Dienstag, den 22 . Januar 2013„Zum Reisen gehört Geduld, Mut, Humor und daß man sich durch kleine
widrige Zufälle nicht niederschlagen lasse.“
Adolph von Knigge Nun haben wir es endlich geschafft. Wir sind auf der MS „Delphin“ und haben sogar schon eine Nacht hier geschlafen. Nun muss es nur noch los gehen – unsere langgeplante Tour in die Antarktis.
Sandra ist heute Morgen schon um 5 Uhr trotz Regen zum Fotografieren auf dem obersten Deck. Der erhoffte spektakuläre Sonnenaufgang bleibt aus.
Nach einem schönen Frühstück vom Buffet sieht nun alles schon viel besser aus. Der Regen hat aufgehört und die Sonne scheint. Uns macht immer noch die starke Erkältung zu schaffen. Sandra kämpft mit Fieber und Mattigkeit und Sigrid bellt seit Tagen wie ein Hund. Es hört sich schrecklich an. Die Husten-Bonbons reichen nicht und allmählich mag sie auch keiner mehr. Gegen 10 Uhr machen wir uns fertig für einen letzten Gang durch Ushuaia. Es sind viele Leute unterwegs. Wir gehen zuerst zu „Tante Sara“ – ein uriges Kaffeehaus mit Internet. Hier checkt Sandra noch einmal die letzten Mails und wir trinken dabei einen Espresso. Eigentlich war ja eine Bootstour geplant oder eine Fahrt hinaus zur Estancia Harberton, doch dafür fehlt uns zur Zeit der Antrieb.
Zurück auf dem Schiff gehen wir zum Mittagessen, welches wir heute mal in der Lido-Bar einnehmen. Es gibt von allem etwas in Buffetform und es schmeckt uns. Seit 13.30 Uhr sitzen wir nun an der Pool-Bar, lassen uns von der Sonne bescheinen und genießen dabei einen Kaffee. Eben kommt Jürgen vorbei und berichtet uns von den Erlebnissen ihres Rundfluges heute Morgen über Ushuaia. Muss ja bei diesem Wetter ganz toll gewesen sein. Nun machen wir beide ein kleines Mittagsschläfchen. Sandra liegt in unserer Kabine und Sigrid im Liegestuhl auf Deck in der Sonne.
16.15 Uhr – es ist Kaffeezeit. Ein vielseitiges Angebot an Kuchen erwartet uns. Anschließend erfolgt noch ein Besuch im Reisebüro des Schiffes. Hier geht es laut und bunt zu. Die einen fragen nach dem Ausflug auf Westpoint Island, die anderen wollen einen Sonderstempel für die Postkarten haben. Leider begegnen uns hier doch einige Exemplare der Art „Deutscher Nörgler“. Da wir nach unseren Tagen im TdP bereits tiefenentspannt sind, rollen wir nur mit den Augen und bemitleiden die Dame am Counter.
18 Uhr – Seenotrettungsübung mit alten Rettungswesten, die ganz lange Schnüre haben. Alle Passagiere treffen sich im Grand Salon, hier erfolgt die Erklärung, warum, weshalb und weswegen. Danach wird geübt, wie man die Schwimmweste anlegt, was bei diesen Modellen dringend notwendig ist und so manch einen Passagier vor größere Probleme stellt, für die bereits erfolgreich angekleideten jedoch sehr lustig ist. Dann gehen wir gemeinsam zu den Rettungsbooten. Wir haben das Rettungsboot Nummer 5, wollen nur hoffen, dass wir es nicht benötigen.
Im Anschluss an diese Übung soll die MS „Delphin“ auslaufen was wir mit einem Gin Tonic feiern wollen. Doch auf Grund des starken Windes kommen wir nicht von der Pier weg und das Auslaufen verzögert sich. Wir verlassen das Pool-Deck und machen uns für das Abendessen startklar. Jürgen und Andrea sind schon da. Das Essen ist wieder lecker, nicht zu viel aber genug, um satt zu werden. Da es immer vier oder fünf Gänge gibt, muss keiner hungern.
Um 20.40 Uhr bewegt sich unser Schiff. Mit einigen informativen Durchsagen fahren wir durch den Beagle Kanal. Hier verläuft auch die Grenze zwischen Chile und Argentinien. In zwei Stunden sollen wir an einem Schiffswrack vorbeikommen, welches 1988 gesunken ist. Da wir unsere Erkältung immer noch nicht los sind, gehen wir jedoch ins Bett.
PS: Wie ihr seht, sind wir schon voll im Kreuzfahrttrott...viel Essen, nicht viel Tun.
Und Fotos von Standardsituationen wie Seenotrettungsübung und dem Auslaufen haben wir auch nicht. Das ist wahrscheinlich wohl so, wenn man schon ein paar Mal mit Schiffen unterwegs war. In den nächsten Tagen gibt es aber sehr wohl ein paar Bilder vom Schiff... es war nämlich immer im Weg, wenn ich Landschaft fotografieren wollte