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Autor Thema: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit  (Gelesen 51273 mal)

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Easy Going

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #240 am: 31.03.2009, 08:29 Uhr »
Mittwoch 2.4.2008 / Tag 12



Die erste ruhige Nacht seit langem !
Das Frühstück ist uns mit 6 JD zu teuer.
Für Times Square New York wäre das ok - aber hier ?
Der umtriebige Vermieter hat offensichtlich das Gefühl mit seinen (fast einzigen ) Gästen das große Geschäft machen zu müssen – zum Vergleich - das wirklich gute Abendessen kostete gestern nur 7 JD – aber das war noch vor der Inflation. :wink:
Wir halten nichts davon, solche munteren Geschäftsideen zu unterstützen -  also verlassen wir Azraq Rest House erst mal mit leerem Magen und begeben uns auf die Suche nach dem Wüstenschloß.
Azraq ist hier das einzige Städtchen weit und breit– dafür ist es sogar erstaunlich groß – gut 5.000 Einwohner und wie üblich doppelt so viele Schafe und Ziegen die meistens scheinbar direkt auf der Straße leben – jedenfalls bemerkenswert so ein großes Nest hier im absoluten Niemandsland. Dahinter kommt Richtung Norden, Osten und Süden über Stunden lange nichts. Mitten im Ort Azraq fahren wir an einer Ruine vorbei – ob es das schon sein sollte ? Wir hätten die Anlage eher außerhalb des Ortes erwartet.
Direkt gegenüber ist so ein kleines Polizeihäuschen, das man in jedem Ort und in jeder Stadt in Jordanien finden kann - dort würde sich sowieso das Parken anbieten. Einer der beiden Ordnungshüter begrüßt mich gleich per Handschlag, ich kassiere das erste „Welcome to Jordan“ des Tages - und unsere  Vermutung wird bestätigt – wir sind richtig.
Ok – also wie üblich wuchte ich das Stativ über die Schulter, Petra greift sich ihre Kamera vom Rücksitz und wir gehen über die Straße. Ein Wärter schält sich aus seinem Sessel und verkauft uns 2 Tickets für das Castle das wir durch ein riesiges Tor betreten. 



Festung Azraq





Obwohl sich die Burg schon reichlich lädiert präsentiert, ist diese schwarze Basaltsteinruine die mit Abstand fotogenste der drei gesehenen Wüstenschlösser – was eben hauptsächlich an den bizarren schwarzen Steinen liegt.





Auch historisch erzählt man sich von Azraq Castle so einige Geschichten,  unter anderem die, daß Lawrence zwei Mal hier war – und beim zweiten Mal von den Türken in der Festung gefangen genommen und gefoltert wurde.







 








Wir bleiben etwa eine knappe Stunde und dann klopfen die kleinen Männlein gegen unsere Magenwände – sprich wir bekommen so langsam Hunger. Im Ort halten wir an einem kleinen Supermarkt. Überhaupt schön, dass es so was auf der Welt noch gibt – eine absolut wohltuende Erfahrung – wenn man nur noch Discountern à la Lidl, Aldi (und alle anderen grauenhaften Ketten die jeglichem Einzelhandel den Todesstoß versetzen ) ausgesetzt ist.
Für insgesamt 2 JD kaufen wir Unmengen an Brot, ein Monsterglas leckerer Misch-Misch (Aprikosenmarmelade), 2 Cola (trinken wir sonst nie aber heute als Koffein-Ersatz :wink: ) und Käse ein. Das wird unser „Frühstück“ – gleich irgendwo unterwegs – allerdings nicht im Grünen ....



... denn diese Farbe scheint es in der Gegend überhaupt nicht zu geben.



Noch nie in unserem Leben sind wir durch so eine „Landschaft“ gefahren.
Hier gibt es nichts. Wirklich nichts. :shock:




Unter Einöde kann man kein besseres Bild in ein Lexikon nehmen als diesen völlig vegetationslosen, flachen Landstrich.




Wir fahren nach Westen – also Richtung der Hauptstadt Amman – allerdings nur für etwa 50 Kilometer. Dann geht es in den Norden Jordaniens – denn das letzte Kapitel unserer Reise steht an – die Ruinenanlagen Jerash morgen und Umm Quais heute.



Irgendwo im „Nichts“ zweigt zumindest mal eine Straße ab die dann also von Nirgendwo nach Nirgendwo geht. Da legen wir unser Frühstück ein – und die Misch-Misch-Brote schmecken köstlich. Natürlich bekleckere ich mit der Marmelade meine Hose (irgendwas muss ja jeder gut können), was aber mit den Gras- und Staubflecken der vergangenen Tage ein stimmiges Gesamtbild abgibt.
 

Weiter geht es auf dem Lonely Highway 50. Inzwischen etwa eine Stunde von Azraq entfernt,  zweigen wir nach Nordwesten Richtung Mafraq ab. Die Ödnis und Einsamkeit liegt hinter uns. Immer mehr Orte und kleinere Städte liegen am Weg – was vom Fahrer wie üblich erhöhte Aufmerksamkeit erfordert. Nicht nur Menschen und Tiere die immer wieder einfach über die Fahrbahn laufen – besonders heimtückisch sind die großen Bodenwellen, die abgelenkt vom quirligen Straßenbild -  das Auto einen Meter in die Luft katapultieren und man hinterher die 3.Zähne von der Wagendecke kratzen kann – wenn man nicht rechtzeitig auf die Bremse gesprungen ist.


In den Ortschaften und Städtchen prägen viele kleine Garagen mit Werkstätten das Bild – und nahezu jeder scheint Reifen zu verkaufen (was ich mit meiner Plattfußstatistik natürlich sehr beruhigend finde :wink: ) . Dazwischen zwängen sich immer wieder kleine Lebensmittelshops in der Größe von Pförtnerhäuschen.


