in der Nähe auch. Eigentlich ein Schlaraffenland für Hirsche, oder? Na ja, die Hirsche waren anderer Meinung und ließen sich nicht sehen.



Inzwischen hatte sich das Wetter dem Wetterbericht angepasst. Es hatte sich immer mehr zu gezogen und die umliegenden Berge waren alle in Wolken/Nebel versteckt. Auf die Wanderung zum Aussichtspunkt habe ich daher erst mal verzichtet. Stattdessen bin ich ein Stückchen aus EL Chalten raus zum Lago Viedma gefahren. Hier war es immerhin trocken und die Aussicht war auch nicht so übel.





Leider kam man aber nirgendwo runter bis zum Seeufer, weil alles eingezäunt war.



Die Entscheidung, ob ich die geplante Wanderung noch versuchen sollte, wurde dadurch erleichtert, dass es kurze Zeit später anfing zu schütten wie aus Eimern. Statt wandern habe ich es mir mit einem Buch im Hotel gemütlich gemacht und den Nachmittag mit lesen und ein wenig Bildbearbeitung rumgebracht. So ein ruhiger Tag zum entspannen war auch mal nicht übel.

Abends war ich in einem anderen kleinen Restaurant, wo es diesmal eine angeblich am selben Tag in einem Bach in der Nähe gefangene Forelle gab. Lecker!
Gruß
Dirk

DocHoliday

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #101 am: 04.03.2014, 19:55 Uhr »
Ich habe gleich noch einen Tag im Angebot. Muss mich ja beeilen damit ich fertig werde, bevor es Freitag wieder auf Tour geht ;)

2.12.13

Mein letzter Morgen in Patagonien. Ich wollte noch einmal dem Fitz Roy zum Sonnenaufgang eine Chance geben. Aber Pertus war dagegen. Am Aussichtspunkt am Ortsausgang von El Chlaten erwartete mich bei -2°, Schnee bzw. Schneegriesel und starkem Wind diese Aussicht.

a
Tja, da hatte wohl jemand die Berge geklaut! Noch mal zum Vergleich: Der gleiche Blick 2 Tage vorher.



Ich bin noch eine halbe Stunde geblieben (natürlich im warmen Auto ;)) aber das Wetter besserte sich nicht, so dass ich schließlich gefahren bin. Ich hatte ja noch gut 200km zu fahren und um 10:30 ging mein Flug nach Buenos Aires. Ein paar km weiter sah das Wetter schon freundlicher aus und ich bekam doch noch einen ganz netten Sonnenaufgang - nur halt nicht mit der Kulisse, die ich mir vorgestellt hatte.



Noch mal 20 Minuten später kam das Highlight des Tages für mich. Auf der Straße lag ein toter Hase, der jede Menge Besucher angelockt hatte. 4 oder 5 Karakals, ein paar kleinere Falken (?) und ein paar Möwen machten sich abwechselnd über den unglücklichen Meister Lampe her, der wohl von einem Auto überfahren worden war. Dank des dichten Verkehrs zur hiesigen Rush Hour konnte ich problemlos mitten auf der Straße stehen bleiben und aus dem Auto raus fotografieren.

Karakara






Falkenart(?)




Möwe



Das Licht war toll. Nur schade, dass der Kadaver genau auf der Straße lag. Ich gebe zu, ich war versucht auszusteigen und ihn vom Asphalt hinunter zu befördern. Ich habe es dann aber doch gelassen.

Nach einer Weile schaute auch noch ein Condor vorbei, flog aber nur einmal über die Szene hinweg und verschwand gelangweilt wieder. War wohl nicht genug für ihn, das kleine Häschen. Leider habe ich ihn zu spät gesehen und ihn daher nur von hinten erwischt.



