14. Tag, Freitag 04.01.2019: Ohakune – Whakapapa – Ohakune
Heute haben wir gut geschlafen – dennoch (oder vielleicht eher: deshalb) stört uns der Wecker um 07:45 ziemlich heftig. Mühsam rappeln wir uns auf und kommen erst mit etwas Verspätung zum Frühstück. Es gibt Cereals mit allen möglichen Zutaten und dann den gestern vorbestellten French Toast inklusive gebratener Banane (in der Schale!). Draußen ist es noch ziemlich heftig bewölkt.
Wir lassen uns vom Alan und Susi zum heutigen Programm beraten und erhalten einen Tip, den ich absolut nicht auf dem Schirm hatte, nämlich eine einfache Wasserfallwanderung bei Whakapapa.
Zunächst allerdings fahren wir in den Ort, kaufen Bier und Lemon Pepper und wollen in dem Kunsthandwerksladen einkaufen, den uns Alan als seine Quelle für seine besonders hübschen Untersetzer genannt hatte. Da der Laden allerdings auch ein ganzes Stück nach der Öffnung der benachbarten Geschäfte total zu und verrammelt bleibt, fahren wir alsbald etwas frustriert weiter.
Wir folgen dem Ratschlag von Alan und fahren nach Whakapapa. Auf der Hinfahrt verhüllen sich die Berge noch tief im Grau. In Whakapapa angekommen hat aber der Himmel schon ziemlich aufgerissen und wir sehen die Vulkanberge vor und hinter uns.
Mt Ngauruhoe vom Hwy 4
Mt Ruapehu vom Hwy 48
Whakapapa, Chateau Tongariro
Nach einem kurzen Infobesuch im Visitor Center marschieren wir los zu den Taranaki Falls. Für den Hinweg nehmen wir auf gut Glück den unteren Trail, was sich in der Gesamtbetrachtung als richtige Entscheidung erweisen sollte. Es geht zwar immer wieder bergab, was uns für den Wiederaufstieg das schlimmste befürchten läßt. Aber der Weg hat viel Schatten, so daß es angenehm zu gehen ist.
Whakapapa, Taranaki Falls Trail
Whakapapa, Taranaki Falls Trail - Mt. Ngauruhoe
Whakapapa, Taranaki Falls Trail - Mt. Ruapehu
Nach einer guten halben Stunde kommt eine Abzweigung, wo wir nach rechts dem Bach entlang gehen müssen. Auf einer Brücke sehen wir einen kleinen Wasserfall, sozusagen als Teaser für unser Ziel. Auch jetzt geht der Weg mit ausreichend Schatten weiter, bis wir nach einigen sonnigen Stufen den richtigen Wasserfall bewundern können. Wir sind dort nicht so ganz alleine (wie auch schon den Weg, wo sich die Leute aber entzerrt haben).
Whakapapa, kleiner Wasserfall am Taranaki Falls Trail
Whakapapa, Taranaki Falls
Whakapapa, Taranaki Falls
Nach den obligatorischen Fotos müssen wir eine steile ziemlich lange Treppe bis in die Nähe der oberen Kante überwinden – auch dies glücklicherweise im Schatten. Oben angekommen sparen wir uns den Weg zum Wasserabbruch – wo wir von unten etliche Leute ungesichert herumturnen gesehen haben. Wir gehen den Rückweg auf dem oberen Trail, der weitgehend der Sonne und heftigem Wind ausgesetzt ist – und für uns glücklicherweise von kurzen Zwischenanstiegen abgesehen nach unten geht. In umgekehrter Richtung wäre das schweißtreibender gewesen.
Whakapapa, Taranaki Falls Trail - Mt. Ruapehu
Whakapapa, Taranaki Falls Trail - Mt. Ngauruhoe
Whakapapa, Bachbett am Taranaki Falls Trail
Zurück im Ort gehen wir der Empfehlung von Susi vom B&B folgend in das Chateau Hotel – und zwar wie uns "befohlen" nicht über das Kaffee, sondern über den Haupteingang in die Lobby. Wir landen in einem phänomenalen Luxushotel mit einem Ambiente aus längst vergangenen Zeiten - Nostalgie pur. Dort lassen wir uns nieder und gönnen uns je einen High Tea, der hier im Gegensatz zu vielen anderen Orten der Welt, wo uns die Preise immer abgeschreckt haben, mit 32 NZD geradezu ein Schäppchen ist. Die Häppchen sind sehr zahlreich und sehr fein. Marianne nimmt einen Greenpowder, ich einen Paris Black. Wir genießen unsere kleine Völlerei.
Whakapapa, Chateau Tongariro - Blick aus der Vorfahrt auf den Mt Ngauruhoe
Whakapapa, Chateau Tongariro
Whakapapa, Chateau Tongariro
Whakapapa, Chateau Tongariro - High Tea
In der Lobby habe ich per WiFi herausgefunden, daß der Laden in Ohakune von 11 - 16 geöffnet haben soll – also ideal für unsere Rückkehr, zu der wir uns alsbald aufmachen. Gegen 15:00 in Ohakune angekommen hat der Laden jedoch – offensichtlich immer noch – zu. Wir fahren zum B&B, ich lade Bier in den Kühlschrank und Marianne versucht mit Vermittlung von Alan und Susi herauszubekommen, ob und wann der Laden offen hat. Die Bekannte von Alan, die dort arbeitet, ist am Telefon ganz überrascht, daß der Chef nicht aufgemacht hat. Morgen soll aber um 10:00 wirklich jemand da sein.
Mit dieser Erkenntnis fahren wir die Ohakune Mountain Road ins Hochgebirge bis zur Turoa Ski Station, wo man einen herrlichen Ausblick in die Umgebung hat. Auf dem Runterweg machen wir noch kurz halt an den Mangawhero Falls, die auf einem kurzen Weg zu erreichen sind. Dort bekommen wir sogar einen Mini-Regenbogen zu sehen.
Ohakune Mountain Road
Ohakune Mountain Road, Blick
Ohakune Mountain Road, Mt Ruapehu
Turoa, Blick
Ohakune Mountain Road
eine gute Idee finde ich, auf den Richtungstafeln in Kurven gleich eine empfohlene Geschwindigkeit anzugeben
Mangawhero Falls
Mangawhero Falls
Ohakune Mountain Road
Zurück im B&B setzen wir uns auf die Terrasse, wo sich ein weiterer Gast zu uns gesellt. Er kommt aus Holland und wir können uns auf deutsch unterhalten. Er hat das Alpine Crossing hinter sich gebracht. Nach seinem Bericht ist das mit rund sieben Stunden bergauf/bergab ohne Schatten nicht nur recht anstrengend, sondern auch extrem windig, so daß er trotz Brille ständig Sand in die Augen bekam, was den Genuß einigermaßen eingeschränkt hat.
Gegen 18:00 fahren wir zum Abendessen in den anderen Ortsteil zu einer weiteren Empfehlung von Alan, nämlich zum Powderhorn Chateau. Dort muß man zwar unten an der Thke bestellen, kann das Essen aber auch für den großen Balkon oben ordern. Dort suchen wir uns einen schönen Platz und verzehren und neben je zwei Bier ein Eye Fillet (Marianne) bzw. eine Duck Breast. Unter einem Sonnenschirm genießen wir die Abendsonne.
Ohakune, Powderhorn Chateau - Duck Breast
Ohakune, Powderhorn Chateau - Eye Fillet
Zurück im B&B setzen wir uns in den Aufenthaltsraum, Marianne sieht fern, ich bediene den PC.
145 km