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Autor Thema: Kangaroolez! ... Faszination West Australien  (Gelesen 23330 mal)

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HOH

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #45 am: 24.12.2008, 00:27 Uhr »
Habt ihr kein Weingut in der Margaret River Gegend besucht?
Nein, hatten wir zwar mal ins Auge gefasst ... aber wer soll dann hinterher den Wagen fahren? Harry?  :lol:


Zitat
Hallo Utah,

bin erst heute auf deinen Bericht gestoßen. Tolle Fotos, wie hast du die am Ningaloo Reef gemacht.
Ich bin zwar nicht Utah, antworte aber trotzdem mal *g*

Die Unterwasserbilder sind mit einer Olympus 850sw gemacht, die hatten wir uns kurz vorher genau DAFÜR geholt  :wink:

HOH

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Tag 11
« Antwort #46 am: 25.12.2008, 01:11 Uhr »
Heute gibt es viel zu lesen & sehen, also Vorsicht *g*


11.Tag (28.September 2008)
Albany Area

(Tree Top Walk, William Bay NP, Torndirrup NP)


In der Nacht hat es ab und zu SO heftig geregnet das wir beide sogar davon wachgeworden sind. Pünktlich zum Morgengrauen verziehen sich die Wolken aber und ein strahlend blauer Himmel begleitet uns auf dem Weg nach Osten ... und anscheinend stimmt der Tipp mit den Kängurus die hier in Margaret River abends und morgens überall zu sehen sein sollen tatsächlich. Erst sehen wir nur vereinzelt ein Tier auf einer Wiese stehen, dann werden es immer mehr ... später kommen wir uns fast vor wie Statisten bei einer Hüpf-Invasion! Überall tauchen sie plötzlich auf, allerdings scheinen sie auch sehr schreckhaft zu sein. Obwohl ich sofort den Motor des Wagens ausmache und am Rande der Fahrbahn ausrolle, scheinen sie sogar in der Lage zu sein wahrzunehmen wenn wir die automatischen Fenster herunterlassen. Ein Zucken geht durch die Menge !! Auch als Mel aussteigt und die Türe anlehnt werden die Ohren gespitzt.

Kängurus bei Margaret River


Wie man sieht waren einige leider relativ weit entfernt, trotzdem haben wir aber versucht aus der Situation heraus einige der putzigen Gesellen "abzuschiessen", schaut mal. Auf dem unteren Bild ist sogar ein Jungtier im Beutel ... ist leider etwas unscharf, aber die beiden waren auch am weitesten entfernt - was sonst !?

Kängurus bei Margaret River


Kängurus bei Margaret River ... Links mit Jungtier im Beutel


Nachdem wir nun einen totalen Känguruh-Flash haben fahren wir weiter auf dem Brockman Highway 10 in Richtung Karridale. Immer wieder kommen wir an kleinen und größeren Weingütern vorbei, dafür ist diese Region hier schließlich weltbekannt. Fast in jeder Kellerei kann man übrigens an kostenlosen Weinverköstigungen teilnehmen ... wie man danach mit dem Auto nach Hause kommen soll weiß ich allerdings auch nicht. Ein Bilderbuchweingut ist Donnelly River Wines direkt am Highway ...

Donnelly River Wines



Vorbei immer der Sonne entgegen ist der nächste lohnenswerte Stop am Highway die Alexandra Bridge, welche den Blackwood River überspannt. Dieser Ort ist ein beliebter Picknick und Übernachtungsplatz für Camper ... kann ich gut verstehen wenn ich mir das so ansehe.

Blackwood River von der Alexandra Bridge aus gesehen ...


Dann fahren wir im weiteren Verlauf einen unnötigen Umweg. Anstelle der Stewart Road folgen wir dem Highway und fahren via Nannup zum Beedelup National Park. Naja, was soll's ... ist immerhin das erste Mal das uns so etwas passiert hier.

Beedelup National Park Eingang


Die rund 3 km lange Stichstraße vom Highway zu der größten Sehenswürdigkeit des Parks, den Beedelup Falls, ist ganz neu asphaltiert worden und somit für alle Fahrzeuge problemlos befahrbar. Es gibt kein Kassenhäuschen, an der Register Box wird aber die obligatorische NP-Gebühr von 10 Au$ fällig ... es sei denn man hat - wie wir - den Holiday Pass gekauft. Den hängen wir wieder vorne ins Auto und machen uns auf den Weg zum knapp 100 m hohen Wasserfall. Da es gerade einmal halb 9 am frühen Morgen ist sind wir mal wieder ganz alleine - wie so häufig während der gesamten Zeit.

Das ist generell eine Sache an die man sich gewöhnen kann. Im Vergleich zu den Nationalparks in den USA ist es hier in den seltensten Fällen wirklich "voll" ... voll ist es hier dagegen schon, wenn außer uns noch ein oder zwei Familien oder Pärchen den Weg kreuzen. Ich vermute aber mal stark, dass das auch speziell hier in West Australien so extrem ist. An der Ostküste dürfte das bestimmt etwas anders sein.

Wie dem auch sei, außer einem einsamen Ranger der die anscheinend gerade neu gebauten Toiletten fegt sehen wir keine Menschenseele. Das hat zur Folge, das es auch mucksmäuschenstill (was ist DAS überhaupt für ein Wort?) ist und wir das rauschen des Wassers schon bis zum Parkplatz wahrnehmen können. Der kurze Trip zu den Falls (er dauert knapp 10 Minuten) führt durch hohe Karriwälder und an zahlreichen Farnen vorbei ... und dann plötzlich sind sie da - die Beedelup Falls.

Beedelup Falls


Ein hölzerner Boardwalk führt an den Fällen vorbei und überquert sie, auf einer Hängebrücke kann man frontal die ganze Höhe der Fälle sehen. Das am besten geglückte Foto ist jedoch von der Plattform am Anfang entstanden ... Im Moment führen die Fälle zum Glück ganz gut Wasser, das ist aber nur im Winter und Frühjahr so. Es kann also gut sein das man im Sommer nur ein leises plätschern und kleines Bächlein vorfindet. Eine knappe halbe Stunde reicht für den Aufenthalt hier und wir fahren weiter in Richtung Pemberton.

Die kleine Gemeinde Pemberton ist der ideale Ausgangspunkt für einen Abstecher zum Gloucester National Park mit seinem gleichnamigen 60m hohen begehbaren Karribaum. Der Baum ist ein sogenannter "Fire Tree". Seit 1947 diente er jahrelang der Feuerwehr als Ausguck für die Lokalisierung von Waldbränden. Heute ist er ein beliebtes Touristenziel und die 153 Stufen können von jedermann der sich traut erklommen werden.

Der sich spiralförmig um den Stamm windende Aufstieg erfolgt auf eigene Gefahr ... es gibt kein Sicherungsnetz, keine Seile oder kein Schutzgitter was ein wegkippen nach hintern verhindert. Muss man unterwegs einem entgegenkommenden Besucher ausweichen hat man schlechte Karten, Platz machen ist nicht so ganz einfach auf den schmalen "Stufen" die eigentlich nichts weiter als Eisenstäbe bzw. überdimensionierte Nägel sind! Damals wurde zuerst ein Loch in den Baum gebohrt und der Stab danach dort eingeschlagen. SO hat man sich Loch für Loch und Stab für Stab bis nach oben vorgearbeitet. Dort wurde dann schließlich ein hölzerner Ausguck errichtet, der sogenannte Fire Lookout. Von dort aus benötigte ein Firefighter seinerzeit sage und schreibe eine ganze Stunde für den Abstieg !!