Als plötzlich Soldaten mit ihren Waffen an uns vorbeirobben zucken wir erst – sehen aber dann dass es sich um eine große Kaserne handelt. Überhaupt gibt es in Jordanien – vor allem in Grenzgebieten – immer wieder Check Points – wo Fahrzeuge kontrolliert werden – aber wie schon erwähnt – immer freundlich und unaufgeregt.   
Wir erreichen Irbid, die drittgrößte Stadt (nach Amman und Zarqa) des Landes. Nicht nur, dass sich rings um die Stadt auch das erste Grün im Landschaftsbild zeigt – die Stadt wirkt äußerst gepflegt, und fast ungewöhnlich gut angelegt.
Übrigens an nahezu jeder Ecke und Straße des Landes,  blickt einem das Konterfei von König Abdullah II  entgegen – eigentlich sind wir während der Reise also fast ständig zu Dritt. :wink:



Etwas außerhalb von Irbid halten wir an der Straße. Ein Gemüsehändler hat hier einen so einladenden Stand – der Lust auf  Tomaten und Gurken fürs Mittagessen macht. Zu unserer Überraschung bekommen wir alles geschenkt – einfach so – that’s Jordan. :D


Die Landschaft wird immer grüner. Bäume, Felder, sogar Plantagen sehen wir  links und rechts der Straße – sind wir noch im gleichen Land ?
Wir biegen in Richtung Umm Quais ab. Wie üblich in belebten Gebieten laufen die Leute kreuz und quer über die Straße, es wird chaotisch gefahren und unmotiviert nach Lust und Laune gehupt – auch das ist Jordanien.
Kurz nach 13 Uhr erreichen wir den Parkplatz unterhalb der Ausgrabungsstätte. Hier ist gut was los – einige Busse – natürlich hören wir wieder Franzosen – aber auch einige Schulklassen scheinen den Geschichtsunterricht heute nach Umm Quais verlegt zu haben. Also nehmen wir erst mal Tempo raus und setzen uns auf eine Mauer neben unserem Auto und vertilgen die Reste unseres Einkaufs vom Morgen.
Frisch gestärkt stürzen wir uns ins Getümmel – wobei so schlimm ist es dann gar nicht – in dem großen Gelände verteilen sich die Bustouristen scheinbar ganz gut.



Umm Quais





Wunderschön sind die Margeriten die hier überall blühen – so entstehen ganz neue Motive.









Toskana oder doch Jordanien ?  :wink:







Wir kommen zu einem Areal mit großen Säulen.




Von hier blickt man auch hinüber nach Israel – zum See Genezareth und zu den (aus den Nachrichten bekannten) Golanhöhen.





An den Säulen und dem Beginn der Kolonnadenstraße tummeln sich auch die arabischen Schülerinnen.



Ich denke, nicht mal Robbie Williams hatte in seinen besten Zeiten so viele Groupies wie Petra hier in Umm Quais. Sie wird geradezu von Horden umlagert und jede kommt mit den 3 gleichen Sätzen die es wohl schon im Englischunterricht gab („How are you, What’s your Name, My Name is...“) Petra kommt gar nicht mehr zum Fotografieren und blickt hilfesuchend in meine Richtung.



Auch ich werde von allen Seiten angequatscht – aber als ich mein Stativ auf die Mädchen richte spritzen sie dann doch respektvoll zurück. :wink:
Erst mal hier weg – die Kids sind echt anstrengend – das Interesse an uns ist offensichtlich weit größer als an den Ruinen. 



Wir gehen auf der Kolonnadenstraße weg von den Hauptruinen und Petra muss sich einmal gar zu nervenden Kids mit einem „Buh“ erwehren :lol:



Irgendwann geben auch die Mädchen auf uns zu verfolgen und müssen offensichtlich zum Bus zurück.




Schlagartig wird es ruhig und wir können das tun was wir eigentlich vor hatten – uns umsehen und Aufnahmen von der sehenswerten Ausgrabungsstätte machen.
















Blick von Umm Quais in die Umgebung



Kurz vor Ende unserer Runde sehen wir noch ins kleine Museum der Anlage, es ist schon später Nachmittag und alle Bustouristen die per Tagesausflug von Amman kamen – schon weg. Drei Museumswärter begrüßen uns herzlich und wir werden zum Tee eingeladen. Einer der drei Museumsangestellten gibt mir eine Privatführung und lässt extra für meine Videokamera ein mächtiges Steintor in den Rahmen krachen – das Ein-Mann-Kamerateam dankt.
Zu unserer Teerunde gesellt sich auch noch ein Slowake – nur per Bus unterwegs – klingt echt anstrengend. Wir unterhalten uns und erfahren dass er vorher in Syrien war und die Leute dort sogar noch gastfreundlicher wären als in Jordanien – kaum vorstellbar – deckt sich aber mit Marios Erzählungen. Außer Damaskus, Palmyra und der Festung Krak des Chevaliers kenne ich dort nichts – man sollte sich vielleicht auch mal mit Syrien befassen .......
Wir verabschieden uns und verlassen die wirklich sehenswerte Ausgrabungsstätte.





Wir haben Lust auf ein Eis. Am Parkplatz steht ein Verkäufer mit seinem Eiswägelchen. So wie sich der Eisverkäufer ins Zeug legt bekommt man den Eindruck wir bekommen das Eis geschenkt.

Da wir mittlerweile die einzigen Touristen auf dem Platz unterhalb der Ruine sind gesellt sich auch noch ein Getränkeverkäufer zu uns und will uns unbedingt seinen Saft aufdrängen. Eigentlich wollen wir nicht – aber da er andeutet der Saft wäre ein Geschenk – wollen wir ihn nicht enttäuschen. Auch ein Bild sollen wir machen – Ok – warum nicht.




Ich bin der mit dem Eis und dem schicken Hut  :wink:


Als er für seine „Bemühungen“ 2 JD will – ist es mit den Gefallen vorbei – 1 Dinar bekommt er für den aufgedrängten Saft – was er unzufrieden akzeptiert – bei den französischen Bustouristen hat die Masche offensichtlich besser geklappt.
Merke: in Jordanien sind die Menschen gastfreundlich und hilfsbereit – aber wehe der Massentourismus war schon da und hat die eine oder andere „Seele“ verdorben .....
Das mag auch der Unterschied zu Syrien sein – wo es so was wie Massentourismus praktisch nicht gibt.

