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Autor Thema: Neuseeland - 5 1/2 Wochen Sonne, Regen und Schnee  (Gelesen 20751 mal)

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freddykr

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Re: Neuseeland - 5 1/2 Wochen Sonne, Regen und Schnee
« Antwort #30 am: 17.11.2008, 08:31 Uhr »
03.10. Levin – Marlborough Sound

Als wir heute früh aus dem Wohnwagen stiegen, konnten wir die erste Sonne seit zwei Tagen genießen. Welch ein schöner Anblick. :D

Nachdem wir gefrühstückt haben, fuhren wir auf der SH1 weiter nach Süden. Auf der Karte entdeckten wir die „Herr der Ringe“-Location „Pelennor Fields“ beim Whareroa Beach.
Die Ausfahrt von der SH1 haben wir aber mal komplett verpasst, also fuhren wir bis Paekakariki weiter, um dort zu drehen.
Auf der Rückfahrt schafften wir dann die Ausfahrt und fuhren hinein in den „Queen Elizabeth Park“ (kostenlos).
Wir fuhren die Stichstraße bis zum Ende und schauten uns erst etwas den Strand an.



Ca. in der Mitte der Stichstraße befindet sich ein weiterer Parkplatz, der zugleich Trailhead eines Wanderweges durch die Gegend ist. Diesen liefen wir ein paar Meter, um uns einen Überblick über die Gegend zu verschaffen.
Nun zurück zu „Der Herr der Ringe“. Hier in den Hügeln des „Queen Elizabeth Parks“ wurden ein Großteil der Nahaufnahmen von „Pelennor Fields“ gedreht, z.B. die Szene mit dem gestürzten Olifanten.
Es war nur etwas grüner bei uns hier, scheinbar hat es bei den Dreharbeiten länger nicht geregnet. ;)





Nach zig Fotos nahmen wir die Fahrt nach Wellington wieder in Angriff.
Umso weiter wir uns aber Wellington näherten, umso schlechter wurde das Wetter. In der Stadt fing es dann auch noch an zu regnen. :(
Unser Ziel war das Fährterminal von „Bluebridge“ (auf Grund etwas blöder Beschilderung durfte ich eine Extrarunde durch Wellington drehen ;)).

Wir stellten uns in eine passende Reihe und ich ging mit meiner Reservierung erstmal ins Office. Gebucht hatte ich eigentlich eine Fährüberfahrt mit einem 5.90m Womo, was ja jetzt nicht mehr stimmte. Die Buchung wurde aber ohne Probleme auf das 6.50m Womo geändert und sogar der 10% Rabatt-Gutschein aus dem Arrival-Magazin anerkannt, so dass ich nur 2.70$ nachzahlen musste. :D

Bis zur Abfahrt um 13:00Uhr hatten wir jetzt noch 2h Zeit und so machten wir erstmal Mittag.

Gegen 12:30Uhr war dann Boarding angesagt und wir konnten auf die Fähre fahren.
Mich beschlich hier das leise Gefühl, dass es keiner gemerkt hätte, wenn ich bei meiner Buchung für ein 5.90m Womo geblieben wäre.

Die Fähre fuhr pünktlich los und wir ließen Wellington im Nebel zurück. Da die Sonne nicht schien, war es draußen ziemlich kalt. Nur hinten beim Auspuff war es etwas wärmer. Dort standen allerdings leere Viehtransporter unten im Laderaum, welche ein besonderes Aroma versprühten. ;)

Leider empfing uns die Südinsel auch nicht mit besonders gutem Wetter. Der Nebel war zwar weg, aber tiefe Wolken hielten die Hügel im Sound gefangen. Somit kam z.B. das blaue Wasser nur schwach zur Geltung.



Noch etwas zu Bluebridge. Wir haben uns für diesen Anbieter entschieden, da er deutlich günstiger war, als der Interislander und uns die Fahrzeiten auch zusagten. Das Schiff war völlig in Ordnung. Auf dem Maindeck gab es auch eine Art Kino, wo auf Plasma-Bildschirmen einige Filme liefen.
Eine Überfahrt kostet derzeit für 2 Erwachsene und einen Campervan (5.9m) ca. 300 NZ$ (Stand 08/2008).

Nach der pünktlichen Ankunft (16:15Uhr) in Picton und dem schnellen Ausladen fuhren wir gleich weiter. Wir bogen gleich nach der Ausfahrt aus dem Hafengelände auf den „Queen Charlotte Drive“ in Richtung Nelson ab.
Hier merkten wir schnell, dass es besser wäre die Strecke anders herum zu fahren, da Viewpoints, die von der linken Seite zugänglich sind, ziemlich rar sind.
Die Straße ist ziemlich eng und man hat viel am Lenkrad zu kurbeln. Dazu kam noch, dass die Einheimischen einen extrem rabiaten Fahrstil haben und schnell anfangen zu drängeln. Das machte die Sache nicht einfacher.

Nachdem wir das kurvige Stück hinter uns hatten, bogen wir nach rechts in die „Kenepuru Road“ nach Norden ab. Unser Ziel war irgendein, der hier vorhandenen DOC-Sites. Die folgende Straße ist noch mal eine Ecke enger, als die „Queen Charlotte Road“, aber hier ist deutlich weniger Verkehr.



Wir entschieden uns dann für die „Cowshed Bay DOC-Site“. Zum Weiterfahren hatte ich keine Lust mehr, denn so langsam taten mir die Schultern weh und ohne Spaß machte es keinen Sinn.
Wir suchten uns eine schöne Stelle, ich bezahlte die 12$ und wir richteten uns gemütlich ein.
Hier testete ich zum ersten Mal einen der Instant-Grills. Lange Rede, kurzer Sinn: Das Fleisch war durch, aber es dauerte….
Später fing es auch wieder an zu regnen. Zum Glück als das Fleisch schon fertig war.
Mittlerweile war es dunkel und wir ließen den Abend in Ruhe ausklingen.

Übernachtung: Cowshed Bay DOC 12$
Map: Levin - Marlborough Sound
Viele Grüße,
Danilo


freddykr

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Re: Neuseeland - 5 1/2 Wochen Sonne, Regen und Schnee
« Antwort #31 am: 17.11.2008, 19:13 Uhr »
Machen wir mal gleich noch einen Tag.

04.10. Marlborough Sound – Marahau

Nach einer Nacht, in der es immer wieder mal geregnet hat, sah am heutigen Morgen der Himmel auch nicht besser aus als am Abend davor. Es regnete immer noch.  :(

Naja, machten wir uns erstmal in Ruhe etwas zum Frühstück. Vor allem der heiße Tee tat gut.