Neben diesem Baum hier gibt es noch zwölf andere Bäume dieser Art, aber nur der Bicenntenial Tree, der Diamont Tree sowie der hiesige Gloucester Tree können auch von Besuchern bestiegen werden. Der höchste der Bäume ist mit 75m übrigens der Bicentennial Tree. Am Parkeingang gibt es ein Rangerhäuschen was auch immer besetzt ist ! Eintritt: 10 Au$ oder NP-Pass.
   

Gloucester Tree bei Pemberton


Der überschaubare 9km² kleine National Park hat neben dem Baum aber noch ein paar andere Dinge zu bieten, so zum Beispiel die Wanderung zu einem kleinen Wasserfall. Interessanter sind aber die ganze Vögel kurz vor dem Baum. Zahlreiche Sittiche schwirren hier umher und lassen sich füttern sofern man etwas dabei hat. Mel hat natürlich wieder von einem Aussi eine ganze handvoll Sonnenblumenkerne geschenkt bekommen, bei solchen Dingen hat sich komischerweise immer den Papst in der Tasche. Kaum hat sie das Futter in der hand geht es dann aber schon los und Mel muss als Sittich-Landebahn herhalten. Selbst Schuld, hat sie sich ja selbst ausgesucht.

Mel mit einem neuen Freund ... Ringli der Ringsittich



Ringsittich im Gloucester Nationalpark


Die Ringsittiche teilen sich den Ort hier mit ein paar Rosellas, Tauben und anderen Gefieder. Letztendlich haben wir mehr Zeit mit Mels neuem Freund verbracht als am Baum selber ... was vermutlich daran gelegen hat das es uns einfach zu voll war um hochzuklettern.

In Pemberton steht übrigens so ganz nebenbei das größte Sägewerk Australiens, welches auch besichtigt werden kann.

Karriwald im Shannon NP
   

Unsere Fahrt geht weiter durch den Shannon National Park, wo man den sprichwörtlichen (Karri)wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Karris zählen übrigens zu den drei höchsten Baumarten der Welt.

Im Park gibt es den nicht asphaltierten 48 km langen Great Forests Tree Drive, auf dem man jede Menge der Bäume bestaunen kann. Nach genau der Hälfte der Strecke kreuzt der Rundkurs wieder den Highway und man kann abkürzen falls man genug Bäume gesehen hat. Diverse Trails auf dem Rundkurs kann man auch noch laufen wenn man Zeit und Lust hat ... hatten wir aber nicht, also geht es schnurstracks weiter nach Walpole. Der Ort selbst gibt eigentlich nicht viel her, trotzdem dient er anscheinend ganzen Scharen von (Bus)touristen als Quartier für die Nacht. Der Grund dafür ist das Valley of the Giants mit dem Tree Top Walk und dem angrenzenden Ancient Empire. Auf unserer gesamten Reise war der Tree Top Walk übrigens der überlaufendste Ort überhaupt ...

Neben Monkey Mia ist der Tree Top Walk einer von wenigen Parks wo der National Park Pass nicht gilt, man muss also den Eintritt in Höhe von aktuell 8 Au$ pro Person zahlen ... der lohnt sich allerdings, der Ausblick von der auf mehrere Pfeilern schwebenden Leichtmetallbrücke macht den Preis allemal wieder wett. Bevor wir zwischen den Baumwipfeln herumlaufen kommen wir aber noch an einem schönen Scenic Point vorbei, durch ein paar Bäume hindurch blickt man auf das darunter liegende Tal. Einfach nur schön !!

Scenic Point bei Walpole & Valley of Giants Eingang


Der Walk ist 600m lang und der höchste Punkt ist 38m hoch. Zugegeben, das ist nicht wirklich sooo hoch, Menschen mit Höhenangst könnten aber durchaus hier Probleme bekommen. Zusätzlich schwankt die Brückenkonstruktion manchmal ganz schön hin und her, das hängt immer davon ab wieviele Asiaten gerade auf und ab springen. Irgendwie bin ich dieses Mal auf dem Anti-Asiaten-Trip glaube ich, aber hier andem Ort sind schließlich auch mehr als irgendwo in Hongkong ... und da waren wir letztens ja erst, jetzt wollen wir Aussies sehen *grins*

Nachfolgend versuche ich mal den Walk in logischer Abfolge fotografisch darzustellen, d.h. es fängt beim Aufstieg an, geht über den höchsten Punkt und endet logischerweise wieder wenn es bergab geht zum Schluss.

Hier beginnt alles ... langsam aber stetig geht es bergauf ...



... vorbei an den Baumriesen ...


Biegt man am Ende dieses Anstieges nach links geht man schnurstracks auf den höchsten Punkt zu ...


... ist der höchste Punkt ist erreicht ... 38m! & Weiter geht es ...



Hier oben in 38m Höhe ist es irgendwie ein erhabenes Gefühl herumzulaufen, blickt man herunter schaut man auf die riesigen Flachwurzeln des Baumbestandes, der hier aus Tingle-Trees besteht die mal eben über 400 Jahre alt werden können. Nach unten gucken kann man übrigens auch direkt an seinen Füßen, die Konstruktion ist nämlich so gebaut das man durch einzelne Streben immer eine frei Sicht hat was ganz schön fies sein kann !! Es folgen ein paar größere Bildchen ...

Blick auf das längste gerade Stück


Dort hinten geht es langsam wieder nach unten ...


... und hier befindet man sich dann wieder auf dem letzten Stück ...


Eine gute halbe Stunde kann man sich hier oben als Nicht-Asiate schon aufhalten, unsere Freunde schaffen das im Eiltempo aber auch in fünf Minuten ... jetzt geht es auf jeden Fall wieder bergab und wir befinden uns auf den letzten Metern. Danach statten wir dem Ancient Empire noch einen Besuch ab, hier wandert man auf einer Art hölzernem Boardwalk am Boden zwischen den Baumriesen herum und kann ausgehöhlte Baumstämme begehen, auch ganz nett und nicht minder beeindruckend!

Fast am Ende des Tree Top Walks ...


   
... und vor einem Baum im Ancient Empire


Der Holzsteg um die Baumwurzeln und ausgehöhlten Stämme ist rund 800 m lang und hier und da muss man sich sogar anstellen um ein Foto machen zu können ... naja.

Baumwurzel


Zwischendurch fängt es dann auf einmal wie aus Kübeln an zu regnen, passenderweise stellen wir uns IN einem der ausgehöhlten Bäume unter und bleiben auf diese Art schön trocken ...

Ancient Empire Boardwalk


   

Baum



Nein, das Bild oben ist nicht schief sondern lediglich an dem liegenden Baumstamm ausgerichtet ...

Das Ancient Empire ist zwar kein must-do, wenn man schon mal hier ist sollte man den kurzen Abstecher aber ruhig in Kauf nehmen. Insgesamt kann man (mit parken etc.) so an die 90 Minuten einplanen. Schneller geht immer, nur ob das Sinn macht sei mal dahingestellt.

So, bis jetzt war das ja ein ereignisreicher Tag ... und wir haben gerade einmal kurz nach 12 Uhr, da kann also noch einiges kommen. So zum Beispiel der William Bay National Park, der nur wenige Kilometer entfernt liegt. Hauptgrund warum man dort halten sollte: Greens Pool und die angrenzenden Elephant Rocks. Zu Beginn widmen wir uns ersterem. Vom Parkplatz aus führt eine knapp 200 m lange Holztreppe runter zum Strand, spätestens auf der Hälfte des Weges weiß man wieso man hier ist - es eröffnet sich einem dieser phantastische Blick auf die Bucht ...