Auch der Eisverkäufer (sind die verwandt ?) will für das grauenhafte Eis (schmeckt wie pures gefrorenes Wasser ) je 2 JD. Ja hallo – hatten wir irgendwo überlesen dass dieser Parkplatz mit zum Maritim gehört ?
Auch hier gibt es nur einen Dinar – mehr ist das Zeug beim besten Willen nicht wert.
Merke Nummer 2: immer erst nach dem Preis fragen wenn der Tourismus schon da war.

Nun ist die Frage – den gleichen Weg (zumindest bis Irbid) wieder zurück und dann nach Jerash – was einfacher wäre oder einen neuen etwas komplizierter zu fahrenden – entlang der Israelgrenze und vorbei an der Ausgrabungsstätte Pella ?
Na ja – natürlich wollen wir noch etwas neues sehen – also fahren wir hinab zum Jordan der hier im Norden die Grenze zwischen Jordanien und Israel bildet. Kaum 1 km nach dem Abzweig die erste Kontrolle. Pass zeigen, „Where are you from“ – „Welcome to Jordan“ (einmal sogar „Germany good“) – das übliche  – und das im 500 Meter Rhythmus. Eigentlich könnte ich beim Fahren meinen Arm mit den Pässen gleich zum Fenster raushängen lassen.
Nach der etwa zehnten Kontrolle gehen den Jordaniern irgendwann die Grenzbeamten aus und die in den letzten Minuten reichlich abgenutzten Pässe können wieder verstaut werden. Endlich können wir mal schneller als 30 fahren und durchqueren das fruchtbare Jordantal Richtung Süden.




Wir halten erst wieder in Pella – einer Ausgrabungsstätte die man in jedem Reiseführer findet.



Unsere Meinung: einen Umweg ist Pella nicht wert.
Zu sehen gibt es außer ein paar Säulen in netter grüner Hügellandschaft nichts. Auf einem der Hügel oberhalb der Ausgrabungsstätte liegt ein Resthouse. Der Besitzer kommt uns entgegen und ist übertrieben geschäftstüchtig ( schon wieder – ein Fluch heute – von Azraq über Umm Quais und nun in Pella ) – das waren wir bisher von Jordanien anders gewohnt  - scheinbar der Tag der Schlitzohren. Wir werden kräftig zugeschwallt. Der Reise Know How würde ihn und sein Resthouse in höchsten Tönen loben und er versucht uns mit allen Tricks zu überreden hier zu übernachten. Bei so einem Typ schrillen bei mir die Alarmglocken – ich weigere mich hier zu bleiben. Wir wollen gleich früh morgens in Jerash sein – um vor den Bushorden ein bis zwei Stunden Ruhe zu haben – dafür hatte ich im Internet ein Hotel entdeckt, das nur 5 Minuten von der Ausgrabungsstätte entfernt liegt und das hier ist bestimmt über eine Stunde von Jerash weg.
Der Resthousebesitzer gibt nicht auf. Die Fahrt nach Jerash würde von hier nur gut 30 Minuten dauern (was sich als Lüge herausstellen sollte) er betatscht mich am Arm ( kann mich nicht erinnern mit dem schon Brüderschaft getrunken zu haben) und dann setzt er noch einen drauf und kommt mir mit dem Spruch wir würden es bedauern wenn wir weiterfahren würden.
Jetzt reichts mir - genug Zeit verschwendet.  :?
Völlig ohne Bedauern fahren wir weiter – allerdings müssen wir uns beeilen. Es ist höchstens noch für eine Stunde hell und im Dunkeln sollte man aufgrund der „lebenden Hindernisse“ die immer wieder überraschend auftauchen nicht auf Jordaniens Straßen unterwegs sein.
Von Pella nach Jerash scheint es eine neue Straße zu geben die nicht auf unserer Karte eingezeichnet ist – wir wagen es – wenn die funktioniert schaffen wir es ohne Nachtfahrt. Zunächst ist alles ordentlich beschildert. Die Straße führt auf Serpentinen hinauf in die Berge. Immer wieder rechnen wir damit wegen einem großen Tier bremsen zu müssen .....




 ....  tatsächlich fällt die tierische Begegnung dann mit diesem lebenden Panzerwagen kleiner aus ..... 



Wir kommen an eine Abzweigung – in beide Richtungen ist Jerash und das nur wenige Kilometer davor liegende Ajlun angeschrieben. Aha – also die Wünschelrute ausgepackt und die linke Strecke genommen.
Wieder geht es hinauf – und nach 10 Minuten kommen wir an eine Kreuzung von der mehrere Straßen abgehen – völlig ohne Beschilderung. Klasse. Was nun. Ich bin für zurück zur letzten Kreuzung – was wir dann auch machen.
Ich düse die Straße wieder hinab und Petra droht mir mit einer Vernissage des Mittagessens auf dem Amaturenbrett. Ok, also mit gebremstem Schaum weiter. :wink:

Auch die andere Strecke führt zunächst wieder hinauf in die Berge und nach endlosen Kurven erreichen wir gerade so mit dem letzten Lichtstrahl Ajlun. Hätten wir mehr Zeit, könnten wir uns hier die Burg Ajlun  ansehen - die auf einem Hügel über der gleichnamigen Stadt thront und nun wunderschön vom Licht der untergehenden Sonne angestrahlt wird .
Aber dafür ist jetzt keine Zeit. Im Stadtzentrum von Ajlun wissen wir an einer Abzweigung mal wieder nicht mehr weiter – wie so oft - keine Beschilderung – es soll ja auch nicht zu einfach sein. Dafür gibt es wieder eines dieser Polizeihäuschen – dort erfahre ich welche Strecke nach Jerash führt (ein Schild aufzustellen scheint mir billiger als den ganzen Tag dieses Häuschen zu „bemannen“ – aber ich bin ja kein Politiker).
Anderthalb Stunden sind wir inzwischen seit Pella unterwegs und nun ist es nicht mehr weit nach Jerash. Jeden Moment müsste die Abzweigung zum Olive Branch Hotel kommen. Hoffentlich finden wir das und es ist auch noch bewirtschaftet.  :roll:

