28. Juni 2008: Göteborg – TrelleborgHeute schliefen wir wieder richtig aus, standen erst um 9:30 Uhr auf und machten Frühstück. Es war bedeckt, aber immerhin regnete es nicht. Wir packten zusammen und bezahlten anschließend den Platz. Der Computer funktionierte wieder, alles ging schnell und reibungslos und so waren wir nach wenigen Minuten wieder unterwegs.
Auf dem Weg zur Autobahn hielten wir noch kurz an einer Shell-Station und füllten den Tank noch einmal voll. Beim Verlassen der Tankstelle hätten wir es fast geschafft, die Zapfsäule zu rammen, da die Ausfahrt so eng war, dass wir mit unserem großen Gefährt kaum genügend Platz zum Manövrieren hatten. Glücklicherweise behielt Doreen die Übersicht, dennoch gab es ein kurzes Rumpeln beim Losfahren, was wir aber nicht eindeutig zuordnen könnten. Daher stieg Andreas aus, um einerseits Doreen einzuweisen, andererseits aber unauffällig auf die Zapfsäule und unser Wohnmobil zu linsen, ob wir vielleicht doch mit dem Fahrradträger oder einem Lenker die Säule gestreift hatten. Es waren aber nirgends irgendwelche Spuren zu entdecken, offensichtlich rührte das Geräusch woanders her und so konnten wir die Fahrt relativ beruhigt fortsetzen.
Viel Abwechslung gab es heute jedoch auch nicht. Wir folgten der E6 in Richtung Malmö, Vincent hörte CD´s und Lisa schlief. Gegen 14:00 Uhr machten wir Mittagspause auf einem Rastplatz, Andreas spielte mit den Kindern Ball, während Doreen Nudeln kochte.
Anschließend gab es noch einen Kaffee und um 15:30 Uhr machten wir einen Fahrerwechsel und fuhren weiter. In Malmö angekommen, verließen wir die Autobahn und folgten der Ausschilderung durch die Vororte zum Öresundbrücke-Aussichtspunkt. Wir schauten uns dieses gewaltige Bauwerk eine Weile an, bummelten am Ufer entlang und warfen Steine ins Wasser.
Als es wieder zu regnen begann, flüchteten wir zurück ins Wohnmobil und machten eine kleine Vesperpause mit Schokowaffeln, Keksen, Apfelschorle und Saft. Dabei konnten wir beobachten, wie ein Frachtschiff den Hafen von Malmö verließ und durch die Brücke hindurch in Richtung Ostsee fuhr. Gegen 18:00 Uhr fuhren wir weiter nach Trelleborg, wo wir auf einem großen Parkplatz am Ortseingang das Wohnmobil von Vincents Spielfreund Karl entdeckten.
Zunächst machten wir jedoch eine Stippvisite am Fähr-Check-in, um die örtlichen Gegebenheiten zu erkunden. Dann fuhren wir eine kurze Runde durch die Stadt, die um diese Zeit aber wie ausgestorben wirkte. Offensichtlich hatten sich viele Bewohner über das Mitsommer-Wochenende auf´s Land zurückgezogen, wie wir schon in vielen Reiseführern gelesen hatten. Da wir bis zur Abfahrt unserer Fähre noch einige Zeit totzuschlagen hatten, fuhren wir noch mal zurück auf den Stellplatz am Ortseingang. Das ganze entpuppte sich als ziemlich grausiger, stinkender Platz mit einem Toilettenhäuschen, den viele Wohnmobilfahrer als kostenlose Übernachtungsmöglichkeit vor bzw. nach der Überfahrt nutzten. Vincent und Lisa spielten eine Weile mit Karl, während sich Doreen mit dessen Eltern unterhielt und Andreas den Reisebericht aktualisierte.
Um 20 Uhr verabschiedeten wir uns zum letzten Mal; wir fuhren zum Fährterminal während Karl und seine Eltern noch hier übernachteten und morgen früh die erste Fähre nehmen wollten. Wir checkten gegen 20:30 Uhr für unsere Fähre, die MS Skåne, ein und stellten uns in die Warteschlange. Dort machten wir bis zur Abfahrtszeit Abendbrot und meldeten uns telefonisch noch mal bei Oma und Opa in Pirna. Als wir gerade mit dem Abwasch fertig waren, begann das Boarding. Besser hätte unser Timing also gar nicht sein können. Wir stellten unser Fahrzeug im Deck 7 ab, packten unsere Sachen für die Nacht in eine Tasche und begaben uns dann zur Rezeption auf Deck 9, wo wir die Schlüsselkarte für unsere Kabine bekamen. Wir hatten eine Außenkabine gebucht und hatten Blick nach Achtern und auf das Parkdeck. Vincent war total mit seinem Wackelzahn beschäftigt, der in den letzten Tagen immer loser geworden war. Andreas nutzte die Zeit bis zur Abfahrt und filmte den Blick von außen auf das Fenster unserer Kabine. Dann liefen wir noch eine kurze Runde über die Decks und erkundeten das Schiff. Verglichen mit der MS Superspeed, mit der wir vor zweieinhalb Wochen über den Skagerrak übergesetzt waren, war die Skåne etwas weniger modern und bot auch nicht so viele Zerstreuungsmöglichkeiten für die Passagiere. Immerhin gab es ein Restaurant, ein kleines Kino, einen Duty-free-Shop und eine Kinderspielecke.
Das alles hatten wir aber schnell erforscht und da die Fensterplätze im Restaurant alle als Trucker-Bereich gekennzeichnet waren, gingen wir wieder in unsere Kabine, um die Abfahrt von dort aus zu verfolgen. Doreen machte Lisa inzwischen bettfertig und Andreas filmte vom Sonnendeck aus das Auslaufen aus dem Hafen Trelleborg. Als er wieder zurück in die Kabine kam, war Vincents erster Milchzahn endgültig heraus gefallen und seine Aufregung natürlich entsprechend groß. Lisa dagegen war ziemlich müde und sollte rasch einschlafen, daher ging Andreas mit dem völlig aufgekratzten Vincent noch eine Runde durch das Schiff und in die Spielecke, während Doreen Lisa ins Bett brachte. Nachdem sich unser Sohn genügend ausgetobt hatte, kamen er und Andreas schließlich zurück in die Kabine und es kehrte langsam Ruhe ein. Gegen 23:45 Uhr waren wir endlich alle im Bett und machten das Licht aus.
Gefahrene Strecke: 335 km
Übernachtung: Außenkabine MS Skåne (100 €, im Voraus gebucht)