Mittwoch, 26.3.2008 / Tag 5Heute dauert es etwas länger bis wir auf dem Weg vom Visitor Center zum Siq unterwegs sind. Petra hat Geburtstag – für uns auch der Anlaß zu dieser Reise und dem Timing an diesem Tag hier in "ihrer Stadt" zu sein.
Auch das Frühstück gehen wir heute etwas gemütlicher an. Übrigens gar nicht schlecht hier im Al Anbat – eher arabisch aber durchaus leckere Sachen dabei und auch der Kaffee ist gut – was hier nicht immer der Fall ist!
Schließlich sind wir dann auch wieder im Touristenstrom gen
Petra und dem
Siq.
Auch heute ist es wie an jedem Tag bisher strahlend schön – kein Wölkchen am Himmel – aber zum Glück mindestens 10 Grad kühler als gestern und auch die Sicht ist besser. Die Rucksäcke sind wieder mit Riegeln, Wasser, Mouzä (=Bananen - hier meist in kleiner putziger Form – aber recht lecker ) und Keksen gefüllt.
Auch wenn wir den Siq nun bereits zum fünften Male laufen – die Schlucht ist einfach immer wieder faszinierend und wir entdecken immer wieder Neues.
Vor dem Schatzhaus herrscht bereits Hochbetrieb.
Am Eingang des Bauwerkes hat man zwei Jordanier als "Nabatäer" verkleidet postiert mit denen sich die Bustouristen verzückt fotografieren lassen.
Wir amüsieren uns beim betretenen Anblick der beiden wenn gerade mal wieder ein Touri für ein Foto ihren Speer anfasst. Man würde sich auch nicht wundern wenn einer von den Chaoten den beiden in den Schritt fasst .......
In der Nabatäerstadt
Nach durchschreiten des
äußeren Siq trennen wir uns für kurze Zeit.
Mein Ziel ist der
High Place of Sacrifice – der
Hohe Opferplatz.
Petra will den Berg umrunden und mir von unten entgegenkommen.
Auf Treppen geht es steil nach oben.
Der Weg ist jetzt am Vormittag ohne Schatten und ganz schön anstrengend.
Kurzer Blick zurück und hinab auf den
Äußeren SiqVor mir treibt ein Beduine zwei Esel an.
Offensichtlich ein Ehepaar und der schwergewichtige Mann kommt mir für den Esel etwas viel vor. Plötzlich, unmittelbar vor mir knickt der Esel mit dem Mann ein und knallt auf die Knie – zum Glück kippt er nicht hinunter in die Schlucht. Ich mache erst mal Pause und trinke einen Schluck – zu nah will ich an diesem Stoßtrupp nicht sein. Etwas später hole ich die Gruppe wieder ein – inzwischen läuft der Mann vernünftigerweise neben dem Esel – und ich kann überholen.
Nach 30 anstrengenden Minuten mit steilem Aufstieg, ....
..... sehe ich die beiden Obelisken die man in der Nähe des High Place - 6 Meter hoch - durch abtragen des Felsen um sie herum (!!!) geformt hat.
Einfach unfassbar!
Der
High Place selbst ist an sich nicht sonderlich spektakulär – aber eben ein besonderer Ort mit einer Atmosphäre die mich beeindruckt – die ich aber nur kurz genießen kann – da eine Busgruppe nur wenige Minuten nach mir den Opferplatz stürmt.
Ich trolle mich und finde einen Pfad der zu einem Aussichtspunkt über ganz Petra führt.
Phantastisch !
Über die
Farasa Schlucht steige ich auf der anderen Seite wieder ab.
Der Weg ist im ersten Drittel noch steiler als es der Aufstieg war und an manchen Stellen ist Trittsicherheit von Nöten. Nach passieren des Löwenreliefs treffe ich überraschend wieder auf Petra – so weit oben hatte ich gar nicht mit ihr gerechnet.
Das Geburtstagskind in ihrer Stadt (im Hintergrund das Garden Tomb)
Zusammen gehen wir weiter vorbei u.a. am
Garden Tomb und .....
....
Tomb of the Roman Soldier, durch die angenehm einsame
Farasa Schlucht.