Weg downstairs nach Greens Pool



Im Meer befinden sich jede menge Granitfelsen die ganz nebenbei als natürliches Riff dienen ... so kommt es, das kaum eine Welle den Strand erreicht, das Wasser ist dort spiegelglatt obwohl wenige Meter weiter draußen die Brandung tobt. Aus diesem Grund ist das hier auch ein beliebter Ort für Familien, Kinder können nämlich gefahrlos im Meer planschen.

Auch unten am Strand sieht das alles extrem beeindruckend aus ...

Greens Pool Panorama


Leider zieht just in dem Moment ein dichtes Wolkenfeld auf, die unglaublich türkise Färbung des Wassers kommt somit leider gar nicht mehr richtig zur Geltung. Nichtsdestotrotz testen wir einmal am dicken Zeh die Wassertemperatur und werden erst einmal schockgefrostet ... gefühlt ist es nämlich irgendwo kurz vorm Gefrierpunkt. Trotzdem wagen einige wenige mutige den Sprung ins Wasser, vielleicht ist man diese Temperaturen hier ja einfach gewöhnt? Wir wandern auf jeden Fall linke Hand der Bucht auf den Slickrocks entlang und kommen zu einer weiteren kleinen Felsenansammlung ...

Rocks bei Greens Pool


Unter einzelnen kleineren Felsen kann man unendlich viele Krebse beobachten die versuchen, sich in den wenigen verbliebenen Sonnenstrahlen aufzuwärmen ... Ein Stückchen weiter muss man dann ein wenig klettern, nur oben am Fels entlang kommt man nämlich zur nächsten Bucht. Hier befinden sich abermals riesige Granitfelsen, die recht bekannten Elephant Rocks. Die heißen so, weil sie von oben wie eine zusammengerottete Elefantenherde aussehen. Mit ein bisschen Phantasie und ein oder zwei Emu Bitter (einer australischen Biersorte) kann das auch gut sein.

Elephant Rocks Greens Pool



Links der Felsen führt eine Holztreppe runter zum Strand, wenn man den richtigen Moment abpasst kann man dann durch einen schmalen Felsspalt die Elephant Cove Bucht erreichen. Hat man den richtigen Moment verpasst kann es gut sein das man aber auch nasse Füße bekommt, da das Wasser nach jeder Welle immer genau in den Spalt fließt durch den man gehen muss. Mel hat den falschen Moment erwischt, den Rest könnt Ihr Euch denken. Sie hat aber diesen Moment sogar selber mit der Kamera in der Hand gefilmt, leider ist der Clip aber hochkant und ich muss den erstmal irgendwie um 90° gedreht bekommen. Das kurze Video wird dann hier beizeiten nachgereicht ...

Treppe zur Elephant Cove

   
Durch diesen Slot muss man durch ... wenn man zur Bucht möchte


Die Bucht selbst gibt nicht viel her, hat aber einen großen Vorteil gegenüber dem Hauptstrand: Es ist absolut leer da sich kaum jemand hierher verirrt. Hinzu kommt: Ein wenig erinnert sie uns an ein paar Fotos von den Seychellen die wir mal gesehen haben. Die Elefanten sind auf jeden Fall beeindruckend und man bekommt gar keine Angst wenn man davor steht.

Elephant Cove


Leider ist das Wasser nicht so sauber wie an der anderen Bucht zuvor, das kann aber vielleicht auch Jahreszeiten - oder strömungsbedingt gewesen sein. Trockenen Fußes gehen wir nach einiger Zeit wieder zurück zum Auto, unser nächster Stop ist dann erst wieder unser Motel in Albany.

Das Comfort Inn liegt strategisch günstig direkt an der Zufahrtsstraße in die Innenstadt und nach dem einchecken steht noch ein Abstecher zum 39 km² großen Torndirrup National Park an.

Der Park liegt etwas südlich der Stadt auf der Flinders Bay Halbinsel und ist ein absoluter Pflichtbesucht für alle die hier in Albany übernachten oder vorbeikommen. Seinen recht merkwürdigen Namen verdankt er im übrigen den seinerzeit hier lebenden Aborigines.

Erster Abstecher im Park sind The Gap und Natural Bridge, beide sind über die gleiche Stichstraße und über einen recht kurzen Spaziergang zu erreichen. Leider verweigert die Sonne inzwischen fast vollständig ihren Dienst. Zudem ist es sauwindig und auch recht frisch geworden. Wir vermuten also beide, das es ein recht kurzer Abstecher hierher werden wird.

Bei The Gap handelt es sich um eine Spalt in der Granitküste, in dem ständig mit voller Wucht die Wellen hineingedrückt werden. Auch hier wird uns wieder eines bewusst: Wasser beobachten kann ziemlich spannend sein. Und hier kann man auch sehr leicht verstehen wieso Stein NICHT härter ist als Wasser!
   

Egal welchen Weg man geht, es lohnen sich BEIDE !!

The Gap



   
Knappe 50 m fallen die Wände hier senkrecht ins Meer, außer an einem einzigen Punkt gibt es keine Abgrenzungen. Man kann also quasi bis an den Rand der Klippen gehen und es ist eigentlich verwunderlich das hier noch nichts passiert ist. Je nach Wellengang kann es sein das man sogar oben auf den Felsen noch nass wird, Kameras sollten also bei herannahenden Wellen schon mal bereit gemacht werden zum verstauen ... man weiß ja nie!

Bereits in Sichtweite befindet sich die Natural Bridge, eine gewaltige Steinbrücke die von dem Wellen unterspült wurde. Da es fast immer die gleichen Bilder im Netz hiervon zu finden gibt kommt ab heute zur Abwechslung mal ein Panorama hinzu. Die kleinen Punkte oben an den Klippen sind einige Schaulustige die gerade Wale beobachten und geben einen guten Größenvergleich ab ...

Natural Bridge im Torndirrup NP



Die Brücke ist eigentlich viel gewaltiger als sie auf den Bildern immer rüberkommt. Das liegt aber definitiv an der ziemlichen Breite und nicht an der mit 40 m ja eigentlich recht überschaubaren Länge. Auch hier gibt es wieder keine Begrenzungen, man muss also aufpassen wohin man tritt und das man nicht aus Versehen einen Abgang macht. Bei den Wellen dort unten wäre das nicht wirklich angenehm.

Geht man nach rechts von der Natural Bridge aus gesehen blickt man direkt auf die Küste des Cable Beach, der bei diesem Wetterbedingungen ziemlich dramatisch ausschaut.

Cable Beach Torndirrup NP


Überhaupt scheinen die Wetterbedingungen hier ziemlich rauh zu sein, was man auch immer wieder an zahlreichen Wurzeln erkennen kann ... ein ziemlich irres Motiv!

Im Torndirrup NP


Als wir nach einiger Zeit wieder weiterfahren wollen zum nächsten Punkt sehen wir einige Leute nach vorne an die Klippen laufen ... jemand hat einen Wal in Küstennähe gesehen! So etwas bleibt hier natürlich nicht lange unbemerkt und sofort interessieren sich mehr Leute für den Wal als für die Felsen.

Whale watching mal anders ...


