17.11.13
Über Nacht hatten wir ein bisschen Strecke gemacht und liefen morgens in die Bucht von Port Lockroy ein, einer ehemaligen britischen Forschungsstation.
Das Problem war nur - da war gar keine Bucht, nur eine geschlossene Eisdecke. Das hat unseren Kapitän aber nicht gestört. Er hat einfach "Gas gegeben" und wir sind durch das Eis in die Bucht hinein gefahren bis es nicht mehr weiter vorwärts ging. Dann wurde einfach die Gangway runter gelassen.
Don und Santiago wurde als Versuchskaninchen vor geschickt, um zu testen, ob das Eis stabil genug war. Dann durften wir zu Fuß an Land laufen.
War schon eine coole Aktion, das Schiff einfach im Eis zu "parken". Und sah auch eindrucksvoll aus.
An Land gab es die restaurierte Forschungsstation zu bewundern, die jetzt ein kleines Museum und vor allem eine Poststation beherbergt.
Die Häuser sind übrigens die gleichen wie auf Deception Island und sahen wohl auch genau so aus als man vor einigen Jahren mit den Renovierungsarbeiten begonnen hat. Das ganze wird betrieben vom Antarctic Heritage Trust und wenn man wollte, konnte man auch einen Stempel in seinen Pass bekommen. Klar wollte ich! Ausnahmsweise habe ich sogar ein paar Postkarten geschrieben, die erstaunlich schnell in Deutschland angekommen sind (wie wir inzwischen wissen).
Von den Innenräumen habe ich nur die beiden wichtigsten fotografiert.
Die Bar
und das stille Örtchen mit schicker Deko
Ach so und das "Postamt"
Draußen bewachten die Pinguine ein paar Hundeschlitten
und hielten eine Flaggenparade ab
Der Blick zurück aufs Schiff vom Eingang
Abschließend habe ich einige Zeit damit verbracht, gründlich die Regel zu missachten, dass man nicht näher als 5m an die Pinguine heran darf. Stück für Stück bin ich an diese Gruppe herangerobbt bis ich praktisch mitten drin war.
Pinguine mit 24mm Weitwinkel
Es gibt wohl auch Fotos, die zeigen, wie ich da ran gerobbt bin. Aber die habe ich noch nicht und ich weiß auch nicht, ob ich sie zeigen würde
Hinter den Häusern war auf ein paar schneefreien Felsen eine kleine Brutkolonie.
Pinguin-Bgrüßung
Das ist mein Stein! Nein, meiner!
Diese Pinguine haben ewige Zeit damit verbracht, sich gegenseitig die Steinchen aus dem Nest zu klauen. Ich glaube am Ende hatten alle wieder gleich viel wie am Anfang
Damit Ihr nicht nur Pinguine zu sehen bekommt, habe ich zwischendurch auch ein paar Scheidenschnäbel geknipst.
O.k., einen Schönheitspreis gewinnen die nicht.
Unten am Wasser planschte dieses Kerlchen rum
und durfte mir als Fuß-Model dienen.
Happy Feet!
Getanzt hat er aber nicht.
Zum Schluss noch der Beweis, dass auch Pinguine Schlange stehen können. Was es da gab, weiß ich nicht.
Dann war es auch schon wieder langsam Zeit zum Schiff zurück zu kehren, wohin diesmal jeder alleine laufen konnte.
Für den späten Nachmittag war eigentlich ein zweiter Besuch auf Deception Island oder eine Landung bei Hannah Point auf Livingston Island mit Macaroni (Goldschopf-) Pinguinen und Robben angesagt aber starker Wind und entsprechender Seegang machten leider beides unmöglich. Sehr schade!
Im ganzen hatten wir bisher aber ziemliches Glück gehabt, dass alle Landungen und Zodiac-Ausflüge wie geplant möglich waren.
Also haben wir uns statt dessen in der Bar vergnügt mit Bilder bearbeiten, dusselig quatschen und Malt-Whisky-Vorräte reduzieren.
Im Lecture Room wurde außerdem dank diverser mitgebrachter DVDs spontan das Schiffs-Kino eröffnet.