Nach dem Frühstück machten wir uns wieder auf den Weg zurück zum „Queen Charlotte Drive“. Nach ein paar Kilometern hörte der Regen auf und etwas Sonne incl. Regenbogen kam zum Vorschein, was uns noch ein paar schöne Blicke auf den Sound ermöglichte.





Nach 1,5h erreichten wir endlich wieder eine gerade Straße und ich konnte mich mal entspannen.
Bald trafen wir dann auf den SH6, den wir in Richtung Nelson folgten.

Da wir heute noch nichts gelaufen sind, machten wir einen Stopp bei „Pelorus Bridge“, wo wir uns für den „Totara Walk“ (1,5km return, 30 min) entschieden uns und etwas die Beine vertraten. Dabei staunten wir wieder über die Größe der Baumfarne, Klasse.



Die Strecke bis Nelson ist jetzt wieder ziemlich kurvig, aber zum Glück nicht so eng wie auf dem „Queen Charlotte DR“.

In Nelson war dann mal wieder Parkplatzsuche angesagt. Im Stadtzentrum war die Suche vergeblich, aber in einem Wohngebiet in einer Seitenstraße hinter der „Christ Church“ war es dann kein Problem.

Das erste Ziel unseres kleinen Spaziergangs durch Nelson war die Goldschmiede von Jens Henson. Dieser Schmied stellte für „Der Herr der Ringe“ alle Ringe her. Einer davon ist noch heute dort zu besichtigen. Leider erlebte Jens Henson den Film nicht mehr. Er starb 1999. Sein Geschäft wird aber durch seinen Sohn weitergeführt.



Anschließend liefen wir die Hauptstraße Nelsons einmal hinunter und wieder zurück. Wir gingen kurz ins Visitor Center, um uns nach dem aktuellen Wetterbericht zu erkundigen. Dieser versprach für Morgen leider nicht das beste Wetter. Wir wollten ja ein Stückchen auf dem Coastal Track wandern. Auf dem Rückweg besorgten wir uns bei einem „Bäcker“ noch ein riesiges Sandwich, welches wir dann im Womo verspeisten.

Impressionen aus Nelson:






In Richmond bogen wir dann auf die SH60. In Motueka tankten wir noch einmal voll und füllten im örtlichen Supermarkt unseren Kühlschrank.

Hinter Motueka bogen wir auf die „Riwaka-Sandy Bay“ ab, um nach kurzer Fahrt in unserem Tagesziel Marahau anzukommen.
Dort checkten wir im Marahau Beach Camp für zwei Nächte ein. Weiterhin buchten wir für den nächsten Tag gleich noch unsere Tour. Wir entschieden uns für die „A Great Day in the Park“-Tour (50$ pro Person). Dabei wird man per Boot früh zur Tonga Bay gebracht und am Nachmittag von der Torrent Bay wieder abgeholt.
Dabei schauten wir noch kurz zum Wetterbericht, den sie dort auf einem Monitor anzeigten. Dieser sah deutlich besser aus, als im Visitor Center in Nelson. Hier war für morgen nur Sonne gemeldet. Also ist hoffen angesagt.

Nachdem dies erledigt war, machten wir noch einen kleinen Spaziergang am Ufer entlang. Da gerade Ebbe war, lagen viele der Boote auf dem Trockenen. Das sah schon irgendwie witzig aus.





Wir gingen dann aber relativ schnell wieder zurück, da doch ziemlicher Wind wehte und dieser doch relativ kühl war. Hoffentlich ist er morgen weg.

Am Abend gab es dann wieder Spaghetti und wir ließen den Abend mit ein bisschen Kartenspielen ausklingen.

Übernachtung: Marahau Beach Camp 24$
Map: Marlborough Sound - Marahau
Viele Grüße,
Danilo


Katja

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Re: Neuseeland - 5 1/2 Wochen Sonne, Regen und Schnee
« Antwort #32 am: 17.11.2008, 21:45 Uhr »
Schöne Bilder! Schade, dass es mit dem Wetter nicht immer so gepasst hat.
Die Infos zur Fährüberfahrt etc. finde ich sehr nützlich.

Gruß
Katja
Viele Grüße
Katja

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freddykr

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Re: Neuseeland - 5 1/2 Wochen Sonne, Regen und Schnee
« Antwort #33 am: 18.11.2008, 08:27 Uhr »
05.10. Abel Tasman Coastal Track

Um 7:00Uhr wagten wir mal einen Blick aus dem Fenster gen Himmel. Und was sahen wir? Einen wunderschönen blauen Himmel.
Da schmeckt das Frühstück doch gleich doppelt gut.

Während ich mich um den Abwasch kümmerte, packte Anja unsere Wegzehrung zusammen. Sie schmiert, ich schleppe.

Pünktlich 8:50Uhr waren wir am Campground-Office, wo es dann auch hieß: Ab hinauf aufs Boot, denn dieses stand noch auf dem Anhänger des Traktors.
Als alle saßen, das Boot war übrigens bis auf den letzten Platz voll, setzte sich der Traktor auch schon in Bewegung und fuhr zur Rampe, wo er uns dann rückwärts in die Fluten entließ.

Das Boot setzte sich in Bewegung und wir begannen unsere Reise durch den Abel Tasman NP.
Der erste Stop auf der Fahrt war beim „Split Apple Rock“.



Dann ging die Fahrt weiter, immer an der Küste entlang. Das Wetter war einfach fantastisch. Keine Wolke trübte den Himmel und das Wasser schimmerte in einem Blau, wie man es eigentlich nur aus der Südsee kennt.



An der Bark Bay ließen wir dann die ersten Mitfahrer von Bord, bevor wir weiterfuhren, bis wir die Tonga Arches erreichten. Eigentlich wären hier 4 Arches zu sehen, nur leider stürzten zwei davon vor einiger Zeit ein.



Jetzt machten wir noch einen Abstecher zu „Tonga Island“, wo wir ein paar faule Seals beobachten konnten.

Jetzt liefen wir aber unser Ziel an, die „Onetahuti Bay“. Dort stieg dann ein Großteil aus und wir setzten uns erstmal auf einen nahen Baumstamm und trockneten unsere Füße, da wir ca. 2 Meter durch Wasser gehen mussten.

Hier am Strand saß auch ein Park Ranger und beobachtete die ganze Sache. Ein sehr interessanter Job. ;)

Nach ein paar Minuten nahmen wir dann den Coastal Track in Angriff. Zuerst ging es direkt an der Küste den Berg hinauf, wo wir einen wunderschönen Blick auf die Onetahuti Bay hatte.