Selbstverständlich haben wir das Stativ wieder im Auto gelassen, was ja in aller Regel kein Problem gewesen wäre. Da wir aber so fasziniert sind in dieser extremen Nähe zu Küste (und vor allem zu The Gap) diese Tiere zu sehen vergessen wir das total und fotografieren freihändig ... was sich als nicht so dolle Idee erwies. Man stelle sich vor: Geschätzte Windstärke 5 - 6, immer wieder kurze Regenschauer zwischendurch, ein nicht zu verachtender Wellengang und Wale, die sich ja schließlich auch noch bewegen. Wirklich keine Idealbedingungen zum fotografieren. Ihr braucht also keine neue Brille beim betrachten der Bilder, die SIND leicht unscharf!





Als wir nach einer guten halben Beobachtungs-Stunde gehen wollen scheint es fast so als winken die Wale uns mit Ihren Flossen zu ... macht's gut Leute, und lasst Euch nicht von den Wellen an die Küste drücken!

Einen Abstecher zu den Blowholes machen wir dann auch noch als nächstes, der Fußweg dorthin ist gute 1,5 km lang und zieht sich zum Ende hin ziemlich. Die Blowholes sind Löcher einer Abbruchkante der Küste durch die bei starkem Wellengang das Wasser nach oben fontänenartig wieder hinausgedrückt wird. Und eigentlich haben wir auch gedacht das der Wellengang heute ausreichend wäre ... das war aber leider ein Trugschluss und man hört nur ein lautes Grummeln im Gestein. Selbst DAS ist aber ziemlich beängstigend! Da es hier also nichts zu fotografieren gab suchen wir ein paar andere Motive ...

Küste bei den Blowholes


Gesteinsformation bei den Blowholes


Bei den Blowholes


Auf dem Rückweg kommen wir in den Genuss einer kostenlosen Dusche, es hat wieder angefangen zu regnen. Zurück in Albany stehen wir quasi wieder vor geschlossenen Türen ... da es bereits nach 17 Uhr ist hat bereits wieder alles geschlossen. Daran werden wir uns wohl nie gewöhnen! Zwei der hiesigen alten Gebäude müssen noch kurz als Fotomotiv herhalten ...

Albany




... danach geht es noch kurz in den immerhin bis 21 Uhr geöffneten Coles Supermarkt am Ende der Einkaufsstraße. Zumindest Vorräte für morgen haben wir jetzt schon mal sicher, auch wenn es ein recht kurzer Fahrtag werden dürfte - es geht nach Esperance. Dort soll es die schönsten Strände Australiens geben! Na mal sehen ...

Ein unheimlich abwechslungsreicher Tag geht auf jeden Fall zu Ende und wir haben ein völlig anderes Australien kennen gelernt als das noch vor wenigen Tagen der Fall gewesen ist!

Schlaft gut und bis Morgen ...



Gefahrene Kilometer: 499

USAflo

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #47 am: 25.12.2008, 11:15 Uhr »
Moin!

Das mit dem Weingut in Margaret River haben wir pragmatisch gelöst. Also wir haben beide Wein getestet und sind dann schnell zurück in die Unterkunft... nein, wir waren nicht betrunken, denn man bekommt ja tatsächlich immer nur kleine Probierschlucke!

Seit ihr den Baum raufgeklettert? Ich bin damals hoch und ich war heilefroh wieder unten zu sein, denn es schwankt oben erheblich hin und her. Meine Frau hat sich nur die ersten 5 Stufen getraut...

Der Tree Top Walk ist glaube ich soweit ich mich erinnere auch der einzige dieser Art der Welt, oder? Beim Bau sind auch mehrere Arbeiter zu Tode gekommen, da es so eine kühne Konstruktion ist, die ja nur auf Stelen steht. Aber schon toll...

Super Bericht, der mich sehr an unseren Urlaub erinnert.

Tschau
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Angie

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #48 am: 27.12.2008, 20:40 Uhr »

Jetzt habe ich endlich deinen zuletzt eingestellten Tag gelesen.
Der Tree Top Walk wäre etwas für mich! Überhaupt bist du jetzt in dem Gebiet angelangt, das ich noch nicht kenne. Sehr interessant!

Viele Grüße,
Angie

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Liberty

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #49 am: 28.12.2008, 17:11 Uhr »
Was für ein toller Reisebericht  :clap:, ich bin total begeistert!!!

Wir hatten schon öfter Australien als Reiseziel ins Auge gefaßt, aber weiter als bis zum Reiseführer kaufen und lesen sind wir nie gekommen. Immer hat letztendlich doch die USA gewonnen, vor allem die lange Flugzeit hat mich besonders abgeschreckt.
Mittlerweile schaffe ich es aber, im Flieger ein paar Stunden zu schlafen. Dies und Dein Reisebericht mit den Klasse-Fotos haben Australien wieder stärker in unseren Focus gerückt, nächstes Jahr im November könnte es soweit sein  :lol:

Ich freue mich schon auf weitere Reisetage,

liebe Grüße (auch an meine alte Heimatstadt!),

Gitte
Liebe Grüße

Gitte

Reisen ist tödlich für Vorurteile (Mark Twain)

HOH

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #50 am: 29.12.2008, 16:46 Uhr »
Seit ihr den Baum raufgeklettert? ...

Der Tree Top Walk ist glaube ich soweit ich mich erinnere auch der einzige dieser Art der Welt, oder?
Den Baum sind wir nicht raufgeklettert. Das hatte mehrer Gründe: Zum einen war hat reger Gegenverkehr geherrscht und ausweichen auf den Streben ist nicht ganz ungefährlich. Zum anderen wartete bereits seit einer Stunde eine Asiatin unten auf ihren Mann, der oben im Ausguck festsaß. Dazu kam noch, das ich mir im Vorfeld zu Hause im Internet bereits ein paar Fotos der Aussicht von oben angesehen habe ... und das war IMHO nicht wirlklch ein "must-see". Also haben wir uns das schlicht und ergreifend geklemmt.

Der einzige seiner Art isses - soweit mir bekannt ist - übrigens NICHT, in Queensland gibt es glaub eich etwas ähnliches.



Zitat
... nächstes Jahr im November könnte es soweit sein
Dann schau aber genau auf den Bundesstaat, im November muss nicht zwangsweise überall schönes Wetter sein ... und "wet season" MUSS nicht unbedingt sein während des Urlaubes.

USAflo

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #51 am: 30.12.2008, 09:33 Uhr »
Seit ihr den Baum raufgeklettert? ...

Der Tree Top Walk ist glaube ich soweit ich mich erinnere auch der einzige dieser Art der Welt, oder?


Der einzige seiner Art isses - soweit mir bekannt ist - übrigens NICHT, in Queensland gibt es glaub eich etwas ähnliches.

Hast Recht:
http://www.otwayfly.com/location/
Links zu meinen USA-Reiseberichten, Ausflugs- und Gastronomietipps für das Oldenburger Münsterland und Berichte zu unseren Europareisen auf meinem Blog: https://unser-om-und-umzu.blogspot.com/p/blog-page_19.html

HOH

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #52 am: 30.12.2008, 15:28 Uhr »
Seit ihr den Baum raufgeklettert? ...

Der Tree Top Walk ist glaube ich soweit ich mich erinnere auch der einzige dieser Art der Welt, oder?


Der einzige seiner Art isses - soweit mir bekannt ist - übrigens NICHT, in Queensland gibt es glaub eich etwas ähnliches.

