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Autor Thema: Neuseeland 2018/2019  (Gelesen 16673 mal)

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partybombe

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #15 am: 17.01.2020, 08:39 Uhr »
Da steige ich mal gespannt zu........

mrh400

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #16 am: 17.01.2020, 19:53 Uhr »
3. Tag Montag 24.12.2018: Singapur
Part II: Arab Street - Marina Bay - Hotel

Gut gesättigt und erfrischt suchen wir wieder die nächste Bushaltestelle und fahren nach ein paar letzten Blicken auf das arabische Viertel über Chinatown und den Finanzdistrikt bis zur Marina Bay.


Singapur, Jln Sultan


Singapur, Jln Sultan - Arab School


Singapur, North Bridge Road


Singapur, North Bridge Road


Singapur, Chinatown - South Bridge Road


Singapur, Chinatown - Budda Tooth Relic Temple an der South Bridge Road


Singapur, Park Royal Hotel mit exzessiver Ausßenbegrünung


Singapur, Momentum Sculpture


Singapur, Marina Bay Sands

Im Sands Hotel haben erst wir einen langen Weg durch Hotellobby bis zum anderen Ende zurückzulegen, wo der Lift zur Aussichtsplattform startet. Dort ist nur der "Bug" des "Schiffs" öffentlich zugänglich. Der gesamte Hotelbereich, den man früher wohl auch entlangschlendern konnte, ist inzwischen für den Publikumsverkehr geschlossen, damit die Hotelgäste nicht wie die Affen im Zoo g´begafft werden können. Aber auch von dem relativ kleinen Bereich hat man von oben einen tollen Blick. Wir entscheiden, den Botanischen Garten aus unserem Programm zustreichen und es beim Blick von oben zu belassen und dafür ein wenig zu relaxen. Somit entern wir das Restaurant nach gutem Zureden bei der „wachhabenden“ Angestellten irgendwie durch den Hintereingang auf der Terrasse. Dadurch entgeht uns offenbar ein Ermäßigungsgutschein, den man am "offiziellen" Eingang bekommen hätte (was wir aber erst später merken). Dort trinken wir ein aberwitzig teures Bier (je knapp 24 S$ - 16 EUR) in luftiger Höhe und schauen auf die Stadt hinunter.


Singapur, Marina Sands


Singapur, Marina Bay Sands - Blick auf die Gardens by the Bay


Singapur, Marina Bay Sands, Blick auf Super Tree Grove


Singapur, Marina Bay Sands, Blick auf Singapore Flyer


Singapur, Marina Bay Sands, Blick auf den Hotelbereich

Wieder unten bummeln wir noch durch die Läden – auch fast alles die bekannten Nobelmarken, wenig originelles. Dann irren wir auf der Suche nach der Bushaltestelle etwas hin und her, weil ich den Bus auf der falschen Seite vermutet habe (Linksverkehr-Effekt). Wir verzichten auf weitere Stops und fahren bis zum Hotel. Auf unsere Nachfrage an der Reception nach der Shuttleverlegung weiß keiner was. Also wird nochmals dort angerufen. Das Ergebnis: der Shuttle kommt bereits um 14:30.

Wir duschen nach dem heißen Tag und machen es uns wieder am Pool gemütlich.

Zu unserem ebenfalls von München aus vorgebuchten Restaurant Rosso Vino sind es nur wenige Schritte. Nach unseren Erfahrungen mit den Klimaanlagen, die denen in den USA in nichts nachstehen, bleiben wir heute im Freien. Wir teilen uns eine gemischte Vorspeisenplatte, auf der viel zu viel Wurst ist (gestern hatten wir in der Nähe einen Lieferwagen einer Metzgerei Huber in Singapur gesehen) und wenig Gemüse o.ä.. Marianne nimmt dann eine Pepperoni-Pizza, ich Branzino alla Toscana mit Oliven und feiner Soße - dazu gönnen wir uns wieder ein Heineken. Zum Abschluß bekommen wir noch als Weihnachtsgruß einen Panettone auf Kosten des Hauses. Alles war sehr gut, aber auch sehr viel.

Nach einem kurzen Spaziergang durch die Kneipenszene in der Umgebung gehen wir zurück ins Hotel, um die Koffer vorzubereiten. Einchecken geht nach wie vor nicht, also gehen wir ins Bett zum Schlafen.


Singapur, Blick vom Hotel


Singapur, Warehouse Hotel am Singapore River


Singapur, Blick vom Hotelzimmer
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mrh400

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #17 am: 18.01.2020, 11:40 Uhr »
4. Tag Dienstag 25.12.2018: Singapur – Auckland
Part I: Hotel - Chinatown

Heute haben wir leider nicht mehr so gut geschlafen. Wir packen die Koffer fertig und gehen runter zum Frühstück im Freien mit Spiegelei (heute easy Over und damit besser) und Omelett. Beim Auschecken deponieren wir die Koffer (die werden einfach auf den Gehsteig vor dem Hotel gestellt; dort steht allerdings auch ein aufmerksamer Angestellter, der auf die Koffer aufpaßt, Gäste empfängt usw) und gehen zu Fuß in Richtung Chinatown.

Gleich in der Nähe vom Hotel finden wir durch Zufall einen hübschen Tempel – Tan Si Chong Su. Man kann ungehindert eintreten und die vielfältigen Altäre bewundern. Auf dem Weiterweg besichtigen wir noch das Park Royal Hotel, an dem wir gestern schon vorbeigefahren sind. Das Hotel ist wirklich bemerkenswert. Schon außen sind die Balkone der unteren Etagen urwaldartig begrünt. Die Lobby ist toll mit viel Wasser und begrünten Wänden gestaltet.


Singapur, Tan Si Chong Su Tempel


Singapur, Tan Si Chong Su Tempel


Singapur, Tan Si Chong Su Tempel


Singapur, Pavillon zwischen Magazine und Solomon Streets


Singapur, Park Royal Hotel


Singapur, Park Royal Hotel - Lobby


Singapur, Park Royal Hotel - Lobby


Singapur, Park Royal Hotel - Lobby

Direkt daneben liegt Chinatown. Wir gehen etwas abseits vom Rummel zunächst durch einen Food Court und dann in die Telok Ayer Street mit schönen Gebäuden und Tempeln. Besonders gefallen haben uns das das Fuk Tak Chi Museum am Eingang vom Amoy Hotel mit einem putzigen Modell und dann noch ein kleines Stück weiter der Thian Hock Keng Tempel.


Singapur, Chinatown - South Bridge Road


Singapur, Chinatown - Murals in der Nankin Street


Singapur, Chinatown - Galerie in der Nankin Street


Singapur, Chinatown - Galerie und Murals in der Nankin Street


Singapur, Chinatown - China Street


Singapur, Chinatown - Fuk Tak Chi Museum


Singapur, Chinatown - Fuk Tak Chi Museum, Modell


Singapur, Chinatown - Telok Ayer Street, Nagore Dargah


Singapur, Chinatown - Thian Hock Keng Tempel


Singapur, Chinatown - Thian Hock Keng Tempel


Singapur, Chinatown - Thian Hock Keng Tempel


Singapur, Chinatown - Thian Hock Keng Tempel


Singapur, Chinatown - Amoy Street


Singapur, Chinatown - Ann Siang Road

Anschließend überwinden wir einen Hügel im Ann Siang Hill Park und kommen in den eigentlichen touristischen Teil.
Gruß
mrh400

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #18 am: 20.01.2020, 11:12 Uhr »
Dienstag 25.12.2018: Singapur – Auckland
Part II: Chinatown - Raffles - Hotel - Auckland

So wie im Indischen Viertel eine Moschee steht, steht in Chinatown ein Hindu-Tempel, der Mariamman-Temple. Auch hier ist das Eingangstor ein total überladenes Wimmelbild. Der Tempel hätte barfuß betreten werden müssen, so daß wir uns dem verweigern. Auch von außen gibt es genug an wimmeligem Figurenschmuck zu sehen. Im weiteren Verlauf unseres Spaziergangs werden die recht hübschen Häuser durch die Laden- und Freßgassen leider total erdrückt. Es gibt Dutzende von kleinen Lebensmittel- und Souvenirgeschäften wie in allen Chinatowns, die wir bislang gesehen haben. Auch Durians werden angeboten - die Stinkfrucht, die toll schmecken soll, aber einen gräusligen Duft verströmt, so daß ihr Verzehr in öffentlichen Bereichen verboten ist. Wir verzichten auf einen Versuch und kaufen zwei billige Sonnenhüte und suchen noch nach Bambusfächern – leider vergeblich.


