Lust auf noch ein bisschen Afrika? Ich hätte drei Wochen im Angebot, diesmal ganz ohne unangenehme Komplikationen.
Schauen wir mal, wer mitfahren will. Ich lege einfach mal los:
23./24.8.12Abflug DUS 13:30h – das ist doch mal eine angenehme Abflugzeit! Ausschlafen, in aller Ruhe frühstücken und dann gemütlich zum Flughafen. Klingt gut! Aber natürlich hatte ich morgens noch alles mögliche zu erledigen, so dass der Tag nicht ganz so entspannt begann.
Als ich am Flughafen ankam war aber alles erledigt und ich konnte mich entspannen.
Geflogen bin ich mit BA über Heathrow. Der Hopser nach London war schnell vorbei. Dank Meilenupgrade aud Busi konnte ich es mir ein wenig in der Lounge gemütlich machen und ein Weinchen schlürfen. Um 17:50h Ortszeit sollte es weiter gehen nach JNB und wir sind auch halbwegs pünktlich abgehoben. Das Essen war brauchbar, der Schampus und der Wein lecker. Ich hatte so schnell die nötige Bettschwere erreicht, dass ich es nicht geschafft habe, einen Film zu Ende zu schauen, sondern schön Bubu gemacht habe. Trotz der recht frühen Zeit
habe ich es geschafft, mehr als 5h durchzuschlafen, so dass ich recht ausgeruht war als wir um 5:00h morgens in Johannesburg gelandet bin. Immigration und Baggage Claim gingen ruckzuck, der Immigration Officer war extrem freundlich, da könnten sich andere eine Scheibe von abschneiden (ich will ja jetzt keine Staaten nennen
).
Auf der Suche nach einem Geldautomaten bin ich durchs habe Terminal gelaufen, um schließlich festzustellen, dass ich nur in die falsche Richtung gelaufen bin. In die andere Richtung amen nach ca. 10 m gleich 3 Automaten.
Die Mietwagenfirmen sitzen alle in einem Parkhaus direkt am Terminal. Die Formalitäten bei Europe Car waren schnell erledigt und kurze Zeit später stand ich vor meinem Auto. Jetzt weiß ich, warum Liberty, Escape und Co. In den USA Midsize-SUV heißen. Vor mir stand ein Daihatsu Tereos, ein echt niedliches Autochen aber mit brauchbarer Bodenfreiheit, 4WD und sogar Geländeuntersetzung, die allerdings von der Verleihfirma „permanentely disabled“ worden war.
Gepäck passte rein, ich auch – los geht es!
Im Parkhaus wurde ich noch einmal durch Lichthupe daran erinnert, dass man hier auf der falschen Straßenseite fährt, dann ging es gleich auf die Autobahn. Auf den ersten KM konnte mal den Stau auf der Gegenfahrbahn in Richtung Joburg bewundern, dass wurde hinter Pretoria der Verkehr immer weniger dicht.
Gut, dass ich noch Bargeld geholt hatte. Die Mautstellen akzeptierten nur südafrikanische Kreditkarten und der das eToll-Gerät in meinem Auto funktionierte auch nicht.
An einer Raststätte unterwegs habe ich mir einen Kaffe, Zigaretten und ein paar Getränke geholt, ansonsten bin ich bis Polokwane (früher Petersburg) durch gefahren. Dort habe ich mich in einem Supermarkt mit den Basisdingen eingedeckt (Kühlbox, Getränke, Insektenspray, Füllmaterial für meinen Beanbag, Sonnencreme, et., etc.). Bei den Supermärkten wird man wie auch in Namibia immer wieder daran erinnert, dass Kriminalität hier ein echtes Problem ist. Alles ist von hohen Zäunen umgeben und auf dem Parkplatz laufen Parkwächter herum, die für ein paar Rand auf das Auto aufpassen. Mir isst bis heute nicht klar, ob ich sie fürs aufpassen bezahle oder dafür, dass sie mein Auto nicht klauen
.
Bis Louis Trichart blieb ich auf der Schnellstraße, dann ging es auf kleinerer Landstraße weiter in die Soutpansberg Mountains. Nach ein paar km ging es rechts ab auf eine Gravelroad in Die Lesheba Wilderness, meinem Ziel für heute. Blöderweise hatte ich die Wegbeschreibung von meinem Reisebüro nicht zu Ende gelesen. Sonst hätte ich gesehen, dass man von Louis Trichart aus hätte anrufen sollen, um den Code für das Schloss am Tor zur Wilderness zu erfragen. Also stand ich ohne Code vor dem verschlossenen Tor und mein Handy zeigte keinen Empfang. Ich bin dann zur nächsten Anhöhe zurück gefahren, wo mein Handy ein Netz fand (immerhin 1 Balken von 6
). Der Empfang reichte gerade, um zwischen viel rauschen herauszufinden, dass die Zahl 2010 der Sesam-öffne-dich war. Hinter dem Tor wurde die Straße recht rau. Auf der Webseite der Lodge stand, sie wäre für jeden PKW prinzipiell geeignet. Je nun machbar wäre das sicher aber ich bin ischer, in den USA wäre die Strecke als 4WD-Tril durchgegangen. Man wurde schon ordentlich durchgeschüttet. Aber mein Autochen hat problemlos durchgehalten. Oben auf dem Berg erwartete mich eine wunderschöne Anlage. Die Lodge ist im afrikanischen Stil in Form von Lehmhütten gebaut und über all gibt es Holz- und Lehmskulpturen von Noria Mabasa, einer lokalen Künstlerin vom Volk der Venda .
Schlüssel gibt es keine, die Türen haben auch keine Schlösser. Einen Diebstahl hat es hier oben nach Aussage der Rezeptionistin noch nie gegeben.
Ich habe mich ein wenig umgeschaut.
Restaurant mit Küche (rechts) und kleiner Bibliothek (links)
Kunst am Pool
Kunst zum sitzen
Mein Zimmer
mein Bad
Auf der Terrasse vor dem Restaurant habe ich außer einem Gin Tonic vor allem die Aussicht und den Sonnenuntergang genossen.
Mein Empfangskomitee
Außer mir waren an diesem Abend noch en südafrikanisches Paar und eine Schweizerin da. Beim leckeren Abendessen saßen wir zusammen und haben uns sehr nett unterhalten. Die Südafrikanerin organisiert Kulturreisen für Amerikaner durch Südafrika und hatte viele nette Anekdoten zu erzählen. Die Schweizerin war 3 Monate in Ghana gewesen und hatte dort als Anwältin für eine NGO gearbeitet. Auch über die südafrikanische Politik haben wir einiges erfahren.
Mir vielen aber dann fast die Augen zu. Der Tag war doch lang gewesen. Und trotz asreichend Schlaf im Flieger waren die 460 km bis hierher recht anstrengend.
Ein paar Bilder von der nächtlichen Illumination habe ich aber noch hingekriegt.
Zu den Geräuschen der afrikanischen Nacht bin ich bei offenen Fenstern ruckzuck eingepennt.
Hurrah, ich bin wieder in Afrika!