Hast Recht:
http://www.otwayfly.com/location/
Stimmt ... aber DER ist ja unten in Victoria. Ich meinte DEN hier, der ist oben in Queensland. So einzigartig scheint das also nicht zu sein *g*  :lol:

HOH

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Tag 12
« Antwort #53 am: 04.01.2009, 23:07 Uhr »
12.Tag (29.September 2008)

Fahrt Esperance (via Stirling Range) - Great Ocean Drive





Die Nacht war ruhig und Dank Self Check-Out sind wir wieder schön früh unterwegs. Frühstück gibt es auf der Fahrt, wir haben uns gestern Abend im Coles noch einige Teilchen und so'n Zeugs geholt ... Gleichzeitig essen, fahren und während der Fahrt Fotos knipsen fördert eben die Multitasking-Fähigkeit. Zwei Möglichkeiten gibt es von Albany nach Esperance zu fahren: Die eine ist den Highway an der Küste entlang, die andere ist via Stirling Range NP. Wir haben uns für letztere entschieden da wir uns mehr Abwechslung und vielleicht ein paar Wildflowers davon versprechen.

Für Wildblumen ist Stirling Range nämlich recht bekannt, über 1500 unterschiedliche Arten gibt es hier von denen viele endemisch sind. Sage und schreibe 123 Orchideenarten soll es hier geben. Es gibt auch einen eigens angelegten Wildflower-Walk. Bei der Zufahrt auf die Gebirgsketten des Nationalparks befinden wir uns plötzlich mitten zwischen zwei Nebelfeldern ...

So sieht es hinter uns aus ...


... und so schaut es vor uns aus ...


... auch wenn hier auf dem Foto augenscheinlich nur ein paar kleine Wölkchen den blauen Himmel trüben, links und rechts des Sichtfeldes war Nebel, Nebel und nichts als Nebel. Die zwei unterschiedlichen Fotografier-Richtungen (ich hab lediglich eine Drehung um 180° gemacht) zeigen sehr gut wie die Farben variieren können!

Bald haben wir dann den Abzweig zum Wildflower-Walk erreicht ... den kann man aber heute leider komplett vergessen weil er nicht hoch genug und somit im Nebel liegt. Also fahren wir weiter nach Bluff Knoll, mit 1073 m der höchste Punkt hier im Park.

Der Weg nach Bluff Knoll ...


Der Parkplatz von dem die Wanderwege abgehen ist zwar mit knapp 450 m nicht ganz so hoch, aber auch von dort hat man bereits einen guten Blick auf die Umgebung.

Aussicht vom Bluff Knoll Parkplatz


Laut Schild dauert die Wanderung in die Berge ca. 3 - 4 Stunden, wir begnügen uns mit dem Parkplatz am Scenic Point unterhalb von Bluff Knoll und frühstücken erst einmal schön ausgiebig.

Schild am Bluff Knoll Trail

   

Neben Bluff Knoll gibt es noch einige andere Berge hier im Park die allesamt erwandert werden können ... Toolbrunup Peak und Ellen Peak sind mit 1052 bzw. 1012 m die beiden höchsten davon, Mt. Trio, Mt. Magog, Mt. Hassell und Talyuberlup Peak sind jeweils alle um die 800 m hoch.

Vor plötzlichen Wetterumbrüchen warnt ein Hinweisschild, selbst Schnee soll es hier plötzlich schon einmal gegeben haben. Pudelmütze also nicht vergessen. Was nicht so schön ist: Ein weiteres Schild warnt vor Langfingern die die Autos am Parkplatz aufbrechen ...

Das Diebe hier leichtes Spiel haben verwundert allerdings auch nicht. Viele Autos verirren sich vermutlich eh nicht hier hoch, und wenn man dann 3 oder 4 Stunden auf einer Wanderung ist hat man ja eigentlich leichtes Spiel. Dazu kommt noch, daß jedes herannahende Auto bereits lange vorher vom Parkplatz her ausgemacht bzw. gehört werden kann. Jegliche Wertgegenstände sollten also aus dem Blickfeld verschwinden !!!!

Da wir frühzeitig in Esperance sein wollen wandern wir den Trail natürlich nicht sondern fahren nach dem Frühstück langsam weiter gen Osten.

Im weiteren Verlauf passiert eigentlich dann nicht wirklich viel, die Strecke ist teilweise kilometerlang gerade wie an einer Schnur gezogen und geht über endlos erscheinde Bumps in Richtung Fitzgerald NP. Dieser Park ist 3.390 km² groß und liegt genau zwischen Bremer Bay und Hopetoun. Auch hier gibt es zahlreiche Pflanzenarten und eine Scenic Road die im unteren Verlauf traumhafte Küstenansichten bieten soll ... so kann man es zumindest vereinzelt lesen im Internet. Wir hatten uns deshalb vorgenommen die Gravel Road DURCH den Park zu fahren, da die Strecke vermutlich landschaftlich schöner ist als außen herum. Ein Hinweisschild an der Rangerstation besagt aber, das ausgerechnet die Durchgangsstraße zum südöstlichen Ausgang des Parks im weiteren Verlauf "temporarly closed for all traffic" ist ...
   

Bumps soweit das Auge reicht ...


... obwohl die Piste hier Anfangs eigentlich tadellos aussieht ... das war also mal wieder nichts. Sicherlich hätte man auf gut Glück auch einfach weiterfahren können, aber die ganzen Kilometer dann im Zweifelsfall wieder umkehren zu müssen wollten wir auch nicht wirklich riskieren.

Piste im Fitzgerald NP



Frei nach dem Motto "aus dem Augen aus dem Sinn" drehen wir deshalb nach wenigen Kilometern um und weiter geht's nach Esperance ...

... vorbei an zahlreichen Creeks ...

Creek


... und einem sehenswerten Tümpel ...

Tümpel kurz vor Esperance


Um kurz vor 12 Uhr erreichen wir schließlich Esperance, den letzten Ort bevor weiter in Richtung Osten erst einmal laaaaaaaange keine wirklicher Ort mehr kommt. Erst über 2000 km weiter erreicht man dann Adelaide und ist eigentlich bereits im Südosten Australiens.

Die Orientierung hier in Esperance fällt uns auf Anhieb recht leicht und wir beschließen als erstes den rund 40 km lange Great Ocean Drive abzufahren. Dieser führt an zahlreichen Traumstränden und Buchten vorbei und bringt uns über eine großen Loop wieder zurück zum Zentrum ... Damit Ihr wisst woher der Great Ocean Drive genau verläuft gibt es hier eine sehr gute Karte im pdf-Format, der Drive ist Orange eingezeichnet. Bereits der erste Strand an dem man vorbeikommt, er hört auf den Namen West Beach, hat es in sich und wir sind sofort sprachlos ... so etwas haben wir wirklich ganz selten gesehen bisher!

West Beach



Das Wasser hat fast schon unwirklich erscheinende Farben und der Strand ist so gut wie menschenleer. Von West Beach aus blickt man über den Chapmans Point bis in die rechte Bucht namens Blue Haven ... Eigentlich nicht zu glauben das DAS nur ein Strand von vielen hier sein soll. Da wir noch einige Kilometer vor uns haben fahren wir weiter, als erstes wollen wir uns nämlich mal einen Überblick verschaffen wo es am schönsten ist.

West Beach


Blue Haven ist dann auch unser nächster Stopp, ein paar Surfer warten draußen erwartungsvoll auf die perfekte Welle ...

Warten auf die perfekte Welle ... Surfer bei Esperance



Surfers Dream



Von einem Lookout hier hat man einen fantastischen Blick zurück in Richtung Chapmans Point und die Windfarm ...

Blick in Richtung Chapmans Point und Windfarm


Nächster Halt ist der Fourth Beach, durch die hohen Dünen hier sind die Farben wieder völlig anders, es sieht viel rauer und naturbelassener aus als an den anderen Stränden zuvor.