Singapur, Chinatown - Mariamman Tempel


Singapur, Chinatown - Mariamman Tempel


Singapur, Chinatown - Durian


Singapur, Chinatown - Temple Street


Singapur, Chinatown - Pagosa Street

Nachdem wir genug vom Rummel haben, fahren wir mit der U-Bahn mit Umsteigen bis zur Station Esplanade. Dort wollen wir zum Raffles Hotel. Das ist allerdings total verbarrikadiert und wird umgebaut. Man bekommt so nur einen vagen Eindruck von der Pracht. Immerhin ist die Long Bar geöffnet, wo wir uns ein Bier und einen alkoholfreien Cocktail genehmigen und einen halben Sack Erdnüsse futtern. Hier ist angeblich der einzige Platz in Singapur, wo man ungestraft die Abfälle auf den Boden werfen darf. Dennoch häufen wir die Schalen wie die anderen Gäste auf dem Tisch auf. Dafür werden die Schalen an den leeren Tischen vom Personal zunächst einmal auf den Boden geworfen, bevor sie zusammengekehrt werden.


Singapur, Station Esplanade


Singapur, Raffles Hotel Baustelle


Singapur, Raffles Hotel - "Klimaanlage" in der Long Bar

Gegenüber liegt die schöne alte Klosteranlage Chijmes mit schönen langen Gängen und zugehöriger Kirche - Chapel of the Holy Infant - sowie ein Stück weiter eine weniger schöne Kirche, durch die wir nur hindurcheilen. Wir gehen weiter zur noch einer Kirche, nämlich in Erinnerung an unsere Armenien-Reise zur armenischen Kirche. Dort setzen wir uns ein wenig in den hübsch angelegten Garten – auf der Bank liegt wohl heute noch mein Stadtplan von Singapur. Schließlich raffen wir uns auf und kämpfen uns gegen die Müdigkeit zu Fuß die letzten 10-15 Minuten zum Hotel.


Singapur, Chijmas


Singapur, Chijmes


Singapur, Chapel of the Holy Infant


Singapur, Chapel of the Holy Infant


Singapur, Chijmes - Treppe


Singapur, Armenische Kirche


Singapur, Armenische Kirche - Pfarrhaus


Singapur, Freemasons Hall an der Coleman Street


Singapur, Feuerwache an der Hill Street

Im Hotel lassen wir uns völlig fertig in die Sessel in der Lobby fallen. Doch schon nach kurzer Zeit kommt der Shuttle-Fahrer mit einer halben Stunde Verfrühung. Er ist sehr gut aufgelegt und fröhlich.

So kommen wir gut unterhalten und zügig viel zu früh an den Flughafen Changi, wo an der für uns einschlägigen Reihe 8 noch eine andere Fluggesellschaft tätig ist. Nachdem die abgezogen sind, rücken allmählich die Air New Zealander an, die sich aber erst noch weihnachtlich kostümieren müssen.

Einchecken geht einigermaßen zügig. Das Boarding ist schon für 17:40 angesagt. Auf dem Weg in den Bereich vor den Gates gibt es fast gar keine Sicherheitskontrolle. Wir suchen die sehr schöne Lounge auf, wo ein tolles chinesisches Essen und wirklich guter Kaffee angeboten werden. Wir ziehen uns in der Toilette um für die Flieger-Kühle.

Beim Weg um Boarding gibt es vor den Gates dann doch noch eine ordentliche Kontrolle. Warum auch immer beginnt das Boarding dann doch erst gegen 18:10 – was aber völlig ausreicht, um pünktlich zu starten. Die Sitze in dieser Maschine sind wirklich kurios angeordnet – und die Angestellte von Singapore Airlines hat wie befürchtet tatsächlich bewirkt, daß wir nunmehr nicht mehr versetzt nebeneinander sitzen wir geplant, sondern gegenüber und durch den Gang getrennt. Die Innenbeleuchtung changiert in verschiedenen Lilatönen, war recht eigenartig wirkt.

Es gibt als Vorspeise Sahi Tuna, als Hauptgericht einen guten aber ziemlich scharfen chinesischen Fisch. Der Nachtisch ist weniger beeindruckend (Orange Brulée Cake bzw. Eis). Dann muß das Personal die Sitze mühsam zu betten umbauen – senkrecht stellen, Rückenlehne total vorklappen, Matratze aus dem Sack zerren und auflegen – Decke ausbreiten – eine totale Zumutung für das Personal, zumal das morgen im Rückwärtsgang wiederholt werden muß.


Air New Zealand, Chinesisches Fischgericht

An Schlaf ist auch diesmal nicht zu denken. Marianne schaut sich noch eine Serie an, ich döse vor mich hin. Morgens erfolgt der Bettenrückbau wie bereits geschildert. Das gute Frühstück besteht nach einem feinen Smoothie aus French Toast für mich bzw. chinesischem Nudelgericht für Marianne.
Gruß
mrh400

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #19 am: 21.01.2020, 08:48 Uhr »
5. Tag, Mittwoch 26.12.2018: Auckland

In Auckland landen wir etwas vorzeitig. Die automatische Paßkontrolle funktioniert bei mir schnell, bei Marianne weniger: Sie bleibt hängen, weil sie nicht in die Kamera schaut. Das Gepäck ist auch schon da.

Wir gehen durch die declare-Schleuse, wo unsere Wanderschuhe besichtigt und als „excellent“ bewertet werden. Danach wird das Gepäck nochmals geröntgt. In der Halle finden wir keinen Abholer für uns.

Die Nachfrage bei einem Kollegen ergibt, daß "Super Shuttle" vor der Halle steht. Dort wird das Gepäck in einen schon ziemlich gefüllten Anhänger an einem Kleinbus verladen. Mit mehreren anderen Fluggästen werden wir in die Stadt gekarrt, wo wir gegen 10:30 im Auckland City Hotel eintreffen. Uns erschließt sich nicht, wie die zu vier Sternen kommen – es ist nicht schlecht, das Zimmer ist groß, hat aber eine ziemlich einfache Anmutung und keine wirkliche Aufenthaltsqualität. Auch der Restaurantbereich hinter der Lobby, in den wir beim Vorbeigehen kurz hineinblicken, wirkt auf uns nicht übermäßig einladend. Aber wir sind halt auch von Singapur her maßlos verwöhnt.


Auckland City Hotel, Zimmer


Auckland City Hotel, Blick

Wir bekommen ein dickes Bündel Unterlagen, das wir mit aufs Zimmer nehmen. Bei Durchsicht stelle ich fest, daß fast alle Vouchers dabei sind, aber eben nur fast. Es fehlen ausgerechnet die für den nächsten Morgen, nämlich der für den Mietwagen und auch der für einen Shuttle zur Vermietstation – wobei wir nicht einmal wissen, welche der beiden im Internet gefundenen Stationen in Auckland von GoRentals unseren Wagen bereitstellt.