Anschließend ging es gleich wieder runter zur „Tonga Quarry“, wo wir ein kurzes Päuschen unternahmen.
Auf dem folgenden Stück zur „Bark Bay“ verlässt man die Küste und wandert im Landesinnern immer hoch und runter. Hier kamen uns dann auch das Pärchen entgegen, welches an der Bark Bay ausgestiegen ist; joggend wohlgemerkt.  :shock:

Nach ca. 2h erreichten wir die „Bark Bay“, ca. 30 Minuten vor der angeschlagenen Zeit. Das gab uns die Möglichkeit für eine ausführliche Pause.



Irgendwann mussten wir aber wieder los, sonst fährt das Boot ohne uns. Also packten wir wieder alles zusammen und gingen weiter.

Der folgende Abschnitt enthält so einige steile Passagen, wo wir dann teilweise schon unsere nicht vorhandene Kondition merkten. An einer dieser Stellen überholte uns dann das Pärchen wieder, welches vorhin joggend an uns vorbei zog.

Aber immer wenn wir einen Berg bezwungen hatten, bot uns die Landschaft neue wundervolle Aussichten.






Auf dem Weg zwischen Bark Bay und Torrent Bay muss man auch über die übliche Hängebrücke, die über den „Falls River“ führt.



Gegen 14:00Uhr erreichten wir dann die „Torrent Bay“. Da wir aber noch genug Zeit hatten bis das Boot kommen sollte, entschieden wir uns noch den kurzen Weg zur „Anchorage Bay“ zu laufen. Da gerade Ebbe war, war dies ein Unterfangen von 30 Minuten. Das letzte Stück durch das Inlet wurde aber ziemlich schlammig. Zum Glück kam uns ein Ranger entgegen, der uns den besten Weg durch den Schlamm wies.

Kurz vor dem Ziel muß man noch einmal einen kleinen Berg hinauf, bevor das Ziel vor uns lag. Nach knapp 4 1/2h waren wir am Ziel.



Hier konnten wir uns noch etwas ausruhen, bevor uns das Boot wieder abholte und uns wieder nach Marahau brachte. Hier hieß es wieder Traktor fahren, bevor wir den Campground erreichten.



Am Abend bin ich dann noch mal zum Strand, um mir den Sonnenuntergang anzuschauen.



Anschließend bereitete ich uns beiden ein großes Steak. Das haben wir uns wirklich verdient.
Völlig fertig aber glücklich schliefen wir heute ein.

Übernachtung: Marahau Beach Camp 24$
Map: hier

Ein paar Anmerkungen zum Coastal Track:
Die Strecke, die wir gegangen sind (Onetahuti/Tonga Bay zur Torrent/Anchorage Bay) ist ohne Probleme zu gehen. Wir sind beide nicht die sportlichsten. Wer also ein klein wenig Fitness mitbringt, kann die beruhigt angehen.
Dabei hatten wir auch genügend Zeit für viele Foto- und Videopausen.
Ansonsten sollte man das übliche für Wanderungen beachten: feste Schuhe, Sonnencreme und viel Wasser mitnehmen. Selbst Anfang Oktober wurde es bei uns in der Sonne ziemlich warm.
Viele Grüße,
Danilo


freddykr

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Re: Neuseeland - 5 1/2 Wochen Sonne, Regen und Schnee
« Antwort #34 am: 19.11.2008, 08:34 Uhr »
Und, wer hat Muskelkater von der gestrigen Wanderung? Keine Bange, heute wird wieder mehr gefahren.  :wink:

06.10. Marahau – Westport

Nach dem gestrigen Lauftag wird es heute ein Fahrtag werden.

Um 07:30Uhr haben wir alles wieder zusammen gepackt und machen uns auf den Weg in Richtung Westport.
In Motueka biegen wir auf die „Motueka Valley Road“, die uns entlang des Motueka River nach Süden führte. Und auch hier waren wir mal wieder die einzigen auf der Straße. Die Straße ist herrlich geeignet, wenn man einfach nur in Ruhe cruisen möchte, so wie wir.  :D

Es war ja noch früh am Tag und so machten wir bei Kawatiri einen Abstecher auf die SH63 zum „Nelson Lakes National Park“. Nach einem kurvigen Beginn wurde die Straße dann das genaue Gegenteil. Hier ging es kilometerlang gerade aus. Die Straße kann hier so manchem Highway in den USA Konkurrenz machen. ;)



Wir erreichten dann den Lake Rotoiti, wo wir an der „Kerr Bay“ ein Foto-Päuschen machten. In diesem See sollen sich sogar die umliegenden Berge spiegeln, wenn das Wasser ruhig ist. Leider bei uns nicht.



Wir fuhren die SH63 wieder zurück, um auf der SH6 unsere Fahrt nach Westport fortzusetzen.
Diese Strecke hinterließ einen zwiespältigen Eindruck. Zum einen ist es wunderschöne Landschaft, zum anderen sahen wir immer wieder kahl geschlagene Berge. Das machte die Fahrt stellenweise etwas trist.

Da wir heute noch etwas Lust auf „Action“ hatten, hielten wir hinter Murchison an der „Buller Gorge Swingbridge“. Diese Hängebrücke soll mit 110 Metern die längste Neuseelands sein. Wenn man allerdings dort davor steht, wirkt sie irgendwie kleiner.
Allerdings wurde ich hier auch zum ersten Mal von Mücken oder so was ähnlichem gepiesackt. Aber mal wieder nur ich und nicht Anja.   



Wir zahlten unsere 5$ / Person und machten uns auf den Weg über die Brücke. Das interessante bei dieser Brücke ist, dass man nach unten durchschauen kann und somit einen freien Blick auf den Buller River hat.



Auf der anderen Seite kann man auf einem Rundweg die Gegend erkunden. Dabei kommt man an einem alten Goldbergwerk vorbei und durchquert eine Verwerfung, die beim Erdbeben von 1929 entstand.

Für den Rückweg über die Brücke hat man drei Möglichkeiten. Erstens normal zu Fuß, zweitens fliegend in einem Sitzgeschirr und drittens fliegend wie Superman. Wir entschieden uns für die erste Variante. Zum einen kostest sie nix extra und zweitens sind uns solche Abenteuer nicht geheuer.