Fourth Beach


Am Ende dieses Strandabschnittes kommt dann die für uns definitiv schönste Stelle der bisherigen Fahrt, es ist der Strand bei Twilight Beach. Hier befindet sich auch der größte Parkplatz des gesamten Great Ocean Drives, man merkt direkt das dieser Ort nicht nur uns sehr gut gefällt.

Blick in Richtung Twilight Beach


Twilight Beach


Hier könnte man sich echt wuschig knipsen, man muss wirklich aufpassen nicht in einem wahren Foto-Rausch zu verfallen ... dem Panorama-Rausch sind wir beide irgendwie auch schon heimlich still und leise erlegen. Ich glaube, niemals zuvor haben wir so viele Panoramen geknipst wie hier in diesem Urlaub!

Twilight Beach Panorama



Auf jeden Fall gefällt es uns hier beim Twilight Beach auf Anhieb so gut, das wir beschließen uns eine zeitlang an den Strand zu legen und abzuschalten. Die markante Felsformation mitten im Wasser ist ein beliebtes Postkartenmotiv wie wir später noch festgestellt haben. Das Strandende wird ebenfalls von einigen großen Felsen begrenzt, auch hier kraxeln wir begeistert ein zeitlang rum ...

Rocks am Ende des Twilight Beach



So vergeht einige Zeit, wir vergessen fast das wir hier eigentlich am anderen Ende der Welt sind. Weit und breit ist ja eigentlich nicht wirklich viel ... und mitten im "Nicht viel" hat man plötzlich solche Strände ... kaum zu glauben !!

Der gefürchtete Esperance Doctor, ein kräftiger Wind der hier eigentlich jeden Tag irgendwann aufziehen soll, scheint übrigens heute eine Tag Urlaub gemacht zu haben ... außer einer leichten erfrischenden Brise ab und zu weht nämlich Lüftchen. Das ist aber auch gut so, wir haben nämlich beide keine Lust gepudert und gezuckert zu werden.

Lustig zu beobachten war übrigens ein Fotograf der seine gesamte, aus zwei großen Koffern bestehende, Ausrüstung am Strand ausgebreitet hat. Soviel "Zeugs" zum fotografieren hab ich auch noch nie auf einem Haufen gesehen, keine Ahnung was man damit alles anstellen soll !? Ich hätte noch nichtmals gewusst wie ich die eine Millionen Einzelteile in den Koffern zu einer Kamera zusammensetzen muss. Naja, vielleicht hat er fleißig McGyver geguckt früher, dann könnte er sich aus den ganzen Objektiven vielleicht ein Mini-U-Boot bauen. Erfinderisch war er jedenfalls, was sich auch bei der Wahl seines Fotostandpunktes gezeigt hat. Und ich hab SO darauf gewartet das es mal EINE große Welle bis vorne an den Strand schafft ...
   

Ob er wohl trockene Füße behält?


Nachdem wir uns also ein wenig gesonnt und ausgeruht haben machen wir uns wieder auf den Weg, der Rundkurs ist schließlich noch nicht zu Ende. Nächster lohnenswerter Stopp ist der Observatory Point knappe 15 km vom Startpunkt entfernt. Zum Lookout zweigt eine Stichstraße ab und führt extrem steil hinunter zu einem kleinen Parkplatz. Auf der Fahrt dort hinunter bieten sich abermals sagenhafte Einblicke auf die in der Ferne liegende Rückseite des Twilight Beach ...

Blick von der Stichstraße zum Observatory Point


Vom Parkplatz aus kann man zwei Treppen nehmen ... eine führt hinauf zu einem Lookout mit einer grandiosen Rundumsicht, der andere führt hinunter zum Strand. Letzterer ist recht anstrengend und geht ziemlich in die Beine, aber in der Ruhe liegt die Kraft. Runter kommen sie alle ...aber ob sie auch alle hier wieder rauf kommen?

Treppe beim Observatory Point + Lonely Tree


Im weiteren Verlauf halten wir noch am Nine Mile Beach, der Ten Mile Lagoon und kommen schließlich zum Pink Lake, der aber heute anscheinend keine Lust hat pink zu sein sondern in einem schönen hellblau leuchtet ...

Der heute nicht so pinke Lake bei Esperance


Eine Alpaka - Farm sehen wir ganz zum Schluß auch noch ...

Alpaka-Farm


... bevor es dann wieder zurück geht hinein nach Esperance. Hier halten wir noch am Hafen und bummeln ein wenig die Promenade rauf und runter, der als der tiefste ganz Australiens gilt. Das kann gut sein, denn südlich von Esperance befindet sich der größte Unterwassercanyon der Welt. Er hat vermutlich eine durchschnittliche Tiefe von bis zu 4170 m und ist circa 3200 m breit ... zum Vergleich: Der größte überirdische Canyon, der Grand Canyon, hat"nur" eine durchschnittliche Tiefe von 1600 m, ist allerdings an der breitesten Stelle 29 km breit.

Esperance Yachthafen



Esperance Industriehafen



Am frühen Abend gab's ein Subway-Sub zum Abendessen und danach haben wir noch einen Spaziergang zum Pier gemacht der das Ende des örtlichen Hausstrandes darstellt. Hier haben wir uns den Sonnenuntergang angeschaut und sind anschließend wieder zurück zum Hotel gebummelt.

Sunset am Pier in Esperance


Morgen wollen wir dann in den nah gelegenen Cape Le Grand NP, hier gibt es ja unter anderem Lucky Bay, der bereits mehrmals zum schönsten Strand Australiens gewählt worden ist. Hoffentlich spielt das Wetter weiterhin mit, die Vorhersage sagt eigentlich genau das Gegenteil von heute voraus - und heute war es ja superschön!

Bis morgen ...



Gefahrene Kilometer: 570

Angie

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Re: Tag 12
« Antwort #54 am: 05.01.2009, 01:24 Uhr »

:respekt: Nicht nur deine "normalen" Fotos faszinieren mich, sondern besonders die Panoramafotos :D Einfach klasse!

Damit Ihr wisst woher der Great Ocean Drive genau verläuft gibt es hier eine sehr gute Karte im pdf-Format, der Drive ist Orange eingezeichnet.

Dürfen wir die Karte auch zu Gesicht bekommen? :wink: Ich kann sie irgendwie nicht finden :zuck:

Gefahrene Meilen: 570

Hast du etwas dagegen, wenn ich die "Meilen" in "Kilometer" umwandle? :wink:

Viele Grüße,
Angie

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Re: Tag 12
« Antwort #55 am: 05.01.2009, 17:52 Uhr »

:respekt: Nicht nur deine "normalen" Fotos faszinieren mich, sondern besonders die Panoramafotos :D Einfach klasse!

Damit Ihr wisst woher der Great Ocean Drive genau verläuft gibt es hier eine sehr gute Karte im pdf-Format, der Drive ist Orange eingezeichnet.

Dürfen wir die Karte auch zu Gesicht bekommen? :wink: Ich kann sie irgendwie nicht finden :zuck:

Gefahrene Meilen: 570

Hast du etwas dagegen, wenn ich die "Meilen" in "Kilometer" umwandle? :wink:

Uuups *schäm*  8)

Klar, es sind Kilometer und KEINE Meilen ... ich denke wohl zu sehr im Ami-Standard *g*

Und der fehlende Link ist HIER

Crimson Tide

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #56 am: 06.01.2009, 00:06 Uhr »
 :D  HOH!  Spät komme ich dazu, aber nicht zu spät, um nur noch zu staunen über Deinen Wahnsinns-Bericht!