Zu meiner Schande und zur Ehrenrettung des Reisebüros muß ich eingestehen, daß ich online-Versionen dieser Unterlagen erst bei Erstellung dieses Reiseberichts in den Tiefen des Menus der für mich eingerichteten Internetseite des Reisebüros gefunden habe - allerdings ziemlich versteckt, nämlich nicht unter "Voucher", sondern unter "Rund um Ihr Fahrzeug" im Anhang an etliche Seiten mit Verkehrsregeln. Außerdem gab es halt im Gegensatz zu allen anderen Unterlagen keine Papierversion

Also versuche ich zunächst, die mitgelieferte SIM-Karte in Betrieb zu nehmen. Das gelingt aber nicht, da ich keine PIN dazu finden kann. Auch das Einloggen bei der genannten Internetadresse hilft nicht weiter.

Daher muß ich in den sauren Apfel beißen und mit dem eigenen Handy telefonieren. Natürlich ist Sara, die als Kontaktperson in den Reiseunterlagen benannt ist, nicht da, dafür aber ein Mensch, der am "boxing day" eine Art Notdienst leistet. Er bietet an, gleich den PC anzuwerfen, und sich zu kümmern und uns Nachricht zu geben.

Wir wandern etwas angefressen und ungeduscht in die Stadt. Das Stadtbild ist sehr gemischt, Neubauten, Bauruinen, schöne alte Gebäude und der alles überragende Sky Tower. So kommen wir auf dem Weg ins Hafengebiet, das wir zunächst ansteuern, an den historischen Tepid Baths vorbei. Im Hafen steht ein schönes altes Ferry Building. Anschließend laufen wir die Einkaufsstraße Queen Street entlang, wo wegen des Boxing Days ein unendlicher Rummel herrscht. Neben vielen nichtssagenden Neubauten sind auch ein paar wenige schöne ältere Häuser zu sehen.


Auckland, Sky Tower


Auckland, Bauruine an der Wolfe Street


Auckland, Tepid Baths


Auckland, Ferry Building


Auckland, Queen Street


Auckland, Customs Street


Auckland, Queen Street - The Guardian Building


Auckland, Vulcan Lane

In der Bar Le Chef an der Vulcan Lane legen wir eine Pause ein und probieren ein lokales Bier. Das kostet mit 12 NZD wenigstens nur die Hälfte wie in Singapur, dafür hat es aber einen extrem stark zitronigen Geschmack. Offenbar werden hier speziell in diese Richtung gezüchtete Hopfensorten verwendet.

Nach einigen weiteren Blocks entlang der Queen Street mit zum Teil überdimensionalem Weihnachtskitsch  gehen wir links ab und ein Stück bergauf zum Albert Park, einer schön angelegten Fläche mit uralten Bäumen, Blumenpflanzungen, Brunnen usw. Auf der anderen Seite gegenüber dem Stadtzentrum befindet sich der Uhrenturm der Universität, zu dem wir hinuntergehen. Dann geht es wieder zurück durch den Park.


Auckland, Kaufhaus Farmers an der Queen Street mit Weihnachtsdeko


Auckland, Strand - Arcade Building


Auckland, Albert Park


Auckland, Albert Park und Avani Metropolis Building


Auckland, University Clock Tower


Auckland, Albert Park - Brunnen


Auckland, Albert Park


Auckland, Sky Tower

Zwischenzeitlich haben wir eine SMS erhalten, daß alles gebongt sei. Zurück im Hotel bekommen wir eine Nachricht, daß wir morgen um 09:30 von einem vorausbezahlten Taxi abgeholt werden sowie die fehlenden Vouchers. Nach einer Dusch- und Erholungspause gehen wir wieder los, zunächst um in den Läden an der Queen Street nach einer Uhr für Marianne zu suchen, da sie ihre alte kaputte Timex statt der neueren mitgenommen hat – allerdings vergebens.

Wir sind dadurch einigermaßen zu früh am Sky Tower und fahren zunächst auf die Aussichtsplattform, wo wir die riesigen Ausdehnungen der Stadt bewundern können. Kurz vor 18:30 fahren wir dann nochmals eine Etage höher ins Restaurant Orbit. Wir bekommen einen Zweiertisch direkt am Fenster zugewiesen, so daß wir die Stadt unter uns vorbeiziehen sehen können.

Marianne bestellt ein Ceviche of Local King Fish, ich ein Manuka Smoked Pork Fillet, beides ganz ausgezeichnet; als Hauptgang gibt es für beide Cambridge Quack a Duck Breast, ebenfalls sehr fein. Dazu trinkt Marianne ein Heineken, ich ein lokales Pils - leider wieder mit extrem zitronigen Hopfen.


Auckland, Blick vom Sky Tower


Auckland, Blick vom Sky Tower - Rongitoto Island


Sky Tower, Blick nach unten


Auckland, Blick vom Sky Tower - Town Hall (das niedrige spitzwinkelige Gebäude mit dem Turm)


Auckland, Blick vom Sky Tower


Auckland, Orbit - Manuka Smoked Pork Filet


Auckland, Orbit - Ceviche of local King Fish

Zurück im Hotel trinken wir am Rande des Restaurantbereichs noch je ein Glas Weißwein auf Kosten des Hausgutscheins und fallen dann rechtschaffen müde ins Bett.
Gruß
mrh400

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #20 am: 22.01.2020, 10:47 Uhr »
6. Tag, Donnerstag 27.12.2018: Auckland – Paihia

Wir schlafen gut und sind schon einigermaßen wach, als der Wecker um 07:30 kräht. Wir machen uns fertig und packen die Koffer, bevor wir zum Frühstück gehen. Das Frühstück ist allenfalls Durchschnitt, die Saftgläser sind aus billigem Plastik. Wir gehen gegen 09:15 wieder runter und kurz darauf ist das Taxi auch schon da – nur weiß der Fahrer zwar, daß er uns abholen soll, hat aber keine Ahnung, wo er uns hinbringen soll. Also krame ich die Unterlagen wieder heraus und halte die gestern zugemailt erhaltene Anschrift dem Fahrer unter die Nase.

Die ziemlich lange Fahrt zur Mietwagenstation zieht sich. Der Fahrer will uns schon die Rechnung – mit gehörigem Gepäckaufschlag – in die Hand drücken, da eilt eine Mitarbeiterin von GoRentals auf ihn zu und erledigt das. Nun heißt es aber warten, obwohl eine der Angestellten überaus engagiert und an allen Schaltern gleichzeitig zugange ist, um die Verträge für ihre Kollegen so vorzubereiten, daß die eigentlich nur noch die Daten eintragen müssen. Aber das dauert, zumal einige Kunden offenbar ziemliche Umstandskrämer sind – erst nach einer 3/4 Stunde sind wir dran und können unser Auto in Empfang nehmen – einen roten Toyota RAV 4. Erstaunlicherweise geht unser ganzes Gepäck hinein. Sogar ein Navi bekommen wir noch dazu – das aber leider recht schnell seinen Geist aufgibt (später stellen wir fest, daß es einfach eine Macke hat und sich in manchen Situationen einfach gleich wieder ausschaltet). Außerdem scheint eine Türe nicht fest geschlossen zu sein. Daher fahre ich bei nächster Gelegenheit an den Straßenrand, installiere das eigene Navi und haue den Kofferraumdeckel mit Gewalt zu.


Toyota RAV 4

Aus der Stadt heraus herrscht ein recht dichter, aber zügiger Verkehr. Das Linksfahren geht ganz passabel - schon deshalb, weil man in der Schlange ist. Ein ständiges Ärgernis ist allerdings der Blinker, weil der rechts sitzt und links der Scheibenwischer. So hat man ständig den Wischer vor der Nase, wenn man abbiegen will. Außerdem muß ich aufpassen, daß ich nicht zu weit links fahre, weil ich doch noch eine ungewohnte Menge Auto links neben mir habe.

