Samstag, der 02. Februar 2013Viel zu spät begreifen viele die versäumten Lebensziele:
Freude, Schönheit der Natur, Gesundheit, Reisen und Kultur.
Darum, Mensch, sei zeitig weise.
Höchste Zeit ist´s: Reise, reise!
Wilhelm Busch Um 5 Uhr klingelt der Wecker, denn auch den letzten Sonnenaufgang wollen wir nicht verpassen. Und das ist auch gut so, denn am Horizont ist bereits das erste Licht zu sehen. Während es an Bord noch ruhig ist, ist die Crew damit beschäftigt, das Schiff komplett abzuspritzen und vom Salzwasser zu befreien. Der Sonnenaufgang wird dann richtig spektakulär mit vielen leuchtenden Wolken und bald stehen wir alle vier am Bug und genießen die letzten Stunden am Ende der Welt, immer noch sehr unentschlossen über unsere Erlebnisse der letzten Woche.
Nach dem letzten Frühstück heißt es dann Abschied nehmen vom Schiff. Mit unseren Taschen, die bereits vor dem Schiff auf uns warten gehen wir zu Fuß zum Ende der Pier und mit einem Taxi geht es zum Flughafen. Ja, diese Straßen kennen wir alle schon, die Lupinen sind schon etwas verblüht und die Sonne scheint.
Am Flughafen angekommen warten wir auf den Check In und dann auf den Abflug. Kurz nach 10 Uhr heben wir dann ab. LAN 4443 startet in östliche Richtung, erlaubt uns einen letzten Blick auf die MS Delphin und folgt dann dem Beagle Kanal in südlicher Richtung. Drei Stunden später landen wir auf dem Stadtflughafen von Buenos Aires. Mit 30 Grad ist es schwül, stickig, laut und dreckig… aber das haben wir ja vorher gewusst. Während Sigrid schon auf das Gepäck wartet, chartern wir anderen drei eine Remise bei Manuel Tienda Leon und zu viert können wir dann wenig später zusammen in einem Auto zum Puerto Madero fahren, wo wir das Hotel Madero gebucht haben.
Für uns zwei ist es wie nach Hause kommen, denn wir haben uns hier vor zwei Jahren sehr wohl gefühlt. Nach etwas Warten bekommen wir ein schönes Zimmer im siebten Stock und dort bleiben wir erst einmal, denn die Klimaanlage hat das Zimmer auf angenehme 21 Grad herab gekühlt.
Doch allzu lange hält es uns nicht. Es ist bereits 15.30 Uhr und wir haben Hunger. Beim Schlendern am Hafen entdecken wir einen Starbucks und dort gibt es neben dem Kaffee auch noch Muffins für den kleinen Hunger zwischendurch.
Zurück am Hotel ist dort alles mit Polizeikräften abgesperrt. Auf Nachfrage erfahren wir, dass heute eine argentinische Fußballmannschaft im Hotel absteigt und dass bis zu 1000 Fans erwartet werden. Och nö, hätten die das nicht übermorgen machen können? Wir sehen unseren abendlichen Bummel bereits in Gefahr.
Doch noch ist es nicht so weit und die nächsten Stunden verbringen wir auf der Dachterrasse des Hotels bei einem Sonnenbad. Zum Glück ist der Himmel ziemlich bewölkt, denn sonst hätten wir es in der Hitze mit unseren ungeeigneten Klamotten wohl nicht allzu lange ausgehalten. Um uns herum tief unten auf der Straße hallt es von Fangesängen, Trommeln und Feuerwerkskörpern.
Um 19.15 Uhr treffen wir uns in der Lobby mit Jürgen und Andrea und zusammen schlendern wir hinaus. Von den Fans ist zum Glück nichts mehr zu sehen und wir genießen die entspannte Atmosphäre in diesem neuen Stadtteil von Buenos Aires. Zum Sonnenuntergang wird es dann richtig schön und der Himmel um uns herum erstrahlt in allen möglichen dramatischen Rottönen. Zum Glück haben wir alle notwendigen Kameras mit und so können wir unserem Hobby noch einmal so richtig nachgehen.
Nach den letzten Aufnahmen bei fortschreitender Dunkelheit entern wir dann das Cabana Las Villegas. Hier haben wir schon vor zwei Jahren gut gegessen und für heute Abend einen Tisch reserviert. Wir werden nicht enttäuscht. Für Sigrid ein riesiges Stück Lachs, für Sandra ein Steak von 500 Gramm mit Kürbismus und für Jürgen und Andrea jeweils ein Rindercarpaccio gefolgt von Filetsteak. Allen schmeckt es köstlich und während Andrea und Jürgen schon beschließen, das Gleiche Morgen noch einmal zu essen, müssen Sigrid und Sandra nun leider der Wahrheit und dem Ende des Urlaubs ins Auge blicken.
Wieder wird es spät und nachdem alle Weinflaschen geleert sind, folgt die letzte Nacht in Südamerika in den bequemen Betten des Hotel Madero.