Das
Renaissance Tomb (gegenüber dem Tomb of the Roman Soldier ) würde man von außen kaum beachten - aber der Blick nach innen lohnt sich ....
Auch die markanten bunten Felsen kann man hier wieder besonders eindrucksvoll erleben.
Decke in einem Grab – wenn man hier einzieht, kann man sich das Tapezieren sparen
Felsen mit Gräbern und Höhlen wohin das Auge blickt
Gegen Mittag sind wir wieder unten im Zentrum, machen Rast beim Forum Restaurant (das wäre auch noch eine Geschäftsidee für Thomas und usa-reise.de
) und plündern unsere mitgebrachten Leckereien.
Am Nachmittag weichen wir den Touristenmassen durch eine Wanderung in den noch einsameren Wadi Syagh geschickt aus.
Auch hier ist es wunderschön. Kaum besuchte Gräber, bunte Felsen mit kleinen Arches und Höhlen, Beduinenfamilien mit ihren Zeltbehausungen – eine fremde Welt die uns fasziniert.
Irgendwann kehren wir um – obwohl der Weg noch einige Kilometer weiter ginge – aber heute wollen wir die Nabatäerstadt nicht ganz so spät verlassen wie gestern – der Geburtstag soll noch mit schick Essen gehen gefeiert werden.
Petra fotografiert alles was sich bewegt und was nicht
Ich bin wie immer ganz brav
Das
Urn Tomb (Teil der Königswand) – sehen wir uns morgen mal näher an ....
2 „Air-conditioned-Taxis“ mit Fahrer
Ein wieder mal langer Tag - Ok, den Schönheitswettbewerb mit dem Kamel verliere ich ….
Vorbei an der Kolonnadenstraße,
und den in tolles Licht getauchten
Royal Tombs ....
.... gehen wir den nun schon bestens bekannten Weg zurück zum Schatzhaus und durch den Siq. Da noch etwa eine Stunde Licht ist ist es jetzt im Vergleich zu gestern in der Schlucht noch angenehm warm.
Dann noch vorbei an den
Blockgräbern und dem ....
...
Obelisk Tomb geht es zurück zum Visitor Center.
Wir sind heute auch nicht ganz so fertig wie gestern – wissen und spüren aber trotzdem deutlich die Kilometer die wir zurückgelegt haben.
Nach einer kleinen Kultivierungsstippvisite auf unserem Hotelzimmer fahren wir wieder runter nach
Wadi Musa und gehen diesmal ins beste Restaurant am Platz – das
Mövenpick – schon weit mehr als Kontrast dieser Luxustempel im Vergleich zu den normalen Restaurants im Ort.
Hier gibt es am Eingang sogar einen Security Check – à la Flughafen – wenn mal irgendwo was passiert rechnet man am ehesten in den großen Hotels damit – wo die reichen Touristen absteigen.
Das Interieur des Mövenpick ist schon beeindruckend. Im Restaurant haben wir Glück und bekommen den letzten freien Tisch.
Der Laden ist teuer, dekadent aber für diesen Abend genau richtig
Zum Auftakt gönnen wir uns Champagner (seeeehr lecker) und Mezze ( das ist der Oberbegriff für arabische Vorspeisen). So alle paar Minuten bekommen wir etwas Leckeres vorgesetzt – sowohl optisch als auch geschmacklich ein Genuss. Als Hauptspeise gibt es für mich ein Steak und für Petra ein mit Ricotta und Spinat gefülltes Hähnchen und mit Bier vom Faß an der Hotelbar beschließen wir den Abend. Ein wunderschöner Tag geht zu Ende.
Schon jetzt fühlen wir uns in Jordanien richtig wohl (auch außerhalb des Mövenpick Hotels
) und was wir bis jetzt gesehen und erlebt haben, hätte alleine die Reise schon gelohnt – aber so
"ein paar Dinge" kommen ja noch auf die wir gespannt sind und uns freuen.
Morgen steht erst mal der Besuch von
Little Petra an und auch in das "große"
Petra wollen wir noch einmal, die
Königswand erkunden – es gibt noch so viel zu sehen .........
Ma’a salame ..............