Wir verlassen die Autobahn, um über Orewa ein wenig am Meer entlangzufahren (und gleichzeitig die Mautstrecke zu vermeiden). Bei der Weiterfahrt, die uns wieder auf den Hwy 1führen soll, ereilt uns alsbald ein kilometerlanger Rückstau bis zur Einmündung in den Hwy 1, der dort auch noch einspurig wird. Dort wären wir aber wohl auch nicht schneller gewesen, wir können in der Ferne den Stau auf dem Hwy 1 sehen. Vor der Einmündung ist eine Ampel, die immer nur ein Auto durchläßt – was aber nichts entzerrt, dann danach zieht es sich auch wie Strudelteig. Insgesamt brauchen wir laut GPS-Aufzeichnung ziemlich genau eine Stunde für drei Kilometer.


Hibiscus Coast Highway ziwschen Waiwera und Puhoi
Die Linie von ameisengroßen Punkten schräg durchs Bild sind der Stau auf dem Hwy 1, mit dem wir zusammenkommen müssen


Hibiscus Coast Highway zwischen Waiwera und Puhoi

Wir zweigen aus dem Stau heraus ab nach Puhoi – einem historischen Ort, der von einigen böhmischen Siedlern gegründet wurde. Es gibt ein sehr hübsches Pub im historischen Puhoi Hotel, wo wir uns im Garten niederlassen. Hier herrscht eine angenehme lässige Stimmung. Wir holen uns am Desk je ein alkoholfreies Bier und einen CLT-Sandwich und genießen die Erholung vom Staustehen. Danach schauen wir uns noch die Kirche an – ganz nett und für Neuseeland offenbar etwas Besonderes.


Puhoi Hotel


Puhoi Hotel, Stables


Puhoi, Kirche St Peter and Paul


Puhoi, Weihnachtskrippe in der Kirche St Peter and Paul

Auf der Weiterfahrt kommen wir kurz vor Warkworth in den nächsten Stau. Wir fahren in den Ort und schauen uns dort nur kurz am Mahurangi River um. Neben putziger Weihnachtsdekoration am Hafen realisieren wir erstmals bewußt aus der Nähe die mächtigen blühenden Pohukutawa-Bäume - der weit verbreitete Weihnachtsbaum Neuseelands. Wir wollen aber angesichts der verlorenen Zeit zügig weiterkommen. Das klappt jedoch leider ganz und gar nicht – vor Wellsford geraten wir in einen neuerlichen elend langen Stau: vier Kilometer in 45 Minuten. Kurz nach vier halte ich daher an einer Tankstelle bei Oakleigh, um das Voucherheft herauszuholen, damit Marianne telefonisch im B&B ankündigen kann, daß wir wohl verspätet ankommen werden. Leider klappt aber keine Verbindung.


Warkworth, Mahurangi River


Warkworth, Weihnachtsdekoration am Hafen


Warkworth, blühender Pohukutawa - der Weihnachtsbaum Neuseelands


Landschaft vor Wellsford

In Whangarei lege ich daher daher einen nochmaligen Stop ein, um die gewählte Nummer mit dem Infoheft abzugleichen – es war keine Falscheingabe dabei. Also krame ich noch in den eigenen zuhause zusammengestellten Unterlagen und siehe da – ich hatte aus dem Internet andere Nummer notiert. Die funktioniert sofort und wir erfahren, daß eine spätere Ankunft kein Problem sein wird.

Die Wasserfälle von Whangarei fallen daher leider der in den Staus verbrachten Zeit ebenso zum Opfer wie die Kawiti Caves. Dafür suchen wir noch die Hundertwasser-Toiletten in Kawakawa auf; erst fahren wir einmal daran vorbei und so darf ich wenden in Einfahrten bei Linksverkehr üben. Die WCs sind ja einerseits ganz putzig, andererseits wirken sie durch die vielen (absichtlich) gebrochenen Fliesen eher leicht verwahrlost und ungepflegt - nicht wirklich einladend. Für das gegenüber stehende Steinsofa und das im Hundertwasser-Stil bemalte Memorial Library Museum können wir uns eher erwärmen. Insgesamt muß man jedenfalls deshalb nicht nach Neuseeland fahren (wobei ich mit dem Hundertwasser-Geschwurbel ohnehin recht wenig anfangen kann).


Kawakawa, Hundertwasser-Toiletten


Kawakawa, Hundertwasser-Toiletten


Kawakawa, Hundertwasser-Toiletten


Kawakawa, Hundertwasser-Toiletten


Kawakawa, Hundertwasser-Sofa


Kawakawa, Memorial Library Museum

Auf der Weiterfahrt übt sich mein Navi in seiner nachhaltigen Neuseelandschwäche – es hat nie eine Ahnung, wo wir sind und kennt keine der Straßen. So wähnt es uns im Niemandsland und verunsichert mich auch durch die weit entfernte markierte Straße, so daß ich meine, daß wir in die falsche Richtung fahren. Also heißt es, erneut wenden üben und auf die Papierlandkarte schauen, damit ich mich an den nächsten Wegweisern orientieren kann. Zurück bei der letzten Abzweigung steht dann auch ein Schild, das uns dorthin weist, wo wir gerade herkommen. Wenden ist hier aber unmöglich – also wieder einmal in eine Einfahrt zum Wenden suchen, noch dazu außerorts an vielbefahrener Straße (hat geklappt).

Es geht jetzt schön hügelauf und hügelab mit Blick aufs Meer und irgendwann erkennt auch das Navi, daß seine vorherige mehrstündige Zeitangabe überzogen war (obwohl es uns wieder im Niemandsland und im Meer fahren läßt). Da es sicher auch die Abzweigung zu unserem B&B nicht kennt und ich zum Glück nach dem vorherigen Blick in die Unterlagen den Namen der Straße noch weiß, halte ich heftig Ausschau und finde den richtigen Weg – der geht ziemlich weit und steil hinauf, bis wir die Abzweigung zum Allegra House entdecken.

Heinz, der aus der Schweiz stammende Innkeeper, weist uns einen Parkplatz zu und wir bekommen unser tolles Zimmer gezeigt – mit Küche und Bad und großem Balkon. Spezifische Restaurantempfehlung gibt er uns keine – also gehen wir auf gut Glück den uns gezeigten schmalen Privatweg durch den Busch den Hang hinab zum Ort, wo wir direkt am Hafen bei Zane Grey's fündig werden. Wir nehmen auf der großen Terrasse in einer Lounchsesselcouch Platz und vertilgen zusammen einen Haussalat sowie spicy Calamari, dazu je ein Bier. Als Nachtisch lassen wir noch zwei Cremes Brulées kommen (Bestellen muß man an der Bar, das Essen wird gebracht). Zum Abschluß gönne ich mir noch einen heimischen Rose. Wir stromern noch ein wenig in der näheren Umgebung herum. In einem hübschen historischen Haus - Williams House - ist die öffentliche Library untergebracht.

Dann wanken wir müde den Berg hinauf. Marianne will noch im Salon lesen, schläft aber schier dabei ein, so daß wir aufs Zimmer gehen, wo sie schläft und ich am PC werkle.