Ich wollte vor über einer Stunde schon ins Bett gehen, und was ist passiert?  :lol:

Ich habe diesen Traumhaften RB gefunden!  :D

Das sind Bilder und Erlebnisse, bei denen es mir geht wie bei einem guten Buch:

Man möchte, wenn man fertig gelesen (und gesehen) hat gleich wieder von vorne anfangen!  :daumen: :daumen: :daumen:

L.G. Monika

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #57 am: 06.01.2009, 16:04 Uhr »
:D  HOH!  Spät komme ich dazu, aber nicht zu spät, um nur noch zu staunen über Deinen Wahnsinns-Bericht!

Ich wollte vor über einer Stunde schon ins Bett gehen, und was ist passiert?  :lol:

Ich habe diesen Traumhaften RB gefunden!  :D

Das sind Bilder und Erlebnisse, bei denen es mir geht wie bei einem guten Buch:

Man möchte, wenn man fertig gelesen (und gesehen) hat gleich wieder von vorne anfangen!  :daumen: :daumen: :daumen:
:oops:

Ein sehr viel größeres Kompliment kann man als Reisebericht-Verfasser ja eigentlich nicht bekommen *rotwerd*  :oops: ... THX dafür  :)

HOH

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Tag 13
« Antwort #58 am: 06.01.2009, 21:47 Uhr »
13.Tag (30.September 2008)

Esperance - Cape Le Grand NP





Beim Blick aus dem Fenster heute Morgen schwant uns nichts gutes, dicke Wolken sind aufgezogen und verdunkeln weite Teile der Umgebung. Auch die Landzunge des Cape Le Grand NP, welche man vom Strand in Esperance aus sehen kann, verschwindet irgendwo in dichten Wolkenfeldern. Nichtsdestotrotz wollen wir natürlich unbedingt dorthin, Lucky Bay ist schließlich einer der Strände auf die wir uns ganz besonders freuen. Hier ist das bekannte Foto entstanden wo sich ein Känguru genüsslich am Strand sonnt ... und das ist KEINE Fotomontage, dort soll es so etwas in den Morgenstunden tatsächlich geben. Ob wir heute allerdings ohne Sonne auch solch ein außergewöhnliches Erlebnis haben werden wage ich mal zu bezweifeln. Naja, warten wir's mal ab ...

Recht früh machen wir uns also auf den Weg, die Anfahrt zum Parkeingang dauert nur eine knappe halbe Stunde und ist recht langweilig eigentlich, viel zu sehen gibt es unterwegs nicht.

Am Eingang gibt es zwar ein Rangerhäuschen, noch ist aber niemand weit und breit zu sehen und ich bin mir auch nicht wirklich sicher ob hier überhaupt regelmäßig jemand sitzt und kontrolliert bzw. Eintritt kassiert. Alternativ gibt es natürlich die Self-Registration an der im Normalfall wieder 10 Au$ zu entrichten sind ...
   

Welcome to Cape Le Grand


Wir wollen das Ziel bzw. den Park von hinten aufrollen und fahren schnurstracks bis zur Lucky Bay durch. Die Bucht heißt seit 1802 so, als Matthew Flinders hier mit seinem Schiff Zuflucht vor einem schlimmen Sturm gesucht und diesen unverletzt überstanden hat! Ein kleines Monument erinnert an ihn und seine Geschichte damals.

Bereits aus einiger Entfernung kann man das unglaublich türkise Wasser und den schneeweißen Strand erkennen, die zusammen einen unglaublichen Kontrast zur roten Erde in der Umgebung darstellen ...

Blick auf Lucky Bay


Als wir von der Parkstraße zum Parkplatz abbiegen wollen sitzen plötzlich schon (bzw. wieder) zwei Kängurus mitten auf der Straße und gucken uns verdutzt an. Wer blöder geguckt hat in dem Moment, die Kängurus oder wir, das vermag ich nicht mehr zu sagen. Die beiden entpuppen sich als Mutter mit Jungtier und sollten uns im weiteren Tagesverlauf noch öfter begegnen. Mel kommt überraschenderweise recht nah an die beiden heran, sie scheinen Menschen also gewohnt zu sein. Nachdem wir uns ein wenig mit den beiden beschäftigt und Freundschaft geschlossen haben fahren wir als nächstes zum Parkplatz unmittelbar am Strand ... und trotz Bewölkung kann man absolut verstehen warum dieser Strand zu einem der schönsten Australiens zählt.

Lucky Bay


Der Sand ist so weiß das es selbst jetzt bei Schatten fast schon in den Augen weh tut wenn man hineinschaut. Bei Sonnenschein ist vermutlich Sonnebrille tragen absolute Pflicht hier wenn man sich vorm erblinden schützen will. Ein sich im Sand räkelndes Känguru sehen wir im Moment zwar nicht, aber als wir nach einer Strandwanderung zurück zum Auto gehen sehen wir dann plötzlich doch etwas kleines braunes ein Stückchen weiter am Boden liegen. Der Strand ist hier über und über mit irgend so einem getrocknetem Zeugs bedeckt ... und mittendrin rollt sich genüsslich ein Känguru herum und schubbelt sich den Rücken. Hier gibt's den zugehörigen YouTube-Clip. Es ist ein Bild für die Götter, was sich auch später zu Hause immer noch in unseren Köpfen festgesetzt hat.

Kangaroo am Strand


"Helft mir, Obi Kangoo Kenobi ... Ihr seid meine letzte Hoffnung"


Das Kängurus gar nicht wasserscheu sind zeigt dieser kleine YouTube-Clip den ich gefunden habe ... zwar nicht in Lucky Bay aufgenommen, aber die Situation dürfte hier die gleiche sein. Noch verwunderter war ich allerdings hierüber !!

Nachdem wir genügend Zeit hier mit dem kleinen Freund verbracht haben gehen wir weiter zum anderen Ende der Bucht, von hier aus startet ein Trail zur Thistle Cove Bucht. Leider fängt es auf dem Weg heftig an zu regnen und da man zwischendurch über zahlreiche steile Slickrocks hätte weiterlaufen müssen sind wir lieber umgekehrt. Sehr interessant übrigens: Auch Kängurus scheinen ab und zu wandern zu gehen auf den Trails ...

Immer schön auf dem Weg bleiben ...


Guck mal wer da guckt

   
Kängurus wohin man sieht


Das Bild des Tages für uns kommt zwar auch aus der Tierwelt, Hauptdarsteller darauf sind aber keine Kängurus sondern ... aber seht selbst! Und so etwas am frühen Vormittag, also Sachen gibt's.

Der berüchtigte Poppkäfer


Neben lustigen Käfern gibt es auch einige lustige Pflanzen hier abseits der Pfade ...


Wildflower



   
Mehr davon gibt es in der Wildflower-Bildergalerie ...

Und wo Blumen sind, dort befinden sich auch immer viele ... na... na ... na ... Vögel, rüschtüüsch !!   

Vogel


Nächster Stopp nach Lucky Bay ist die angrenzende Bucht Thistle Cove. Das wäre eigentlich das Ziel der Wanderung von Lucky Bay aus gewesen, aber auch mit dem Auto kann man natürlich problemlos bis kurz vor den Strand fahren. Erster Anlaufpunkt vom Parkplatz aus ist der Whistling Rock, der je nach Windstärke zu flüstern scheint. Die Geräusche entstehen durch Ritze und Löcher im Felsen, das hört sich auf jeden Fall sehr kurios an! Kurios ist auch, das der flüsternde Felsen rechts unten augenscheinlich nur eine Auflagefläche von der Größe eines Fingernagels hat ...