Die Sonne ist nun gänzlich verschwunden – aber wir finden die Abzweigung und letztendlich auch das Olive Branch Hotel.
Das Hotel ist geöffnet – wenn auch nicht gerade überfüllt (man könnte auch sagen leer  :wink: ) und der Angestellte an der Rezeption ist ungleich sympathischer als der Gauner in Pella – und wie sich beim Blick auf meinen Pass herausstellt – ist er am selben Tag, im selben Monat und im selben Jahr geboren wie ich (Sachen gibt’s – so jemanden trifft man dann an einer Rezeption in Jordanien ) und er gibt mir lachend die Hand und erklärt mich zu seinem Freund - wir bekommen ein Riesenzimmer für 43 Dinar.  :D

Ein Restaurant gibt es hier auch – das ist für unseren zwischen den Knien hängenden Magen auch bitter notwendig. Hätten wir gewusst wie lange wir auf das Essen warten hätten wir zwischenzeitlich duschen, das Auto waschen oder unsere Biografie schreiben können – aber das Warten hat sich gelohnt – das Essen ist sehr gut.

Mal wieder ein intensiver Tag – wie bisher jeder Tag hier - mit tollen Eindrücken und Erlebnissen – es ist einfach klasse in diesem Land – trotz der fremden Kultur und den anderen Lebensumständen – Jordanien ist uns ans Herz gewachsen.

Was wird uns Tag 13 in Jerash bringen ?

Jerash wird nach Petra und Wadi Rum als das größte Highlight des Landes gehandelt – und ist außerhalb Italiens die größte Ausgrabungsstätte die man besuchen kann - wir sind gespannt – und freuen uns darauf.
 


Ma’a Salame ..............................................

Gruß Easy


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Doreen & Andreas

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #241 am: 31.03.2009, 09:42 Uhr »
Wieder ein interessantes Tagesprogramm, wobei ich mich dabei ertappe, daß ich Azraq und Umm Quais nach den unglaublichen Bildern von Petra und dem Wadi Rum nicht ganz so beeindruckend finde. Vielleicht tue ich diesen Orten damit ja furchtbar Unrecht...  :zuck:



Was hat denn Petra da in der Hand??? War es so heiß, daß Ihr auf der Motorhaube Spiegeleier braten konntet  :lol: :wink:

Ach ja, noch etwas ist mir aufgefallen: Wir haben früher die Ortsnamen in der geschriebenen Form mal mit "k" gelernt, anstatt mit "q" (oder auch mit "s" anstelle von "z"). Also zum Beispiel Akaba oder Asrak. Fällt mir aber auch bei Begriffen wie Iraq (Irak), Zimbabwe (Simbabwe) etc. auf.
Ist das, weil meine Schulzeit vielleicht doch noch vor´m Krieg war und liegt an der zunehmenden anglisierung unserer Sprache oder trügt mich da einfach meine Warnehmung  :shock:
Viele Grüße,
Andreas
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Easy Going

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #242 am: 31.03.2009, 11:28 Uhr »
Wieder ein interessantes Tagesprogramm, wobei ich mich dabei ertappe, daß ich Azraq und Umm Quais nach den unglaublichen Bildern von Petra und dem Wadi Rum nicht ganz so beeindruckend finde. Vielleicht tue ich diesen Orten damit ja furchtbar Unrecht...  :zuck:
Mit Petra (der Stadt ) Wadi Rum oder Jerash kann Umm Quais nicht mithalten - keine Frage.
Uns hat es trotzdem sehr gut gefallen. :D
Das nette kleine Museum mit den freundlichen Angestellten und der Teeplausch dort, der Blick auf den See Genezareth und die Golanhöhen, die Säulen und Kolondadenstraße und als Zugabe die Blumen überall - das war sehr schön und hat Spaß gemacht.  :D




Was hat denn Petra da in der Hand???
Das Toupet von einem blonden Araber  :lol:  :lol:


Hier der Bildausschnitt von einer zweiten Aufnahme:


Das berühmt-berüchtigte "Hupps" (eigentlich Khubz  :wink:)


Ach ja, noch etwas ist mir aufgefallen: Wir haben früher die Ortsnamen in der geschriebenen Form mal mit "k" gelernt, anstatt mit "q" (oder auch mit "s" anstelle von "z"). Also zum Beispiel Akaba oder Asrak. Fällt mir aber auch bei Begriffen wie Iraq (Irak), Zimbabwe (Simbabwe) etc. auf.
Ist das, weil meine Schulzeit vielleicht doch noch vor´m Krieg war und liegt an der zunehmenden anglisierung unserer Sprache oder trügt mich da einfach meine Warnehmung  :shock:
Das Problem bei den arabischen/jordanischen Namen ist, daß sich da die Reiseführer und Karten alle uneinig über die Schreibweise waren/sind.
Praktisch in jedem Buch wurden die Orte anders geschrieben.
Z.B. das Umm (wie in Umm Quais) was übrigens Mutter heißt wird mal mit einem mal mit zwei "M" geschrieben.
I-Laute mal mit I mal mit Y, Q mal mit K oder Q.
Auch die Kreuzritterburg heißt mal Karak - und mal wieder Kerak ..... :zuck:

Ich halte es mit dem klassischen Spruch den unser Arabisch Lehrer in Nürnberg für solche Probleme immer hatte:
 " kannst Du so oder so sagen"  :lol: :wink:
Gruß Easy


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Elsupremo

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #243 am: 31.03.2009, 12:28 Uhr »
Hallo Horst,

wieder ein sehr schöner und abwechslungsreicher Tag. Der Kontrast zwischen den ersten völlig einsamen Bildern in der Wüste und den blühenden und grünen Ruinen kommte sehr gut. Mir gefällt Umm Quais ganz gut, die Ruinen inmitten der bühenden Landschaft machen sich doch sehr fotogen. Und Schulklassen auf Kulturtrip sind wohl überall auf der Welt ein "Alptraum", besonders wenn man dann selber noch die Hauptattraktion darstellt.