Paihia, Allegra House - Zimmer


Paihia, Williams House


Paihia, Williams House - Stone Shed


Paihia, Allegra House - abendlicher Blick aus dem Zimmer

246 km
Gruß
mrh400

lonewolf81

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #21 am: 22.01.2020, 16:36 Uhr »
So - jetzt wo ihr aus Auckland raus seid, wird es spannender. Habe der Stadt nie viel abgewinnen können.

partybombe

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #22 am: 22.01.2020, 19:40 Uhr »
Interessanter Bericht mit vielen sehr bunten Bildern

mrh400

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #23 am: 23.01.2020, 09:03 Uhr »
So - jetzt wo ihr aus Auckland raus seid, wird es spannender. Habe der Stadt nie viel abgewinnen können.
Das Rauskommen war ja gar nicht so einfach. Für einen längeren Aufenthalt würde ich sie auch nicht empfehlen, aber ein Akklimatisierungstag war schon sinnvoll.

Interessanter Bericht mit vielen sehr bunten Bildern
Die Bilder werden immer mehr, der Text immer weniger :wink:

7. Tag, Freitag 28.12.2018: Paihia
Part I: Waitangi

Wir schlafen recht gut bis gegen 07:00. Offenbar haben wir die Zeitumstellung schon weitgehend verkraftet. Kurz nach dem Krähen des Weckers um 07:30 stehen wir auf und machen uns fertig.

Gegen 08:30 gehen wir zum Frühstück auf der Terrasse unter unserem Zimmer. Dort sitzt schon ein Paar aus Hamburg, das heute einen Segeltörn ab Russell vorhat. Später kommt noch ein Paar aus Canada (Alberta) hinzu, dessen Sohn in Melbourne Veterinärmedizin studiert.

Das Frühstück ist sehr schön hergerichtet; viel frisches Obst, ordentliches Brot und Kipfeli. Zudem lassen wir uns noch Spiegeleier kochen, die mit Lemon Pepper – einer Mischung aus Pfeffer, Zitronenschalen, Knoblauch etc. – gewürzt werden. Wir beratschlagen mit Heinz, was wir heute unternehmen sollen. Mit Mühe kann ich Marianne davon abhalten, trotz der von Heinz geschilderten eher kühlschrankähnlichen Wassertemperaturen schwimmen gehen zu wollen (was sie später angesichts des doch auch recht kühlen Winds nicht bereut). Seinem Vorschlag folgen wir letztlich: vormittags Waitangi - eine große Freilichtmuseumsanlage um das Haus herum, wo der Staatsvertrag zwischen Maori und Engländern unterschrieben wurde - und nachmittags Russell. Er läßt seine Frau gleich Eintrittskarten für Waitangi und Zeiten für die Touren buchen.

Nach einer kurzen Pause nach dem Frühstück marschieren wir zu Fuß los den Hang hinunter und die Straße am Strand entlang in Richtung Waitangi.


Ferienhäuser in Paihia


Nicht alle sind Luxusvillen


Paihia Beach


Paihia, Te Karuwha Parade - Installation von Maori-Figuren


Paihia, Te Kaurwha Parade - Maori-Tor


Paihia, Ausflugsschiff

In Waitangi angekommen hat zunächst einmal das Mädel am Eingang von nichts eine Ahnung und benötigt Hilfe von einer Kollegin, um unseren Voucher vom B&B zu einer echten Eintrittskarte umzuwandeln – so blockieren wir schon mal die halbe Mannschaft. Dennoch bleibt uns genug Zeit, einen kurzen Streifzug durch das Museum zu unternehmen. Zuerst gehen wir irrigerweise in die obere Etage, wo aber nur eine Fotoausstellung über das Leben der Chinesen in Neuseeland zu sehen ist – aber auch das war hochinteressant. Chinesen sind Mitte des 19. Jahrhunderts überwiegend als Hilfsarbeiter für den Goldbergbau angeworben worden und konnten zunehmend bürgerlichen Wohlstand erwerben, bis sie dann gegen Ende des 19. Jahrhunderts als Fremdlinge in Ungnade gefallen und weitgehend aus dem Land gemobbt worden sind. In jüngerer Zeit scheint dieses Thema zur Aufarbeitung anzustehen (siehe auch Arrowtown am 14.01.2019).


Waitangi, Ausstellung "Being Chinese in Aoteaora"

Unten findet man dann vieles über das Aufeinandertreffen der Maori mit den weißen Ankömmlingen, die Auseinandersetzungen und die Geschäftstüchtigkeit, die völlig unterschiedlichen Kulturen zum Grundbesitz und vieles mehr über die Staatenbildung.


Waitangi, Museumseingang

Die um 11:00 beginnende Führung wird von einer Maori geleitet, die kundtut, daß sie in direkter Linie mit zwei großen Häuptlingen verwandt sei. Das allerdings ist Ehrensache: Jede(r) echte Maori glaubt darauf verweisen zu können, von mindestens einem der Häuptlinge der acht Kanus abzustammen, die im 14. Jahrhundert aus Polynesien kommend Neuseeland erobert haben. Sie erklärt vieles recht anschaulich – nur verstehen wir leider ziemlich wenig von ihrem Englisch. Immer wieder klingt ein wenig Verachtung für die Amerikaner und ihre Lebensweise durch. Es geht zunächst aber bei einem kurzen Stück Urwald um die Pflanzen und die Vögel, die so laut geschrien hätten, daß die ersten Weißen zum Schlafen auf ihre Schiffe zurück sind.


Waitangi, Urwald

Anschließend werden wir zu den ausgestellten Wakas (maorische Kanus) geleitet. Ein besonders großes Kriegskanu besteht aus drei Teilen, die aus verschiedenen Bäumen zusammengefügt sind. Drinnen haben bis zu hundert Krieger Platz. Die maximale Ladung wird durch eine schwarze Leiste markiert, die oberhalb der Wasserlinie bleiben muß. Wenn das Boot Schlagseite bekommt, schlägt die große aufragende Fläche am Heck, die sie mit einem Leitwerk eines Flugzeugs vergleicht, auf dem Wasser auf und wirft das Boot zurück in eine sichere Lage. Mit solchen Booten haben die polynesischen Vorfahren tausende von Kilometern auf dem Wasser zurückgelegt. Auf Querbalken wurden Vögel mitgeführt – wenn sie ausblieben, wußte man, daß Land in der Nähe war; wenn sie zurückkehrten, war kein Land da - erinnert irgendwie an die Legende von der Arche Noah.


Waitangi, Wakas


Waitangi, Waka - Detail


Waitangi, Waka - Bug


Waitangi, Wakas

Danach werden wir ein Stück den Hügel hinaufgeführt zu dem Haus des Gouverneurs Hobson. Dort wurde 1840 der Vertrag zwischen den Häuptlingen der Maori und der britischen Krone geschlossen, bevor er "auf Wanderschaft" geschickt wurde, weil alle regionalen Häuptlinge mit unterzeichnen mußten. Es gibt je eine Fassung in Englisch und eine in Maori, die sich in Artikel 1, der die Übertragung der Souveränität an die Britische Krone bzw. den Fortbestand der Herrschaft der Häuptlinge betrifft, diametral unterscheiden. Eine Klärung der daraus folgenden Differenzen konnte erst 1975 gefunden werden.


Waitangi, Treaty House


Waitangi, Treaty House - Schlafzimmer


Waitangi, Treaty House, Arbeitszimmer; hier wurde der Vertrag unterzeichnet


Waitangi, Treaty House - Garten

Schließlich stellen wir uns vor dem Versammlungshaus auf, um die Begrüßungszeremonie der Maori entgegenzunehmen. Im Haus bekommen wir anschließend noch eine Vorführung von Gesängen und Tänzen der Maori vorgeführt. Die Bewegungen, Grimassen und Gesichtsausdrücke sind hoch beeindruckend, die Musik ist allerdings reichlich modern versoftpopt - offenbar ein Ausdruck der ständigen multikulturellen Adaptionen durch die Maori.