Wir setzten unsere Fahrt fort, wollten uns aber noch den Erdrutsch des „Inangahua Erdbebens“ von 1968 anschauen. Dies ist möglich von einem Viewpoint am Highway. Die Ausschilderung dieses Viewpoints war mal wieder unter aller Sau und so verpassten wir ihn. Das Schild stand nämlich erst direkt am Viewpoint und eine Vollbremsung mit dem Womo war völlig unmöglich.  >:(

Somit fuhren wir weiter und hielten später in Lyell an der „Old Gold Battery“ (DOC-Campsite). Von dort führt ein Rundweg auf den Spuren einer alten Goldgräbersiedlung. Für die komplette Runde hatten wir keine Lust (wir merkten noch die Kilometer von gestern) und so gingen wir nur bis zum alten Friedhof.



Wir hielten dann noch kurz an den „White Cliffs“, bevor die Fahrt durch die „Lower Buller Gorge“ bis nach Westport ging.

Hier steuerten wir zuerst das „Cape Foulwind“ an, wo wir die beeindruckende Aussicht auf die Küste genossen. Zuerst gingen wir den Weg, der unterhalb vom Leuchtturm entlangführt. Anschließend gingen wir hoch zum Leuchtturm. Von dort oben hat man aber eine deutlich schlechtere Sicht auf die Küste als vom unteren Weg.
Ich lief natürlich mal wieder vor und wunderte mich oben, wo denn Anja bleibt. Nach mehreren Minuten kam sie auch und meinte nur, ob ich denn die Wekas nicht gesehen hätte. Wir gingen dann zurück und sie zeigte mir die Vögel. Da bin ich doch tatsächlich an einem Weka-Weibchen mit Jungem vorbeigestiefelt.
Die Weka-Mutter machte sich überhaupt nichts aus mir und lief immer wieder in nur Zentimeterabstand vor mir über den Weg. Ich musste richtig aufpassen, nicht draufzutreten.

Wir fuhren dann weiter zur örtlichen Seal-Colony, die sich bei der Tauranga Bay befindet (gut ausgeschildert). Leider hatten die Seals heute nicht ihren bewegungsfreudigsten Tag, denn die meisten lagen einfach nur schlafend in der Gegend.. Und allzu viele waren es auch nicht. Es sah aber trotzdem schön aus.





Jetzt musste aber noch ein Campground bezogen werden. Wir entschieden uns für den „Seal Colony Tourist Park“, der fast direkt am Strand von Westport liegt.
Während unsere Wäsche mal wieder die Waschmaschine von innen erkundete, liefen wir zum Strand und ließen dort für ein paar Minuten die Seele baumeln.
Nachdem die Wäsche fertig war, gingen wir noch mal an den Strand und schauten uns den schönen Sonnenuntergang an. Leider störte eine Fabrik das wundervolle Bild, und so mussten die Fotos halt etwas versetzt gemacht werden (auf Industrieromantik hatten wir keine Lust ;)).



Danach fuhren wir nach Westport in die Stadt, um uns heute mal wieder ein Restaurant zu gönnen. Wir wollten nämlich ins „Danniston Dog“ (18 Wakefield St). Ein Parkplatz vor dem Restaurant war schnell gefunden und wir begaben uns hinein. Drinnen war ziemlich viel los und eine Bedienung meinte, wir müssten ca. 30 minuten auf einen Tisch warten. Jedenfalls glaubten wir, dass sie dies gesagt hat, denn verstanden haben wir eigentlich nur „Bahnhof“. Diese Dame hatte so einen starken Akzent, dass sogar Anja kapitulieren musste. 
30 Minuten waren uns aber zu lange, da wir ziemlichen Hunger hatten und sich auch die Müdigkeit schon einstellte. Ein Alternativrestaurant fanden wir auf der Hauptstraße (Palmerston St) nicht, so blieb uns nichts anderes übrig, als unverrichteter Dinge wieder ins Camp zurück zufahren. So gab es nur Spaghetti mit Tomatensoße.
Nach dem täglichen Kartenspiel war dann auch dieser Tag wieder zu Ende.

Übernachtung: „Seal Colony Tourist Park“ Westport 28$
Map: Marahau - Westport
Viele Grüße,
Danilo


Katja

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Re: Neuseeland - 5 1/2 Wochen Sonne, Regen und Schnee
« Antwort #35 am: 19.11.2008, 20:44 Uhr »
Sehr schöne Bilder! :clap:

Katja
Viele Grüße
Katja

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freddykr

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Re: Neuseeland - 5 1/2 Wochen Sonne, Regen und Schnee
« Antwort #36 am: 20.11.2008, 07:27 Uhr »
07.10. Westport – Franz Josef

Ein Blick am Morgen gen Himmel lies gutes hoffen. Es war wieder blauer Himmel und die Sonne schien. :D

So nahmen wir die ersten 60km bis Punakaiki in Angriff. Dort gingen wir auch gleich auf den Rundweg zu den „Pancake Rocks and Blowholes“.
Das Wetter war fantastisch und wir hatten einen tollen Blick auf die Felsformationen. Diese Felsen bestehen aus unterschiedlichen Schichten aus Kalksedimenten und verschiedenen Tonmaterialien. Seit diese Felsen durch eine Landerhebung dem Meer „entwachsen“ sind, erodieren die verschiedenen Schichten unterschiedlich schnell.
Da die Flut jetzt auch eintrat, wurden die Blowholes von Minute zu Minute mehr. Dabei wird Wasser durch enge Öffnungen nach oben gedrückt und macht sich mit beeindruckenden Fontänen bemerkbar. :o









Wir konnten uns von diesem Schauspiel gar nicht mehr trennen und verbrachten dort eine knappe Stunde.

Wir mussten aber trotzdem noch weiter, denn wir hatten ja noch einiges an Fahrt vor uns und wollten noch etwas von den Bergen sehen. Wenn wir wüssten…

Wir fuhren also weiter bis wir an unserer nächsten Station „Greymouth“ ankamen. Hier gingen wir in den örtlichen Supermarkt („New world“) und zum Tanken. Im Supermarkt bekamen wir sogar einen Voucher für die nahe Shell-Tankstelle, welcher uns eine Ersparnis von 4Cent pro Liter einbrachte. ;)

Greymouth ist ja auch ein Zentrum der Jade-Verarbeitung. Somit parkten wir unser Auto in der Stadt und gingen auf die Suche nach „Shade of Jade“. Diesen kleinen Laden wurde uns von Mel_on_Tour aus dem USA-Forum empfohlen und ich kaufte Anja gleich mal 2 Paar Ohrringe.
Anschließend gingen wir noch in einen größeren Souvenirladen und kauften 3 Jade-Kiwis.

