07.06.10 Royal Natal National Park - Tag der Affen Da uns das südafrikanische Pärchen gestern so vom Sonnenaufgang vorgeschwärmt hatte, bei dem das Amphitheater kurzzeitig in pink getaucht war, passten wir heute besser als gestern auf, wo wir einfach nicht mehr daran gedacht hatten, nach draußen zu schauen, als wir aufgestanden waren.
Christian hatte die Kamera in Stellung gebracht, ich gesellte mich in eine Decke gehüllt dazu, aber was war?
Kein spektakulärer Sonnenaufgang. Die Sonne blieb zulange hinter dem Berg „hängen“ und als sie dann richtig draußen war, wurde das Amphitheater gleich richtig angestrahlt.
Als wir frühstückten, stand ein Pavian auf unserer Veranda. Christian wollte die Gelegenheit nutzen, ein Foto (von innen durch die Fensterscheibe) zu machen,
aber er wurde gleich gefordert, die Verandatür gegen den ungebetenen Eindringlich zu verteidigen. Wütend sprang der Pavian noch gegen die Scheibe, bevor er sich verzog. Während Christian auf der Toilette war, musste ich auch noch beweisen, wie gut ich in der Hausverteidigung bin: Erst stand er (oder ein Artgenosse) am Küchenfenster und kam dann auf die andere Seite zur Veranda, wo ich ihn auch mit Geschrei vertrieb. Im Camp sind Schilder aufgestellt, dass man Fenster und Türen geschlossen halten soll, wenn man den Bungalow verlässt, aber das man auch sehr vorsichtig sein muss, wenn man anwesend ist…
Eigentlich sollte der Weg für die heutige Wanderung zu den Tugela Fällen direkt vom Camp an einer Fahne los gehen, aber da wir diese nicht fanden, liefen wir (nach Eintragung im Registrierungsbuch) den Fahrweg zum Thendele Camp ein Stück hinab, wo wir gestern gesehen hatten, dass diejenigen, die am Carpark starten, dazu stoßen.
Es dauerte nicht lange, und wir packten unsere Jacken in den Rucksack. Dieses Mal hatte jeder einen Rucksack dabei, so hatte jeder sein „Päckchen“ zu tragen. Den Cmacorder hatten wir nicht mitgenommen, der Rest hatte es auch noch in sich
. Auch wenn am Anfang noch keine neuen Panoramen zu erspähen waren, erfreuten wir uns an der Umgebung.
Einige Stellen waren niedergebrannt, aber wie man sieht, erholt sich die Natur schnell.Ab und zu wehte ein würziger Duft um unsere Nasen und bei einer günstigen Gelegenheit wurden die Hosen gekürzt. Bald kamen wir in die Nähe des Tugela River, aber nur kurz, dann ging es in diversen Kehren langsam aber stetig bergauf. Zwei kleine Wäldchen sorgten zwischendurch für Abkühlung. Wir sahen einheimische Frauen, die Gräser schnitten, vermutlich um daraus Körbe oder ähnliches herzustellen. Sie hatten Glück, ihr „Arbeitsplatz“ lag im Schatten.
Schätzungsweise nach 2 Stunden hatten wir die Gorge erreicht und nun hieß es: boulder hopping
Es war nicht so schlimm, wie ich es mir vorgestellt hatte. Ich hatte befürchtet, auch durchs Wasser waten zu müssen, aber jetzt im Winter war zu wenig Wasser. Wir gingen bis zu der Stelle, wo es nur noch über Leitern weitergeht.
Wir entschieden uns für die linke, um einen Blick auf die Tugela Falls zu erhaschen. Bis hierher war keine Ausschilderung nötig, da der Pfad sehr ausgetreten war und keine Alternativen bot, aber nach der Leiter hätten wir gerne ein paar Wegweiser gehabt, denn der Pfad trennte sich öfters, mal sah man schnell, dass es nicht weiter geht, aber an einer Stelle, an der wir uns für die linke Abzweigung entschieden hatten, war nicht zu erkennen, welches der richtige Weg ist.
Da, wo wir eine Wegmarkierung benötigt hätten, war leider keine.Wir kamen an einem höhlenartigen Unterstand an und gegenüber könnte ein Wasserfall gewesen sein – wenn denn Wasser fließen würde.
Sollten das die Tugela Falls sein?Wir gingen noch ein Stück weiter, aber da nicht zu erkennen war, wohin der Weg führt und es von der Leiter nur 10 min bergauf sein sollte, machten wir hier Rast und genossen den Ausblick, der auch ohne Wasserfall klasse war. Ca. nach 20 min machten wir uns auf den Heimweg. Durch die Gorge ließen wir uns viel Zeit, denn ein Fehltritt hier könnte unangenehme Folgen haben.
Nach knapp sechs Stunden waren wir zurück im Camp, dieses Mal sogar auf dem direkten Weg.
Leider lag unser Bungalow bereits im Schatten, aber eingehüllt in eine Decke ließ ich es mir nicht nehmen, meinen Kaffee draußen zu trinken. Christian wurde währenddessen Augenzeuge eines Überfalls: Ein großer Baboon schnappte sich schnell eine Tüte, die die Frau vom Bungalow nebenan beim Auto ausladen hinter sich gestellt hatte. Trotz ihres Geschreis ließ er sich seine Beute nicht mehr nehmen. Wir hatten zur „Verteidigung“ schon eine Blechschüssel und ein Messer zum Draufschlagen bereitgelegt- und siehe da, heimlich, still und leise kam ein Pavian um die Ecke geschlichen und setzte sich keine zwei Meter von mir. Christian „haute sofort auf die Pauke“ und der Baboon suchte das Weite.
Für abends benötigten wir noch Feuerholz. Da das von der Rezeption gestern feucht war und deshalb nicht gut brannte, fuhren wir zum Visitor Center runter. Grillanzünder, ein Sechserpack Bier, ein Savanna und eine Art Bacardi Breezer wurden auch noch mitbesorgt. Hier unten schien noch schön die Sonne, so dass wir uns am Damm ins Gras setzten, den Ibissen zusahen und einfach die letzten Sonnenstrahlen genossen.
Da die Sonne auch hier bald hinter einem Felsmassiv verschwunden war, wurde es wieder kühl, und wir fuhren zurück. Die Paviane waren nicht zu sehen, da sie sich im Wäldchen hinter unserem Bungalow aufhielten. Dafür gaben sie uns eine Hörprobe von ihren Machtkämpfen, dass es einem schaurig den Rücken runter lief. Christian feuerte den Kamin an,
Bitte schnell einheizen und abends kochten wir zur Abwechslung mal wieder.
Gefahrene Kilometer: 11