Waitangi, Meeting House


Waitangi, Maori Begrüßung


Waitangi, Maori Begrüßung


Waitangi, Maori Begrüßung


Waitangi, Maori Begrüßung


Waitangi, Meeting House - Eingang


Waitangi, Meeting House - Schnitzereien im Inneren


Waitangi, Maori-Performance


Waitangi, Maori-Performance


Waitangi, Maori-Performance

Wir verköstigen uns noch im lauschigen Garten des Kaffees mit Fish & Chips, Wasser und Kaffee bzw. Schokolade.

Anschließend marschieren auf der Straße im Eiltempo wir zurück und erwischen noch im letzten Moment die nach Russell ablegende Fähre.
Gruß
mrh400

partybombe

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« Antwort #24 am: 23.01.2020, 09:39 Uhr »
So eine Maori-Begrüßung ist schon was anderes............

mrh400

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« Antwort #25 am: 24.01.2020, 08:29 Uhr »
7. Tag Freitag 28.12.2018: Paihia
Part II: Russell

In Russell angekommen treffen wir im Infoladen auf Brita, unsere Gastgeberin vom Allegra House. Sie ist dort tätig und stattet uns gleich mit einer Karte vom Ort aus. Wir kaufen in einem Souvenirshop mit unendlich langsamer Kassiererin eine Sonnencreme und marschieren dann erst an der Uferpromenade "The Strand" mit schönen viktorinischen Häusern entlang und anschließend zum Flagstaff Hill hinauf, wo wir eine tolle Aussicht über die Bucht haben. Neben einer großen Sonnenuhr lassen wir uns im Gras nieder und relaxen, bis uns der Wind zu kühl wird.


Russell


Russell, The Strand


Russell, The Strand - Old Police Station


Russell, Blick vom Flagstaff Hill


Russell, Blick vom Flagstaff Hill


Russell, Sonnenuhr am Flagstaff Hill

Wir dackeln die Straße runter in den Ort und stromern durch ein paar Geschäfte. Marianne findet in einer Apotheke eine hübsche Sonnenmütze. Ein kurzer Besuch auf dem Friedhof und in der Kirche schließt sich an. Zurück an der Strandpromenade können wir im Gables eine Bedienung überreden, uns wenigstens einen Platz für einen Drink bereitzustellen (angeblich ist alles für in Kürze zu erwartende Essensgäste reserviert). Wir genießen ein Bier bzw. ein Ginger Beer.


Russell, york Street - begrünte Mauer des Restaurants Hones Garden


Russell, Friedhof an der Christ Church

Beim Weitergehen macht uns das erste Restaurant gar nicht an, das zweite auch nicht recht, aber der Duke of Marlborough, an dem wir vorher schon bewundernd vorbeigegangen sind, reizt uns ungeheuer. Aber wir wollen natürlich einen Platz auf der Terrasse. Die Dame am Empfang erklärt erst alles für fürchterlich schwierig. Nach gutem Zureden gönnt Sie uns dann doch einen Tisch für ca. eine Stunde, wenn wir nur eine Kleinigkeit essen wollen. Die ist dann auch besonders fein - Marianne nimmt Crispy Fried Sichuan Peppered Calamari, ich Sake Cured Raw Fish mit Wasabi und Avocadocreme. Dazu gibt es nur Sprudelwasser – dafür aber noch einen Nachtisch: Toasted Coconut Panacotta mit Ananas bzw. Schokoladenriegel mit sauren Pflaumen.


Russell, Duke of Marlborough - Coconur Pannacotta


Russell, Duke of Marlborough - Schokoriegel mit Pflaumen

Das paßt alles bestens, um die Fähre um 19:00 zu erwischen, die uns noch bei Restsonne in Paihia ankommen läßt. Das nutzen wir noch für ein Bier bei Zane Grey's, wo wir auf der Terrasse ganz vorne eine Couch für uns finden.

Nach Sonnenuntergang geht's zurück den Berg hoch zum B&B; PC-Arbeit auf der Terrasse, Koffer umpacken und Bericht schreiben, während Marianne schon pennt.


Da müssen wir rauf - das rechte ist das Allegra House

0 km
Gruß
mrh400

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« Antwort #26 am: 25.01.2020, 09:17 Uhr »
8. Tag, Samstag 29.12.2018: Paihia – Omapere

Der Wecker kräht pünktlich um 07:30 – ich bin schon eine Weile wach, Marianne schläft sofort wieder weiter, während ich es nochmal versuche, die von der Agentur bereitgestellte SIM-Karte für Neuseeland über das Internet aufzuladen - diesmal mit Erfolg. Man muß halt nur erstmal die Gebrauchsanweisung genau lesen. Draußen ist wieder schönster Sonnenschein und die Bucht leuchtet. Da wir die Koffer schon gestern umgepackt hatten, sind wir relativ schnell fertig.

Frühstück gibt es wie gestern mit viel frischem Obst, Spiegeleiern und Kipfeli. Diesmal ist außer den Hamburgern ein – offensichtlich indisches – Paar zu Gast, das in Australien lebt, früher aber etliche Jahre in Neuseeland wohnte. Es sind sehr fröhliche Leute, mit denen man sich gut unterhalten kann.

Heinz rät mir noch zu einer Karten-App, die ich auf mein Handy lade. Sie scheint ganz gut zu funktionieren, auch wenn ich dann doch nicht genutzt habe. Witzigerweise ist das Kartenmaterial dasselbe wie das, das ich zuhause auf mein Garmin geladen hatte (von Here), das mich heute wieder zum Wahnsinn zu treiben droht. Unterwegs schaffe ich es dann aber, das Navi von GoRentals so zu aktivieren, daß es sich nicht gleich wieder ausschaltet. Das wird uns die weitere Reise lotsen. Es kennt sich offensichtlich deutlich besser aus als mein Garmin. Das lasse ich künftig einfach nur mitlaufen, damit es die Routen trackt und ich es zuhause auslesen kann.

Nachdem auch unser auseinandergenommenes Gepäck (Kühlbox aus dem Koffer raus und extra, Schmutzwäschetasche extra) gut in den Kofferraum des RAV 4 gepaßt hat (nachdem wir die Rücksitzlehnen senkrecht gestellt hatten), fahren wir los und verpassen beinahe unseren Vorsatz, noch einzukaufen. Im letzten Moment biegen wir auf den großen Parkplatz in Paihia, der auch noch gebührenpflichtig ist.

Wir kaufen Wasser, Bier, ein paar Kekse und Cracker sowie Frischkäse und machen noch ein paar Fotos von der Public Library, nachdem die vorgestrigen nichts geworden sind und wir gestern nicht mehr daran gedacht hatten.


Paihia, Williams House (Public Library)

Dann wollen wir Richtung Kerikeri auf den Markt und unterwegs noch wenigstens noch einen der vielen zuhause zusammengesuchten Wasserfälle anschauen. Daraus wird allerdings nichts, weil uns mein Navi einen riesen Umweg fahren und durch Kawakawa fahren läßt, wo wir vorgestern schon wegen der Hundertwasser-WCs waren. Dort sehen wir wenigstens den Touristenzug voll mit Fahrgästen.


Kawakawa, Bay of Islands Vintage Train

Als wir dann endlich in Kerikeri aufschlagen, erscheint uns beim Markt angesichts der Fülle von Leuten die Aussicht auf einen Parkplatz hoffnungslos, so daß wir gleich der Beschilderung zum historischen Bereich nachfahren. Dort erwartet uns ein außerordentlich idyllisches Ambiente rund um den sogenannten Stone Store – dem angeblich ersten Steingebäude Neuseelands, dem Honey House Cafe und ein paar Nebengebäuden in einer wunderbaren parkartigen Landschaft mit Riesenbäumen und einer großen Wasserfläche.