Jetzt suchten wir noch etwas zu essen und entschieden uns für die „Bonzai Pizzeria“, wo wir uns eine große Pizza gönnten.

Hier in Greymouth fing es auch an mit regnen, dass war es wohl mit der Sonne für heute. Bevor wir aber weiter fuhren, gingen wir noch in die i-Site, denn wir wollten noch unsere „Herr der Ringe“-Tour in Queenstown („Paradise Found“) buchen. Auf der eigentlichen Buchungsseite verstanden wir nur Bahnhof, aber wir fanden noch eine andere, wo wir dann die Reservierung durchführten.

Jetzt konnte die Fahrt aber weitergehen und wir fuhren bis Hokitika, da Anja gelesen hat, dass es hier so manche Glasbläserei finden kann. Der Regen hat zum Glück etwas nachgelassen und so begaben wir uns auf einen kleinen Spaziergang durch die Stadt.



Wir fanden auch eine Glasbläserei mit Laden, wo wir uns einen kleinen Glas-Seal kauften. Die Glasbläserei war aber zu der Zeit leider nicht in Betrieb.

Als wir Hokitika verließen, begann es wieder stärker zu regnen, welcher immer stärker wurde, umso näher wir den Bergen kamen. Teilweise schaffte der Scheibenwischer kaum noch die Wassermassen, die auf uns niederfielen. 
Immer wenn der Himmel etwas heller wurde und wir dachten, dass der Regen gleich aufhört, wurde es nur noch schlimmer. Von den Bergen, die wir eigentlich sehen sollten, war keine Spur.

Wir entschieden uns, nicht bis nach Franz Josef zu fahren, um uns im Regen auf einen überteuerten Campground zu stellen, sondern wir entschieden uns für die DOC-Site „Otto/McDonalds“ am Lake Mapourika. Bis auf einen weiteren Camper mit einem riesigen Motorhome waren wir die einzigen.

Durch die Bewölkung wurde es auch zeitig dunkel und wir beendeten den Tag, der eigentlich so schön begonnen hat.
Und, wenn wir geahnt hätten, welches Wetter uns hier erwartet, hätten wir noch mehr Zeit an den Pancake Rocks verbringen können.

Übernachtung: DOC-Site „Otto/McDonald“ 12$
Map: Westport - Franz Josef
Viele Grüße,
Danilo


Doreen & Andreas

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Re: Neuseeland - 5 1/2 Wochen Sonne, Regen und Schnee
« Antwort #37 am: 20.11.2008, 10:07 Uhr »
Klasse Bilder von den Pancake Rocks. Ich wußte gar nicht, daß es da auch Blowholes gibt....

Irgendwie erinnern diese Felsen mit Ihrer Struktur an die Bungle Bungle Range in Westaustralien...
Viele Grüße,
Andreas
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Re: Neuseeland - 5 1/2 Wochen Sonne, Regen und Schnee
« Antwort #38 am: 21.11.2008, 12:27 Uhr »
08.10. Franz Josef – Pleasant Flat

Nachdem es die ganze Nacht immer wieder geregnet hat, hatten wir uns eigentlich gar keine Hoffnungen auf einen schönen Tag gemacht.
Der Blick aus dem Fenster am Morgen ließ unsere Laune aber sprunghaft ansteigen. Es war blauer Himmel und die Sonne schien. :D

Jetzt sahen wir erstmal, dass die Gegend, in der wir übernachtet haben, doch ganz ansprechend war. Wir sollten das Wetter nutzen und entschieden uns, einen Viewpoint auf der „Forks-Okarito Rd“ anzusteuern, die wenige Kilometer wieder Richtung Norden liegt.
Wir fuhren die Straße bis Okarito, aber einen Viewpoint haben wir nicht entdeckt. Die besten Aussichten gab es halt doch direkt am SH6.



Wir fuhren dann bis „Franz Josef“ und schauten erstmal bei einem Anbieter von Gletschertouren vorbei. Die frühen Touren um 9:00Uhr waren leider schon ausgebucht. Erst Touren gegen 12:30Uhr waren noch zu buchen. Das wollten wir uns aber noch überlegen. Wir gingen dann erstmal ins Visitor Center und schauten nach dem Wetterbericht. Da dieser wieder Regen für ab Mittag ankündigte, verzichteten wir auf eine Tour und beschlossen die Gletscher auf den normalen Touri-Wanderwegen zu erkunden.

Kurz nachdem wir Franz Josef verlassen haben, bogen wir auf die Stichstraße zum „Franz Josef Gletscher“. Wir parkten das Womo auf dem hintersten Parkplatz, packten alles zusammen und gingen los.
Zuerst liefen wir auf den „Sentinel Rock“, von dem wir eine wunderschöne Sicht auf den Gletscher hatten. Der Weg zum „Sentinel Rock“ ist mit 10 Minuten return sehr kurz, allerdings stetig ansteigend.



Anschließend gingen wir den Weg zum Gletscher weiter. Nach einiger Zeit hört allerdings der normale Weg (Rollstuhl geeignet) auf und man geht im Flussbett weiter, was durch die Menge an Leuten, die dort lang gehen, kein Problem darstellt.
Der Gesamtweg ist 6km lang und man benötigt ca. 3h return.
Am Ende standen wir vor der Zunge des Gletschers und ließen den Fotoapparat heiß laufen.



Nachdem wir wieder am Parkplatz waren, fuhren wir weiter, bis wir den Fox Glacier erreichten. Auch dort nahmen wir die Stichstraße (Glacier Rd.) zum Parkplatz.
Dort machten sich dann auch die ersten Keas bemerkbar. Einer von denen posierte schön vor mir auf einem Stein und ließ sich fotografieren, bevor er meinte über unser Womo zu spazieren und dann die Flatter zu machen.



Wir liefen dann den Weg zur Zunge des Gletschers (1h return). Der Fox Gletscher war für uns etwas beeindruckender, die Zunge war halt etwas größer. Außerdem beeindruckten uns die sehr steil aufsteigenden Berge.
Als wir hier fertig waren, hatte sich der Himmel auch schon völlig zugezogen und es sah so aus, dass es nicht mehr lange dauern sollte, bis es regnet.



Auf dem Rückweg hielten wir noch an der alten Hängebrücke an, die gleich neben der Straße liegt. Ein Foto musste halt einfach sein.



Wir wollten jetzt noch zum „Chalet Lookout“ fahren, doch am Beginn der „Glacier View Rd“ stand, dass die Straße für Womos und Wohnwagen nicht empfohlen ist. Also ließen wir dies bleiben.