Schließlich musste ich mich losreißen und weiter nach El Chalten fahren. Die Fahrzeugrückgabe war problemlos (nachdem nach meinem Anruf endlich jemand gekommen war). Ein Schreck in der Morgenstunde wartete dann aber beim Checkin auf mich. Bei jedem Passagier wurde das Handgepäck gewogen! Und meines war natürlich "ein Hauch" schwerer als die erlaubten 8 kg. Nach einer kurzen Diskussion mit der Dame am Schalter rief die ihre Chefin, die dann beschloss, dass ich meine Kameras und Objektive nicht aufgeben musste. Glück Gehabt! dafür musste ich aber diesmal für die 5 kg Übergepäck bezahlen (auch der aufgegebene Koffer war zu schwer). War mir recht.

Ca. 2 1/2 Flugstunden später landeten wir wieder auf dem nationalen Flughafen von Buenos Aires am Rio de la Plata. Dort wartete ein kleiner Klimaschock auf mich. Nach -2°, Schnee und Wind am frühen Morgen waren es jetzt ca. 33°C bei 100% Luftfeuchtigkeit. Und ich stieg natürlich mit Pullover und Antarktis-tauglicher Jacke aus dem Flieger ;)
Hier klappte die Organisation wieder reibungslos. Es wartete jemand mit einem Schild mit meinem Namen und fuhr mich zum Hotel. Ich hatte das Loisuites Hotel im Stadtteil Recoleta gebucht. Nach einer Dusche und mit deutlich luftigeren Klamotten bekleidet war ich nach nicht allzu langer Zeit wieder einsatzbereit. Ich habe mir den Cementerio de la Recoleta direkt neben dem Hotel angeschaut. Dass ist der berühmteste Friedhof von Buenos Aires, wo die reichen, schönen und mächtigen des Landes begraben sind.
Leider hatte ich nicht allzu viel Zeit, da der Friedhof schon um 18:00h geschlossen wird aber für einen ersten Eindruck hat es gereicht.







Die eigentlichen Herrscher dieses Friedhofs sind jede Menge räudige Katzen. Eine sieht trauriger aus als die andere.



Die zum Friedhof gehörende Kirche war auch nach 18:00h noch geöffnet, so dass ich noch einen Blick hinein geworfen habe.





Danach bin ich noch ein bisschen durch die umliegenden Straßen geschlendert. Ein bisschen deshalb weil sich nach kurzer Zeit das schwüle Wetter in einem Gewitter entlud, so dass ich lieber zurück ins Hotel geflüchtet bin und an der Hotelbar ein oder zwei kühle Bierchen gezischt habe. Da es weiter regnete habe ich dann auch gleich im Hotel gegessen. War gar nicht übel.


Gruß
Dirk

grenzenlos

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #102 am: 05.03.2014, 07:25 Uhr »
Schöne Bilder  :D Schön beschriebene Tour  :D
Danke fürs Teilen  :D
www.grenzenlosabenteuer.de

Gruß Wi grenzenlos

Katja

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #103 am: 05.03.2014, 20:26 Uhr »
Ups, jetzt geht es aber Knall auf Fall weiter!
Toll, dass du bei der Anfahrt nach El Chaltén sogar den Torre sehen konntest. Bei uns war nur der Fitz Roy zu sehen. Und leider hat sich der Torre die ganzen 5 Tage, die wir vor Ort waren nicht blicken lassen! Und auch der Fitz Roy erwies uns nur bei der Anfahrt und Abfahrt die Ehre. :sprachlos:
Leider hat sich das Wetter bei dir dann auch nicht gehalten.
Die Pferde im Wasser sind klasse! Das wäre was für mich. :D Und der Wasserfall hat uns auch gut gefallen.
Und die Karakaras hast du ja auch noch gut erwischt.
Und nun ist auch schon das Ende nah...
Viele Grüße
Katja

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Wilder Löwe

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Re: Eisberge und Pinguine - Antarktis und Anden
« Antwort #104 am: 06.03.2014, 09:18 Uhr »
Du hast wirklich Glück mit Deinen Tiersichtungen, wie immer tolle Aufnahmen von Flora und Fauna.

Wo geht es denn die nächste Reise hin?
Viele Grüße
Katrin