Kerikeri, Stone Store


Kerikeri, Park am Kerikeri River


Kerikeri, Stone Store und Honeyhouse Cafe

Da im Cafe gerade noch ein Tisch im Freien unbesetzt ist, schnappen wir uns den gleich und genehmigen uns je einen Pie sowie ein Ginger Beer sowie anschließend einen Kaffee - absolutes Wohlgefühl.


Kerikeri, Honey House Cafe

Dann schauen wir noch in den Stone Store, der immer noch als Laden betrieben wird, wenngleich inzwischen souvenirmäßig – aber sehr geschmackvoll. Wir kaufen ein paar Kleinigkeiten (Untersetzer, Glückwunschkarten), bevor wir uns auf den Weiterweg machen.


Kerikeri, Stone Store


Kerikeri, Stone Store

Wir wollen uns zur nächstgelegenen Missionsstation aufmachen (Te Waimate) und lassen die beiden Navis konkurrieren. Unseres versagt sogleich, das von GoRentals führt uns zunächst richtig, offenbar verpassen wir aber eine Abzweigung und fahren erneut eine Riesenschleife durch grüne hügelige Landschaften.

Bei der Mission ist alles zugeparkt, weil in der zugehörigen Kirche eine Hochzeit stattfindet. Wir suchen daher einen Platz vor der Einfahrt. In dem Missionsgebäude sind wir nach einem anderen Paar die einzigen Besucher und werden von einer freundlichen Führerin, die wir sogar verstehen, ausführlichst informiert. Sie erklärt uns auch etliche Bäume sowie die Tatsache, daß es bis zum 19. Jh. hier keine Bienen gab, so daß die ersten Versuche der Missionare, ihre mitgebrachten Pflanzen anzubauen, zum Scheitern verurteilt waren. Die Bestäubung der einheimischen Pflanzen erfolgte ausschließlich durch darauf spezialisierte Vögel. Auch das Gebäude selbst und seine Einrichtung sind durchaus bewundernswert. Was allerdings hier bereits als uralt gilt, kann uns nur ein Lächeln entlocken (Anfang 19. Jh.). Nach der Hausbesichtigung waren wir noch einen kurzen Blick in die Kirche und auf den Friedhof, bevor wir weiterfahren.


Te Waimate Mission House


Te Waimate Mission House, Vitrine


Te Waimate Mission House, Küche


Te Waimate Mission House, Schlafzimmer


Te Waimate Mission House, Arbeitszimmer


Te Waimate Mission House, Garten


Te Waimate Mission, Kirche

Unser nächstes Ziel ist eine weitere Missionsstation (Mangungu), diesmal fahren wir ausschließlich nach Go-Navi, das uns einigermaßen schnell dorthin bringt – mit einem Kilometer Gravelroad zum Schluß. Diese Station liegt etwas oberhalb dem Hokianga Harbour, einer großen weitverzweigten Bucht, die in die Tasmanische See mündet. Der Blick auf die Wasserfläche ist beeindruckend, die Missionsstation ist aber in einem nur sehr mäßigen Erhaltungszustand. Trotzdem kostet sie denselben Eintritt. Die Führerin ist überhaupt nicht zu verstehen, dennoch bereuen wir es nicht, auch hier vorbeigeschaut zu haben.


Mangungu Mission House


Leicht durchgesessene Recamiere im Mangungu Mission House


Mangungu Mission House, Kommode


Mangungu Mission House, Blick auf den Hokianga Harbour

Da es schon relativ spät ist, geben wir jetzt als Ziel unser Hotel ein. Das führt zunächst über etliche Kilometer Gravelroad, die aber sehr gut zu fahren ist. Offenbar ist die Wegführung jetzt auch in Ordnung, denn die Abzweigung zu unserem – gecancelten – Zwischenziel zeigt eine Entfernung von nur 6 km. Dennoch lassen wir es aus, um nicht zu spät ins Hotel zu kommen.

Kurz vor Omapere öffnet sich der Blick auf den meeresnahen Bereich des Hokianga Harbour, so daß noch ein kurzer Fotostop nötig wird. In Omapere ist dann endlich wieder einmal eine Tankstelle am Straßenrand, die wir sofort aufsuchen. Nach vielem Herumgefummele und -gesuche finde ich endlich den Hebel, mit dem man den Tankdeckel öffnet. Der befindet sich am Boden im Fußraum vor dem Fahrersitz. Das Auto wird randvoll getankt, so daß der errechnete Verbrauch von knapp 9 l wohl zu hoch ist.


Hokianga Harbour bei Opononi

Vor lauter Freude über den erfolgreichen Tankvorgang fahren wir an der – direkt daneben liegenden – Einfahrt zum Hotel vorbei, so daß wieder einmal ein Wendevorgang angesagt ist. Das Copthorne Hotel & Resort ist ein etwas in die Jahre gekommener Strandhotelbau – dafür sind das Zimmer mit einer Art Wintergarten und großem Balkon sowie das Bad sehr großzügig. Wir wollen gleich einen Tisch im Restaurant, was aber trotz gähnender Leere nicht geht; wir werden auf 18:30 vertröstet. Da der Versuch, eine Mail von zuhause weiterzuleiten und ausdrucken zu lassen, ebenfalls scheitert, entschließen wir uns, noch zum Signal Point Parkplatz zu fahren und von dort den kleinen Weg zum Aussichtspunkt zu gehen. Der Blick auf Bucht und Meer mit hohen Wellen ist toll; am gegenüberliegenden Ufer der Bucht gibt es kahlen gelben Sand (Sandstein?), auf unserer Seite ist es voll mit vom Wuchs her wacholderähnlichen Büschen, die wir später als Manuka identifizieren, und den hiesigen agavenartigen Gewächsen namens Harakeke.


Omapere, Cothorne Hotel - Liegewiese mit Pohukutawa


Omapere, Signal Station Track - Tasman Sea


Omapere, Signal Station Track - Hokianga Harbour


Omapere, Signal Station Track - Blick auf Omapere und Hotel


Omapere, Signal Station Track - Tasman Sea


Omapere, Signal Station Track - Tasman Sea, Strand

Zurück am Hotel unternehmen wir einen erneuten Mailversuch, weil die Dame am Empfang uns eine schlecht lesbare – und damit von uns falsch eingegebene – Mailadresse genannt hatte. Wir gehen derweil ins Restaurant, bekommen zwei sehr gute lokale Pils, Marianne Battered Fish, ich Cajun Style Stuffed Flounder. Beide Gerichte sind sehr gut.

Zurück auf dem Zimmer setzen wir uns mit gekauftem Bier auf den Balkon: PC-Arbeit, Postkarten usw. Inzwischen ist auch die Mail mit Anlagen da und Marianne verlustiert sich daran.


Omapere, Sonnenuntergang

194 km
Gruß
mrh400

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #27 am: 26.01.2020, 11:04 Uhr »
9. Tag Sonntag 30.12.2018: Omapere – Orewa

Wir schlafen beide mäßig – wieder kräht der Wecker um 07:30. Wir quälen uns aus dem Bett und machen uns allmählich fertig. Erst gegen 09:00 sind wir beim Frühstück. Das Angebot kommt uns ziemlich mickerig vor – künstlicher Orangensaft, Bohnenpampe, keine frischen Eier, kaum Obst außer Kompott, nur je eine Pumpkanne mit Restkaffee und Restwasser. So schlagen wir uns den Bauch halt nicht voll und schauen alsbald, daß wir weiterkommen.


Omapere, ein letzter Blick auf den Hokianga Harbour ...


