05.06. Ithala – Royal Natal NationalparkIn der Nacht lief mir ein „gepanzerter“ Käfer über das Gesicht *schüttel*, während mir Spinnen oder Mäuse überhaupt nichts ausmachen, graust es mich bei unbekannten Käfern (oder noch schlimmer: Kakerlaken). Auch so war die Nacht nicht optimal, denn trotzdem wir den Radiator ab und zu laufen hatten, war es mir zu kalt. Da kostet das Aufstehen dann Überwindung. Nach einem kurzen Frühstück wollten wir an der Rezeption auschecken, was nicht lange gedauert hätte, wäre mir nicht die Preisliste der Game Reserves und Nationalparks von KwaZuluNatal in die Hände gefallen, denn beim Durchblättern stellte ich fest, dass man uns für unsere Internetbuchung die Hochsaisonpreise fürs Wochenende und nicht die für die Nächte von So-Do berechnet hatte. Der Angestellte meinte, er habe keine Berechtigung, uns die Differenz zu erstatten, wir sollen auf den Manager warten, der gegen 08:00 h seinen Dienst antritt. Da es kurz vor 08:00 h war, beschlossen wir, dass es einen Versuch wert sei zu warten, denn die Erstattung wären knapp 60,00 €. Eine Barauszahlung war auch dem Manager nicht möglich, er füllte nur ein Refundformular aus und erklärte uns, dass es ca. eine Woche dauere, bis der Betrag unserer Kreditkarte wieder gutgeschrieben würde (
Wir waren etwas skeptisch, ob es tatsächlich klappt, aber letztendlich war es uns egal, wir hatten den Versuch gemacht und dann mal abwarten: als nach sechs Wochen noch nichts gutgeschrieben worden war, schrieb ich eine freundliche Email an das Hauptbüro und bekam nur in „cc“ eine Mitteilung, dass es ans Ithala GR weitergesandt wurde. Ca. weitere sechs Wochen später, ich wollte gerade noch einen letzten Nachfrageversuch starten, wurde es unserer Kreditkarte gutgeschrieben). Gegen 08:30 h passierten wir das Hauptgate von Ithala (es gibt wohl noch einen Nebeneingang, den man wohl nur nach Voranmeldung benutzen kann). In Dundee legten wir einen Einkaufs- und Essenstop ein. Der Weg zum Royal Natal Nationalpark zog sich etwas, da auf der Strecke mehrere Baustellen waren, wo der Verkehr per Baustellenampel geregelt wurde, was natürlich zu einigen Wartezeiten führte. An einer Ampel standen wir hinter einem Pkw, dessen Fahrer die Musik so laut aufgedreht hatte, dass sogar wir noch die hämmernden Beats spüren konnten. In Ladysmith fiel uns die Soofie Mosque so ins Auge, dass ich sie auf den Chip festhalten musste.
In Bergville mussten wir noch mal einkaufen, da wir mangels großer Kühltasche in Dundee auf Fleisch und Milchprodukte verzichtet hatten, aber was war denn in diesem kleinen Örtchen los?
Die Straßen waren voll von Menschenmassen, es wurde getrommelt und es herrschte eine ähnliche Stimmung wie bei Karneval. Einen Parkplatz zu ergattern, war auch nicht leicht. Ein wenig unwohl fühlten wir uns, waren wir doch die einzigen Weißen, bis wir dann wenigstens mitbekamen, was der Anlass des ganzen Brimboriums war: der Spar feierte sein 25jähriges Jubiläum.
Dort war der Menschenauflauf am größten, aber da mussten wir im wahrsten Sinne des Wortes durch. Ich hätte sehr gerne ein paar Fotos geschossen, aber ich hatte den kleinen Fotoapparat nicht griffbereit
Auch im Spar selbst war es voll, aber wir bekamen, was wir benötigten. Um 15:15 h waren wir am Gate vom Royal Natal, langsam bekamen wir etwas Bammel, ob noch ein Chalet frei wäre, denn wir hatten nicht vorgebucht. Wir baten den Angestellten am Gate, im Thendele Camp nachzufragen, ob noch etwas frei ist, aber er hatte kein Telefon und wir auch nicht. Wir mussten uns wieder in eine Liste eintragen und nun dauerte es eine Weile, bis der Angestellte dazu kam, uns die Schranke zu öffnen, da unzählige Autos das Camp verließen. Währenddessen kamen zwei weitere Deutsche mit dem Auto, die ebenfalls keine Vorbuchung und kein Telefon hatten, an. Wir unterhielten uns kurz, aber offensichtlich waren sie auch bange, was ihre Unterkunftschancen betraf, denn wir sahen sie abends nicht mehr.
Unsere Sorge war völlig unbegründet, wir hatten sogar die Wahl zwischen Upper und Lower Camp. Leider war man nicht bereit, uns je ein Chalet vom Upper und Lower Camp zu zeigen, damit wir für uns beurteilen könnten, ob uns der Aufpreis für das höher gelegene Camp wert sei.
Froh, dass überhaupt noch was frei war, entschieden wir, uns mal was zu gönnen und buchten das teurere für die nächsten drei Nächte.
Als wir es uns mit einem Kaffee auf der Terrasse bequem machten, verschwand die Sonne schon hinter den Bergspitzen, und es wurde kühl. Das tiefer gelegene Camp bekam noch länger die letzten Sonnenstrahlen ab. (Da ich ein Wärme- und Lichtmensch bin, bereute ich es in diesem Moment, nicht das andere Camp gebucht zu haben. Allerdings sind wir nicht sicher, ob sie vom Standard genauso gut ausgestattet sind wie die Chalets vom Upper Camp). In eine Decke gehüllt schaute ich Christian beim Grill zu. Später zogen wir uns nach drinnen an den Kamin zurück. Christian hatte noch ein „Highlight“, als er die Bettüberdecke zurückklappte und sich darunter zwei Würmer kringelten.
Trotz Radiator fröstelten wir nachts wieder.
Gefahrene Kilometer: 364