Tag 10 Ameib Ranch
Heute hiess es Abschied nehmen von Swakopmund, und das Wetter machte es uns leicht dies auch wirklich durchzuziehen. Nebel zog auf, und die Temperatur sank noch mehr als sonst üblich. (ca 12 Grad)
Nach dem Frühstück wollten wir dann die Rechnung des Guesthouses begleichen, jedoch versagte die Kreditkartenbuchung abermals. (Diesmal benutzten wir meine Karte). Dies kann jedoch öfters vorkommen, da die Leitungen zu Hauptbank nicht immer 100% operabel sind. So fuhren wir in die Stadt, um uns am Geldautomaten das Geld für die nächste Woche incl Hotelkosten zu holen. Das Auto wurde schnell geparkt und dem Carguide ein großzügiges Angebot in Aussicht gestellt, wenn er unser Auto gut bewacht. Grund hierfür war, daß wir das Auto schon komplett beladen hatten und wir sichergehen wollten, daß nichts abhanden kommt.
Danach begann das Abenteuer Geldabheben.... Bei der ersten Bank (FNB) war der Bankomat nur auf Holländisch zu bedienen, was wir dankend ablehnten. Der 2. Bankomat der Standartbank war Out of Order, weshalb wir den 3. Bankomat der Ned-Bank aufsuchten. Hier funktionierte im ersten Moment alles wunderbar, aber bei der Eingabe des Betrages (6000NAD) weigerte sich auch dieser, den Geldbetrag auszuspucken. So gingen wir also in die Bank, wo man uns erklärte, daß 6000NAD zu hoch wäre und wir deshalb lieber 2x3000 versuchen sollten. Gesagt getan und alles klappte wunderbar
. Das Geld wurde noch schnell verstaut und mit schnellen Schritten ging es zurück zum Auto. Das Bezahlen im Guesthouse war danach auch kein Problem mehr und so wollten wir uns nach einem "kurzen" Tankstop (120 Liter/900 NAD) auf den Weg Richtung Ameib Ranch machen.
Beim Starten stellte ich jedoch fest, daß mein GPS-Logger Marke Eigenbau defekt war. Der Stromstecker war locker und somit konnte er nicht mehr geladen werden. Da noch ein paar Tage Urlaub anstanden, wollte ich dieses Problem natürlich lösen und fuhr zum Campingausstatter in der Hoffnung, daß dort jemand mit Lötkolben mir 4 Lötpunkte setzen konnte. Dort angekommen konnte man mir jedoch nicht weiterhelfen, jedoch gaben sie mir die Adresse eines "Jürgens-Car-Engine-Shops". Dort könnte man mir vielleicht weiterhelfen. So begaben wir uns also auf die Suche nach diesem ominösen Shop und nach ca 40 Minuten fanden wir diesen auch in einem der Aussenbezirke von Swakopmund.
Am Anfang traute sich der Mechaniker jedoch nicht mir zu helfen, da er so ein Teil noch nie gesehen hatte, und er keine Garantie abgeben könnte. Ich versicherte ihm, daß ich auf eigenes Risiko handle, und wenn es nicht klappen sollte, dann hatte ich eben Pech. Ca 15 Minuten und 20NAD (5NAD/ca 40Cent Arbeit, 15NAD Trinkgeld) später hielt ich dann ein voll funktionsfähiges GPS wieder in meinen Händen. Der Urlaub konnte also weitergehen
Der weitere Weg zur AmeibRanch war endlich wieder mal eine Teerstraße der Belag der unter unseren Rädern zu spüren war.Nach über einer Woche auf den ganzen Staubstrassen war das endlich wieder mal eine Wohltat.
Auf ungefähr halben Weg zur AmeibRanch bogen wir schliesslich zu unserem Zwischenziel Spitzkuppe ab.
Gleich bei der Kreuzung, welche uns zur Spitzkuppe bringen sollte, waren viele Stände von Händlern die uns ihre Waren aufdrängen wollten. Hier kam man noch schnell vorbei, aber kurz vorm Eingang des Parkes waren sehr viele Verkaufsstände, die von Kindern besetzt waren und auf den ein oder anderen Touristen hofften. Einerseits tat es uns natürlich leid, das hier die Armut noch so vorherrscht, aber da wir doch eine gewisse Angst hatten ausgeraubt zu werden, fuhren wir daran vorbei.
Bei Spitzkuppe genossen wir wieder einmal die herrliche Landschaft und das fabelhafte Wetter.
Eine kleine Wanderung führte uns zu einem Arch von stattlichen Ausmass. Ein paar Fotospielereien mussten dort natürlich auch sein.
Nach kurzer Jause ging es zu den diversen Wandmalereien.
2 Stunden später waren dann aber die meisten Highlights abgefahren und wir machten uns auf den Rückweg. Kurz nach dem Park dann plötzlich Conny: "EIN CHAMELION!!!!!!!!!!!!!!!!" Ich hüpfte auf die Bremse und nachdem das Auto zum Stillstand kam, rannten wir zurück und erwischten es noch, als es im Gebüsch verschwand....
Wir machten Luftsprünge, daß wir dieses Tier in der freien Wildbahn ohne fremde Hilfe gefunden hatten.
Nach ein paar Fotos fuhren wir weiter und plötzlich Conny wieder "ACHTUNG!!!!!!!!! CHAMELION!!!!!!!!!!!!!!!!!" Ich bremste wieder wie ein Irrer, aber da war es schon zu spät.... Ich erwischte es am Schwanz und als wir zurückfuhren, stellten wir fest, daß ich es wirklich überfahren hatte....... Stimmung war am Nullpunkt.....
Ein paar Worte wurden gewechselt, in etwa so:"wieviel Glück/Pech kann man haben 2x ein Chamelion zu sehen und dann das........" Aber 500 meter später sah ich wieder einen größeren "Stein" auf der Straße und ich steuerte das Auto so, daß dieser mittig unter dem Auto verschwand...... Wieder ein Chamelion...... Auto also abgebremst und zurück. Wir wollten unseren Fehler von vorhin wieder gut machen und so versuchten wir, daß Chamelion mithilfe einer Mappe in die Büsche zu treiben.
Nach gut 10 Minuten und viel gefauche vom Chamelion gelang es uns aber trotzdem dieses Tier in Sicherheit zu bringen. So war die Stimmung nicht mehr ganz am Nullpunkt, aber trotzdem war die Weiterfahrt sehr ruhig.
Der weitere Weg führte uns zur AmeibRanch, wo wir nach 17 km Zufahrtsweg das Haupthaus erreichten. Dort begrüßte uns eine über 80 Jährige Deutsche, die uns nach kurzem Gequatsche einen Campingplatz zuwies. Dort angekommen wieder das übliche Spiel mit Zeltaufbau, Grillholz anzünden und Sonne geniessen. Ein kurzer Sprung in den Pool fehlte natürlich auch nicht und so genossen wir den restlichen Tag bei herrlichen Wetter, aber auch ein wenig Wind.
Kurz vorm Bettgehen wurde noch eine Dusche genossen, wobei wir hierbei nicht alleine waren. Geckos/Gottesanbeterinnen/Spinnen und anderes Kleintier beobachtete uns, und wir sie. Wer Angst vor Kleintieren hat, sollte also nicht in Namibia Urlaub machen