Die nächsten paar Kilometer gab es wenig zu sehen, da die ganzen Berge schon wieder in den Wolken verschwunden waren.

Als wir dann die „Bruce Bay“ erreichten, bekamen wir erstmal einen riesen Schreck, denn mächtige Wellen schlugen gegen den Damm, auf dem die Straße verläuft und die Gischt spritzte mehrere Meter in die Höhe.



Am Ende der Bucht gab es eine Parkbucht und wir konnten uns das Spektakel in Ruhe anschauen. Ich stieg aus und bannte das alles auf Video und Foto. Dabei machte ich die erste Begegnung mit „Sandflies“. Die Dinger nerven wirklich und am Ende hatte ich mindestens ein halbes Dutzend Bisswunden.
Die wichtigste Regel lautet aber: Nicht kratzen. Dann ging es auch nach einiger Zeit wieder.

Als wir wieder los fuhren, fing es dann auch an mit regnen. Teilweise goss es wie aus Kübeln.
Wir hielten dann noch am „Knights Lookout“ an. Hier konnten wir wieder die ganze Macht des Meeres sehen. Allerdings war es ekelig kalt, so dass wir uns bald wieder aus dem Staub machten.

Tagesziel war „Pleasent Flat“, da dort in den „Kiwimaps“ ein Campground mit vollem Service eingezeichnet war und im Accomodation-Guide bei einem Holiday-Park die Map auch zur Gegend passte. Von den Bergen dahin sahen wir mal wieder nichts.



Wir mussten aber schnell feststellen, dass es dort nur die DOC-Site „Pleasent Flat“ befindet. Der Rasen auf dem Campground wurde scheinbar neu gemacht, denn alle Sites waren abgesperrt. Da die WCs dort auch nicht besonders waren, überlegten wir, ob wir hier bleiben sollen, nach Haast zurück oder bis Makaroa weiter fahren sollen.
Makaroa schied schnell aus, da wir noch Hoffnung auf einen schönen Morgen hatten. Bis Hasst wollten wir aber auch nicht zurück und so blieben wir doch auf der DOC-Site und stellten uns auf eine Einbuchtung des Parkplatzes. Nach einiger Zeit stellte sich noch ein zweites Womo neben uns. So waren wir wenigstens nicht allein.
Da es jetzt auch empfindlich kalt wurde, verkrochen wir uns bald in die Betten, während es draußen immer weiterregnete.

An diesem Tag stellten wir unsere goldene Regel auf: Erledige alles wichtige am Vormittag, respektive in den frühen Morgenstunden, denn am Nachmittag wird es regnen. ;)

Unterkunft: DOC-Site „Pleasent Flat“ 12$
Map: Franz Josef - Pleasant Flat
Viele Grüße,
Danilo


freddykr

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Re: Neuseeland - 5 1/2 Wochen Sonne, Regen und Schnee
« Antwort #39 am: 22.11.2008, 16:26 Uhr »
09.10. Pleasent Flat – Queenstown

Die Nacht war richtig kalt. Unter den beiden Decken war es aber auszuhalten. Man durfte nur nicht in die Nähe der Womo-Wand kommen, denn dann sprang einem die Kälte ins Gesicht.

Am Morgen (6:00Uhr) hatten wir wie die letzten Tage wieder Glück. Es schien wieder die Sonne. :D
Wir zogen uns nur an und machten uns auf und davon. Beim Fahren wird es ja schließlich warm. ;)

Da wir gestern wieder nichts von den Bergen gesehen haben, fuhren wir noch ein paar Kilometer zurück, um wenigstens etwas die schöne Bergwelt genießen zu können.



Wieder in der richtigen Richtung unterwegs hielten wir zuerst an den „Thunder Creek Falls“. Zu der Zeit waren wir natürlich noch die einzigen hier.
Mittlerweile hat es sich auch schon wieder völlig zugezogen. Das frühe Aufstehen hat sich somit gelohnt.



Die Fahrt ging dann weiter über „Gates of Haast Bridge“ bis zu den „Fantail Falls“.
Hier begann es dann auch wieder zu regnen.



Als wir später den „Haast Pass“ erreichten, wandelte sich der Regen in Schnee.
Wir überlegten jetzt, ob wir überhaupt zu den „Blue Pools“ gehen sollten, die nach ein paar Kilometern kommen sollten. Aber das Wetter sollte uns den Spaß doch nicht verderben und so packten wir uns dick ein und liefen den Weg (30 min return) zu den Pools, incl. Hängebrücke.
Diese Hängebrücke hatte es aber in sich, da die Seitenwände bei mir nicht mal bis zur Hüfte gingen…
Bei dem Wetter kann man sich die „Blue Pools“ aber schenken, denn blau ist da gar nichts.



Auf weitere Walks im Schnee hatte wir keine Lust und so fuhren wir jetzt durch bis zum „Lake Wanaka“. Hier lichtete sich der Himmel und die ersten Sonnenstrahlen kamen heraus. Am „Lake Hawea“ angekommen, war dann fast keine Wolke mehr am Himmel. Das ließ unsere Laune gleich mächtig in die Höhe schnellen. :D

Als nächstes erreichten wir Wanaka. Dort erkundigten wir uns nach dem Straßenzustand der „Corona Vallay Rd“ und „Crown Range Rd“, die wir eigentlich fahren wollten. Leider wurde dort Winterausrüstung benötigt, so dass wir umplanten.
Wir fuhren somit die SH6 aus Wanaka raus, bogen dann aber gleich auf die SH8A ab. Der Grund war folgender. Nach einigen Kilometern zweigt rechts die „Maori Point Rd“ ab. Ungefähr in der Mitte der Gravelroad kommen auf der Linken Seite viele Bäume. Diese Stelle ist nämlich ein Drehort von „Der Herr der Ringe“. Hier wurde Szenen gedreht, wo Arwen mit Frodo zur „Ford of Bruinen“ unterwegs war und von den Nazgul  gejagt wurden. Leider sieht man nicht allzu viel, aber man erkennt die Gegend genau wieder.



Anschließend ging die Fahrt auf der SH8 gen Süden weiter, immer entlang des „Lake Cromwell“. In Cromwell machten wir dann erstmal Mittag auf einem Picnic-Platz direkt am See.

Ab Cromwell folgten wir dann wieder der SH6 Richtung Queenstown. Einen Fotostop machten wir noch an der Powerstation, bevor die Straße in die Kawarau Gorge einbog.

Den nächsten Stop legten wir an der „Kawarau Bridge“ ein. An dieser Brücke (Baujahr 1880) wurde 1988 das erste offizielle Bungyjumping-Zentrum für jedermann eingeweiht.

