Den heutigen Tag bringe ich in 2 Abschnitten, da es ein sehr langer und außerdem ein sehr ausgiebiger Tag war, was die Highlights angeht.
2. Tag 27.05. Gegen halb sechs sind wir beide wach. Der Blick aus dem Zelt lässt uns bald darauf aufstehen.
Frühstück im Sonnenschein mit Blick auf schneebedeckte Berge; Vögel zwitschern und pfeifen um die Wette und ansonsten ist nichts zu hören!!!
Thingvellier ist einer von den 4 Nationalparks in Island und kann mit geologischen und historischen Highlights aufwarten. Zum einen liegt es direkt inmitten einer Grabenbruchzone. Die Eurasische und Amerikanische Platte driften hier auseinander (ca. 1-2 cm pro Jahr). Zum anderen tagte hier das Althing - die erste gesetzgebende Versammlung des freien Islands - eines der ältesten Parlamente der Welt.
Wir fahren ein Stück zum Lögberg und spazieren nochmal durch einen Teil der Erdspalte.
Heute bei Sonnenschein wirkt das ganze viel "friedlicher", gestern bei Nieselregen und den grauen Wolken wirkte sie wesentlich bedrohlicher - fast mystisch - und man konnte sich die Urgewalten der Natur besser vorstellen, sich hinein fühlen.
Auf der anderen Seite geht es bis zum Öxaráfoss.
Wir spazieren vor bis zur Kirche am Lögberg und zum See Thingvallavatn.
Die Volksversammlungen fanden um die Zeit der Sommersonnwende statt und boten auch Gelegenheit Handel zu treiben und Neuigkeiten auszutauschen. Bis zu 5000 Menschen dürften sich in dieser Zeit immer im Thingvellir aufgehalten haben.
Heute halten sich hier außer uns so früh nur einige Vögel auf, wie diese Uferschnepfe .... und die allgegenwärtigen Gänse
Hier sieht man auch die Sifra-Spalte (aus dem isl. "Silberne Frau"), die mit glasklarem Wasser gefüllt ist. Die Spalte weist an beiden Seiten ein weit verzweigtes Höhlensystem auf und ist ein beliebtes Tauchgebiet. Sie wird gespeist durch das Schmelzwasser des 50 km entfernten Langjökull (dauert ca. 30-100 Jahre um bis dahin durchzufließen).
Nachdem wir uns an dieser altehrwürdigen Stätte längere Zeit aufgehalten haben (meist ganz alleine) verlassen wir den Ort und fahren weiter nach Nordosten in Richtung Geysir.
Eigentlich bräuchte es keine Schilder, schon der Geruch zeigt an, dass man hier richtig ist. Der Namensgeber dieser Heißwasser-Fontänen ist hier zu Hause.
... allerdings ist er nicht mehr aktiv seit einem Erdbeben.
Auf den Strokkur ("Das Butterfass") hingegen ist Verlass. Alle 5-7 Minuten fängt er an Wellen zu schlagen und sich dann in einer Fontäne zu entladen – mal schneller, mal langsamer.
Hier ein Ausbruch in Serie....
Ab und an kommt eine zweite Fontäne noch hinterher, was viele Touristen überrascht und sie erschrocken zur Seite springen lässt. Ich persönlich bin ja der festen Überzeugung dass die zweite Fontäne nur zum Touristen-Erschrecken von einigen Kobolden erzeugt wird.
Wir spazieren noch über das Gelände.
Nach vielen, vielen Fotos können wir uns endlich los reißen und verlassen den stinkenden Ort.
Es geht noch ein Stück nach Norden, den "Goldenen Zirkel" weiter zum Gullfoss, einem der größten Wasserfälle Islands. Kurz bevor wir die Schlucht erreichen, machen wir noch eine Tee-Pause im Auto.
.... hier folgt jetzt auch eine Pause ..... Teil 2 kommt morgen