Merke: in Jordanien sind die Menschen gastfreundlich und hilfsbereit – aber wehe der Massentourismus war schon da und hat die eine oder andere „Seele“ verdorben .....

Ist dann schon schade, wenn Gastfreundschaft durch den Massentourismus in pure Geschäftemacherei übergeht, aber man kann es ihnen ja kaum verübeln, die wollen ja auch was verdienen. Solange es im Ramen bleibt und nicht in unentwegte "Belästigung" ausartet (bei dem Hotelbesitzer wäre ich auch weitergefahren, dieses endlose Belabern geht mir auch absolut gegen den Strich, da würde ich schon aus Protest nicht übernachten).

Viele Grüße
Frank


Schneewie

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #244 am: 31.03.2009, 13:13 Uhr »
Wieso kam mir das jetzt so bekannt vor, das keine Schilder auf dem Weg nach Jerash standen  :wink:

Mit Schildern haben es die Araber wohl nicht so, und was wir nicht gesucht haben im Oman  :wink:
Gruß Gabriele

Katja

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #245 am: 31.03.2009, 13:43 Uhr »
Wenn jemand erst so tut, als ob er uns etwas kostenlos geben will und dann doch Geld dafür haben will, das kann ich ja gar nicht leiden. Solches Verhalten führt bei mir dazu, niemandem mehr zu trauen, und alles gleich von vornherein abzulehnen.

In Buenos Aires hatten wir auch so einen Fall. Jemand fragte, ob er ein Foto von uns machen solle und wir lehnten erst mal ab. Leute, die es nicht gewohnt sind, mit Spiegelreflexkameras umzugehen bekommen meist eh kein gescheites Bild hin, außerdem hatten wir Gegenlicht. Unsere erste Befürchtung war außerdem, dass er womöglich noch mit der Kamera stiften geht. Nachdem er aber weiter drängte, ließen wir dann doch ein Bild machen. Daraufhin gab er uns die Kamera zurück, fragte noch, wo wir herkämen und wünsche uns noch einen schönen Tag in Buenos Aires. Soweit so gut. Aber dann kam anscheinend ein Kumpel von ihm und verlangte ein Trinkgeld für den Gefallen. Zumindest hatten wir es so aufgefasst. Das haben wir aber nicht eingesehen. Und ob die beiden jetzt unter einer Decke steckten oder nicht, war uns auch nicht ganz klar. Das Bild habe ich jedenfalls gleich anschließend gelöscht, denn es war wirklich zu viel Gegenlicht.
In Patagonien hingegen sind wir von einem Parkranger auch mal spontan zum Tee bzw. Kaffee eingeladen worden. Da freut man sich doch, wenn jemand Touristen nicht immer gleich ausnutzen will!

Schön, dass ihr in Jordanien meist noch gegenteilige Erfahrungen gemacht habt.

Auf jeden Fall waren dies heute mal wieder interessante Bilder.
Gruß
Katja
Viele Grüße
Katja

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #246 am: 31.03.2009, 14:35 Uhr »
Hallo Frank,

Mir gefällt Umm Quais ganz gut, die Ruinen inmitten der bühenden Landschaft machen sich doch sehr fotogen.
Diese optische Zugabe durften wir auch in Jerash bewundern. :D

Merke: in Jordanien sind die Menschen gastfreundlich und hilfsbereit – aber wehe der Massentourismus war schon da und hat die eine oder andere „Seele“ verdorben .....

Ist dann schon schade, wenn Gastfreundschaft durch den Massentourismus in pure Geschäftemacherei übergeht, aber man kann es ihnen ja kaum verübeln, die wollen ja auch was verdienen. Solange es im Ramen bleibt und nicht in unentwegte "Belästigung" ausartet (bei dem Hotelbesitzer wäre ich auch weitergefahren, dieses endlose Belabern geht mir auch absolut gegen den Strich, da würde ich schon aus Protest nicht übernachten).

Im Vergleich zu anderen Ländern waren die 3 negativen Beispiele dieses Tages sicher noch harmlos. Niemand ist uns hinterher gerannt – unsere Entscheidung wurde letztlich hingenommen.
Trotzdem war es für jordanische Verhältnisse unschön – solche Leute werfen ein schlechtes Licht auf ein Land mit ansonsten tollen Menschen – das hat mich am meisten geärgert.

Hallo Katja,

Wenn jemand erst so tut, als ob er uns etwas kostenlos geben will und dann doch Geld dafür haben will, das kann ich ja gar nicht leiden. Solches Verhalten führt bei mir dazu, niemandem mehr zu trauen, und alles gleich von vornherein abzulehnen.
Ein fauler Apfel verdirbt den ganzen Korb. Somit kann ich also den Restaurantbesitzer entgegen dem Know How nicht weiter empfehlen. Wo es etwas zu loben gibt mache ich es gerne – in dem Fall nicht.
Die beiden Figuren bei Um Quais waren harmlos. Irgendwie müssen die halt auch leben – und die Bustourristen sind halt wie Massen meistens sind – träge und nicht sonderlich auf Zack :wink: mit denen kann man das schon mal machen :lol: :wink:

Aber das waren wirklich die einzigen Negativen Beispiele in den ganzen 2 Wochen – und wirklich tragisch war das ja auch nicht. :wink:
Gruß Easy


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Katja

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #247 am: 31.03.2009, 15:57 Uhr »
Ein fauler Apfel verdirbt den ganzen Korb. Somit kann ich also den Restaurantbesitzer entgegen dem Know How nicht weiter empfehlen. Wo es etwas zu loben gibt mache ich es gerne – in dem Fall nicht.
Vielleicht solltest du mal an den Reise Know-How eine Info schicken, damit sie ihn dann in Zukunft nicht weiterempfehlen. Allerdings war die Aussage ja von ihm selbst, dass er dort empfohlen wird. Müsste also noch überprüft werden...
Viele Grüße
Katja

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #248 am: 31.03.2009, 23:19 Uhr »
SO, jetzt habe ich endlich alles aufgeholt nach meinem Urlaub, und was soll ich sagen........
am besten gar nix, denn ich bin sprachlos. Toller Bericht, habe mehr als einmal wirklich laut gelacht, tolle Fotos.