Als wir dort waren, sprang sogar jemand. Nene, nix für uns.
Wir kauften uns dort noch den „LotR - Location Guide“ und fuhren weiter. Als wir unterwegs waren, bemerkten wir, dass dort ja auch eine Film-Location ist. Ich suchte mir also die nächstpassende Wendemöglichkeit und drehte um.
In der Nähe der Brücke wurden damals die „Pillars of the King“ eingefügt. Der Fluß diente ansich auch als Drehort des „River Anduin“. Einen guten Blick auf die Brücke soll man von der „Chard Road“ haben, die ungefähr gegenüber der „Kawarau Bridge“ abgeht.
Am Beginn der Straße steht ein Schild, über das wir uns am Anfang noch lustig gemacht haben.



Im weiteren Verlauf wussten wir warum. Die Straße ist sehr eng und rechts geht es steil nach unten. Ich hab nur gebetet, dass nichts von vorne kommt. Wir hatten aber trotzdem einen guten Blick auf den Fluss. Wenden konnten wir aber erst bei der Winzerei, die im Laufe der Straße kommt.

Mit gaaanz viel Fantasie kann man sich hier vorstellen, wo die "Pillars of the King" standen:


Nachdem wir wieder Asphalt unter den Rädern hatten und fuhren wir bis nach Arrowtown, wo sich auch einige Drehorte befinden sollen.
Wir suchten uns einen Parkplatz am Fluss und suchten die Flussbiegung, an der eine Szene der „Ford of Bruinen“ gedreht wurde. Sie befindet sich etwas flussaufwärts, ist aber nach maximal 5 Minuten zu erreichen.

Dies war die Stelle, wo Arwen mit Frodo in den Fluss hinein gingen. Sie standen dort rechts ungefähr bei der kleinen "Lichtung":


Bei den Bäumen, die zwischen dem Fluss und der Stadt liegen, existiert noch ein Drehort, den man aber nur von der „Extended Edition“ des Filmes kennt. Dort wurde die Szene gedreht, wo Isildor in den Hinterhalt gerät und den Ring verliert.



Anschließend fuhren wir weiter bis zu unserem Tagesziel Queenstown. Normalerweise hätten wir dort eine DOC-Site angesteuert, aber wir wollten heute wieder eine Heizung haben und dafür brauchen wir Strom.
Wir steuerten also den „Queenstown Lakeview Holiday Park“ an. Man steht dort zwar relativ eng, dafür waren die Service-Einrichtungen in einem 1A-Zustand und zum draußen sitzen war es sowieso viel zu kalt. Außerdem fing es schon wieder an mit regnen oder schneien, je nachdem wie man es definiert.

Ich schnappte mir dort erstmal einen PC, um nach unserer Tour morgen zu schauen. Na toll, ich muss den Voucher ausdrucken, was natürlich hier nicht geht.
Also lief ich in die Stadt, um ein Internetcafe zu suchen, welches ich auch gleich fand (liegt direkt an der Hauptstraße). Dort druckte ich den Voucher und schickte noch ein paar Grüße nach Hause.

Nachdem das erledigt war, ging ich wieder zurück zum CG und überredete Anja, noch ein bisschen durch die Stadt zu gehen, wo sich Anja gleich noch eine Mütze kaufte. Das hatte sich also schon mal gelohnt.

Zum Abendessen gab es dann wieder Steak mit Bratkartoffeln, bevor wir es uns bei voll aufgedrehter Heizung im Womo gemütlich machten.

Übernachtung: „Queenstown Lakeview Holiday Park“ 30$
Map: Pleasent Flat - Queenstown
Viele Grüße,
Danilo


Katja

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Re: Neuseeland - 5 1/2 Wochen Sonne, Regen und Schnee
« Antwort #40 am: 22.11.2008, 16:32 Uhr »
Das erste Bild und die Wasserfälle sind toll. Schöne Hängebrücke!

Katja
Viele Grüße
Katja

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freddykr

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Re: Neuseeland - 5 1/2 Wochen Sonne, Regen und Schnee
« Antwort #41 am: 23.11.2008, 01:38 Uhr »
Der heutige Tag steht wieder ganz im Sinne von "Lord of the Rings".

10.10. Queenstown – Te Anau

Um 5:30Uhr hieß es heute Aufstehen. Auf dem Weg zur Dusche wagte ich mal einen Blick gen Himmel: Sterne.
Als ich dann später mit dem getoasteten Toast wieder zum Womo ging, hatte es sich aber wieder komplett zugezogen und es schneite. Na toll, wir wollen uns Berge anschauen und es schneit.

Gegen halb acht machten wir uns dann auf den Weg und suchten in einer Seitenstraße einen Parkplatz. Die anwesenden Bauarbeiter schauten zwar etwas grimmig, da scheinbar die ganze Straße von den Arbeitern der nahen Baustelle genutzt werden. Das war mir aber völlig egal.

Kurz vor 8:00Uhr fanden wir uns bei „Info&Track“ in Queenstown ein. Von dort sollte die Tour losgehen.
Bald kam auch unserer Guide und die Tour konnte losgehen. Zum Wetter meinte er nur, dass wir wohl nur wenig von den Bergen sehen werden.

Bevor die Tour beginnen konnte, fuhren wir noch zu einem Hotel und sammelten noch einen Australier ein, der bis jetzt keinen Schnee gesehen hatte. Dieser hatte diese Tour allerdings nicht gebucht, sondern bekam sie als Ausgleich, da sein „Skyjump“ wegen schlechtem Wetter abgesagt werden musste. Im Nachhinein stellte sich allerdings heraus, dass er die Filme noch nie gesehen hat.

Jetzt ging es endlich los und wir fuhren Richtung Glenorchy.
Der erste Halt kam schon nach wenigen Kilometern an der DOC-Site „Twelve Mile Delta“. Hier wurden die Aufnahmen zu „Ithiliens Camp“ gedreht. An dieser Stelle (liegend im Gras) sahen Frodo und Sam die Armee der Haradrim mit ihren Oliphanten. Wer im Film die Berge im Hintergrund vermisst, die wurden kurzerhand wegretuschiert. ;-)



Nach vielen interessanten Erläuterungen und x Fotos fuhren wir weiter. Mittlerweile lichteten sich sogar die Wolken und es schaute sogar nach Sonne aus.

Die Fahrt ging weiter entlang des „Lake Wakatipu“. Nach einem kurzen Fotostop am See fuhren wir bis Glenorchy.