Whistling Rock


Geht man weiter nach unten gelangt man zu einem fotografischen Alptraum ... natürlich im positiven Sinne, denn hier glüht die Speicherkarte wieder und man muss fast schon aufpassen das sie sich nicht entzündet. Riesige Granitfelsformationen säumen den Weg, auch einige kleinere, an die Remarkable Rocks erinnernde, Felsen sind dabei ... und JA, die Farben sind tatsächlich genau SO !!

Thistle Cove Rocks




Was soll man dazu sagen? Außer einen schönen Gruß an den Augenarzt vielleicht! Aber das war ja nicht alles, weiter geht es ...

Thistle Cove Rocks


Die Motive scheinen schier endlos zu sein, teilweise ist es allerdings durch den von Zeit zu Zeit einsetzenden leichten Nieselregen sehr rutschig und man muss aufpassen wohin man tritt! Der kleine Fleck mit dem blauen Kapuzenpulli oben im Bild bin übrigens ich ...

Thistle Cove Rocks



Der eigentliche Strandbereich hier ist nicht so schön wie die Lucky Bay, ein vom Land ins Meer fließender Priel schwemmt einiges an Schmutzwasser an den Strand ... schade. Wir fahren schließlich weiter und halten bei Frenchmans Peak. Vom Parkplatz des 262 m hohen Granitfelsens gibt es einen anspruchsvollen Trail auf den Gipfel, der mit 1.5 Stunden Laufzeit angegeben wird. Allerdings wird davon abgeraten diesen bei Regen oder Nässe zu gehen ... die Frage ob wir hinaufgehen sollen oder nicht erübrigt sich daher von ganz alleine. Von einem View Point in einiger Entfernung kann man übrigens gut erkennen das die gesamte Bergkuppe eigentlich eine Art gigantischer Arch zu sein scheint.

Frenchmans Peak



Schade, das hätten wir uns ja doch gerne einmal aus der Nähe angesehen ... aber wer weiss, vielleicht ... eines Tages. Nächster Stop ist Hellfire Bay. Der Strand hier ist wieder sehr schön und auch das Wasser kann erneut durch ein kräftiges türkis überzeugen. Auf dem Weg vom Parkplatz zur Bucht gibt es einige überdachte Grillplätze (Gasgrills) und Picknickmöglichkeiten.

Hellfire Bay



Auch hier gibt es am Ende des Strandes wieder eine mächtige Granitfelsformation die man auf jeden Fall mal besteigen sollte. Von weiter oben hat man einen sehr guten Blick auf die schneeweiße, dünenähnliche Landschaft und bis hinüber zur angrenzenden Little Hellfire Bay ...

Hellfire Bay


Den Abschluss unseres Besuchs hier bildet ein Abstecher zum Le Grand Beach, ein lang gezogener Strand der sich im Normalfall angeblich auch gut zum baden eignen soll und der bei Ebbe auch mit dem Jeep oder Buggy befahren werden darf. Besonders fotogen finden wir den aber irgendwie nicht, außerdem fliegen wir fast weg so windig ist es hier. Wir machen uns deshalb wieder auf den Rückweg und sehen links und rechts der Straße wieder zahlreiche Emus auf den endlosen Wiesen stehen.

Emus am Straßenrand
   

Diese Exemplare hier sind übrigens merkwürdigerweise die allerersten in diesem Urlaub die wir mal halbwegs scharf vor die Linse bekommen haben. Aus irgendeinem Grund schaffen die es nämlich immer uns gehörig an der Nase herumzuführen. Aber dieses eine Mal waren wir endlich schneller.

Nachdem wir nun also den Cape Le Grand NP hinter uns gelassen haben hatten wir eigentlich im Vorfeld geplant noch zur nahe gelegenen Duke of Orleans Bay zu fahren. Diese Bucht gilt (im Moment) als absoluter Geheimtipp und soll angeblich NOCH schöner sein als Lucky Bay. Die Bucht ist so geheim das ich Euch töten müsste wenn ich schreiben würde wo sie ist, also lass ich das lieber. Sie befindet sich genau genommen aber auch noch im Nationalpark, nur am komplett anderen Ende. Auf einigen englischsprachigen Seiten im Netz gibt es mittlerweile präzise Wegbeschreibungen. Auf Deutsch findet man darüber allerdings so gut wie nichts bisher ... bin mal gespannt wie lange das noch so bleibt.

Aufgrund der bescheidenen Wetterlage entscheiden wir uns aber gegen die Fahrt zur geheimsten aller geheimen Buchten und machen uns auf den Rückweg nach Esperance. Mittlerweile ist es immerhin früh am Nachmittag und wir wollen noch ein wenig den Ort erkunden. Viel kann man zwar nicht machen hier, wir wandern aber noch einmal rüber zur Jetty und wollen schauen ob wir Sammy sehen. Sammy ist ein Seelöwe der hier zwar wild lebt, sich aber trotzdem immer in Nähe des Piers aufhält. Warum, wieso und weshalb er nicht einfach in den Weiten des Ozeans verschwindet konnten wir irgendwie nicht wirklich in Erfahrung bringen. Möglich wäre aber, das er hier von Klein auf großgezogen wurde, oder er wurde vielleicht nach einem Unfall gesund gepflegt ... vielleicht ist er aber auch einfach nur verdammt faul ... tschuldigung, schlau meine ich natürlich. Hier am Pier bekommt er nämlich von den Anglern jede Menge Fisch zum fressen - und das ganz ohne Anstrengung, er braucht also nicht zu jagen dafür. Schlaues Kerlchen also ...

Sammy the Seal


Wenn Sammy schläft kann man sich ihm übrigens bis auf wenige Zentimeter nähern, er registriert zwar das jemand neben ihm steht/hockt, außer einem müden Blick erntet man aber keine Beachtung. Wir hätten vermutlich beide niemals gedacht solch einem Tier in freier Natur jemals so nahe zu kommen.

Sammy the Seal döst vor sich hin ...




Den Pier sind wir dann noch einmal komplett bis zum Ende gelaufen, immerhin 800m lang ist er hier - und verdammt windig isses auch da draußen. Kurioserweise haben ALLE Piers hier in Australien anscheinend nur auf einer Seite ein Geländer ... nicht ganz ungefährlich wie ich finde. Am Ende der Jetty soll man übrigens sehr gut schnorcheln können. Ob das stimmt kann ich nicht sagen, falls da jemals jemand testen sollte lasst es mich wissen.

Esperance Tanker Jetty


Danach ging es noch einmal mit dem Auto zu einigen Stränden, daran kann man sich hier einfach nicht sattsehen. Abschließend waren wir noch im Coles Supermarkt, einige Dinge für die Fahrt morgen einkaufen. Einen Sonnenuntergang gab es dann auch noch, schade das es nicht früher am Tag aufgeklart hat ...

Esperance Sunset



Der Tag morgen sieht folgendes vor: Fahrt nonstop zum Wave Rock, anschließend Weiterfahrt zurück nach Perth, dann mal sehen wann wir dort so ankommen und was man noch so unternehmen kann ... lassen wir uns mal überraschen.

See you later ...



Gefahrene Kilometer: 172

Utah

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Re: Kangaroolez! ... Faszination West Australien
« Antwort #59 am: 07.01.2009, 08:26 Uhr »
Australien war wg. dem langen Flug nie ein Thema für mich, bei deinen Bildern komme ich da aber gewaltig ins schwanken  :?  :wink:
Viele Grüße
Utah



Das Leben wird nicht gemessen an der Zahl unserer Atemzüge, sondern an den Orten und Momenten, die uns den Atem rauben.