... und auf den Weihnachtsbaum Pohutukawa am Strand

Schon nach wenigen Kilometern gibt es den ersten Stop inmitten des Tropenwaldes, um den Urtyp der Kauri-Bäume anzuschauen, den ca. 2000 Jahre alten Tane Mahuta, der der Sage nach die eng umschlungenen Erde und Himmel getrennt hat. Mit einem Umfang von fast 14 Metern und einer Stammhöhe von knapp 18 Metern ist das schon ein extrem beeindruckender Kerl. Außer der schieren Größe beeindruckt uns auch das Rautenmuster auf der Rinde. Zugang erhält man über den weitestgehend als Bohlenweg gestalteten Weg übrigens erst, nachdem man eine Schleuse passiert hat, in der man seine Schuhe erst mechanisch reinigen und dann auch noch von unten desinfizierend besprühen muß. Warum allerdings dieselbe Prozedur auch beim Ausgang von dem Trail notwendig ist, hat sich uns nicht erschlossen.


Landschaft mit Riesenfarnen am Hwy 12 vor Tane Mahuta


Tane Mahuta, Desinfektionsstation


Tane Mahuta


Tane Mahuta, Rindenmuster

Nur ein kurzes Stück weiter kommt nochmals ein Parkplatz, an dem die "Kauri Walks" straten. Von hier kann aus man – nach Durchlaufen der gleichen Prozedur – weitere riesige Kauri-Bäume aufsuchen. Auf dem Weg dorthin wird man von riesigen Farnbäumen beschirmt. Zuerst gehen wir zu den Four Sisters – wie der Name sagt, vier in einer Gruppe stehende Baumriesen, dann eine gute Viertelstunde zum zweitgrößten Exemplar der Sippschaft, nämlich zum Te Matua Ngahere. Auch der ist ein extrem stattlicher Baum und hat mit 16,4 Metern einen noch größeren Stammumfang als Tane Mahuta.


Kauri Walks, Farnbaum


Four Sisters


Te Matua Ngahere

Nun beginnt eine längere Fahretappe. Zunächst geht es kurvenreich durch den Tropenwald, was recht hübsche Eindrücke bringt. Plötzlich hört der Urwald aber auf und es wird allmählich ziemlich eintönig, weil wir hügelauf hügelab durch schwarzwaldähnliche Regionen fahren. In der „Großstadt Dargarville" halten wir nach einem Restaurant Ausschau, werden aber absolut nicht fündig. Nach Dargaville stehen ein paar markante Felsen in der ansonsten eher sanfthügeligen Landschaft. Für einen - den Tokatoka Peak - hätte ich sogar einen Wanderweg in Petto - aber der ist als "schwierig und steil" kategorisiert und damit eigentlich nichts für uns. Erst nach weiteren 20 Kilometern finden wir in Paparoa ein hübsches Restaurant, das zum Paparoa-Hotel gehört und offenbar als Familienbetrieb geführt wird. Marianne ist einen Fishburger (obwohl sie Burger eigentlich gar nicht mag, aber es gibt den von ihr so geliebten Coleslaw dazu – das Brot bleibt denn auch stehen), ich eine türkische Lammpizza (was es alles gibt, noch dazu am entgegengesetzten Ende der Welt – sie schmeckt mir trotz Kreuzkümmel recht gut). Dazu gibt es Heineken Zero und danach einen feinen Kaffee.


Landschaft am Hwy 12 bei Oranoa


Landschaft am Hwy 12 nach Dargaville, Maungaraho Rock


Landschaft am Hwy 12 nach Dargaville, Tokatoka Peak

Auch der Weiterweg gestaltet sich nicht allzu abwechslungsreich – allerdings beginnen mit der Annäherung an Auckland wieder einmal die Staus. Kurz entschlossen biegen wir auf den Parkplatz ab, wo es zu einem "Dome Lookout" gehen soll. Ich habe in Erinnerung, mir den Weg als Variante aufgeschrieben zu haben und so gehen wir los. Es gibt – wiederum nach der Reinigungsprozedur – unendlich viele Stufen, dann ein flacheres Wegstück, dann wieder viele Stufen. Nachdem wir ziemlich geschafft den Kulminationspunkt erreicht haben, geht es erneut unendlich viele Stufen weiter – aber nach unten. Da wir nicht das Ganze wieder hochlaufen wollen, erkunde ich das erste Stück und gebe bald auf. Von der unten angekündigten Aussichtsplattform ist nichts, aber auch gar nichts in Sicht. Also dackeln wir ohne Aussicht wieder zurück. Da uns das Cafe am Trailhead trotz der originellen Aufmachung nicht lockt, fahren wir weiter in Hauptrichtung Auckland.


Farn am Top of the Dome Trail


Blick vom Top of the Dome Trail


Dieses witzige Auto macht Werbung für das Top of the Dome Cafe am Trailanfang


unkonventionelle Öffnungszeiten des Top of the Dome Cafe

Kurz vor Waiwera zweigen wir ab Richtung Osten und fahren zum dortigen Strand, der überraschend leer, dafür aber umso sauberer ist. Mit hochgekrempelten Hosen gehen wir ein Stück im seichten und warmen Wasser auf und ab und entscheiden, in Orewa unbedingt ins Wasser gehen zu wollen.


Waiwera, Strand

In Orewa erwartet uns im Beachcomber Motel am Ortsende ein außerordentlich geräumiges und gut eingerichtetes Apartment mit großem Wohnzimmer mit Küchenzeile sowie abgetrenntem kleinen Schlafzimmer. Wir fragen, ob wir die Handtücher mit an den Strand nehmen dürfen, was uns nach einigem Zögern gestattet wird – wir sollen sie halt wieder gut ausschütteln.


Orewa, Beachcomber Motel


Orewa, Beachcomber Motel

Wir ziehen die Badesachen an und marschieren gleich los – es geht ja nur über die Straße. Der Strand ist etwas belebter als in Waiwera, aber für europäische Verhältnisse dennoch einigermaßen leer. Marianne geht gleich ins Wasser. Während ich unsere Sachen bewache, scheißt mir eine Möwe auf Arm und T-Shirt. Als Marianne zurück ist und vom Wasser schwärmt, mache ich mich auf den Weg. Mir kommt das Wasser eher kalt mit ein paar kleinen warmen Strömungen vor. Dennoch tut das Schwimmen recht gut.

Zurück im Motel geht es unter die Dusche. Danach marschieren wir in Richtung Ortskern zum Abendessen. Nach Besichtigung einiger Restaurants bleiben wir im Casablanca hängen (nach späterer Recherche immerhin dir Nr. 2 bei TA in Orewa). Marianne ißt einen libanesischen Salat mit Huhn, ich eine Tigane ebenfalls mit Huhn – dazu je ein Estrella.


Orewa, Haus am Hibiscus Coast Hwy

Zurück im Zimmer das übliche mit einem Heinecken.

228 km
Gruß
mrh400

lonewolf81

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Antw: Neuseeland 2018/2019
« Antwort #28 am: 26.01.2020, 12:38 Uhr »
Zitat
Außer der schieren Größe beeindruckt uns auch das Rautenmuster auf der Rinde. Zugang erhält man über den weitestgehend als Bohlenweg gestalteten Weg übrigens erst, nachdem man eine Schleuse passiert hat, in der man seine Schuhe erst mechanisch reinigen und dann auch noch von unten desinfizierend besprühen muß. Warum allerdings dieselbe Prozedur auch beim Ausgang von dem Trail notwendig ist, hat sich uns nicht erschlossen.

Der Hintergrund ist, dass du, wenn du im Wald an einem unerkannt kranken Baum vorbeikommst, dieses dann mitrausschleppen und weiterverbreiten kannst. Deshalb lieber doppelt.

Tokatoka Peak ist kurz, sehr steil, aber nicht schwierig solange es trocken ist. Nur anstrengend.

mrh400

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« Antwort #29 am: 27.01.2020, 08:43 Uhr »
Tokatoka Peak ist kurz, sehr steil, ....
schon das ist für uns problematisch
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mrh400