Ab der Stadt verließen wir den geteerten Weg und setzten die Fahrt auf Schotter fort (Glenorchy Paradise Rd).
Das nächste Ziel war „Lothlorien“. In diesem kleinen Stückchen Wald wurden mehrere Szenen der Elben gedreht.



Auch hier gibt es wieder interessante Geschichten, z.B. das alle Blätte einzeln von den Bäumen gepflückt wurden und anders farbige dafür dran, da die Farbe nicht so recht passte. Ebenfalls wurde das ganze Laub am Boden ausgetauscht, in Säcke verfrachtet und nach dem Dreh wieder hingelegt.
Außerdem haben sie ganze Bäume mal kurz entfernt und nach Drehschluss wieder eingepflanzt.

Weiter ging die Fahrt, vorbei an Paradise, bis zu einer Ebene umgeben von Bergen. Nach einem kurzen Blick auf die Bilder wussten wir, wo wir hier stehen. In diese Ebene wurden die Draufsichten auf „Isengard“ projiziert.



Ich frag mich nur, was die mit den ganzen Schafen und Rindern während der Dreharbeiten gemacht haben. Als Ork verkleidet?

Auf dem Weg zurück Richtung Glenorchy machten wir noch einen Abstecher auf die „Glenorchy Routeburn RD“. An dieser Straße befindet u.a. die Alternativ-Film-Location von „Hobbiton“ (man hatte sich dann aber für Matamata auf der Nordinsel bei Rotorua entschieden).

Kurz vor Glenorchy setzte unser Tour-Guide uns bei der „Glenorchy Lagoon“ aus, wo wir die Gelegenheit nutzten dort ein paar Meter zu gehen.



Als Abschluß der Tour gab es noch für jeden eine Heiße Schokolade in Glenorchy, bevor die Tour in Queenstown wieder endete.

Diese Tour („Paradise Found“) ist zwar nicht gerade billig (95$ pro Person), ist aber für jeden „Herr der Ringe“-Fan zu empfehlen. Unser Guide war auch spitze und erzählte viel Wissenswertes über die Dreharbeiten.

Wir hatten aber noch nicht genug davon und so fuhren wir noch in den „Deer Park“ (Fahrt auf der SH6 Richtung Te Anau, dann nach der „One Lane Bridge“ die erste Straße nach rechts. Dieser Straße bis „Deer Park Heights folgen“). In diesem Wildpark (20$ pro Auto) kann man hauptsächlich verschiedene Tierarten (Lamas, Bisons, Schweine, Ziegen etc.) auf einer Rundtour beobachteten.

In den Hügeln wurden aber auch viele Szenen von HdR gedreht, vor allem Szenen aus Rohan, u.a. die Szene als Aragorn die Klippe hinunter stürzt.
Mit Hilfe der Karte, die wir am Eingang bekommen haben, fanden wir alle Stellen und machten unzählige Fotos. Witzig war die „Klippe“, an der Aragorn abstürzte. Dort ging es ja maximal einen Meter nach unten.



Ganz oben steht sogar noch ein „koreanisches Gefängnis“, welches Kulisse von verschiedenen Filmen war, u.a. Triple X mit Vin Diesel.

Die Berge (The Remarkables), die man hier sieht, wurden in verschiedensten Szenen des Filmes „Der Herr der Ringe“ benutzt, immer mal wieder anders in Szene gesetzt.

Abgesehen von den ganzen Film-Locations hatten wir von hier oben einen fantastischen Rundblick auf die Gegend. Somit ist der „Deer Park“ auch für Nicht-Film-Fans zu empfehlen.
Wenn es nicht so gezogen hätte, wären wir sicher noch länger geblieben.

Jetzt fuhren wir aber weiter nach Te Anau. Unterwegs hatten wir wieder mal etwas Schnee, bevor wir bei Sonnenschein in Te Anau ankamen.
Wir hielten am Visitor Center, um uns nach der Straße zum Milford Sound zu erkundigen. Leider war das Center schon geschlossen, aber heute wären Schneeketten notwendig. Nur Morgen?

Da wir das Risiko nicht eingehen wollten, entschlossen wir uns schweren Herzens eine Bus-Tour zu buchen. Wir nahmen die günstigste für 119$ pro Person.

Wir gingen noch einmal einkaufen, kochten uns Reis mit Rindergeschnetzeltem und ließen diesen wundervollen Tag beim Überspielen der Bilder noch einmal Revue passieren.

Übernachtung: Te Anau Great Lake Holiday Park 29$.
Map: Queenstown - Te Anau
Viele Grüße,
Danilo


Filou

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Re: Neuseeland - 5 1/2 Wochen Sonne, Regen und Schnee
« Antwort #42 am: 23.11.2008, 10:05 Uhr »
Hallo Danilo,

das ist jetzt genau die richtige Einstimmung auf unsere eigene Neuseeland-Reise in 4 Wochen. Nur die Wetterbedingungen machen mir etwas Sorgen. Wenn man Euch so in Winterkleidung sieht. Welche Temperaturen hattet Ihr denn während Eurer Tour?

Liebe Grüße
Annette

freddykr

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Re: Neuseeland - 5 1/2 Wochen Sonne, Regen und Schnee
« Antwort #43 am: 23.11.2008, 10:14 Uhr »
das ist jetzt genau die richtige Einstimmung auf unsere eigene Neuseeland-Reise in 4 Wochen. Nur die Wetterbedingungen machen mir etwas Sorgen. Wenn man Euch so in Winterkleidung sieht. Welche Temperaturen hattet Ihr denn während Eurer Tour?
Wir waren ja im Oktober unterwegs, somit im Frühjahr. Bei Euch ist dann ja schon Sommer und somit werdet Ihr wohl vom Schnee verschont bleiben. ;-)
Welche Temperaturen wir hatten? Gute Frage, wir hatten kein Thermometer. ;-) Es war allerdings der volle Querschnitt von angenehm warm (Northland, Rotorua) bis a.... kalt im Süden.

Ihr solltet für jedes Wetter etwas Kleidung dabei haben. Gerade im Gebirge kann es auch mal frisch werden. Aber dies ist in anderen Berggebieten ja nicht anders (Rocky Mountains, Alpen etc.)
Viele Grüße,
Danilo


Filou

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Re: Neuseeland - 5 1/2 Wochen Sonne, Regen und Schnee
« Antwort #44 am: 23.11.2008, 11:16 Uhr »
Aber auch im Sommer ist wohl zu ziemlich jedes Wetter möglich. Naja, abwarten.
Habt Ihr irgendwas zum Schutz vor Sandflies gemacht?