Habe eben schon angefangen, Überzeugungsarbeit zu leisten  :wink:

Jetzt bin ich schon auf das nächste Highlight gespannt.

LG
Ilka
Keine Zukunft vermag gutzumachen, was du in der Gegenwart versäumst (Albert Schweitzer)

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #249 am: 01.04.2009, 08:45 Uhr »
Hallo Katja,
Ein fauler Apfel verdirbt den ganzen Korb. Somit kann ich also den Restaurantbesitzer entgegen dem Know How nicht weiter empfehlen. Wo es etwas zu loben gibt mache ich es gerne – in dem Fall nicht.
Vielleicht solltest du mal an den Reise Know-How eine Info schicken, damit sie ihn dann in Zukunft nicht weiterempfehlen. Allerdings war die Aussage ja von ihm selbst, dass er dort empfohlen wird. Müsste also noch überprüft werden...
habe es nachgeprüft - stimmt tatsächlich - also zumindest in dem Punkt hat er nicht gelogen.
Aus dem Know How zum Pella Countryside Hotel:
Manager Deeb Hussein vom Resthouse betreibt das kleine Hotel im Olivenhain und in ländlich-familiärerer Atmosphäre, u.a. weil Essen bzw. Frühstück im Wohnhaus der Familie angeboten wird. Sehr saubere, relativ große Zimmer, demnächst auch mit AC, Kaffee und Tee.
Ausgabe 2005

Aktuell gibt es einen neuen Know How aus dem März 2009 !


SO, jetzt habe ich endlich alles aufgeholt nach meinem Urlaub, und was soll ich sagen........
am besten gar nix, denn ich bin sprachlos. Toller Bericht, habe mehr als einmal wirklich laut gelacht, tolle Fotos.

Habe eben schon angefangen, Überzeugungsarbeit zu leisten  :wink:

Jetzt bin ich schon auf das nächste Highlight gespannt.
Hallo Ilka,

dann hoffe ich mal Tag 13 ist noch mal Munition für Deine Überzeugungsarbeit.  :wink:

gleich geht's los ...............
Gruß Easy


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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #250 am: 01.04.2009, 08:58 Uhr »
Donnerstag 3.4.2008 / Tag 13


Heute stehe ich schon um kurz nach 7 Uhr unter der Dusche – denn wir haben uns für das leider nahende Ende unserer Reise noch einmal ein richtiges Tophighlight aufgehoben.
Jerash bzw. das antike Gerasa ist eines der drei ganz großen Ziele die nicht nur in Jordanien sondern überhaupt im ganzen Nahen Osten zu finden sind.
 
Das frühe Aufstehen ist notwendig um gegen 8:30 Uhr vor Ort zu sein, wenn die Ausgrabungsstätte öffnet. Sinn der Übung ist vor allem die Hauptbereiche der riesigen Anlage mal ein bis zwei Stunden nur für uns zu haben – bevor die Bushorden aus Amman kommen – so wie übrigens 99% der Jordanien-Touristen Jerash per Tagesausflug von der Hauptstadt aus ansteuern. Beim Frühstück bekommen wir sogar die Auswahl zwischen arabisch und kontinental. Wir wählen letzteres, was uns Rühreier, Kaffee, Marmelade und steinharten Toast beschert (wäre der nicht tiefbraun wäre kein Unterschied zum Teller feststellbar).




Olive Branch Hotel



Vom Olive Branch Hotel brauchen wir wie erhofft nur 5 Minuten nach Jerash und stellen unseren blauen Japaner auf den noch verwaisten Parkplatz vor dem Visitor Center für die nächsten Stunden in die Sonne (gleiches Recht für alle), denn davon gibt es heute mal wieder jede Menge. Wie bisher jeder Tag ist es wolkenlos und sonnig aber heute wird es nicht so heiß – etwa angenehme 25 Grad und tiefblauer Himmel – ein Wetter wie für die Götter der Antike – und unsere Kameras. :D




Die Ausgabe von 8 Dinar pro Nase berechtigen uns das alte Gerasa durch den mächtigen Hadrianstorbogen zu betreten.



Kurz nach dem Eingang befindet sich das große Hippodrom (die Arena) in der an einigen Tagen der Woche eine Gladiatoren- und Römershow dargeboten wird. Ein alter Kartenverkäufer ist heiß auf die ersten Kunden des Tages und schwärmt uns in einer Mischung aus arabischen Wortfetzen und Katastrophenenglisch mit Händen und Füßen von der altertümlichen Darbietung vor. Wir wollen die Show sowieso sehen und haben Jerash deshalb extra auf einen der „Show-Tage“ gelegt – freuen uns aber an den Bemühungen des alten Jordaniers der nun sogar zur Verdeutlichung des Spektakels Luftsäbelhiebe, Ausfallschritte und das Wagenrennen à la Ben Hur pantomimisch nachspielt – wir können uns eines breiten Grinsens nicht erwehren – und machen ihm eine Riesenfreude – gleich zwei Tickets für die 11 Uhr Veranstaltung zu erstehen. Dann wird es im Gelände durch die einbrechenden Bustouris sowieso sehr voll sein und ein Päuschen auf der Tribüne mit „antiker Unterhaltung“ ist dann eine willkommene Abwechslung zu den vielen Säulen und Steinen die wir heute noch vor uns haben. 




Die Tickets gut verstaut gehen wir durch das große Südtor.




Noch ist der große Platz der von vielen Säulen umringt ist vollkommen leer – das wird sich noch ändern !







Der Blick schweift über das weitläufige Gelände und hinüber zur „Neustadt“ Jerash.




Die Stadt ist somit zweigeteilt: in die Ausgrabungsstätte im Westen und das moderne Jerash im Osten unter dessen Gebäuden sich noch viele Ruinen der alten Stadt finden lassen würden.






Gerasa wurde durch die Griechen unter Alexander dem Großen gegründet, die Nabatäer (das sind wieder die umtriebigen Jungs, die auch Petra aus dem Stein gehauen haben) bauten sie zur Sicherung ihres Karawanenweges nach Damaskus aus, die Römer entwickelten sie zum kulturellen Zentrum und die Bischöfe des christlichen Byzanz überboten sich im Bau prächtiger Kirchen.
Ein schweres Erdbeben im Jahre 747 zerstörte und entvölkerte Gerasa und mehr als 1000 Jahre gerieten die Ruinen in Vergessenheit, bis sie 1806 von dem deutschen Archäologen Ulrich Jasper Seetzen (typisch ein Deutscher Touri) wiederentdeckt und ab 1812 von J. L. Burckhardt, dem "Entdecker" von Petra durch Skizzen und Beschreibungen der europäischen Öffentlichkeit in Erinnerung gerufen wurden. Gerasa/Jerash gehörte auch zur so genannten Dekapolis – einem Verbund von 10 strategisch angeordneten Städten östlich des Jordans.
So viel zur Historie.
 
Mehr unter:  Jerash bei Wikipedia
Übersichtskarte Jerash




Wir folgen der beeindruckenden Kolonnadenstraße noch ein Stück Richtung Nordtor.
Säulen und nochmals Säulen, ....




... dazu die blühenden gelben Rapsfelder die noch dazu mit Klatschmohn garniert sind – da kommt Freude auf !  :D




Noch haben wir das alles für uns – und dafür „legen“ wir uns auch richtig ins Zeug. :wink:








Gegen halb 11 kehren wir erst mal um – den Rest besehen wir uns am Nachmittag – nach der Gladiatorenshow und einem Mittagspäuschen.





Am Eingang des Hippodroms winkt uns der alte Kartenverkäufer freudig durch – und wir gehen die Treppe hinauf zur Tribüne und suchen uns ein gutes Plätzchen  - die Spiele mögen beginnen ! :wink:




Mit Musik aus dem Kinofilm Gladiator betritt eine kleine Abordnung einer römischen Legion die Arena und ein Ansager setzt uns auf englisch über den Alltag eines römischen Legionärs ins Bild.



Übungen, Kampfeshandlungen, Verteidigungsstellungen werden demonstriert und bei den Zweikämpfen geht es nicht gerade zimperlich zu.




Als nächstes kommt ein Trupp grimmiger Gladiatoren in die Arena.



Es folgen die klassischen Duelle der Kämpfer mit ihren unterschiedlichen Waffen und das Publikum darf per Daumen hoch oder runter über Leben und Tod des unterlegenen Gladiators entscheiden.
Nicht weitersagen – aber die waren gar nicht wirklich tot :zwinker: sondern bei der 14 Uhr Show bestimmt wieder dabei – Recycling gab es halt im altem Rom noch nicht. :wink:




Das größte Spektakel sind die 3 römischen Kampfwagen die wie von Höllenhunden gehetzt um die Bahn der Arena rasen.




Sieht echt klasse aus und überhaupt ....




 .... das ist eine richtige gute Show – die man sich wenn man schon mal hier ist auf keinen Fall entgehen lassen sollte.



Zufrieden verlassen wir nach knapp einer Stunde die Arena, gehen das kurze Stück zum einzigen Restaurant des historischen Geländes und decken uns mit Getränken ein.




Inzwischen ist die Anlage auch gut gefüllt und vor allem im Südteil wimmelt es von Touristen – no Problem – da waren wir ja schon.


Nachdem unser Flüssigkeitshaushalt wieder im Gleichgewicht ist – befassen wir uns mit den Bereichen jenseits der Kolonnadenstraße und dem weniger besuchten (da weiter vom Parkplatz entfernten :wink: ) Nordteil von Gerasa.





Der Mann mit den 5 Beinen :wink:





Weiter geht es zum Nordtheater .....








.... und zum Artemistempel mit den schönsten Säulen die man in Jordanien finden kann.









Wir entwickeln Ehrgeiz möglichst viele der Säulenköpfe (Kapitelle) auf einem Bild unterzubringen was die abenteuerlichsten Verrenkungen erfordert.




Beim Filmen gen Himmel habe ich wohl zu lange in die Sonne geblickt und mache nun Rudolf- The Red-Nosed-Reindeer Konkurrenz. :wink:



Eine interessante Demonstration erleben wir auch an einer dieser Säulen, in der etwa einen Meter vom Boden entfernt ein Löffel zwischen zwei Säulenteilen steckt. Der Löffel vibriert und schwingt deutlich sichtbar mehrere Zentimeter auf und ab – und verdeutlicht so die Kräfte die an der hohen Säule wirken – die aus mehrere Blöcken aufeinander gestapelt in den blauen Himmel hinaufragt.








Wir gehen noch bis zum Nordtor. Hier ist im wahrsten Sinne des Wortes „Ende Gelände“ und somit der Umkehrpunkt erreicht. Das Nordtor ist übrigens ein Beispiel für ein Tetrapylon (das ist ein vierteiliges Bogenmonument der römischen Architektur – weiß doch jeder :wink: ).




Das Nordtor                                                          Blick hinab auf das moderne Jerash




Auf der Kolonnadenstraße schlendern wir zurück Richtung Ausgang...




... und treffen den Slowaken von der Tea-Time in Umm Quais wieder – die Individualtouristen laufen sich in Jordanien scheinbar immer wieder über den Weg – wir halten noch mal ein kleines Schwätzchen,....



... machen dann noch die tausendundeinste Aufnahme einer Säule (sehen immer wieder toll aus) .....



.... und verlassen Gerasa gegen 17 Uhr – hochzufrieden mit unseren Eindrücken - Jerash ist definitiv ein Must-See einer Jordanien Reise ! :D


 
Wir kaufen noch ein paar Getränke und tanken für 5 Dinar – mehr ist nicht mehr nötig – da es morgen ja schon nach Amman zurück geht. Den Abend beschließen wir im Restaurant des Olive Branch Hotels – hier wird zu einem wieder guten Essen für jeweils zwei Bier der Daumen nach unten gehalten – zumindest die mussten ihr Leben wirklich lassen. :wink:



Der letzte Tag steht an und eine Fahrt durch Downtown Amman   :shock: – also noch mal ein echter „Aufreger“ zum Ende, und der Besuch der Suqs - der belebten Märkte in der Innenstadt.

Werden wir das überleben ?

Kommt das Auto unbeschadet zur Vermietstation zurück ?

Enden wir auf einer der heimtückischen Bodenwellen während wir einem Esel auf der Straße ausweichen ?

Die Beantwortung all dieser Fragen erleben wir morgen – also - es werden noch Wetten angenommen .....  :wink:

 
Ma’a Salame...............
Gruß Easy


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Elsupremo

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #251 am: 01.04.2009, 10:14 Uhr »
Hallo Horst,

.... und verlassen Gerasa gegen 17 Uhr – hochzufrieden mit unseren Eindrücken - Jerash ist definitiv ein Must-See einer Jordanien Reise ! :D[/center]

Und anhand deiner Bilder und Beschreibungen kann ich das wirklich gut nachvollziehen. Das ist absolut sehenswert, die ganze Anlage ist ja super erhalten und mit dem blauen Himmel einfach wunderbar, was für tolle Fotomotive. Vor allem die Bilder vom Artemistempel sind spitzenmäßig. Damals hat man halt noch fürs Auge gebaut, diese ganzen Säulenkolonnaden, Tempel und Theater, ich bin begeistert.

Die Show ist ja auch sehr gelungen gewesen, da erhält man doch ganz gut einen Eindruck in vergangene Zeiten (und vor allem auch mal etwas Bewegung für seinen Film  :D).

Wieder mal ein klasse Tag auf eurer Reise, die sich ja jetzt leider dann bald dem Ende neigt. Aber ein Tag kommt ja noch.

Viele Grüße,
Frank

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #252 am: 01.04.2009, 11:03 Uhr »
Das Problem bei den arabischen/jordanischen Namen ist, daß sich da die Reiseführer und Karten alle uneinig über die Schreibweise waren/sind.
Praktisch in jedem Buch wurden die Orte anders geschrieben.
Das hat Gabriele in ihrem Oman-Bericht ja auch gerade geschrieben... wobei ich ihre 70%-Regel klasse finde  :lol:

Die Beschreibung Eures Besuchs in Jerash hat mir sehr gut gefallen. Ich hätte das Gelände nicht für so weitläufig gehalten. Sieht ja wirklich sehr beeindruckend aus. Nur auf der Kolonnadenstraße müßte mal wieder Unkraut-Ex gesprüht werden  :lol:

Zitat
Noch haben wir das alles für uns – und dafür „legen“ wir uns auch richtig ins Zeug.
Hast Du auch das Komplementärbild dazu (also das, was da gerade entstanden ist)  :wink:
Viele Grüße,
Andreas
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Easy Going

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #253 am: 01.04.2009, 11:39 Uhr »
Hallo Frank,

Hallo Horst,

.... und verlassen Gerasa gegen 17 Uhr – hochzufrieden mit unseren Eindrücken - Jerash ist definitiv ein Must-See einer Jordanien Reise ! :D

Und anhand deiner Bilder und Beschreibungen kann ich das wirklich gut nachvollziehen. Das ist absolut sehenswert, die ganze Anlage ist ja super erhalten und mit dem blauen Himmel einfach wunderbar, was für tolle Fotomotive. Vor allem die Bilder vom Artemistempel sind spitzenmäßig. Damals hat man halt noch fürs Auge gebaut, diese ganzen Säulenkolonnaden, Tempel und Theater, ich bin begeistert.
Petra (die Frau) und ich haben an dem Tag zusammen 500 Fotos alleine von Jerash gemacht. Der Polfilterhimmel und die Anlage waren zu verführerrisch. :D
Die "kleine" Auswahl der Bilder hier im RB können deshalb bestenfalls ahnen lassen - was es alles zu sehen gibt - ich hätte auch noch hundert weitere Bilder einstellen können - aber ich will es mir mit den beidern geschätzten Moderatorinnen hier nicht gänzlich verderben.  :wink:



Die Show ist ja auch sehr gelungen gewesen, da erhält man doch ganz gut einen Eindruck in vergangene Zeiten (und vor allem auch mal etwas Bewegung für seinen Film  :D).


Ich hatte noch vergessen zu erwähnen wofür dieser arme Wicht da am Boden so unsanft behandelt wurde ......... er hat etwas Negatives über einen Jordanien Reisebericht gesagt  :lol:  :wink:



Wieder mal ein klasse Tag auf eurer Reise, die sich ja jetzt leider dann bald dem Ende neigt. Aber ein Tag kommt ja noch.
Tag 14 in Amman ist zwar weniger ein optischer Leckerbissen (wobei es auch hier faszinierende Blicke auf die Stadt gab) - war aber einer der interessantesten Tage - so richtig arabische Kultur in jeder Beziehung.
Dazu gibt es morgen auch die "mir von Angie aus dem Kreuz geleierte"  :lol: Zugabe und am Freitag noch das Fazit der Reise.  :D
Gruß Easy


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Schneewie

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Re: Jordanien - zu den 7 Säulen der Weisheit
« Antwort #254 am: 01.04.2009, 12:09 Uhr »
Das Problem bei den arabischen/jordanischen Namen ist, daß sich da die Reiseführer und Karten alle uneinig über die Schreibweise waren/sind.
Praktisch in jedem Buch wurden die Orte anders geschrieben.
Das hat Gabriele in ihrem Oman-Bericht ja auch gerade geschrieben... wobei ich ihre 70%-Regel klasse finde  :lol:




Uns blieb ja manchmal auch nichts anderes übrig..... :wink:



Horst, sehr schöner Tag. Diese Anlage hätte mir auch gefallen.

Jetzt bin ich mal auf den letzten Tag und das Fazit gespannt.  :D
Gruß Gabriele